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Thaliomee

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2017

Mord im Viertel

Katzengold
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Die Geschichte spielt in einem Viertel, in dem jeder jeden kennt. Nur Hauptkommissar Liebermann ist fremd, denn er wohnt nur für einige Zeit in der Wohnung seiner Exfrau um die gemeinsame Tochter Miri ...

Die Geschichte spielt in einem Viertel, in dem jeder jeden kennt. Nur Hauptkommissar Liebermann ist fremd, denn er wohnt nur für einige Zeit in der Wohnung seiner Exfrau um die gemeinsame Tochter Miri zu betreuen.

Gleich am ersten Tag sieht er vom Balkon aus eine hübsche Frau mit einem auffälligen, gelben Cabrio. Sofort ist es um Liebermann geschehen und er will die unbekannte wiedersehen. Dazu wird es aber nicht kommen, denn sie verschwindet spurlos.


Gleichzeitig wacht irgendwo im Viertel der Kater Serrano auf und muss feststellen, dass er kastriert wurde. Dabei wollte er sich doch mit der hübschen Katzendame Aurelia paaren und Junge zeugen. Frustriert macht er sich auf die Suche um sich mit ihr auszusprechen, doch auch Aurelia ist verschwunden.


Nach und nach erfahren wir mehr über die Menschen und Katzen des Viertels und rätseln, was mit den beiden Damen passiert ist. Dabei wechseln sich Kommissar und Kater mit ihren Sichtweisen ab, beide waren interessant zu lesen. Am Anfang erfährt man relativ viel von den Katzen des Viertels, danach geht es eher um die Menschen. Dabei waren es für mich fast zu viele Charaktere, obwohl sie interessant dargestellt waren. Kommissar Liebermann gehörte leider zu den weniger sympathischen Charakteren für mich, gern hätte ich mehr von Serrano und den Katzen gelesen.


Die Fälle waren beide mehr oder weniger spannend, die Auflösung hat mich am Ende aber überrascht.

Veröffentlicht am 27.06.2017

Vorhersehbar und unglaubwürdig, trotz vielversprechendem Anfang

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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Die Geschichte ist, zumindest teilweise, nicht als Roman aufgebaut, sondern enthält Bogeinträge in denen die Handlung dargestellt wird. Diese Idee fand ich sehr interessant, allerdings finde ich den Stil ...

Die Geschichte ist, zumindest teilweise, nicht als Roman aufgebaut, sondern enthält Bogeinträge in denen die Handlung dargestellt wird. Diese Idee fand ich sehr interessant, allerdings finde ich den Stil des Blogs relativ schlecht. Das dieser Blog, dessen einziger Inhalt die Mutterschaft ist, als supererfolgreich dargestellt wird passt für mich deshalb leider nicht. Mir waren diese Einträge alle zu schwülstig und selbstverliebt.

Diese Blogeinträge stammen von Stephanie, Mutter des fünfjährigen Miles. Miles Vater ist verstorben und nun ist der kleine Junge Stephanies einziger Lebensinhalt (neben ihrem Blog natürlich). Obwohl sie hunderte von Leserinnen hat, hat sie nur eine einzige Freundin, die erfolgreiche Emily. Emilys Sohn Nicky ist mit Miles befreundet und es kommt oft vor, dass Nicky nach der Schule direkt mit zu Stephanie fährt. So auch an diesem Tag, als Emily vorgibt länger arbeiten zu müssen. Doch auch abends holt sie ihren Sohn nicht ab und Stephanie macht sich große Sorgen. Sie ruft Emilys Ehemann an und erkundigt sich bei ihrer Arbeitsstelle. Die Informationen sind widersprüchlich und so wendet sich Stephanie an die Polizei.


Der Plot ist durchaus vielversprechend, wird aber nur schwach umgesetzt. Allerdings ist der Großteil des Buches vorhersehbar und die Spannung fällt schnell ab. Die Figuren waren mir alle unsympathisch, insbesondere Stephanie hat mich eher genervt. Einerseits ist sie naiv und etwas dümmlich, andererseits scheint sie sexbesessenen und gefühllos. Insbesondere das erste Drittel des Buches war dadurch recht langweilig.


Insgesamt fand ich die Idee gut, aber ein Thriller ist daraus nicht geworden. Allenfalls eine Tragödie über die verhängnisvolle Bekanntschaft von mehr oder weniger gestörten Menschen.

Ein Lichtblick ist für mich die Stimme von Tanja Geke. Ich konnte ihr gut zuhören und habe mich zwar über Stephanies Dummheit geärgert, wollte aber trotzdem wissen, wie es weiter geht.

Veröffentlicht am 27.06.2017

Lange Geschichte über die Zivilbevölkerung Englands im Krieg

Dunkelheit
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Cover, Titel und Beschreibung haben mich sofort angesprochen, um diesen Wälzer zu lesen brauchte ich dann aber doch eine Menge Durchhaltevermögen. Die Geschichte lebt von Details und den alltäglichen Erlebnissen ...

Cover, Titel und Beschreibung haben mich sofort angesprochen, um diesen Wälzer zu lesen brauchte ich dann aber doch eine Menge Durchhaltevermögen. Die Geschichte lebt von Details und den alltäglichen Erlebnissen der drei Hauptfiguren.

Das Buch beginnt im Jahre 2060, in dem Zeitreisen möglich sind. Es gibt dabei bestimmt Begrenzungen, die im Buch allerdings nicht näher erläutert werden. So sollten Historiker, die in die Vergangenheit reisen (Reisen in die Zukunft sind anscheinend nicht möglich), die Geschichte nicht verändern. Deshalb werden geschichtlich wichtige Punkte gemieden. Auch begegnen sollten sie sich nicht, deshalb werden die Reisen von einigen Mitarbeitern eines Instituts genau geplant.

Die drei Historiker Polly, Mike und Eileen möchten alle das Verhalten der Zivilbevölkerung in England während des zweiten Weltkriegs beobachten.
Polly reist nach London und plant, die Nächte in den Schutzräumen, insbesondere U-Bahnhöfen zu verbringen. Dort möchte sie erleben, wie die Menschen mit den täglichen Gefahren der Bombenabwürfe umgehen und wie sie sich mit der Situation arrangieren.
Mike reist in die Nähe von Dünkirchen um das Verhalten von Zivilisten im Blitzkrieg mitzuerleben, die den Soldaten geholfen haben.
Eileens Ziel ist ein Anwesen auf dem Land, wohin Kinder aus London evakuiert werden. Dort hat sie zur Tarnung eine Stelle als Hausmädchen und versorgt die Evakuierten.

Diese drei Geschichten wechseln sich ab und besonders Eileen und die Kinder haben es mir sehr angetan. Aber auch die anderen waren mir sympathisch und man kann ihre Erlebnisse gut mitverfolgen. Neben diesen drei Strängen werden aber auch andere Ereignisse eingeschoben und man wartet auf die große Zusammenführung und eine Entwirrung am Ende. Dieses Ende gibt es aber gar nicht, denn „Dunkelheit“ ist nur der erste von zwei Bänden. Auch der zweite Band „Licht“ ist noch einmal so lang und wird die Geschichte weiter erzählen.

Dabei ist der Schreibstil zwar angenehm, aber durch die vielen Details, Personen und Sprünge nicht einfach zu lesen. Man braucht Geduld und muss hinnehmen, dass die Autorin manches schlicht nicht erklärt. Dafür wird man mit historischen Einblicken ins England während des Weltkriegs belohnt.

Veröffentlicht am 17.10.2023

Der Tod ist nur ein technisches Problem

KRYO – Die Verheißung
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„Die Verheißung“ ist der Auftakt einer Trilogie und führt sozusagen in das Thema Transhumanismus ein. Natürlich gut verpackt in eine spannende Geschichte. Es geht um Michael, einen Journalisten mit medizinischem ...

„Die Verheißung“ ist der Auftakt einer Trilogie und führt sozusagen in das Thema Transhumanismus ein. Natürlich gut verpackt in eine spannende Geschichte. Es geht um Michael, einen Journalisten mit medizinischem Hintergrund, der auf den mysteriösen Tod eines obdachlosen Jungen stößt. Zu seiner Mutter Julia hat Michael kein gutes Verhältnis, aber als Michael verschwindet setzt sie alle Hebel in Bewegung um ihn zu finden. Dabei muss sie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen – so hat sie ihrem Sohn zum Beispiel nie gesagt wer sein wahrer Vater ist.
Ich finde das Thema sehr spannend und durch den angenehmen Stil lässt sich alles auch gut lesen. Leider wurde hier viel Potential verschenkt, da kein wirklicher Diskurs entsteht. Die Bösen sind für Krytech, die Guten dagegen. Dafür ist das Buch wirklich in die Länge gezogen, wahrscheinlich hätte man keine Trilogie daraus machen müssen.

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Der Soldat und die Krankenschwester

A Reason to Fight
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Das Cover des Buches sagt eigentlich schon alles aus: Eine heiße Liebesgeschichte, ohne zu viel Tiefgang. Leicht zu lesen und einfach gute Unterhaltung.
Hier geht es um den Soldaten Dean, der nicht nur ...

Das Cover des Buches sagt eigentlich schon alles aus: Eine heiße Liebesgeschichte, ohne zu viel Tiefgang. Leicht zu lesen und einfach gute Unterhaltung.
Hier geht es um den Soldaten Dean, der nicht nur unter PTBS leidet, sondern dessen Beziehung auch ziemlich am Ende ist. Seine Freundin stirbt und er erfährt zwei Dinge: Sie hatte eine Affäre mit seinem besten Freund und sie war schwanger. Das Baby kann gerettet werden und er bekommt als leiblicher Vater plötzlich eine Aufgabe, die größer ist als alles andere vorher.
Während dieser schweren Zeit lernt er die Krankenschwester Morgan kennen und natürlich verlieben die beiden sich. Auch sie hat ihr Päckchen zu tragen und so dauert es eine Weile, bis die beiden sich endlich näher kommen.

Ehrlich gesagt hatte ich mir doch etwas mehr versprochen. Im Grunde ein solider Erotik-Roman, aber weder das Leben mit einem Baby, noch das mit einem Kriegstrauma werden wirklich dargestellt. Das hätte auch nicht gepasst, schließlich ist es Unterhaltungsliteratur und als solche auch wirklich gut lesbar.

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