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Veröffentlicht am 11.06.2023

Absolute Pflichtlektüre

Über Leben in der Klimakrise
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In diesem Buch geht es um die Folgen des Klimawandels und wie wir uns an diese anpassen können. Beleuchtet werden dabei unter anderem folgende Themen: wie müssen Wasserversorgung und Landwirtschaft angepasst ...

In diesem Buch geht es um die Folgen des Klimawandels und wie wir uns an diese anpassen können. Beleuchtet werden dabei unter anderem folgende Themen: wie müssen Wasserversorgung und Landwirtschaft angepasst werden, wie ist auf den steigenden Meeresspiegel zu reagieren, wie kann man sich auf Katastrophen vorbereiten und welche Herausforderungen bringen Klimaflüchtlinge mit sich?

Dieses Buch war gleichzeitig hoch informativ, aktuell und sehr beängstigend. Es geht hier nicht mehr darum, Jutebeutel statt Plastiktüten zu verwenden und möglichst keinen Coffee To go zu kaufen, sondern um die großen Maßnahmen und Veränderungen: was können wir tun, um uns an den bereits bestehenden Klimawandel anzupassen und den Temperaturanstieg in Zukunft möglichst gering zu halten? Dabei wird durch Interviews, Fallbeispiele und Statistiken erläutert, was (vermutlich) auf uns alle zukommt. Das macht wirklich Angst und das sollte es auch, denn die Zukunft sieht aufgrund des Klimawandels und des damit verbundenen Temperaturanstiegs wirklich nicht rosig aus. Es wird nicht nur aufgeklärt, sondern auch viele Lösungsansätze geliefert, die man teils als Einzelperson umsetzen kann (zb. Immer einen Versorgungsvorrat für 3 Tage vorrätig zu haben und alle wichtigen Dokumente wasserdicht verpackt zu haben), aber auch einiges, was nur von oben angegangen werden muss (Wirtschaftswachstum begrenzen, Städte umsiedeln und klimafreundlich bauen). Ich mochte den Tenor, der sehr ernst war und wachgerüttelt hat, denn nur so kann noch mehr Aufmerksamkeit auf dieses Thema gelenkt werden.

Es ist so wichtig, dass möglichst viele Menschen dieses Buch lesen und die Situation endlich ernst nehmen und entsprechend handeln!

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Veröffentlicht am 09.06.2023

Sehr berührend und lehrreich

When the Stars Align
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Eine Zwangsstörung fesselt Lola gewissermaßen an ihre Wohnung: jegliche soziale Interaktion fällt ihr schwer und so flüchtet sie sich in ihr Lieblingsvideospiel und verdient ihr Geld als freie Texterin. ...

Eine Zwangsstörung fesselt Lola gewissermaßen an ihre Wohnung: jegliche soziale Interaktion fällt ihr schwer und so flüchtet sie sich in ihr Lieblingsvideospiel und verdient ihr Geld als freie Texterin. Hauptsache, sie muss niemandem was erklären. Umso schwerer wird es für sie, als sie sich eine neue Wohnung suchen muss, weil sie ihren vertrauten Rückzugsort wegen von Eigenbedarf zurücklassen muss. Aufgrund der schlechten Situation auf dem Wohnungsmarkt landet sie in einer WG, quasi dem schlimmsten ihrer Albträume. Nicht nur, dass sie zu einem Minimum an menschlicher Interaktion gezwungen wird, sondern ihre Mitbewohnerin aka Medizinstudentin organisiert ihr auch noch einen Termin bei einem Physiotherapeuten, wo Lola nun regelmäßig hinmuss. Als wäre das noch nicht anstrengend genug, ist sie mit jedem mal faszinierter von Felix, dessen verschiedene Gesichter sie zwar nicht ganz durchschauen kann, der aber trotzdem immer mehr in ihr auslöst…

Das Buch ist aus der Perspektive von Lola geschrieben und so bekommt man dauerhaft mit, was in ihrem Kopf abgeht. Und das ist aufgrund der Zwangsstörung eine Menge - davon leider wenig positives. Durch den tiefen Einblick habe ich mich jedoch sehr verbunden mit ihr gefühlt, obwohl ich selbst noch keine Berührungen mit einer Zwangsstörung hatte. Daher kann ich die Darstellung natürlich nicht verifizieren, fand sie aber extrem ausführlich und realistisch dargestellt. Es scheint einfach nur anstrengend zu sein, in Lolas Kopf zu leben und immer darauf bedacht zu sein, dass man ja nicht merkwürdig auffällt und trotzdem die Pflichten des Lebens bewältigt. Lolas Humor, der an guten Tagen durchkam, hat mir sehr zugesagt - ebenso wie die Thematik rund um die Sterne, durch die es einige schöne Momente und viele Metaphern gab. Bezogen auf Lolas Leben waren die Begegnungen und Gespräche mit Felix sehr passend. Zwar hätte ich mir hier noch ein bisschen mehr Tiefe gewünscht und Felix noch besser kennengelernt, dennoch hat es so genau in die Geschichte gepasst, wie es eben war.
Aus dieser sehr detailreich geschilderten Geschichte konnte ich zudem einiges mitnehmen: umgib dich mit Menschen, die dir gut tun und dich in schweren Zeiten in eine richtige Richtung stupsen, ohne dich zu drängen. Menschen können helfen zu heilen, wenn du es zulässt, aber können keine professionelle Hilfe ersetzen. Und last but not least: den emotionalen Rucksack, den jemand anderes trägt, kannst du nicht sehen, darum handele entsprechend. Es ist nie schwach, um Hilfe zu fragen.
Zusammenfassend war es eine sehr einfühlsam erzählte Geschichte um ein Thema, das noch viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Man sollte sich bewusst sein, dass die Geschichte aufgrund der Thematik vielleicht nicht so locker leicht ist wie andere, aber wenn man sich darauf einlässt, kann man ganz viel mitnehmen!

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Große große Liebe

Am Horizont wartet die Sonne
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Katrin ist Autorin und gibt ihren Lesern in ihren Büchern wertvolle Tipps für ihr Leben, doch sie selbst kann diese Tipps in letzter Zeit nicht mehr wirklich beherzigen. Ihr fehlt nicht nur die Inspiration ...

Katrin ist Autorin und gibt ihren Lesern in ihren Büchern wertvolle Tipps für ihr Leben, doch sie selbst kann diese Tipps in letzter Zeit nicht mehr wirklich beherzigen. Ihr fehlt nicht nur die Inspiration für ein neues literarisches Werk, sondern sie versucht sich auch noch emotional von einem gewissen Mann zu distanzieren, bisher leider ziemlich erfolglos. Als sie ihre Cousine Julia am Flughafen abholt, findet sie dort einen Liebesbrief, der ihr keine Ruhe mehr lässt. So macht sie sich gemeinsam mit Julia auf den Weg nach Portugal, um den Brief seinem Empfänger zu übermitteln, der leider nicht mehr ganz lesbar ist…

Sommer, Sonne, Meer, gepaart mit Freundschaft und Liebe und der dennoch nötigen Ernsthaftigkeit - das sind Meike Werkmeisters Romane für mich.
Diesmal geht es auf eine kleine fiktive Insel nach Portugal. Zwischen Wellen, Strand und Surfern versucht Katrin nicht nur den Empfänger des Liebesbriefes ausfindig zu machen, sondern auch ihre Akkus neu aufzuladen und neue Inspirationen für ihre Bücher zu sammeln. Dabei gerät sie nicht nur in hiesige Familienangelegenheiten, sondern trifft auch einen charmanten Surfer, der ihr Herz zum Höher schlagen bringt. Sie verabschiedet sich langsam aber sicher von ihrem Perfektionismus und richtet ihr Leben neu aus. Besonders gefallen hat mir dabei auch die Rolle von ihrem Exfreund Tim, den wir schon im vorherigen Buch ausführlich kennengelernt haben. Die (nicht mehr von Liebe) geprägte Beziehung der beiden war sehr authentisch dargestellt, mit all ihren Gefühlen. Während Katrin im vorherigen Band nicht so gut weggekommen ist, mochte ich sie hier umso lieber. Ihrer Cousine und Reisebegleitung Julia wird es zum Glück auch nicht langweilig. Was sich zunächst nach einem Klischee-beladenen Urlaubsflirt aussieht, nimmt noch eine überraschende Wendung und ich habe ihre Geschichte genauso gerne verfolgt.
Die Geschichte beinhaltet echte und authentische Charaktere mit ihren kleinen und großen Problemen des Lebens. Dennoch ist die Stimmung nie bedrückt, auch wenn den Themen die nötige Ernsthaftigkeit verliehen wird.
Die Atmosphäre war sommerlich, zwischen Urlaubern, Bars, Surfschule und Familien, die an diesem Ort leben und arbeiten und ihren eigenen Angelegenheiten nachgehen, während andere dort Urlaub machen.
Es war wieder ein rundherum gelungener Roman einer meiner allerliebsten Autorinnen. Ich bin wirklich traurig, jetzt wieder ein Jahr auf ein neues Buch von ihr warten zu müssen - auch wenn sich das warten immer wieder aufs neue lohnt!

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Veröffentlicht am 28.05.2023

Super gelungen und wunderschön

Fünf Tage am Meer
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Beworben mit „Für Fans von Meike Werkmeister“, musste ich hier natürlich gleich zuschlagen. Auch wenn Meike Werkmeister für mich die unangefochtene Queen der Meer-Bücher bleibt, war dieses Buch auf jeden ...

Beworben mit „Für Fans von Meike Werkmeister“, musste ich hier natürlich gleich zuschlagen. Auch wenn Meike Werkmeister für mich die unangefochtene Queen der Meer-Bücher bleibt, war dieses Buch auf jeden Fall vergleichbar schön! Die Geschichte rund um Hanne und Ina hat mir super gut gefallen und zum wohlfühlen eingeladen.
Die Liebesgeschichten waren eher zweitrangig, was wunderbar zu der Geschichte gepasst hat, vielmehr standen die Entwicklung der Leben der beiden Protagonistinnen im Vordergrund. Der Zusammenhalt der Personen war herzerwärmend und hat mich gleichzeitig schmunzeln lassen. Die Themen rund um Familie, Selbstfindung und Geschichten aus der Vergangenheit, die es noch zu klären gibt, waren wunderbar umgesetzt.
Eine rundum gelungene Geschichte

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Veröffentlicht am 18.05.2023

Große Empfehlung

Überfällig
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Warum gibt es haufenweise Verhütungsmethoden für Frauen - nicht aber für Männer? Dieser Frage geht Franka Frei in ihrem neuen Buch nach und zeigt, wie das Thema Verhütung unter anderem mit Rassismus, Sexismus, ...

Warum gibt es haufenweise Verhütungsmethoden für Frauen - nicht aber für Männer? Dieser Frage geht Franka Frei in ihrem neuen Buch nach und zeigt, wie das Thema Verhütung unter anderem mit Rassismus, Sexismus, Kapitalismus und der Klimakrise zusammenhängt.

Über dieses Thema hat sich wohl jede Frau schon einmal Gedanken gemacht: wie will ich verhüten? Wie kann ich verhüten? Welche Nebenwirkungen hat die jeweilige Verhütungsmethode? Das zeigt auch schon die traurige Realität: Verhütung ist fast (abgesehen von Kondomen) hauptsächlich Frauensache. Frauen müssen sich informieren, die Pille nehmen oder entsprechende Mittel einsetzen lassen. Zu den körperlichen Risiken kommt dazu noch der Kostenfaktor. Aber warum? Gibt es einfach keine Verhütungsmethoden für Männer?
Franka Frei gibt einen Einblick in die Geschichte, wie die Pille entstanden ist, wie sie erforscht wurde und schließlich auf den Markt kam.

Ich konnte in diesem Buch sehr viel über ein Thema lernen, über das ich mir schon mehrfach Gedanken gemacht hatte, aber noch nicht weiter zu recherchiert hatte. Besonders erschreckend fand ich, dass Verhütung für Männer einfach nicht rentabel genug ist und daher lieber Unsummen an Geldern an der Verhütung für Frauen verdient werden, anstatt die Gesundheit an erste Stelle zu setzen. Es gibt also durchaus bereits Methoden für Männer, bei denen es aber noch sehr lange dauern wird, bis sie auf den Markt kommen. Bei ersten Umfragen waren Männer teilweise nicht bereit, diese Methoden anzuwenden, weil es nicht so bequem ist. Mhm, leicht ironisch, oder? Außerdem fand ich es schockierend, dass man der Pille nicht entkommen kann, egal welches Geschlecht man hat, da sie sich im Abwasser befindet, bzw zumindest kleine Teile davon. Ganz zu schweigen von dem ganzen Rassismus und anderen Diskriminierungsformen, die beim Erforschen der Pille aufgetreten sind und teilweise bis heute praktiziert werden. Als Beispiel möchte ich die Verhütung von behinderter Personen nennen, die oft noch weniger aufgeklärt werden und teilweise gar gezwungen werden, die Pille zu nehmen. Franka Frei zeigt aber nicht nur Missstände auf, bei denen ich konstant fassungslos war, sondern zeigt auch, dass verschiedene Personen an der Erforschung von Verhütungsmethoden für Männern dran sind und diese auch vielversprechend sind, es aber leider noch lange dauern wird, bis diese (eventuell) auf den Markt kommen. Es gibt also durchaus Hoffnung, wenn auch eher kleine!

Zusammenfassend ist das Buch sehr empfehlenswert für alle Personen, die sich mit dem Thema auseinander setzen wollen, über den aktuellen Stand der Forschung informiert sein wollen und über die Problematik des Thema s Bescheid wissen möchten.

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