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Veröffentlicht am 11.10.2017

✎ Maria W. Peter - Invita 2 Die Legion des Raben

Die Legion des Raben
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Wie oft ich jetzt den Anfang meiner Worte gelöscht habe, kann ich gar nicht mehr zählen. Mir fällt es gerade unheimlich schwer, die richtigen Sätze niederzuschreiben.

Ich habe schon einige Veröffentlichungen ...

Wie oft ich jetzt den Anfang meiner Worte gelöscht habe, kann ich gar nicht mehr zählen. Mir fällt es gerade unheimlich schwer, die richtigen Sätze niederzuschreiben.

Ich habe schon einige Veröffentlichungen der Autorin gelesen - zuletzt 'Fortunas Rache', also den ersten Teil um die Sklavin Invita. Dieser hat mir ziemlich gut gefallen, denn ich wurde auf angenehme Weise überrascht.

Also griff ich beherzt zu diesem Teil der Reihe.

Ehrlicherweise muss ich jedoch gestehen, dass ich enttäuscht bin. Die Geschichte hat sich für mich wie Kaugummi gezogen, obwohl man normalerweise durch den leichten Schreibstil der Autorin ziemlich zügig durch die Seiten fliegt, da sie keine komplizierten Zusammenhänge beschreibt.
Bei diesem Buch ist es mir zudem ganz besonders schwer gefallen, mitzufiebern, da ich wusste, dass es noch einen Teil gibt - und das nimmt (teilweise) jegliche Spannung aus den Situationen.

Zwar macht Invita eine Veränderung durch, scheint aus ihren Fehlern gelernt zu haben, aber irgendwie passiert mir viel zu viel. Klar, dass der Zufall erneut am Werk ist - das bin ich ja bereits aus anderen Publikationen gewöhnt -, aber in dieser Geschichte kommt manches unglaubwürdig rüber.
Ferner finde ich, dass hier ein paar Wiederholungen zu oft auftauchen.

Leider muss ich bekennen, dass ich freilich gewiss (fast) alle Arbeiten von Maria W. Peter gelesen und die meisten wirklich gemocht habe - jedoch nur für den Augenblick. Es klingt schlicht nichts nach. Und daher fällt es mir auch so schwer, sie jemanden ans Herz zu legen, zu sagen: "Lies!" Oft kann ich mich einfach nicht mehr an den Inhalt erinnern, kann nicht erklären, was mir zugesagt hat. Und das finde ich schade.

Ich möchte an dieser Stelle einmal ausdrücklich erwähnen, dass die Autorin toll recherchiert, keine Frage. Im historischen Sinne würde ich immer wieder zugreifen, wenn mich die Zeit interessiert. Und sie tut so viel für ihre Werke, wenn diese erst einmal auf dem Markt sind - sie lässt nicht einfach alles durch den Verlag machen.

Aber dieses Mal fehlte es mir einfach an vielem und daher kann ich keine bzw. nur eine bedingt Leseempfehlung aussprechen.

©2017

Veröffentlicht am 07.10.2017

✎ Andreas Izquierdo - Romeo & Romy

Romeo und Romy
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'Romeo & Romy' ist durch Zufall bei mir eingezogen, da ich es gewonnen hatte. Ob ich jemals einfach so danach gegriffen hätte, wage ich zu bezweifeln, denn herausragend ist weder der Klappentext noch das ...

'Romeo & Romy' ist durch Zufall bei mir eingezogen, da ich es gewonnen hatte. Ob ich jemals einfach so danach gegriffen hätte, wage ich zu bezweifeln, denn herausragend ist weder der Klappentext noch das Cover. Und der Autor war mir ebenfalls kein Begriff.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich auch gar nicht über den Autor informiert hatte und mir daher nicht klar war, dass es sich um einen deutschen handelt.

Als ich dann begann, die Geschichte zu lesen, war ich erstaunt, wie leicht es mir fiel, darin einzutauchen. Der Schreibstil ist wirklich leicht und flüssig, man stolpert nicht über schlecht übersetzte Sätze und konnte sich somit ganz dem hingeben, was Herr Izquierdo zum Ausdruck bringen mag.

Leider bin ich nun, nachdem ich die Lektüre beendet habe, ein wenig unschlüssig.

Ein bisschen seicht, manchmal überspitzt, oft vorhersehbar und auf keinen Fall ein Buch, welches ich leicht weiterempfehlen würde. Man muss schon auf diese Art von Erzählung stehen. Da sie meiner Meinung nach auch nicht immer ganz realistisch rüber kam, empfand ich es teilweise schwer, den handelnden Personen zu glauben bzw. der Geschichte aufmerksam zu folgen.

Es gab ein paar Schmunzler. Und sicher auch Lacher. Jedoch ebenfalls die ein oder andere Länge. Wobei diese der Autor mit seinem Schreibstil gut zu überspielen weiß und man über diese geradezu hinweg liest.

Zwei Punkte haben mich jedoch außerordentlich gefreut: Die Erwähnung von Ute Freudenberg - auch wenn ich das erwähnte Lied wirklich nicht mehr hören kann, es ist jedoch das berühmteste - und die Tatsache, dass es im Osten spielt, denn ich bin selbst ursprünglich aus Thüringen und liebe Dialekte einfach, sodass mich diese Stellen zum Beispiel ein wenig melancholisch machten, aber auch unheimlich bespaßten.

Wie gesagt, es ist nicht ganz einfach, eine Zielgruppe für dieses Werk zu nennen und ich bin sicher, dass ich sie in ein paar Wochen bereits wieder vergessen habe. Aber für ein paar unbeschwerte Stunden am Abend bestens geeignet.

©2017

Veröffentlicht am 29.08.2017

✎ Sina Flammang - Mädchen aus Papier

Mädchen aus Papier
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Ich weiß gar nicht mehr, was / wer mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht hat. Aber als ich den Klappentext gelesen hatte, war ich ein wenig angefixt. Zum einen wird in einem Jugendbuch ein Thema bearbeitet, ...

Ich weiß gar nicht mehr, was / wer mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht hat. Aber als ich den Klappentext gelesen hatte, war ich ein wenig angefixt. Zum einen wird in einem Jugendbuch ein Thema bearbeitet, welches nicht so oft Gehör findet. Zum anderen habe ich bei "Richtung Süden" natürlich sofort an meine neue Heimat gedacht - und lag zumindest damit gar nicht so falsch.

Sina Flammangs Schreibstil ist sehr poetisch. Sie schildert Situationen so liebevoll, dass man am liebsten gern selbst direkt zum Beispiel hinauslaufen und sich das Ganze anschauen mag.

"Der Himmel knurrt leise, er klingt hungrig, und ich ziehe den Kopf ein, als müsse jeden Moment
eine große Schlabberzunge aus den Wolken schießen und mich von der Straße lecken." (S. 9)

Das hat das Lesen zumindest zeitweise zu einem echten Vergnügen gemacht.

Auch wurden die Person sehr präzise gezeichnet, sodass man sie gerne auf dem Weg begleitete. Ich denke, Jugendliche werden sich in dem einen oder anderen Charakter wiederfinden und der Geschichte bequem folgen können.

Leider verliert sich die Autorin stellenweise in wirklich nervige Wiederholungen, die dann irgendwann auch versucht habe, zu überlesen.

Dann fand ich den Ausflug, der im Klappentext groß angekündigt wird, erstens sehr kurz und zweitens, um ehrlich zu sein, auch ziemlich überflüssig. An dieser Stelle wollte die Autorin für mich zu viel und ist einfach übers Ziel hinausgeschossen bzw. eigentlich erst gar nicht angekommen.
Ich hatte mir von diesen Szenen einiges erhofft und wurde dahingehend maßlos enttäuscht. Vielleicht hatte ich an dieser Stelle einfach die falschen Erwartungen.

Dafür hat sie ein anderes Thema, welches nicht direkt irgendwo genannt wird, toll eingeflochten und umgesetzt.

Die Familiensituation, als Annika wieder da ist, wird ganz gut eingefangen. Maris Gefühle werden anschaulich rüber gebracht. Und dennoch fehlte es mir ein wenig an Emotionen. Durch Mari, die aus der Ich-Perspektive erzählt, erwartet man Gefühle pur. Mir jedoch war manches einfach zu schwammig, nicht krass genug.

Sina Flammang hat definitiv das Potenzial, eine sehr gute Schriftstellerin zu werden - das beweisen die Satzkonstellationen und die Worte, die sie für ihre Geschichte wählt. Ich denke auch, dass sehr viele Ideen in ihr schlummern, die sie gekonnt umzusetzen weiß. Meiner Meinung nach wollte sie all diese Einfälle zu gebündelt wiedergeben. Das Buch bietet eindeutig Stoff für mehrere Jugendbücher.

Mit gemischten Gefühlen würde ich eine bedingte Leseempfehlung aussprechen. Mir hat einfach zu viel gefehlt und ich hatte andere Erwartungen an die Lektüre.

©2017

weitere Zitate:

"Deshalb hat aus Clementines Sicht alles immer zwei Seiten: eine gute und eine gute. Und wenn eine Seite doch mal droht, schwarz anzulaufen, dann reibt sie sie eben wieder sauber." (S. 117)

"Die Welt [...] steht auf dem Kopf. [...] Wir wissen ja nicht, wo oben ist und wo unten. Kein Wunder, dass man manchmal den Boden unter den Füßen verliert, einfach so." (S. 271)

"Die Worte fallen wie Steine aus meinem Mund. Ich würde sie gerne zurückschaufeln, aber die Lawine ist losgetreten." (S. 281)

Veröffentlicht am 22.08.2017

✎ Monika Feth - Das blaue Mädchen

Du auf der anderen Seite
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Ich bin eher durch Zufall auf diese Autorin aufmerksam geworden, denn Celine fragte, ob wir mal was von ihr gemeinsam lesen möchten, da sie die Autorin und deren Thriller bereits kennt und mag.
Ich habe ...

Ich bin eher durch Zufall auf diese Autorin aufmerksam geworden, denn Celine fragte, ob wir mal was von ihr gemeinsam lesen möchten, da sie die Autorin und deren Thriller bereits kennt und mag.
Ich habe mich dann jedoch erstmal für einen Einzelband der Schriftstellerin entschieden, da ich den Schreibstil kennenlernen und nicht schon wieder eine Reihe anfangen wollte.

Wenn man sich von vornherein klar macht, dass dies ein Buch für junge Jugendliche (ab 12 Jahre) ist, dann sieht man vielleicht auch über das ein oder andere hinweg.

Den Schreibstil fand ich angenehm und angemessen. Es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass man unterschiedliche Einsichten bekommt. Die Gefühle der einzelnen Personen werden gut rübergebracht. Es ist natürlich nichts wirklich Tiefsinniges, aber dieses Werk wurde, wie gesagt, auch für jüngere Leser geschrieben.

Wie es in einer Sekte zugehen kann, wurde toll beschrieben, wobei ich mir hier mehr wirklich Krasses gewünscht hätte. Man hört und liest darüber sehr viel und die Sekte im Buch kam mir schon hart, aber irgendwie nicht hart genug rüber.

Die Geschichte ist sehr vorhersehbar und hat kaum spannende Momente oder Wendungen. Auch bleiben Ereignisse im Raum stehen, die sich der Leser selbst weiterspinnen kann.

Zum Schluss ging mir dann alles einfach zu schnell. Zwar hat das Werk eine gute Länge für dieses Alter, trotzdem hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle mehr Hintergrund gewünscht.

©2017

Veröffentlicht am 15.08.2017

✎ Julia Engelmann - Eines Tages, Baby

Eines Tages, Baby
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Über 'Wir können alles sein, Baby' bin ich durch Zufall gestolpert. Jedoch hatte mich Julia Engelmann sofort in ihrem Bann. Zwar konnte sie mich in dem damaligen Hörbuch nicht vollends überzeugen, jedoch ...

Über 'Wir können alles sein, Baby' bin ich durch Zufall gestolpert. Jedoch hatte mich Julia Engelmann sofort in ihrem Bann. Zwar konnte sie mich in dem damaligen Hörbuch nicht vollends überzeugen, jedoch soweit, dass ich zu einem weiteren Werk von ihr griff.

'Eines Tages, Baby' ist ihr erstes Buch und ich bin ehrlich: Hätte ich dieses vorher gehört, wäre dies auch mein erstes und letztes von ihr gewesen.

All die Gefühle, die sie in ihrem zweiten Buch rüberbringt, habe ich hier vermisst. Irgendwie fand ich sie hier nicht "so dabei". Vielleicht fehlte ihr die Erfahrung - daran wächst man ja.
Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie meint, was sie sagt - das kam im zweiten Buch viel besser rüber. Abgenommen habe ich ihr ihre Gedanken dieses Mal also nicht und konnte mich nur schwer in sie hineinversetzen oder mit ihr mitfühlen.

Auch empfand ich es dieses Mal so, dass sich alles mehr oder weniger wiederholt hat - zumindest von der Kernaussage her.

Ich möchte das Hörbuch nicht gänzlich schlecht reden, denn Julia Engelmann hat Talent, aber ich würde eher ihr zweites Werk empfehlen.

©2017