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Veröffentlicht am 19.07.2023

mir teilweise zu drüber

Hochzeitsglocken auf der kleinen Insel
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Flora und Joel wollen endlich heiraten. Noch sind die Planungen nicht so richtig losgegangen als Flora die Anfrage bekommt, die Hochzeit für Olivia auszurichten. Olivia ist die Schwester von Jan, die wir ...

Flora und Joel wollen endlich heiraten. Noch sind die Planungen nicht so richtig losgegangen als Flora die Anfrage bekommt, die Hochzeit für Olivia auszurichten. Olivia ist die Schwester von Jan, die wir aus den Vorbänden schon kennen und dazu eine einflussreiche Instagrammerin. Diese Hochzeit würde eine Menge Geld und vor allem Werbung für The Rock einbringen und so sagt Flora dazu. Allerdings gerät dabei ihre eigene Hochzeit ins Hintertreffen.

Parallel dazu geht es noch um Lorna und Saif, die immer noch ein heimliches Liebespaar sind. Die beiden haben aber keine Ahnung, wie sie das ändern können, ohne den Jungen zu schaden.

Ich muss sagen, ich fand das Buch an sich nett, allerdings waren mir die Verwicklungen rund um Floras Hochzeit teilweise einfach zu viel. Wie eigentlich in jedem Band bekommen es Joel und sie nicht hin offen miteinander zu sprechen und wie jedes Mal muss es erst zum großen Knatsch kommen, bis die beiden dann doch eine Lösung finden.

Die Geschichte um Lorna und Saif ist relativ kompliziert und für mich am Ende auch nicht wirklich gut gelöst worden. Mehr will ich dazu nicht schreiben, das würde das geschehen dann doch zu sehr spoilern.

Olivias Hochzeit ist im Grunde nur eine Leinwand, die ein paar sehr verrückte Dinge auf der Insel passieren lassen und den Gegensatz zwischen dem einfachen Leben auf Mure zu dem in der High Society zeigt. Wobei diese dabei wirklich nicht gut wegkommt.

Positiv fand ich, dass die Autorin am Anfang noch einmal alle Figuren und ihre Beziehungen zueinander zusammenfasst und man so als Leser schnell wieder den Überblick bekommt.

Alles in allem war es ein nettes Buch, dass ich an manchen Ecken zu drüber fand. Ich würde es aber allen, die die Vorgängerbände schon gelesen haben, trotzdem empfehlen.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Abenteuerbuch für Jugendliche mit Tiefgang

Mondschein
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Silver lebt mit ihren Geschwistern und ihren Eltern in einer für sie perfekten Welt, es scheint keine Gefahren zu geben. Doch eines Tages muss sie feststellen, dass das Leben auch erschütternde Erfahrungen ...

Silver lebt mit ihren Geschwistern und ihren Eltern in einer für sie perfekten Welt, es scheint keine Gefahren zu geben. Doch eines Tages muss sie feststellen, dass das Leben auch erschütternde Erfahrungen für sie bereithält und das sie noch viel lernen muss, bis sie erwachsen ist. So zieht Silver los in ein großes Abenteuer, in dem so manche Gewissheit in Frage gestellt wird.

Die Autorin schafft es von Anfang an das Kopfkino in Gang zu bringen. Die Beschreibungen des Waldes und von Silvers Familie sind sehr bildhaft und man ist sofort mitten in der Geschichte. Nachdem der Silvers Bruder ums Leben kommt, teilt sich dann die Geschichte in zwei Teile. Einmal begleiten wir Silver bei ihrer Suche nach sich selbst und dann auch ihre Familie, die ebenfalls ihr angestammtes Revier verlassen muss.

Beide Teile sind durchaus spannend, allerdings muss ich sagen, dass der Teil mit Silvers Familie etwas vorhersehbar war. Silvers Geschichte erinnert ein wenig an den Plot von Als die Tiere den Wald verließen. Sie schließt sich mit einem Marder, einem Hasen und schlussendlich auch mit einem Eichhörnchen zusammen. Auch wenn diese Gemeinschaft eher ungewöhnlich ist, bewährt sie sich mehrfach.

An sich hat mir das Buch gut gefallen, allerdings muss ich sagen, habe ich mir mit dem sehr adjektivreichen Schreibstil etwas schwer getan. Vor allem da die Füchse allesamt Namen hatten, die von Adjektiven her stammten. Einerseits beschreibt das durchaus die Charaktere der einzelnen Tiere, macht es aber beim Lesen manchmal schwierig zu erkennen, dass es sich jetzt um einen Namen handelt. Schwierig wurde es teilweise auch dann für mich, wenn eines der Tiere wieder in einen vermeintlichen Trancezustand verfällt, das hat mich im Lesefluss tatsächlich ein wenig ausgebremst.

Alles in allem ist es aber ein schönes Buch, das für die Zielgruppe sicher gut geeignet ist. Ich bin ja aus dem Alter doch schon ein wenig heraus, habe mich aber trotzdem gut unterhalten gefühlt. Gerade die Themen Freundschaft, Trauer und Gemeinschaft werden hier sehr schön thematisiert und sind altersentsprechend aufgenommen.

Von mir daher durchaus eine Leseempfehlung für Jugendliche mit einer Schwäche für Abenteuergeschichten.

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Veröffentlicht am 27.05.2023

schönes Buch!

Das Haus der Sommerfreundinnen
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Joannas Leben läuft nicht gut, auch nach der Scheidung wird alles was ihr Ex-Mann tut noch mit ihr verbunden. Und als Cliff dann bei einem Autounfall stirbt und bei ihm im Auto ein schwangeres Mädchen ...

Joannas Leben läuft nicht gut, auch nach der Scheidung wird alles was ihr Ex-Mann tut noch mit ihr verbunden. Und als Cliff dann bei einem Autounfall stirbt und bei ihm im Auto ein schwangeres Mädchen sitzt, stürzt sich die Presse auf sie. Auch Audrey, eben jenes Mädchen , findet sich im Zentrum der Aufmerksamkeit wieder. Joanna erkennt bald diverse Zusammenhänge und zieht sich mit Audrey in ihr Sommerhaus in ihrer Heimatstadt Silver Point zurück.

Doch der Aufenthalt dort bleibt nicht unbemerkt und so muss sich Joanna auch der Vergangenheit stellen und auf Leute treffen, die sie seit 20 Jahre nicht mehr gesehen hat. Zeit um Missverständnisse auszuräumen und wieder in einer Gemeinschaft anzukommen.

Sarah Morgan liefert hier wieder einen schönen Roman, in dem es um Gemeinschaft und Zusammenhalt geht. Joanna hat in ihrer Jugend viele Verletzungen erlebt und muss jetzt lernen, dass die alten Vermeidungsstrategien nicht mehr funktionieren. Manchmal wollte ich sie dafür treten, weil sie sich dann gerne nicht wie eine vierzig Jährige sondern wie ein Teenager verhalten hat. Audrey dagegen ist für ihr Alter an manchen Ecken schon ziemlich weit, nur wenn es um sie selbst und ihre Situation geht, zieht sie gerne die Decke über den Kopf. Die beiden Frauen passen daher gut zusammen, sie ergänzen sich und holen sich gegenseitig aus ihren Komfortzonen.

Die dritte im Bunde ist Mel, die ehemals beste Freundin von Joanna. Sie ist im Prinzip die normalste und muss „nur“ mit den üblichen Familienproblemen, die beim Zusammenleben mit einem älteren Teenager auftreten zurecht kommen.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn mich das Verhalten Joannas manchmal genervt hat. Und Joannas Befürchtungen bezüglich der Presse entsprach dann gar nicht dem, was dann wirklich stattgefunden hat. Dadurch wirkte ihre Angst entdeckt zu werden doch ein wenig zu heftig.

Alles in allem kann ich das Buch empfehlen, es war eine schöne Lektüre und hat mir entspannte Lesestunden verschafft.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Vorweihnachtszeit in Paris

Tausend Lichter über der Seine
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Es ist November und trüb, als Joséphine gleich zwei schlechte Nachrichten bekommt. Einmal wird ihr mitgeteilt, dass der Verlag, für den sie als Übersetzerin arbeitet, ihre Dienste nicht mehr benötigt und ...

Es ist November und trüb, als Joséphine gleich zwei schlechte Nachrichten bekommt. Einmal wird ihr mitgeteilt, dass der Verlag, für den sie als Übersetzerin arbeitet, ihre Dienste nicht mehr benötigt und sie erfährt, dass ihr Onkel verstorben ist. Eben jener Onkel hinterlässt ihr sein Hausboot, in dem sie mit ihm einen Sommer lang Frankreichs Flüsse befahren hat.

Da die finanzielle Lage durch ihre berufliche Situation angespannt ist, beschließt sie das Hausboot zu verkaufen. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, auch noch einen Mieter geerbt zu haben, der sich nicht so leicht loswerden lässt.

Ich bin sehr schnell in das Buch eingetaucht. Wir erleben die Geschichte aus Joséphines Sicht, sie erzählt uns die Geschichte im Nachhinein. Ich mochte Joséphine, allerdings war sie zwischendrin auch ganz schön zickig und stur. Da habe ich doch einige Male mit dem Kopf geschüttelt. Und auch ihre Familie ist mit ihrer Übergriffigkeit doch ziemlich gewöhnungsbedürftig. Dafür war gerade Joséphines bester Freund Cedric besonders liebenswert. Die Geschichte liest sich flüssig und ich hatte Paris im November vor Augen. Die Atmosphäre der Vorweihnachtszeit ist toll beschrieben, da muss man sich einfach wohl fühlen.

Das Ende ging mir ein wenig zu flott, nachdem sich Joséphine und Maxime, ihr Mieter fast die ganze Zeit gekabbelt haben ging es mir am Ende doch zu schnell mit den beiden. Irgendwie hat mir hier ein Annäherungsphase gefehlt.

Ich kann das Buch durchaus empfehlen, es ist eine schöne Liebesgeschichte in der Pariser Vorweihnachtszeit.

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Musikgeschichte

On Air
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Peter Urbans Stimme ist wohl jedem bekannt, der in den letzten Jahren den ESC verfolgt hat. Er ist derjenige, der die Veranstaltung fürs deutsche Fernsehen moderiert und mit Anekdoten würzt. Dieses Jahr ...

Peter Urbans Stimme ist wohl jedem bekannt, der in den letzten Jahren den ESC verfolgt hat. Er ist derjenige, der die Veranstaltung fürs deutsche Fernsehen moderiert und mit Anekdoten würzt. Dieses Jahr wird er den ESC zum letzten Mal moderieren und zu diesem Anlass erscheint auch seine Autobiographie.

Urban wurde 1948 in Bramsche geboren und dann in Quakenbrück aufgewachsen, zieht zum Studium nach Hamburg und macht auch dort dann sein ersten Erfahrungen im Radio. Seine Musikleidenschaft bringt ihn nach England, er nutzt die Zeit seines Auslandsaufenthalts während des Studiums auch um dort die Musikszene zu erforschen. So trifft er bereits früh auf Musikgrößen, deren Namen man auch heute noch kennt, wie Joe Cocker, Jimi Hendrix und auch seine Idole, die Beatles.

Urban berichtet nicht nur, er macht auch selbst Musik und lernt daher das Business auch von der anderen Seite kennen. Das erleichtert ihm den Kontakt auf Augenhöhe ungemein.

Ich fand das Buch interessant, allerdings muss ich sagen, dass es mir teilweise mehr wie ein Musiklexikon vorkam. An vielen Stellen zählt Urban satzweise Musiker auf, die auf irgendeine Art miteinander in Verbindung stehen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass es gerade im Teil Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre bei mir da am eigenen Erleben fehlte. Viele Namen, die damals vielleicht durchaus bekannt waren, sind heute nicht mehr bekannt und sagten mir daher leider gar nichts. Daher war es dann auch schwierig solche Passagen einzuordnen. Etwas besser wurde das dann als es in die Achtziger ging, da habe ja auch ich angefangen mich mit Popmusik zu beschäftigen. So waren die Erzählungen zu Live Aid und dem Mandela Tribute Konzert sehr interessant. Am besten hat mir dann jedoch der Rückblick auf die ESC gefallen, die Urban selbst moderiert hat

Deutlich besser gefallen haben mir daher die Stellen in denen Urban aus seinem eigenem Erlebten erzählt. Anekdoten, in denen er Musiker trifft, die man selber kennt oder eben einfach wie sein Leben damals ablief. Davon hätte es gerne deutlich mehr sein dürfen.

Alles in allem war es ein durchaus interessantes Buch, bei dem man ganz viel über die europäische Musikgeschichte gerade der sechziger und siebziger Jahre lernt. Allerdings hätte ich mir mehr Urban und weniger Musikgeschichte gewünscht. Das Buch ist mittlerweile auch als Hörbuch erschienen, vom Autor selbst gelesen. Ich denke, da kommt es dann noch einmal ganz anders rüber.

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