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Veröffentlicht am 16.08.2022

War leider nicht meins...

Wildtriebe
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Der Roman „Wildtriebe“ von Ute Mank behandelt das Thema der Familie mit all ihren gemeinsamen Eigenarten und all ihren Mitgliedern und deren eigenen Eigenarten. Ein schönes Buch, um wieder einmal mehr ...

Der Roman „Wildtriebe“ von Ute Mank behandelt das Thema der Familie mit all ihren gemeinsamen Eigenarten und all ihren Mitgliedern und deren eigenen Eigenarten. Ein schönes Buch, um wieder einmal mehr zu sehen, dass verschiedene Generation einer Familie nicht immer den gleichen Weg einschlagen müssen.

Auf dem Betches Hof wurde von Anbeginn der Zeit immer schon hart gearbeitet. Auch die Frauen packten kräftig mit an, sodass der Betches Hof einer der größten und reichsten Höfe im Dorf wurde. Für Lisbeth war es immer so gewesen und sie war der festen Überzeugung, dass es auch für ihre nachfolgenden Generationen so sein würde. Denn in der Regel ist es so, dass eine Frau auf den Hof ihres zukünftigen Mannes einheiratet. Oder wie bei Lisbeth der Mann auf den Hof der Frau. Zusammen mit ihrem Mann Karl hatte Lisbeth ein paar sehr schöne Jahre und mit ihrem Sohn Konrad sollte der Hof einen Erben und der Fortbestand gesichert sein. Auch Konrad geht auf dem Hof voll auf uns erledigt die Arbeiten, so wie es seit jeher gemacht wird. Nur als auch er endlich heiratet, kommt eine Frau auf den Hof, für die das alles eine ganz neue Welt ist. Marlies möchte sogar selbst in der Stadt arbeiten gehen. Ein Unding für eine Frau, die auf einen Hof eingeheiratet hat- Dort hat sie andere Pflichten und der Mann verdient das Geld. Aber Marlies ist anders. Sie möchte ihre eigenen Träume leben, arbeitet hart und fleißig in einem Modegeschäft und macht sogar ihren Jagdschein. Das Geschwätz im Dorf ist natürlich sehr groß, ganz zum Leidwesen von Lisbeth. Trotzdem werden die Kämpft der beiden Frauen zu Hause im Stillen ausgetragen. Wer setzt sich durch? Als Marlies‘ Tochter Joanna geboren wird, kommt mit ihr eine weitere Frau auf den Betches Hof. Und die Kämpfe zwischen Lisbeth und Marlies hören nicht auf. Denn Lisbeth mischt sich auch in die Erziehung von Joanna ein. Denn Joanna soll es einmal besser als ihre Mutter machen. Sie soll die Zukunft des Betches Hof sein. Deshalb wird sie von ihrer Großmutter schnell an das Leben auf dem Hof gewöhnt, ihre Mutter jedoch möchte, dass sie ihren eigenen Weg geht. Doch dieser wird nachher ein ganz anderer sein, als es sich die beiden Frauen je vorstellen konnten.

Das Buch ist gutgeschrieben. Ein flüssiges Lesen ist hier gar kein Problem. Ich finde es persönlich sehr spannend zu erfahren, welchen Weg die Enkelin, Joanna, auf dem Hof einschlagen wird. Dieser Teil der Geschichte war für mich am spannendsten und wird auch wirklich erst so richtig gegen Ende aufgeklärt. Es ist auch immer wieder krass zu sehen, wie sich manche Generationen voneinander unterscheiden können. Da ist zum einen Lisbeth mit ihrem konservativen Bild einer Frau. Sie ist ihr ganzes Leben lang in der Rolle dieser Frau geblieben und man wird es vermutlich auch nicht mehr aus ihr herausbekommen. Und zum anderen gibt es da Marlies, die eine junge, emanzipierte Frau, die gerne ihr eigenes Geld verdient und sich auch für ihre Tochter ein Leben fernab des Hofes wünscht. Identifizieren kann ich mich persönlich natürlich besser mit Marlies. Jedoch liegt die Geschichte des Betches Hof schon viele Jahre zurück, weshalb ich auch verstehen kann, wie schwer es für Lisbeth sein muss, einen solchen Wandel der Frau zu beobachten. Die Männer im Buch spielen meiner Meinung nach eher Nebenrollen. Karl ist immer sehr ruhig und hält sich mit Aussagen zurück. Auch Konrad wirkt auf mich eher so, als würde der Konflikte vermeiden wollen. Alles in allem fand ich dieses Buch nicht schlecht. Auch wenn ich mir ein paar Aussprachen oder kleinere Konflikte gewünscht hätte. Mit Reden hätte man vielleicht das ein oder andere Problem aus dem Weg schaffen können.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Schrill und schriller

Zurück nach Übertreibling
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In dem Krimi „Zurück nach Übertreibling – Vikki Victorias erster Zwischenfall“ von Gloria Gray geht es drunter und drüber. Es wird super schrill und der Buchtitel passt in jedem Fall auf den Inhalt des ...

In dem Krimi „Zurück nach Übertreibling – Vikki Victorias erster Zwischenfall“ von Gloria Gray geht es drunter und drüber. Es wird super schrill und der Buchtitel passt in jedem Fall auf den Inhalt des Buches: übertrieben ist hier nämlich so einiges.

Vikki Victoria wird eines Morgens mit der Nachricht über den Gefängnisausbruch ihres Erzfeindes geweckt. Schleunigst packt sie das Nötigste zusammen und macht sich mit ihrem Kumpel/Teilzeit-Lover Wolf auf den Weg, raus aus ihrer Wohnung. Denn niemand geringeres als Toni Besenwiesler ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und sinnt nach Rache. Vikki bekommt auf ihrer Flucht nämlich schon zahlreiche SMS-Nachrichten einer unbekannten Nummer, die alles andere als nett sind. Da die Transfrau und Ikone des Münchner Nachtlebens Vikki aber nicht zur Polizei gehen möchte, versucht sie selbst dahinter zu kommen, wo sich Toni gerade aufhält. Um dies herauszufinden landet sie auch beim Münchner Clanchef Achmed, der irgendwie auch in die Sache verwickelt zu sein scheint. Auch ihm wird im Laufe der Geschichte übel mitgespielt und es wird immer irrer und wirrer in München und Übertreibling. Es folgenden weitere SMS-Nachrichten, Besuche bei alten Bekannten und Verwandten sowie einer echten Entführung über Social Media. Wilde Rocker, wütende Clanmitglieder und eine leicht überforderte Vikki Victoria müssen letztendlich entdecken, dass hinter all dem etwas Anderes steckt, als es am Anfang scheint.

Vorab kann ich sagen, dass ich dieses Buch recht schnell durchhatte, da es auf seine eigene Art und Weise doch unterhaltsam war. Leider fiel es mir zu Anfang doch sehr schwer in die Geschichte herein zu finden. Der Schreibstil es sehr gewöhnungsbedürftig (was nicht nur am bayerischen Dialekt liegt, der ab und an natürlich zu lesen ist). Mir machten vielmehr die vielen Gedankensprünge Vikki Victorias zu schaffen. Denn sie kommt gerne einmal von Ästchen auf Stöckchen und landet in ihren Gedanken dann ganz wo anders. So hat man zwar viele Hintergrundinformationen zu ihr und ihrem Leben bekommen, aber einige dieser Informationen hätte es für mein Dafürhalten nicht gebraucht. Generell ist dieser Krimi auch etwas zu drüber und mir persönlich zu schrill. Ich mag klare Linien und bevorzuge bei Krimis eher eine Geschichte, die näher an der Realität ist. Am Ende wurde die ganze Sache dann doch etwas zu wild für mich, obwohl der Fall an sich sehr spannend war. Ich kann generell sagen, dass der Krimi am Ende gut aufgelöst und der Täter auch gefasst wurde. Da ich mich bei diesem Buch doch unterhalten gefühlt habe, vergebe ich einen Stern mehr, als ich es vom Gesamteindruck eigentlich vorgehabt hatte.

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Veröffentlicht am 03.05.2024

Nichtssagend und arg in die Länge gezogen

Happy Hour
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Eine "Happy Hour" ist sicherlich vielen ein Begriff. Es ist die Zeit, in welcher man sich günstiger durch Bars und Clubs bewegen kann und wird von vielen dazu genutzt noch mehr zu kaufen, als sie es anders ...

Eine "Happy Hour" ist sicherlich vielen ein Begriff. Es ist die Zeit, in welcher man sich günstiger durch Bars und Clubs bewegen kann und wird von vielen dazu genutzt noch mehr zu kaufen, als sie es anders vielleicht getan hätten. Dass das Leben von zwei Frauen auch zur Happy Hour werden kann, beschreibt Marlowe Granados im gleichnamigen Roman "Happy Hour" mehr als deutlich. Aber ist ein solches Leben überhaupt erstrebenswert und was bringt uns das von einem Ort zum anderen zu gehen, nur um "irgendwie" durchzukommen?

Isa und ihre Freundin Gala sind in New York angekommen. Beide, Anfang zwanzig, wollen dort mit importierter Kleidung schnelles Geld machen und sich so ihren Lebensunterhalt in dieser doch sehr teuren und schnelllebigen Stadt finanzieren. Dass beide keinen Plan vom Leben im Allgemeinen und im Speziellen in New York haben, wird schnell klar. Denn das bisschen Geld, was sie nebenher verdienen, reicht nicht zum Leben oder zum Sterben. Andere Gelegenheitsjobs müssen her. Aber auch diese bringen die beiden Frauen nicht weiter. Effektiver ist es da, sich von reichen Männern mit einem Namen in New York aushalten zu lassen. So kommt es, dass die beiden jeden Abend auf einer anderen Party aufschlagen, andere Männer kennenlernen und irgendwelche anderen Gelegenheitsjobs an Land ziehen. Neben der ständigen Sorge um's Geld, kommen auch die kleinen und größeren Streitereien von Isa mit Gala hinzu. So verschieden wie die beiden sind, ist das auf lange Sicht gesehen auch kein Wunder. Sie mögen beide vom Winde getrieben werden, aber in ihrem Inneren sind sie grundverschieden und so eckt die eine doch mal bei der anderen an. Für viele Menschen mag dieses unstete Leben eine Erfüllung sein. Sie mögen glücklich mit sich und der Situation sein. Aber ist ein solches Leben, in dem es keine Konstante außer der Freundin gibt, überhaupt erstrebenswert? Kann man damit glücklich werden und voll und ganz davon erfüllt sein?

Puh, ich weiß gar nicht, wie ich hier anfangen soll. Zunächst einmal stand ich dem Roman sehr offen gegenüber. Der Klappentext hörte sich interessant an und das Leben in New York finde ich sowieso immer sehr spannend. Zwei Frauen, die sich dort gemeinsam ihren Weg suchen klingt auch vielversprechend und nach einer unterhaltsamen Story. Weit gefehlt, kann ich nach dem Lesen jetzt sagen. Es war eine Qual durch dieses Buch zu kommen. Gleich zu Beginn kam ich nicht allzu gut in die Geschichte rein, da ich den Schreibstil unheimlich anstrengend fand. Geschrieben ist die Geschichte aus Isa's Sicht. Hier wird auch im Laufe des Buches nicht gewechselt. Es erzählt immer Isa. Dabei wird öfter mal in den Zeiten gewechselt, da man auch Rückblicke in die Vergangenheit bekommt. An sich ja eine gute Sache, die oft zu spannenden Themen führt, hier aber total unübersichtlich und langatmig. Generell kann ich auch mit dem Inhalt der Geschichte nicht besonders viel anfangen, da ich mich weder mit Isa, noch mit ihrer Freundin Gala identifizieren kann. Weitere Charaktere gibt es zwar schon, diese bleiben aber eher blass und unbedeutend. Randfiguren, die es hier (für mich persönlich) nicht gebraucht hätte. Bei manchen stellte ich mir sogar die Frage, warum man diese überhaupt eingebaut hat. Um nochmal auf Isa's und Gala's Wesen zurückzukommen: beide sind sehr flatterhaft und kommen nicht aus dem Quark. Auch wenn beide gelegentlich neue "Jobs" an Land ziehen, sind dies meist keine gut bezahlten. Kleinere Dinge eben, mit denen man sich ein Leben in New York niemals leisten könnte. Was deren Intension war überhaupt in die Staaten zu kommen, bleibt mir in der gesamten Geschichte schleierhaft. Gibt es da überhaupt einen Grund? Vielleicht habe ich es auch einfach nur nicht verstanden und die Geschichte geht tiefer. Jetzt möchte ich aber nicht nur Negatives sagen. Im Prinzip finde ich es schon spannend zu sehen, wie man in so einer großen Stadt vom Tellerwäscher zum Superstar werden kann. Man fängt klein an, zum Beispiel mit den Jobs, die Isa und Gala angenommen haben, und arbeitet sich immer weiter hoch bis an die Spitze. Eine tolle Entwicklung, wenn sie denn gelingt. Bei den beiden, jungen Frauen würde es aus dem Grund schon nie so weit kommen, weil sie nicht offiziell dort arbeiten dürfen. Da fehlt eine Bescheinigung. Auch wieder ein Punkt, warum ich deren Reise nicht verstehe. Schade, die Story an sich klang gut und auch sehr cool. Leider mochte ich die Protagonistinnen und alles drum herum gar nicht. Es tut mir auch wirklich leid, dass ich dem Buch so wenig Positives abgewinnen kann, aber es ist leider so. Empfehlen werde ich euch "Happy Hour" nicht, was ihr euch sicher gedacht habt.

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Veröffentlicht am 02.05.2023

Der weibliche Text, der mich leider nicht erreichte.

Ein Geist in der Kehle
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„Ein Geist in der Kehle“ ist der neue Titel von Doireann Ní Ghríofa und verspricht sowohl literarische, als auch poetische Highlights. Literarisch und poetisch wurde die Geschichte auf jeden Fall. Leider ...

„Ein Geist in der Kehle“ ist der neue Titel von Doireann Ní Ghríofa und verspricht sowohl literarische, als auch poetische Highlights. Literarisch und poetisch wurde die Geschichte auf jeden Fall. Leider aber auch oft zusammenhangslos und etwas wirr. Es geht um eine Frau aus dem Hier und Jetzt und eine, die vor vielen, vielen Jahren gelebt hat. Wie diese beiden Frauen zusammenpassen und was sie verbindet, erzählt die Geschichte.

Zwei Schriftstellerinnen, die in zwei Jahrhunderten leben, trotzdem untrennbar miteinander verbunden, versuchen ihre Leben zu meistern und sich als Frau eine Stimme zu verschaffen. Die eine lebt in der aktuellen Zeit und ist Hausfrau, Mutter und Schriftstellerin. Man verfolgt eine längere Zeit ihres Lebens und bekommt auch die Geburten ihrer vier Kinder hautnah mit. Die andere taucht in einem Gedicht auf, welches sie für ihren verstorbenen Mann geschrieben hat. Dies geschah im 18. Jahrhundert, berührt die Protagonistin aus der jetzigen Zeit aber so sehr, dass sie ihr komplettes Leben nach dieser unbekannten Frau aus einem anderen Jahrhundert widmet. Sie atmet deren Geschichte förmlich ein und versucht so viel wie möglich über sie herauszufinden. Es wird auch irgendwie eine Obsession und es macht sie ganz wahnsinnig, wenn sie nicht weiterkommt und in der Geschichte in einer Sackgasse steht. Sie möchtet dieser Frau aber unbedingt eine Stimme geben und der Welt zeigen, wie außergewöhnlich sie war und dass sie es wert ist, erwähnt zu werden. Denn was wir im Laufe des Buches feststellen ist, dass man sich bei damaligen Aufzeichnungen oder auch im Schriftverkehr keine große Mühe gemacht hat diese Frau zu erwähnen. Aber auch eine Frau hatte schon damals viel zu sagen. Wird unsere Protagonistin es schaffen, alle Informationen und Daten der anderen Frau ans Licht zu bringen? Wird sie somit ihre Obsession zu dieser Geschichte beenden? Und schafft sie es selbst glücklich zu werden und den Sinn in ihrem Leben anders auszurichten?

Ich muss sagen, dass ich mir doch sehr viel von diesem Buch erhofft hatte. Es wurde in den Himmel gelobt und als poetisches Meisterwerk bezeichnet. Dass der Text auf den Seiten somit ein völlig anderer werden wurde, wie ich es normalerweise von den Büchern gewohnt bin, die ich lese, war mir also schon vorher klar. Aber leider kam ich hier so gar nicht in die „Geschichte“ rein und war viel zu oft verwirrt und kam überhaupt nicht mehr mit. Die Protagonisten blieben für mich eher oberflächlich und vor allem mit der Dame aus unserem Jahrhundert konnte ich mich so gar nicht identifizieren. Sie meistert ihr Leben gut und das mit vier Kindern. Allerdings scheint es hier auch so, dass sie „nur“ für ihre Kinder lebt. Das wird anhand mehrerer Beispiele deutlich und ein Loslassen von Routinen fällt ihr unfassbar schwer. Versteht mich nicht falsch, natürlich kann der Sinn ihres Lebens aus ihren Kindern bestehen und wenn sie das glücklich macht, ist das auch gut so. Aber wir merken hier im Laufe des Buches, dass sie selbst bemerkt, dass dies nicht alles im Leben sein kann. Denn sonst würde sie nicht diese Obsession mit der anderen Frau aus dem 18. Jahrhundert entwickeln. Sie macht sich diese Frau zur Lebensaufgabe und das krampfhaft. Ich verstehe den Gedanken hinter der Geschichte und was sie versucht uns zu erklären. Ich finde es aber einfach nicht gut umgesetzt. Der Text hat mich oft verwirrt, da er auch in den Zeiten hin- und hergesprungen ist. Manchmal wusste ich gar nicht, in welcher Zeit ich mich gerade befinde. Auch werden bestimmte Ereignisse der Frauen sehr detailliert und deutlich dargestellt und manche Szenen musste ich dann auch skippen. Vielleicht bin ich zu zart besaitet, aber man bekommt schon einen krassen Einblick zu den Themen Geburt, Tod und auch ein Medizinstudium ist mit dabei. Ich weiß, was die Autorin hier versucht hat auszudrücken, ich konnte es allerdings nicht richtig auffassen. Ich denke, dass andere aber vielleicht in einem anderen Blickwinkel darauf schauen können und es besser verstehen, als ich.

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Leider gar nicht das, was ich von diesem Buch erwartet habe

Not exactly love. Wer braucht schon ein Happy End?
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„Not exactly love – Wer braucht schon ein Happy End?” ist der Titel des neuen Romans von Kate Brook. Dass es sich hierbei um eine Liebesgeschichte handelt, die vielleicht nicht so verläuft, wie man sich ...

„Not exactly love – Wer braucht schon ein Happy End?” ist der Titel des neuen Romans von Kate Brook. Dass es sich hierbei um eine Liebesgeschichte handelt, die vielleicht nicht so verläuft, wie man sich das gewünscht hat, war mir bei diesem Titel direkt klar. Liebe auf Umwegen ist nichts Neues und kann doch schon in einem Buch zusammengefasst sehr spannend sein. Leider erfüllte dieses Buch meine Erwartungen an eine verdrehte Love-Story nicht. Hier war wenig Liebe im Spiel und Gefühle kamen auch bei anderen, wichtigen Themen leider keine auf.

Hazel und Alfie leben zusammen in einer WG für Drei. Alles schön und gut, wäre da nicht die Tatsache, dass die beiden miteinander geschlafen haben. Sie beschließen, dass es sich hierbei um eine einmalige Sache handelt und versuchen ihr unbeschwertes Leben wiederaufzunehmen. Das ist jedoch nicht so leicht, wie von beiden zu Anfang gedacht, wenn dann doch plötzlich seltsame Gefühle im Spiel sind. Dies ist aber nicht das einzige Problem, welches besteht, denn Hazels Schwester Emily und deren Frau Daria wollen ein Kind zusammen bekommen. Einen geeigneten Samenspender zu finden, ist aber auch nicht gerade leicht. Schnell wird klar, dass die vier Hauptprotagonisten noch weitere Probleme in Bezug auf ihre Beziehungen untereinander haben. Die Rollen werden neu verteilt und jeder muss sich seine Gedanken über dieses wilde Beziehungsgeflecht machen.

An für sich hatte mich der Klappentext hier schon gecatched. Es klang nach einer wilden Geschichte, die direkt auf dem normalen Leben stammen könnte. Denn auch im wahren Leben sind Beziehungen nicht immer einfach und es kommt oft zu kleineren und auch größeren Problemen. Leider kam ich hier schon direkt zu Anfang nicht so gut in das Buch hinein. Der Schreibstil war für mich echt gewöhnungsbedürftig. Die Perspektiven wechseln in den Kapiteln sehr oft hin und her, ohne dass man groß vorgewarnt wird. Den einzelnen Protagonisten kam ich auch nicht wirklich nahe. Von vieren wurden auch die Gefühle im Text verarbeitet, trotzdem blieben sie für mich immer etwas auf Abstand. Auch den Humor, der im ersten Teil noch leicht vertreten ist, wird im zweiten Teil so gar nicht mehr aufgegriffen und es fängt an so richtig dramatisch und düster zu werden. Besonders im zweiten Teil werden sehr viele, wichtige Themen angesprochen. So wie diese aber abgehandelt werden, bekommen sie kaum eine Bedeutung. Es wirkt fast so, als hätte man versucht so viele, relevante und auch aktuelle Themen wie möglich in diese zweite Hälfte des Buches zu packen. Hätte man sich hier auf eines konzentriert oder höchsten zwei und hätte diese richtig besprochen und ausgearbeitet, wäre ich vollkommen zufrieden gewesen. Eine richtige Liebesgeschichte hat sich hier auch nicht entwickelt. Klar, der Titel verspricht schon, dass die Love-Story einen nicht sofort und komplett packt, aber für einen Roman, der im Titel schon das Thema „Liebe“ hat, hätte ich mir persönlich mehr von diesem gewünscht. Es wird am Ende versucht irgendwie die Kurve zu kratzen und das Buch abzuschließen. Den Epilog fand ich nicht so schlecht, er warf aber auch wieder Fragen bei mir auf, die das Buch nicht beantwortet. Besonders ein Thema ist mir dort schwergefallen. Für dieses hätte ich gerne eine Erklärung gehabt.

Alles in allem kann ich sagen, dass ich mir hier echt mehr erhofft hatte. Sowohl das Cover, als auch der Klappentext ließen nicht auf die Geschichte schließen, die mich in diesem Buch tatsächlich erwartet hat.

Das ist sehr schade, denn eigentlich hätte man aus der Idee eine echt tolle Geschichte machen können. Mit viel Witz, Herzschmerz, aber auch brandaktuellen Themen, denen sich unsere Gesellschaft stellen muss. Für mich war das Buch leider nichts, was nicht heißt, dass es jemand anderem nicht gefallen könnte. Es handelt sich hierbei um meine Meinung, die darauf basiert, dass ich einfach mehr und etwas Anderes erwartet habe.

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