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Veröffentlicht am 11.09.2023

Eine magische Pferdegeschichte - im wahrsten Sinne des Wortes

Moon - Tara und das Mondlichtpferd
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Darum geht‘s:
Nach der Trennung ihrer Eltern, zieht die zwölfjährige Tara mit ihrer Mutter auf den Hof ihrer Patentante. Nach anfänglichem Missmut darüber, so weit weg von ihrer besten Freundin zu wohnen, ...

Darum geht‘s:
Nach der Trennung ihrer Eltern, zieht die zwölfjährige Tara mit ihrer Mutter auf den Hof ihrer Patentante. Nach anfänglichem Missmut darüber, so weit weg von ihrer besten Freundin zu wohnen, findet sie rasch neue Freunde auf dem benachbarten Gnadenhof, auf dem sie aushilft. Eines Nachts locken sie Geräusche und ein geheimnisvolles Licht in den Pferdestall. Dort entdeckt sie ein neues Pferd, das im Mondlicht magisch schimmert. Tara fühlt sich zu der geheimnisvollen Stute, die sie Moon nennt, hingezogen und die beiden bauen direkt eine besondere Verbindung auf. Während einem Ausritt, führt Moon sie zu einer alten Dame, die erzählt, dass das magische Pferd eine Aufgabe zu erfüllen hat und dass sie Tara ausgewählt hat, ihr dabei zu helfen.

So fand ich‘s:
Ich kann einfach nicht anders: Diese besonderen Pferdebücher ziehen mich immer noch magisch an – ganz so als ob sie leuchten würden, wie das magische Pferd Moon aus Christin-Marie Belows Geschichte.

Die Kurzbeschreibung verspricht ein zauberhaftes Abenteuer. Daher war ich nach den ersten Seiten doch überrascht, wie bodenständig sich der Plot vorerst entwickelte. Trotzdem war ich sofort drin in der Geschichte und ganz angetan von der Atmosphäre auf dem Gnadenhof, auf dem die Protagonistin aushilft und sich damit ihre Reitstunden verdient.

Und dann wurde es ja doch noch so richtig magisch und auch ich war sofort begeistert von Moons Ausstrahlung und allem, was es damit auf sich hat. Dennoch hat die Autorin die Bodenhaftung nie verloren und es wurde nie übertrieben mystisch oder gar kitschig.

Neben der fantasievollen Geschichte rund um Moon spielen auch Freundschaft und Zusammenhalt eine große Rolle in diesem Buch.

Mir hat auch Taras Entwicklung sehr gut gefallen. Sie wird realistisch erzählt und ermutigt, sich einem Neuanfang tapfer zu stellen und für Neues offen zu sein.

Christin-Marie Below erzählt hier auf spannende und mitreißende Weise in einer altersgerechten Sprache eine magische Geschichte mit mutmachenden Botschaften. Von mir gibt es daher auch eine ganz klare Leseempfehlung für dieses zauberhafte Buch.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

5,0 von 5 Sternen Eine außergewöhnliche Mischung zwischen Science Fiction und poetischer Mythologie

Die letzte Erzählerin
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Darum geht’s:
Im Jahr 2061 steuert ein Meteorit auf die Erde zu und wird die Welt, wie wir sie kennen, zerstören. Petra, ihre Eltern und ihr kleiner Bruder gehören zu den Auserwählten, die mit einem Raumschiff ...

Darum geht’s:
Im Jahr 2061 steuert ein Meteorit auf die Erde zu und wird die Welt, wie wir sie kennen, zerstören. Petra, ihre Eltern und ihr kleiner Bruder gehören zu den Auserwählten, die mit einem Raumschiff in eine neue Zukunft reisen dürfen. Um den jahrhunderteweit entfernten Planeten mit erdähnlichen Bedingungen zu erreichen, müssen sie dafür in einen tiefen Schlaf versetzt werden. Als Petra nach mehr als dreihundert Jahren aufwacht hat sich das Zusammenleben im Raumschiff radikal verändert. Es herrschen nur noch Gehorsam und Gleichheit. Und Petra ist die Letzte, die sich an das Leben auf der Erde erinnert. Schafft sie es, die Erinnerungen mit Hilfe ihrer Geschichten wachzuhalten und den anderen weiterzugeben? Hilft ihr Wissen gar den Erhalt der Menschheit zu sichern?

So fand ich‘s:
Das wunderschöne Cover und die Kurzbeschreibung hatten mich quasi magisch angezogen und entsprechend gespannt habe ich mich an die Lektüre gemacht. Und dann entwickelte sich die Geschichte so ganz anders, als ich es erwartet hatte – aber auf eine ganz besondere und packende Art. Donna Barba Higuera hat mich auf jeder Seite mit ihrem einfühlsamen und berührenden Erzählstil richtiggehend gefesselt und gleichzeitig eine spannende Geschichte erzählt.

Es ist schon eine bedrückende Vorstellung, dass unsere Erde eines Tages zerstört werden könnte. Und vor allem der Gedanke, dass entschieden werden muss, wer eine Chance auf einem anderen Planeten bekommt, empfinde ich als äußerst grausam. So muss auch Petra schweren Herzens ihre geliebte Großmutter auf der Erde zurücklassen, als sie mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder die Reise mit einem Raumschiff antritt. Damit hat mich die Autorin auch kalt erwischt und da kam mir schon das erste Mal der Gedanke, ob das empfohlene Lese-Alter ab 11 Jahren nicht ein wenig früh ist. Verlust und Trauer nehmen jedenfalls nicht nur einen kleinen Raum ein und es wäre sicher gut, wenn Eltern mit den Kindern zusammen über das Gelesene sprechen.

Auch kam mir die 13-jährige Protagonistin Petra immer wieder Mal älter vor als sie eigentlich ist. Oftmals reagiert sie erstaunlich reif und weise. Da das Mädchen an einer seltenen Augenkrankheit leidet und schon früh lernen musste, sich zu behaupten und auch aufgrund der ganzen Umstände, in denen sich Petra wiederfindet, kann ich hier aber getrost ein Auge zudrücken.

Es gibt jedenfalls keine Punkte, die meine Begeisterung maßgeblich hätten schmälern können. Die Autorin hat mit diesem Buch eine außergewöhnliche Mischung aus Science-Fiction und zentralamerikanischer Mythologie geschaffen, so dass bestimmt nicht nur SF-Fans auf ihre Kosten kommen.

„Die letzte Erzählerin“ ist für mich ein spannendes und gleichzeitig poetisches Leseerlebnis der besonderen Art – und das nicht nur für jugendliche Leser!

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Absolute Leseempfehlung

Bergleuchten
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Darum geht’s:
Göschenen, 1872: Als der Bau des Gotthardtunnels geplant wurde, stand das beschauliche Dorf am Fuße des Gotthardmassivs bereits Kopf. Es gab viele kritische Stimmen und gar Missmut unter ...

Darum geht’s:
Göschenen, 1872: Als der Bau des Gotthardtunnels geplant wurde, stand das beschauliche Dorf am Fuße des Gotthardmassivs bereits Kopf. Es gab viele kritische Stimmen und gar Missmut unter den Einwohnern gegen das ambitionierte Projekt. Viele fürchteten um Ihre Existenz und auch die Sorge vor den fremden Arbeitern, die erwartet wurden, war groß. Auch der Fuhrhalter Franz Herger war zwiegespalten. Doch er war bereit, sich mit der Situation zu arrangieren und das Beste draus zu machen. Seine Tochter Helene stand dem Ganzen ebenfalls offen und mit wachem Interesse gegenüber. Als sie den temperamentvollen, italienischen Mineur Piero kennenlernt, verändert sich so einiges in ihrem Leben. Sie verliebt sich in ihn. Doch ihre Familie ist gegen diese Verbindung.

So fand ich’s:
Kleine Anmerkung vorneweg: Ich habe dieses Buch abwechslungsweise gelesen und gehört. Es war eine Art Experiment, das mit „Bergleuchten“ besonders gut geklappt hat. Die beiden Medien haben sich wunderbar ergänzt.

Wenn man heutzutage in einem Schweizer Bergkanton aufwächst, sind die Fahrten durch die Bergtunnels selbstverständlich, da sie so manches Tal mit der „Außenwelt“ verbinden – also aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Ich muss gestehen, dass ich daher bis jetzt nicht so viele Gedanken über die Entstehung dieser Bauwerke nachgedacht hatte. Umso spannender war es für mich, in Karin Seemayers „Bergleuchten“ einzutauchen. Und wie ich das konnte!

Die Autorin nimmt die Leser hier auf eine eindrückliche und gleichzeitig auch unterhaltsame Zeitreise mit zu den Anfängen eines der ambitioniertesten Bauwerke Europas der damaligen Zeit. Man spürt auf jeder Seite, wieviel Herzblut Karin Seemayer in diese Geschichte gesteckt hat und vor allem auch wieviel akribische und fundierte Recherchearbeit hinter diesem Buch steckt.

Der Erzählstil empfand ich als sehr angenehm und der Wechsel zwischen der Geschichte um Helene und Piero und den geschichtlichen Ereignissen rund um den Tunnelbau sind für mich perfekt aufeinander abgestimmt. Die Beschreibungen von Land und Leute sind sehr lebendig und bildlich, so dass ich mir stets alles gut vorstellen konnte. Und selbst die technischen Details, die ich sonst in Büchern gerne Mal überfliege, sind hier sehr informativ und gleichzeitig spannend in die Geschichte verpackt.

Meiner Meinung nach hat die Autorin auch den Charakter der Bergler sehr gut hinbekommen. Man spürt beim Lesen förmlich die Atmosphäre der rauen Bergwelt. Dieses besondere Flair hat übrigens auch die Erzählerin des Hörbuchs, Sophie Hutter, perfekt hinbekommen. Sie ist selbst Schweizerin und spricht die direkte Rede mit dem typischen Schweizer Akzent. Das vermittelt zusätzlich einen Touch von Lokalkolorit und mir persönlich gab es ein heimatliches Gefühl.

„Bergleuchten“ war und ist für mich ein richtiges Lesehighlight. Auch der Titel ist meiner Meinung nach perfekt gewählt. Einerseits wird im Buch das “Bergleuchten”, das es so nur in den Bergen gibt, wunderschön beschrieben. Es erzählt aber auch vom Leuchten in den Herzen der Bergler, die hier zwar nicht immer nur positiv wegkommen. Aber die meisten von ihnen sind trotz der rauen Schale Menschen mit dem Herzen am rechten Fleck.

Es wundert also bestimmt niemanden, dass es von mir eine absolute Leseempfehlung gibt. Meiner Meinung nach ein Muss für alle, die historische Romane lieben.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Eine magische Pferdegeschichte - nicht nur für junge Leser

Die Seelenpferde von Ventusia. Windprinzessin
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Darum geht’s:
Fiona liebt Pferde über alles und sie ist nirgends glücklicher als auf dem Rücken der geliebten Tiere. Als eines Tages zwei wilde Hengste auftauchen, ahnt sie nicht, dass diese aus Ventusia ...

Darum geht’s:
Fiona liebt Pferde über alles und sie ist nirgends glücklicher als auf dem Rücken der geliebten Tiere. Als eines Tages zwei wilde Hengste auftauchen, ahnt sie nicht, dass diese aus Ventusia stammen, einer anderen Welt, die hinter den Winden liegt. In Ventusia haben alle Mädchen ein Seelenpferd. Doch den Ventusia-Mädchen drohte ein schweres Schicksal und sie mussten in unserer Welt versteckt werden. Fiona erfährt von einem geheimnisvollen Jungen namens Nikolan, dass auch sie aus Ventusia stammt und unbedingt zurückkehren muss, um ihr Seelenpferd zu finden. Sie soll dabei helfen, das Reich der Pferdevölker zu retten, da es in großer Gefahr schwebt.

So fand ich‘s:
Jennifer Benkau ist nicht ganz unschuldig dran, dass ich mittlerweile zu einer Fantasy-Leserin geworden bin, konnte sie mich doch schon mit ihren früheren Büchern begeistern. Und eine Fantasygeschichte mit Pferden klang einfach zu verlockend. Und auch diesmal wurde ich von der Autorin nicht enttäuscht. Zugegeben, ich gehöre nicht mehr so ganz zur Zielgruppe. Aber ich bin trotzdem immer noch verzaubert von dieser fantasievollen Geschichte rund um Ventusia.

Man spürt in jeder Zeile, dass die Autorin selbst auch eine Pferdenärrin ist. Sie beschreibt alles sehr liebevoll und so bildlich, dass das Kopfkino auf Hochtouren läuft. Der Erzählstil ist flüssig, dem Lesealter angemessen und mit viel Liebe zum Detail, aber ohne ausschweifend zu werden. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz und baut sich immer weiter auf bis hin zum offenen Ende des Buches, das einen restlos neugierig auf die Fortsetzung macht.

Auch die Sprecherin, Leonie Landa, überzeugt mit ihrer einfühlsamen Erzählstimme und haucht der Geschichte noch zusätzliche Lebendigkeit ein. Jedenfalls war ich so gefangen von der Geschichte, dass ich beim Hören herrlich abtauchen konnte und alles um mich herum vergessen habe.
Ich bin sicher, dass diese Geschichte auch als Buch gut funktioniert. Aber mir hat diese Version wirklich gut gefallen und ich werde mir die nächsten Bände auch anhören. Jedenfalls freue ich mich sehr auf die Fortsetzung.

„Die Seelenpferde von Ventusia“ ist eine kleine, aber sehr feine Reihe, für die ich sehr gerne eine klare Hör- und Leseempfehlung ausspreche.

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Veröffentlicht am 19.05.2023

T.J. Klune trifft mich wieder mitten ins Herz

Die unerhörte Reise der Familie Lawson
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Darum geht’s:
Familie Lawson ist eine ganz besondere Familie: Vater Giovanni ist ein Roboter und sein Sohn Lucas ist ein Mensch. Zur Familie gehören auch ein Pflegeroboter namens Schwester Grob und Rambo, ...

Darum geht’s:
Familie Lawson ist eine ganz besondere Familie: Vater Giovanni ist ein Roboter und sein Sohn Lucas ist ein Mensch. Zur Familie gehören auch ein Pflegeroboter namens Schwester Grob und Rambo, ein Staubsaugerroboter. Zusammen leben sie in einem Baumhaus tief im Wald. Victor tummelt sich gerne auf dem Schrottplatz rum, um nach wertvollen Teilen zu stöbern, die er für seine Konstruktionen benötigt. Dabei entdeckt er einen beschädigten Androiden namens Tom, nimmt ihn kurzerhand mit nach Hause und repariert ihn, ohne zu ahnen, was für Folgen das haben wird. Kurz darauf wird Giovanni in die Stadt der elektrischen Träume verschleppt. Es scheint mit einem dunklen Geheimnis aus seiner Vergangenheit zu tun zu haben. Victor macht sich mit seinen Freunden auf, um Giovanni zu befreien. Dieser Trip der besonderen Art entwickelt sich immer mehr zur Schicksalsreise und verlangt Victor so einiges ab.

So fand ich‘s:
T.J. Klune hat es auch diesmal wieder geschafft! Er hat mir auch mit seinem neuen Buch wunderbare, fröhliche und berührende Lesestunden beschert. In meinem persönlichen Klune-Ranking behält zwar Mr. Parnassus mit einem Hauch die Nase vorn, aber für mich kommt dieses Buch ganz nah an die Spitze ran.

Allem voran hat mich der feinsinnige Humor begeistert. Gerade zu Beginn beim Kennenlernen der unvergleichlichen Figuren habe ich oft vor mich hin gekichert und mehrere Male verwunderte Blicke anderer Buspassagiere eingefangen. Gerade der Pflegeroboter mit seinem trockenen, makabren Humor und der etwas ängstliche, aber liebenswerte Staubsaugerroboter namens Rambo sind so liebevoll und für Maschinen erstaunlich lebendig dargestellt, so dass man nicht anders kann und sie sofort ins Herz schließen muss.

Aber auch die anderen Figuren gefallen mir außerordentlich gut. Jede hat ihre Ecken und Kanten – aber eines haben sie gemeinsam: das Herz am rechten Fleck. Ja, sogar Maschinen haben bei T.J. Klune ein Herz. Und das ist nicht das einzig erstaunliche in dieser fantasievollen Geschichte, in der es viel mehr als nur um eine abenteuerliche Reise geht. Wobei der Autor in diesem Buch im Vergleich zu seinen früheren Werken mehr Wert auf die Action und die Spannung gelegt hat, was mich positiv überrascht hat.

Es mag nicht alles in sich komplett schlüssig sein, wie zum Beispiel das Riesenfluggefährt, mit dem Victor und Co. unterwegs sind, das dann auf wundersame Weise Platz auf einer Waldlichtung findet. Aber darauf kommt es meiner Meinung nach überhaupt nicht an und kann ich als künstlerische Freiheit absolut gelten lassen. Und das kommt von mir, die keine typische Fantasy-Leserin ist. Aber bei T.J. Klune spürt man einfach auch deutlich das Bedürfnis des Autors, die wichtige Botschaft von Verständnis füreinander und Toleranz - einfach für ein liebevolles Miteinander - zu vermitteln. Und damit trifft er mich jedes Mal wieder mitten ins Herz.

Und auch diesmal fiel es mir wieder schwer, die Figuren zwischen den Buchrücken zurückzulassen. Noch jetzt nach dem letzten Umblättern, habe ich ein breites Lächeln im Gesicht, wenn ich an Viktor und Co. zurückdenke und lache beim Gedanken an die eine oder andere Anekdote. Denn wenn jemand einem Staubsaugerroboter Leben einhauchen kann, dann ist es T.J. Klune.

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