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Veröffentlicht am 17.06.2023

Johanna und ihr Leben in der Eifel

Eifelfrauen: Das Haus der Füchsin
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Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen (wie z.B. Marlenes Reise oder die Pestmagd) hat Brigitte Riebe nun ihr neustes Werk „Eifelfrauen-Das Haus der Füchsin“, dass im Juli 2023 im Rowohlt Verlag erschienen ...

Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen (wie z.B. Marlenes Reise oder die Pestmagd) hat Brigitte Riebe nun ihr neustes Werk „Eifelfrauen-Das Haus der Füchsin“, dass im Juli 2023 im Rowohlt Verlag erschienen ist, vorgelegt. Seit ihrer erfolgreichen Bestsellerreihe „Die Schwestern vom Ku´damm“ bin ich ein großer Fan und als ich erfuhr, dass Brigitte Riebe einen neuen Roman herausbringt, war mir sofort klar: das MUSS ich unbedingt lesen! Ihre Geschichten sind immer ein wahres Lesehighlight!

Normalerweise äußere ich mich eher selten zu dem Buchcover, aber hier mache ich sehr gerne eine Ausnahme. Für mich ist es ein wahrer Eyecatcher und beim ersten Hinsehen weiß der Leser, worum es in diesem Roman geht. Einfach perfekt!

Wer schon das eine oder andere Buch von der Autorin gelesen hat, weiß ihren leichten und flüssigen Schreibstil sehr zu schätzen. Bereits ab der ersten Seite zog mich Johannas Geschichte in ihren Bann und genau ab diesen Moment konnte, nein, wollte ich dieses Buch kaum noch aus den Händen legen. Zu jedem Zeitpunkt musste ich wissen, wie es mit Johanna weitergehen wird. Das ist aber nur ein Punkt, ein weiterer ist ihr bildhafter Erzählstil, der mein Kopfkino sofort anwirft. Brigitte Riebe besitzt nicht nur das Talent eine Geschichte zu schreiben, nein, sie nimmt ihre Leserschaft mit auf eine Reise. Diesmal ging sie in die Eifel, besser geschrieben, in das idyllische Dörfchen Altenburg und Umgebung. Während des Lesens spürte ich, dass die Eifel mehr für Brigitte Riebe ist als nur ein Spielort. Seit sie erstmals 1976 die Südeifel besuchte, kehrt sie dorthin immer gerne zurück und genau „die Liebe“ wird durch ihre einmalige und detaillierte Kulissenbeschreibung wieder gespiegelt. Vor meinem geistigen Auge erschien ein traumhaftes Fleckchen Erde, wo ich am liebsten sofort einen Kurzurlaub verbracht hätte. Aber nicht nur mit dem Setting kann sie punkten, auch mit den authentischen und facettenreichen Charakteren. Egal, wenn man hier herausnehmen würde, jede einzelne Figur bereichert mit ihrem Dasein die Geschichte und macht sie einzigartig. Die beiden oben genannten Element unterstreichen schon die stimmige Handlung, zu der wir jetzt kommen. Im Hause Fuchs steht die Verlobung ihres Sohnes Heinrich bevor und genau an diesem Tag wird auch die Volljährigkeit ihrer Tochter Johanna gefeiert, wozu zahlreiche Gäste eingeladen worden sind. Mitten in den Feierlichkeiten steht die Nachbarin von ihrer unbekannten Tante Lisbeth im Saal und eröffnet Johanna, dass ihre Tante verstorben sein und sie das Haus dieser geerbt hat. Aber wer ist Tante Lisbeth überhaupt und warum vermacht sie Johanna ihr ganzes Hab und Gut? Bereits bei ihrem ersten Besuch „verliebt“ sie sich in das Anwesen ihrer Tante und beschließt, gegen den Willen ihrer Eltern, dort zu bleiben. Körperliche Arbeit scheut sie nicht, aber das ist nicht der einzige Grund, warum sie bleiben möchte: sie will das Geheimnis um Tante Lisbeth lüften! Wird sie es schaffen, es zu lüften und wie wird sie mit ihren Entdeckungen umgehen? Eine sehr emotionale und spannende Reise beginnt.

Auch wenn der Fokus auf Johanna Fuchs gerichtet ist, so spielt auch die wirtschaftliche und politische Lage eine sehr große Rolle und die hat Brigitte Riebe beeindruckend in die Geschichte verwebt. Akribisch und detailliert hat sie sämtliche Fakten und Informationen über die damalige Zeit zusammengetragen, um sie auszuwerten und in ihre Handlung einfließen zu lassen. Anschaulich beschreibt die Autorin u.a. die schockierende Entwicklung der NSDAP und Hitlers Machtkampf und welche Folgen dies für die Eifeler bedeutet. Keine Angst, dies ist jetzt keine politische Geschichte, aber um die Authentizität der Handlung zu unterstreichen, spielt dies eine Rolle. Zudem hat die Autorin das Landleben in all seinen Facetten perfekt eingefangen und wiedergegeben. Es ist schon spannend wieviel Mühe es damals gekostet hat, eine Heuwende zu machen oder wie störrisch Ziegen beim Melken sein können. Ein perfektes Zusammenspiel aus fiktiver Handlung und historischer Geschichte und genau dies ist es, was ich an den Roman von Brigitte Riebe so liebe: eine stimmige und lebensnahe Familiengeschichte, die den Leser berührt und mitnimmt. Für mich gibt es nur ganz wenige Autoren, die dieses Handwerk perfekt umsetzen, aber Brigitte Riebe gehört definitiv zu diesem kleinen erlesenen Kreis dazu.

Selbst wenn es noch ein Weilchen hin ist, so freue ich mich schon jetzt auf den zweiten Band „Eifelfrauen“- Der Ruf der Nachtigall.


Hier vergebe ich die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung gibt es ebenfalls. Für mich ist dieses Buch wieder ein Lesehighlight und es bereitete mir große Freude Johanna in die Eifel begleiten zu dürfen.

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Veröffentlicht am 09.06.2023

Willkommen in Rodderbach

Willkommen in Rodderbach
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Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen hat Petra Schier nun ihr neustes Werk Willkommen in Rodderbach, dass im Juli 2023 im Weltbild Verlag erschienen ist, vorgelegt. Seit geraumer Zeit bin ich ein großer ...

Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen hat Petra Schier nun ihr neustes Werk Willkommen in Rodderbach, dass im Juli 2023 im Weltbild Verlag erschienen ist, vorgelegt. Seit geraumer Zeit bin ich ein großer Fan und so freute ich mich ganz besonders, als ich erfuhr, dass es einen neuen Roman von ihr geben wird. Das Cover ist ein wahrer Eye-Catcher und so wunderschön romantisch wie es aussieht, so wunderschön romantisch ist auch die Geschichte. Seufz

Ich liebe den flüssigen und leichten Schreibstil der Autorin, der es immer wieder schafft, mich ab der ersten Seite in die Geschichte ein- und abtauchen zu lassen. So wie auch hier. Kaum hatte ich dieses Buch angefangen, konnte ich es fast nicht mehr aus den Händen legen. Es hat mich regelrecht in seinen Bann gezogen, Zu jedem Zeitpunkt musste ich wissen, wie es Larissa Weiß in Rodderbach gefällt und wie die Einwohner auf so eine berühmte Autorin reagieren. Während des Lesens merkte ich, dass Petra Schier einiges aus ihrem eigenen Leben in diese Handlung hineinfließen lassen hat. Sie plaudert ein wenig aus Nähkästchen und dadurch darf ihre Leserschaft einen wunderbaren und intensiven Blick hinter die Kulissen der Autoren - Welt werfen. Wow…einiges habe ich so vermuten, aber vieles davon war mir unbekannt und neu. Vielen lieben Dank für diesen Einblick. Dies ist aber nur ein Punkt, der mir sehr gut gefiel. Mit der einzigartigen und wunderschönen Kulisse der Stadt Rodderbach (leider nur ein fiktives Örtchen) konnte sie mich ebenfalls verzaubern. Ein passenderer Ort für diese Geschichte hätte es garantiert nicht gegeben. Hinzu kamen noch die authentischen und lebensnahen Charaktere, die diese perfekte Kulisse zu dem machte was sie war: ein idealerer Ort, um sich heimisch zu fühlen! Am liebsten wäre ich dort mal hingefahren, aber leider gibt es dieses Eifelstädtchen nicht und somit habe ich mich buchtechnisch bei Erika in eines ihrer Ferienzimmer eingemietet und mich rundum wohlgefühlt.


Die Handlung ist eine Lebensgeschichte. Die frisch geschiedene Autorin Larissa Weiß will einen neuen Roman schreiben und hat sich als Handlungsort das Eifelstädtchen Rodderbach ausgesucht. Um in aller Ruhe Recherchen für ihre neue Story zu betreiben, hat sie dort für drei Monate ein Ferienzimmer gemietet. Kaum angekommen, verliebt sie sich auch schon in die malerische Kulisse. Neben Altstadtgassen, Bauernhöfen und einem uralten Kloster findet sie nicht nur Ruhe, sondern lernt auch noch zahlreiche Einwohner kennen. Ganz egal, wenn sie dort trifft, von allen wird sie freundlich aufgenommen. Aber nicht nur Rodderbach hat es ihr angetan. Ihre Gastfamilie, die sie mehr als nur freundlich aufgenommen hat, haben einen sehr attraktiven Sohn. Eine neue Beziehung ist aber nach der schmerzvollen Trennung von ihrem Ehemann tabu. Leider lassen sich die Gefühle nicht abschalten. Wird Larissa bereit sein, ihre Vergangenheit abzulegen, um einen Neuanfang zu wagen? Eine Achterbahnfahrt der Gefühle beginnt.

Petra Schier hat mit ihrem neuen Roman eine einzigartige und wunderschöne Geschichte um Larissa Weiß kreiert, aber dies ist nur ein Punkt. Sie lässt ihre Leserschaft an jede Emotion ihrer jungen Protagonistin teilhaben, dadurch lernt man nicht nur Larissa sehr gut kennen. Irgendwie wird man Larissa Freundin, die beschlossen hat, Larissa auf ihren Weg zu begleiten. Alle Zweifel, Ängste, Freuden, Tränen u.v.m. bekam man hautnah zu spüren. Für mich war dies nicht nur ein brillanter Ausflug nach Rodderbach, bei dem ich sehr viele nette Charaktere kennenlernen durfte. Nein, es war eine Reise durchs
Leben. Ich freue mich heute schon auf ein Wiedersehen in Rodderbach. Mal sehen, wenn wir dort antreffen werden.

5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung oben drauf!

(Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch)

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Tierisches Lesevergnügen mit einem brillanten Humor

Pfotenglück – Dackel Max sucht seine große Liebe
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Nach zahlreichen Veröffentlichungen von diversen Romanen, Thriller oder auch Reiseführer hat Sina Beerwald nun ihr neustes Werk „Pfotenglück - Dackel Max sucht seine große Liebe“, dass im März 2023 im ...

Nach zahlreichen Veröffentlichungen von diversen Romanen, Thriller oder auch Reiseführer hat Sina Beerwald nun ihr neustes Werk „Pfotenglück - Dackel Max sucht seine große Liebe“, dass im März 2023 im Piper – Verlag erschienen ist, vorgelegt. Momentan lese ich sehr gerne Bücher bei denen es um tierische Hauptdarsteller geht. Das Cover und auch der dazugehörige Klapptext haben meine Neugierde mehr als nur geweckt und ich wusste, dass ich an diesem Buch nicht einfach vorbei gehen kann.

Ich muss gestehen, dass ich noch kein Buch dieser Autorin gelesen habe, aber der flüssige und leichte Schreibstil hat mich von Anfang an positiv überrascht und so bin ich bereits nach der ersten Seite in die Geschichte um Dackel Max ein- und abgetaucht. Aber nicht nur mit ihrem Erzählstil konnte Sina Beerwald punkten, sondern auch mit der einzigartigen Kulissenbeschreibung. Hier merkt man gleich, dass die Autorin nicht nur Sylt liebt, nein, sie lebt auch auf dieser wunderschönen Insel. Während des Lesens bekam ich richtig Lust und Laune meine Koffer zu packen um dort ein paar unbeschwerte Urlaubstage zu verbringen. Okay, ganz so einfach ist es dann doch nicht und so muss ich mich erst einmal mit einem buchtechnischen Urlaub begnügen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Die Handlung ist recht schnell erzählt. Frauchen Ronja will zusammen mit ihrem Mausebär Christian und Dackel Max ein paar Tage Urlaub auf Sylt verbringen. Leider waren alle Ferienwohnungen schon vergeben, so dass die drei auf einem Campingplatz zurückgreifen mussten. Strandurlaub? Für Max die reinste Horrorvorstellung. Allein schon der Gedanke an die Strandspaziergänge, bei denen er ständig den Sand an den Pfoten hat. Igitt! Bei einem seiner Ausflüge wittert er die Fährte seiner Jugendliebe Goldie. Soll Goldie tatsächlich auch auf Sylt sein? Ab sofort begibt sich Max auf Spurensuche, aber so ganz ohne Chaos läuft dies natürlich nicht ab.

Sina Beerwald hat nicht nur einen Roman über Titelheld Max geschrieben, nein, sie hat ihm auch eine Stimme gegeben. Die Geschichte wird aus der Sicht der tierischen Protagonisten erzählt und somit kann der Leser jeden Gedankengang der kleinen (und großen) Vierbeiner hineinversetzen und nachvollziehen. Dies gefiel mir sehr gut, aber der Humor und die dazugehörige Situationskomik übertraf alles. In fast jedem Satz war eine Pointe versteckt und ich kam vor Lachen kaum noch zum Lesen. Wo Max seiner Goldie hinterherjagt, so jagte meine Lachträne der nächsten hinterher. Grandios und danke an Sina Beerwald, für dieses 1A Lesevergnügen!

Auf ein Wiedersehen mit Dackel Max freue ich mich schon heute!


Humorvolle und tierische Unterhaltung vom Allerfeinsten!

5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Luisa und ihr Traum vom Strandbad

Das Strandbad am Wolzensee
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Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen (wie z.B. die St. Elwine -Reihe oder Verloren im Schattenwind) hat Britta Orlowski nun ihr neustes Werk „Das Strandbad am Wolzensee“, dass im Mai 2023 (E-Book) im ...

Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen (wie z.B. die St. Elwine -Reihe oder Verloren im Schattenwind) hat Britta Orlowski nun ihr neustes Werk „Das Strandbad am Wolzensee“, dass im Mai 2023 (E-Book) im Bastei Verlag erschienen ist, vorgelegt. Leider muss ich gestehen, dass ich weder die Autorin noch deren Roman kenne, aber das hielt mich keineswegs davon ab, diesen Roman lesen zu wollen, zumal der Klapptext mehr als nur meine Neugierde geweckt hat.

Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin ließ mich sofort in die Geschichte um Luisa von Rochlitz ein und abtauchen. Dies ist aber nur ein Punkt, mit dem Britta Orlowski punkten kann. Die einzigartige und detaillierte Kulissenbeschreibung trug dazu bei, dass ich mir diesen unbekannten Ort genaustens vorstellen konnte. Muss ein wunderschönes Fleckchen Erde gewesen sein, denn es (laut der Autorin) so nicht mehr gibt. Schade, wäre mal ein Urlaubsziel gewesen. Während des Lesens merkte ich, welche Bedeutung dieser Ort für die Autorin gewesen sein muss. So brillant wie sie diese Umgebung des Wolzensee beschreibt, einfängt und wieder spiegelt kann nur eine Person, die t schon mehrfach dort gewesen sein muss. Zudem hat Britta Orlowski die Historie des Strandbades perfekt in die Geschichte einfließen lassen. Das unterstreicht die Authentizität dieser Handlung und genau zu dieser kommen wir jetzt.

Der zweite Weltkrieg ist vorbei und überall mangelt es an Heizmaterial und Lebensmitteln. Auch die Familie von Rochlitz bekommt dies immer mehr und mehr zu spüren, aber was sollen sie dagegen unternehmen? Luisa hat die rettende Lösung: sie möchte auf dem Grundstück ein Strandbad eröffnen. Wo sie bei ihrer Schwiegermutter auf offene Türen stößt, erhält sie von ihrer Mutter und Schwägerin nur Gegenwind. Luisa hält aber an ihrem Traum fest und die nötige Unterstützung bekommt sie durch den arbeitsuchenden Paul. Ihr Strandbad entpuppt sich als beliebtes Erholungsziel und dank ihrer zahlreichen Veranstaltungen wird es erfolgreicher als gedacht. Doch bald ziehen die ersten dunklen Wolken, denn Luisas Bruder Julius, dem dieses Grundstück gehört, möchte seinen Traum dort verwirklichen. Ob er bei seinem Vorhaben bleibt oder wird Luisa und er ein gemeinsames Projekt machen? Nicht nur beruflich wird es heikel, auch privat zieht so mancher Sturm auf. Luisas Ehe scheint mehr und mehr in die Brüche zu gehen. Paul scheint das eine oder andere Geheimnis in sich zu tragen. Mehr möchte ich zu der Handlung nicht schreiben, denn sonst laufe ich Gefahr, dass ich Spoiler und das möchte ich nicht. So viel kann ich aber verraten, es lohnt sich diesen Roman zu lesen.

Britta Orlowski hat nicht nur eine Geschichte geschrieben, nein, sie entführt ihre Leserschaft in die 50er Jahre zum Wolzensee, um ihnen die Entstehung des Strandbades näher zu bringen. Zudem lässt sie uns teilhaben unter welchen Umständen Luisa von Rochlitz ihren Traum verwirklicht und wir reden hier nicht nur über Erfolge, sondern auch die Widrigkeiten der damaligen DDR-Regimes. Dank der authentischen und lebendigen Charaktere hatte ich das Gefühl mitten im Geschehen zu sein und hautnah dabei sein zu dürfen. Es entstand ein herrliches Kopfkino. Auch wenn es hier und da sehr detailreiche Erklärungen gab, so wurde es zu keinem Zeitpunkt langatmig oder gar langweilig. Eher das Gegenteil ist eingetroffen. Ich wollte zu jedem Zeitpunkt wissen, wie es mit Luisa und Co. weitergehen wird. Schade nur, dass 310 Seiten so schnell ausgelesen sind. Ich wäre noch ein paar Seiten länger geblieben.

Eine emotionale und wunderbare Zeitreise, die sehr gerne im Strandbad am Wolzensee genossen habe.

5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.04.2023

Thies und sein 11. Fall

Schnappt Scholle
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Die Feierlichkeiten zum 10jährigen Dienstjubiläum von Theis Detlefsen sind vorüber und wer denkt, dass Thies sich jetzt zur Ruhe setzt, der irrt. Dafür sorgt schon sein Ziehvater Krischan Koch, dass sein ...

Die Feierlichkeiten zum 10jährigen Dienstjubiläum von Theis Detlefsen sind vorüber und wer denkt, dass Thies sich jetzt zur Ruhe setzt, der irrt. Dafür sorgt schon sein Ziehvater Krischan Koch, dass sein Lieblingsermittler nicht vorzeitig in Ruhestand geht. Mit „Schnappt Scholle“ hat der Autor nun den elften Fall für das Krimiteam Thies & Nicole, der im März im Dtv – Verlag erschienen ist, vorgelegt. Jedes Mal, wenn ich den aktuellen Küstenkrimi beendet habe, warte ich schon sehnsüchtig auf den nächsten. Ich kann und will einfach nicht genug von Fredenbüll und seinen Bewohner bekommen. Endlich geht die Mörderjagd weiter.

Wer den einen oder anderen Küstenkrimi von Krischan Koch schon einmal gelesen hat, kennt den flüssigen und leichten Schreibstil und weiß diesen zu schätzen. Kaum hatte ich die ersten Sätze gelesen, so war dies wie eine Art nach Hause kommen. Im Stammimbiss „Hidden Kist“ von Antje trifft man auf alte Bekannte, aber auch neue Gäste sind herzlich willkommen. Selbst kleine und große tierische Besucher dürfen sich hier wohlfühlen. Nach der missglückten Fahrt nach Paris, die mit einem Mord im Nord-Ostsee-Express endete, ist etwas Ruhe in Fredenbüll eingekehrt. Für Polizeihauptkommissar Thies ist dies überhaupt nichts. Er langweilt sich und sehnt sich nach einem Mordfall. Kaum gedacht und schon wird ein Toter im Sperrmüllwagen gefunden. Aber wer soll das sein? Die ersten Spekulationen tauchen auf, denn zur gleichen Zeit wird ein Bäcker vermisst. Soll dies der Tote sein? Der Fall ist genau nach Thies und Nicoles Geschmack und die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Etwa zur gleichen Zeit wird der Ganove Hans-Peter Scholz, den alle nur Scholle nennen“, aus der Haft entlassen. Anstatt sich zur Ruhe zu setzen, plant er noch einen großen Coup. Er will die Bank in Schlütthörn, einem Nachbarort von Fredebbüll, überfallen. Aber nicht klassisch, wie man jetzt vermutet würde. Er will von einer Bäckerei einen Tunnel bis zur Bank graben, um in den Tresorraum zu gelangen. Ob ihm das gelingen wird, bleibt abzuwarten. Eines kann ich jetzt schon verraten: ohne Hindernisse läuft der Coup nicht ab!

Erneut hat es Krischan Koch geschafft, einen mehr als undurchsichtigen Mordfall zu kreieren. Mit zahlreichen Wendungen legt er Spuren, die zwar zu diversen Tatverdächtigen führen, aber der eigentliche Täter bleibt bis zum Schluss unentdeckt. Genau sowas liebe ich, wenn der Krimi erst auf den letzten Seiten aufgeklärt wird. Aber dies ist nur ein Punkt, warum ich diese Küstenkrimis so genial finde. Sie sind nicht nur spannungsgeladen und unterhaltsam, nein, ihr unverwechselbarer Humor macht sie so einzigartig. Der eingestreute Witz ist so herrlich erfrischend und unschlagbar komisch. Jedes Mal amüsiere ich mich köstlich.



Wer beim Lesen den einen oder anderen kleinen Appetit auf die Köstlichkeiten, die im Buch erwähnt werden, bekommen haben sollte, der findet am Ende dieses Krimis die entsprechenden Rezepte. Viel Spaß beim Nachbacken und Genießen!



Schade, dass die 303 Seiten immer so fix ausgelesen sind. Aber nach dem Krimi ist bekanntlich vor dem Krimi und so warte ich heute schon sehnsüchtig auf den 12 Fall.


Ich kann diese Krimireihe nur weiterempfehlen. Einfach brillant und lesenswert!

5 von 5 Sternen (alles andere wäre eine Beleidigung für den Autor)

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