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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2023

Toller Auftakt!

Die Legende des Phönix, Band 1: Dunkelaura
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Obwohl die Fantasy-Handlung nicht meinen Geschmack trifft (eine Organisation von Kriegern mit übernatürlichen Fähigkeiten, die das Böse bekämpft) mochte ich die Geschichte, denn ich fand das Setting (Kalifornien), ...

Obwohl die Fantasy-Handlung nicht meinen Geschmack trifft (eine Organisation von Kriegern mit übernatürlichen Fähigkeiten, die das Böse bekämpft) mochte ich die Geschichte, denn ich fand das Setting (Kalifornien), die meisten Charaktere und die Stimmung (jung, lebendig, mysteriös & bedrohlich) toll.

Eden würde gerne studieren, kann es sich aber nicht leisten. Sie konnte auch kein Stipendium ergattern, weshalb sie sich verloren fühlt. Dann trifft sie zufällig auf die Phönixkrieger und findet dabei heraus, dass sie wahrscheinlich verborgene Kräfte in sich trägt. Also schließt sie sich der geheimen Organisation an, die Eden helfen will, ihr Potential zu entfesseln.

Eden ist jedoch, ohne es zu ahnen, von Geheimnissen, Täuschungen sowie Lügen umgeben - wer verheimlicht was, warum? Und was hat es mit dem verwirrten Geisteszustand von Edens Vater auf sich? Und wieso verschwand Edens Mutter als diese ein kleines Kind war?

Schreibstil, Charakterzeichnung sowie Handlung fand ich insgesamt toll, aber ein paar Kleinigkeiten haben mich gestört - ich jammere jetzt mal auf hohem Niveau:

- Wieso wird innerhalb eines Kapitels mehrfach erwähnt, dass die Phönixkrieger in einem SUV unterwegs sind? Wegen der negativen Konnotation dieses Begriffs, meiner Ansicht nach, passt das für mich nicht in ein Jugendbuch.

- Die sympathische, freundliche Eden verknallt sich (widerwillig) in einen selbstgefälligen, überheblichen Bad Boy – ich finde diese Konstellation bzw. die damit einhergehenden Kabbeleien mittlerweile abgenutzt sowie anstrengend. Als Leserin mittleren Alters gehöre ich allerdings nicht zur Zielgruppe...

Anfangs fand ich die Handlung ereignisreich, temporeich sowie packend. Nach ca. 1/3 wurde es für meinen Geschmack dann ein bisschen ereignisarm und es hat mir an Spannung gefehlt. Während des letzten Drittels fand ich das Geschehen wieder mitreißend, sodass ich neugierig auf die Fortsetzung bin.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Packend!

Zwei Fremde
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Ich fand die Prämisse von “Zwei Fremde” vielversprechend: Das Hotel in den schottischen Highlands, in dem die junge Remie als Night Manager arbeitet, wird von einem Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten. ...

Ich fand die Prämisse von “Zwei Fremde” vielversprechend: Das Hotel in den schottischen Highlands, in dem die junge Remie als Night Manager arbeitet, wird von einem Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten. So weit so schlecht, es kommt allerdings noch schlimmer...

Zwei Männer fordern Hilfe bzw. Zutritt, jeder behauptet ein Polizist zu sein, der die Anwesenden im Hotel vor einem, in der Nähe entflohenen, Häftling schützen will.

Der eindrückliche, bildstarke Schreibstil und das schaurig schöne Setting beschwören von Anfang an eine herrlich unheilvolle Atmosphäre herauf.

Remie war mir auf Anhieb sympathisch, ich mochte ihre hoffnungsfrohe und zugleich melancholische Art, die durch Rückblicke in ihre Vergangenheit immer nachvollziehbarer wird.

Die bedrohliche Stimmung sowie der Frust angesichts der Zwickmühle mit den zwei Fremden ist absolut greifbar - ich habe richtig mitgelitten!

Die Handlung ist rätselhaft, spannend sowie ereignisreich und die undurchsichtigen Charaktere machen neugierig: Remie scheint einiges zu verbergen, ein Gast ist plötzlich unauffindbar und ein anderer verhält sich zwielichtig.

Zum Ende wird das Geschehen absolut nervenzerreißend und die “Auflösung” ist hoch emotional sowie spektakulär. Einige Aspekte fand ich wenig glaubwürdig, insgesamt hat mich “Zwei Fremde” jedoch gut unterhalten und mit den vielen packenden Szenen begeistert.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Faszinierend einfalls- und facettenreich!

Wer die Hölle kennt
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Die "weise Närrin" Alex, Yale sowie dunkle Magie sind auch hier dominant, allerdings spielen zwischenmenschliche Beziehungen in Band 2 eine größere Rolle. Alex schafft es Verbündete mit einer bestimmten ...

Die "weise Närrin" Alex, Yale sowie dunkle Magie sind auch hier dominant, allerdings spielen zwischenmenschliche Beziehungen in Band 2 eine größere Rolle. Alex schafft es Verbündete mit einer bestimmten Eigenschaft zu finden, denn die braucht sie, um überhaupt eine Chance zu haben, Daniel Arlington aus der Hölle zurückzuholen. Und man erfährt hoch interessante Dinge über ihre Partners in Crime sowie Alex’ Vergangenheit...

Es gibt neue Widersacher (die alten sind teilweise auch noch da) und die Magie ist komplexer, herausfordernder sowie gefährlicher.

Mir hat richtig gut gefallen, dass Leigh Bardugo viele kleine, aber feine philosophische Betrachtungen über die Widrigkeiten des Lebens in die Handlung einbaut hat.

Einiges fand ich wenig plausibel und zum Ende hin wurde es für mich ein bisschen unverständlich, insgesamt empfand ich den ausdrucksstarken, atmosphärischen Stil, die fantasievolle, packende Handlung und die mit viel Tiefe gezeichneten Charaktere jedoch als wahrhaft magisch.

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Veröffentlicht am 27.04.2023

Beeindruckend, trifft aber nicht meinen Geschmack

Toffee
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Die 15-jährige Allison leidet unter ihrem tyrannischen, launischen, manipulativen, gewalttätigen Vater – ihre Mutter starb kurz nach ihrer Geburt. Sie reagiert stets unterwürfig, wenn er einen Wutanfall ...

Die 15-jährige Allison leidet unter ihrem tyrannischen, launischen, manipulativen, gewalttätigen Vater – ihre Mutter starb kurz nach ihrer Geburt. Sie reagiert stets unterwürfig, wenn er einen Wutanfall hat, sie versucht es ihm immer recht zu machen, in der Hoffnung, ihn zu einem zufriedenen, besseren Menschen zu machen. Kurz nachdem seine Freundin, die wirklich gut zu Allison war, ihn verlassen hat, hält auch Allison es nicht länger zu Hause aus und läuft weg. Als eine demente Frau sie für ihre alte Freundin Toffee hält, ergreift sie die Chance und nistet sich bei ihr ein...

Allisons/Toffees Entwicklung ist interessant und ihre Erlebnisse sind erschütternd sowie abwechslungs- und wendungsreich, dennoch konnte mich ihre Geschichte nur selten wirklich berühren. Für mich fühlte sich das Geschehen meistens nüchtern bzw. rational an, was möglicherweise am Schreibstil liegt. Dieser ist wirklich bemerkenswert: Ausgeklügelt, kreativ, eindrücklich, stellenweise poetisch - er traf jedoch einfach nicht meinen Geschmack. In freien Versen wird aus der Perspektive von Allison/Toffee erzählt, straff verdichtet, auf das Wesentliche reduziert. Aufgrund dieser “bruchstückhaften” Schilderungen (der Gegenwart & der Vergangenheit), ergab sich für mich kaum ein packender Erzählfluss.

Passend zum Schreibstil liest die Erzählerin “stoßweise” und ich empfand ihre Art zu sprechen als ausdrucksstark sowie emotionslos zugleich. Ich denke aber “das gehört so”, denn meiner Erfahrung nach sind (junge) Menschen, die viel Elend erlebt haben, oft seltsam distanziert gegenüber ihrem Leid.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Bewegend - Coming of Age- und Liebesroman

Fünf Sommer mit dir
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"Fünf Sommer mir dir" ist in den Rückblenden ein bewegender Coming of Age-Roman und in der Gegenwart eine komplizierte Liebesgeschichte:

Seit sie 13 Jahre alt war, verbrachte Persephone bzw. Percy die ...

"Fünf Sommer mir dir" ist in den Rückblenden ein bewegender Coming of Age-Roman und in der Gegenwart eine komplizierte Liebesgeschichte:

Seit sie 13 Jahre alt war, verbrachte Persephone bzw. Percy die Sommerferien in dem neuen Ferienhaus am See mit ihren Eltern. Eine alleinerziehende Mutter mit zwei Söhnen wohnte in der Nähe und die Kinder freundeten sich an: Schwimmen im See, Horrorfilme anschauen, Lesen, Lernen und sich verlieben...

Dann passierte etwas, dass die drei von einander entfremdete, sodass Percy 12 Jahre lang keinen Kontakt zu den Brüdern hatte.

Nun ruft einer der beiden an, um Percy zu der Beerdigung der Mutter einzuladen, sie fährt also wieder an Ort, der ihre bittersüße Jugend prägte.

Stellenweise war mir dieser Roman ein bisschen zu sentimental und ausführlich, aber insgesamt fand ich, besonders die Comig of Age Kapitel, ihn sehr bewegend: Die drei Protagonisten sind typische junge, unreife Menschen, die sich selbst und die Welt kaum verstehen und ihre Unsicherheiten auf (selbst)zerstörerische Art ausleben. Als Erwachsene, mit mehr Selbsterkenntnis können sie die Schwächen sowie Fehler ihrer Vergangenheit klarer sehen und verarbeiten...

Ich finde dieses Buch sehr intelligent, ergreifend und auch unterhaltsam. Die Autorin hat die Unsicherheiten, die Menschen mit sich herumschleppen - als auch Erwachsene - sehr gut beschrieben und gekonnt in eine bewegende, vielschichtige Handlung gepackt. Kaum zu glauben, dass das ihr erster Roman ist!!!

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