Wichtig und ehrlich
Die Wut, die bleibtInhalt:
Helene, Mutter von drei Kindern, steht beim Abendessen auf, geht zum Balkon und stürzt sich ohne ein Wort in den Tod. Die Familie ist im Schockzustand. Plötzlich fehlt ihnen alles, was sie bisher ...
Inhalt:
Helene, Mutter von drei Kindern, steht beim Abendessen auf, geht zum Balkon und stürzt sich ohne ein Wort in den Tod. Die Familie ist im Schockzustand. Plötzlich fehlt ihnen alles, was sie bisher zusammengehalten hat: Liebe, Fürsorge, Sicherheit
Helenes beste Freundin Sarah, die Helene ihrer Familie wegen zugleich beneidet und bemitleidet hat, wird in den Strudel der Trauer und des Chaos gezogen. Lola, die älteste Tochter von Helene, sucht nach einer Möglichkeit, mit ihren Emotionen fertigzuwerden, und konzentriert sich auf das Gefühl, das am stärksten ist: Wut.
Drei Frauen: Die eine entzieht sich dem, was das Leben einer Mutter zumutet. Die anderen beiden, die Tochter und die beste Freundin, müssen Wege finden, diese Lücke zu schließen. Ihre Schicksale verweben sich in diesem bewegenden und kämpferischen Roman darüber, was es heißt, in unserer Gesellschaft Frau zu sein.
Meine Gedanken:
Schon seit Erscheinen hatte ich das Buch im Auge und wollte es unbedingt lesen, weil es so sehr aus dem Leben genommen klingt. Und ich wurde nicht enttäuscht! Die Autorin schafft hier eine Atmosphäre, die ehrlicher und echter nicht sein könnte. Wir lernen die Familie kurz nach dem Tod der Mutter kennen. Die große Tochter, Lola, ist wütend und versucht irgendwie, einen Weg für ihre Wut zu finden. Man muss diesen Weg nicht gut finden, aber er ist nachvollziehbar. Die beste Freundin der Mutter, Sarah, versucht, die Familie am Leben zu halten. Dabei verliert sie sich und ihr Leben, geht ganz in dem Kümmern um die anderen auf. Auch Sarah ist wütend, was auf vielen Seiten sehr spürbar wird. Im Klappentext wird mit drei Frauen geworben, was ich nur bedingt so unterschreiben kann. Ich hatte leider das Gefühl, dass alle Figuren in dem Buch eher blass geblieben sind. Die Mutter, Helene, lernt man als Leser nur durch Gedanken und Erinnerungen von Sarah und Lola kennen. Das finde ich sehr schade, ich hätte mir ein paar wenig Szenen aus Helenes Sicht gewünscht um zu verstehen, was sie für ein Mensch war. Vielleicht sollte das aber genau so sein. Vielleicht ist es Absicht, dass man beispielsweise den Vater fast ausschließlich negativ wahrnimmt. Diese Geschichte ist wichtig und ehrlich. Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn für mich ein bisschen was gefehlt hat und man hätte mehr daraus machen können.