Guten Morgen Revolution, du bist zu früh
Guten Morgen, Revolution - du bist zu früh!Als Nora mitten in der Nacht einen Anruf von der Polizei erhält, da man ihre Tochter Charlie festgenommen hat: Weil sie bei Castorreaktor-Demonstrationen von Gorleben teilgenommen hat. Nora wird völlig ...
Als Nora mitten in der Nacht einen Anruf von der Polizei erhält, da man ihre Tochter Charlie festgenommen hat: Weil sie bei Castorreaktor-Demonstrationen von Gorleben teilgenommen hat. Nora wird völlig hysterisch, dass ihr Kind in Polizeigewahrsam genommen wurde und telefoniert nachts noch mit ihrem Mann und einem befreundeten Rechtsanwalt. Ich musste schmunzeln: Wie oft wurde ich des Nachts rausgeklingelt von der Polizei, weil mein 22-jähriger Sohn, mal wieder in einem Autounfall verwickelt war, ohne Papiere gefahren war oder sich die Hand zertrümmert hatte. Allerdings bin ich ähnlich gelassen, wie Charlies Vater und denke mir: selbst schuld. Was mich anfänglich irritierte war, dass die Autorin - schreibt sie in der aktuellen Zeit der Geschehnisse - ich der 1.Person, also aus der Ich-Perspektive schreibt. Dann kommen zwischendrin immer Rückblenden über ihre eigene Person, wie sie damals so war, nämlich ähnlich reaktionär wie Charlie, und dann schreibt sie in der 3. Person, nämlich aus der Nora-Perspektive. Nora hat dies, Nora hat das, statt ich habe dies und ich habe das. Ich musste erst einmal umdenken und rückblättern: Ach ja ... Nora, das ist sie ja selbst. Bis jetzt gefällt mir das Buch insgesamt sehr gut, da ich mich 1.) in Elternprobleme gut reinversezen kann und auch mit dem Ex-Mann meines Sohnes ein ähnlich gutes Verhältnis habe und 2.) neben Charlies Problemchen auch etwas Liebe mit ins Rollen kommt...
@ esposa1969