Profilbild von Igela

Igela

Lesejury Star
offline

Igela ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Igela über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2023

Vier Frauen und ihr Leben!

Prospect Park West
0

In der Nähe von Brooklyn, im Viertel Park Slope, leben Rebecca Rose, Karen Bryan Shapiro, Melora Leigh und Lizzie O'Donnell mit ihren Familien. Jede der vier Frauen ist Mutter und in den Parks und Spielplätzen ...

In der Nähe von Brooklyn, im Viertel Park Slope, leben Rebecca Rose, Karen Bryan Shapiro, Melora Leigh und Lizzie O'Donnell mit ihren Familien. Jede der vier Frauen ist Mutter und in den Parks und Spielplätzen der Siedlung kreuzen sich ihre Wege immer wieder. Dabei sind sie grundverschieden und haben einen völlig unterschiedlichen Lebenshintergrund.

Was sie eint, ist der Kampf um die besten Schulen für ihre Sprösslinge und eine harmonische Beziehung in der Partnerschaft.




In dieser Geschichte geht es um die vier Frauen Rebecca, Karen, Melora und Lizzie. Und damit inhaltlich um ganz viele Frauenthemen. Stillprobleme, Kinderlosigkeit, die körperliche Beziehung mit ihren Männern, Frauenfreundschaften, Spielplatzverabredungen und Freiwilligenarbeit in der Lebensmittelkooperative Koop. Zugegeben, die vier Frauen, die in der Nähe von Brooklyn leben, haben ein sehr privilegiertes Leben, weit weg von Armut oder finanziellen Problemen. Damit sind die Themen in diesem Buch eher der oberflächlichen Art. Einzig das tiefer gehende Thema Rassismus taucht ab und zu am Rande auf.

Rebecca, die seit der Geburt von Töchterchen Abbie vor 18 Monaten für ihren Mann Theo jeglichen Reiz verloren hat, kämpft um seine Anerkennung und gegen die Flaute im Bett. Karen sucht verzweifelt eine grössere Wohnung und wirbelt als Helikoptermutter über dem Leben von Söhnchen Darbie, der prinzipiell mit Knieschonern auf den Spielplatz muss.. Lizzie ist verheiratet mit einem Mann, der dauerabwesend in der Familie ist und lieber in der Welt herumreist, als seine Frau mit dem kleinen Mance zu helfen. Die Vierte im Bunde ist Schauspielerin Melora, die mit ihrem Mann Söhnchen Orion adoptiert hat und um jede Rolle als Schauspielerin kämpfen muss.

Irgendwann empfand ich die vier Frauen als mühsam und je länger je mehr hatte ich den Eindruck, dass sie wortwörtlich alles mit einem Hintergedanken tun. Auch der Gedanke nach überspitzter Charakterisierung kam mir öfters. So wie sie auf dem Cover abgebildet sind, kommen sie auch im Buch rüber. Verwöhnt, neurotisch und glamourös. Die vier Frauen, die sich eigentlich nicht kennen, haben immer mehr Schnittpunkte in ihrem Leben. Diese sind oft nicht schmeichelhaft oder alltäglich, denn dazu gehören Seitensprünge, Diebstahl und Erpressung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2023

Impulsiv!

Der Traum vom einfacheren Leben
0

Es ist Mittsommer mitten in Kivik in Schweden und für Sally geht ein Traum in Erfüllung. Sie eröffnet ihre kleine Pension Pomosa. Ihre Tochter Josefin, die mit Freund Harald den Traum der selbstversorgenden ...

Es ist Mittsommer mitten in Kivik in Schweden und für Sally geht ein Traum in Erfüllung. Sie eröffnet ihre kleine Pension Pomosa. Ihre Tochter Josefin, die mit Freund Harald den Traum der selbstversorgenden Farm lebt, muss erkennen, dass es finanziell eng wird.

Gegen den Willen von Harald bewirbt sie sich für einen Sommerjob und wohnt in dieser Zeit bei ihrer Grossmutter Vanja. Diese versucht jedoch einen besseren Kontakt zu ihrer Tochter zu bekommen und reist nach Kivik.




Grossmutter Vanja - Mutter Sally - Enkelin Josefin. Diese Geschichte verbindet Frauen aus drei Generationen. Jede der Frauen hat ihre eigenen Kapitel und die Berührungspunkte sind zwar da, jedoch rar gesät. Dadurch hatte ich oft das Gefühl, drei einzelne Geschichte zu lesen. Da dies der zweite Band der Jahreszeiten - Saga ist, werden öfters mal Figuren oder Gegebenheiten aus dem ersten Band "Zwischen Himmel und Meer" weitergeführt.

Die Handlung wirkt oft sehr impulsiv. Der rote Faden ist zwar durch die drei Frauen der Familie gegeben und die Verbindung zwischen den Kapiteln ersichtlich, jedoch hatte ich oft den Eindruck, dass zu viele Nebenhandlungen da sind. Wie die Nebenhandlung sind auch die Nebenfiguren zahlreich und tauchen plötzlich aus dem Nichts auf und verschwinden ebenso. So wie plötzlich in den letzten Kapiteln des Buches die allerbeste Freundin von Sally. Ein kurzes Intermezzo, indem die lebenslange Freundschaft gelobt und auf die innige Verbindung hingewiesen wird.

Die Themen sind vielfältig, oft ökologisch angehaucht und auch diese wirken impulsiv. Ein Familiengeheimnis Vanjas, das Ausbrechen Josefins von dem eng gesteckten Rahmen der Selbstversorgerfarm, eine vergangene und eventuelle neue Liebe von Sally, der Aufbau eines kleinen Hotels, die gefährliche Beziehung von einer Bekanntschaft Josefins, Josefins berufliche Standortbestimmung in einem Kleiderladen, der Unfall von Vanjas Freundin und und und... es war alles ein bisschen viel und dick aufgetragen.

Mit den Figuren hatte ich teilweise Probleme. Josefin wirkt naiv und agiert wie ein Fähnchen im Wind. Sie und Harald haben Geldprobleme, sind erzürnt, dass seine Familie, die gegen diese Lebensform der Selbstversorgung ist, ihnen kein Geld leiht. Was ich absolut nachvollziehen kann, denn wer A sagt, muss halt auch B sagen. Das heisst entweder finanziell so kalkulieren, dass es reicht oder halt eben Lösungen suchen. Impulsiv ( ja, leider schon wieder dieses Wort) reist Josefin nach Kopenhagen und beginnt dort in einem Kleiderladen zu arbeiten. Kurz darauf merkt sie, dass das doch nicht das Wahre ist und folgt ihrem Herzen.

Sally hat mir gut gefallen, auch wenn sie fast ebenso naiv ist wie ihre Tochter. Kaum ist ihre kleine Pension eröffnet und die ersten Gäste da, ist sie erstaunt, wieviel Arbeit so ein Betrieb doch macht.

Vanja war mir zu distanziert, mit ihr wurde ich nicht warm. Ich konnte weder ihre Beweggründe nach Kivik zu fahren, noch ihre dürftigen Aktivitäten dort, nachvollziehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.04.2023

Weniger spannend als die Vorgänger!

Nicht tot genug
0

Detective Roy Grace von der Sussex Police versucht einen brutalen Mörder zu überführen. Dieser überfällt Frauen zu Hause und tötet sie auf brutale Weise.

Ein besonderes Accessoire bei den Tatorten stellt ...

Detective Roy Grace von der Sussex Police versucht einen brutalen Mörder zu überführen. Dieser überfällt Frauen zu Hause und tötet sie auf brutale Weise.

Ein besonderes Accessoire bei den Tatorten stellt die Verbindung zwischen den Mordfällen her.

Sehr schnell gerät der Ehemann des ersten Opfers in Verdacht, als Serientäter sein Unwesen zu treiben.








"Nicht tot genug" ist der dritte Band der Reihe rund um Detective Roy Grace. Private Verwicklungen, wie Grace Suche nach seiner Frau Sandy und die neue Liebe zu Cleo Marley, die in der Leichenhalle arbeitet, gehen nahtlos weiter.

Die berufliche Seite, rund um den Fall des Serientäters, ist in sich abgeschlossen. Leider ist dieser Fall, der bisher schlechteste. Ich habe genau auf Seite 120 geahnt, wie die Geschichte ausgehen könnte. Einige Kapitel weiter hat sich dann mein Verdacht, betreffend Identität des Täters, bestätigt. Der Autor verrät einfach sehr früh zu viel und zu offensichtlich ist der Zusammenhang zwischen einer Schlüsselfigur und dem Täter. Sein Motiv hat mich dann fast gähnen lassen und ist doch etwas weit hergeholt. Schade, da hätte man den Leser länger rätseln lassen können, das wäre weitaus spannender gewesen.

Meine Lieblingsfigur ist nach wie vor Cleo, die in der Pathologie arbeitet und kompetent ihre Arbeit macht. Die pathologische Arbeit wird sehr anschaulich beschrieben und ist für mich das Beste an diesem Buch. Die Ergebnisse, die Cleo durch ihre Untersuchungen erreicht, machen einen grossen Teil der Ermittlungsarbeit aus. Auch privat ist Cleo nicht auf den Kopf und den Mund gefallen und erfrischend ehrlich.

Peter James legt auch hier wieder Wert darauf, die Ermittlungen detailliert zu beschreiben. Das kann ab und zu etwas langatmig sein, doch dafür nachvollziehbar. Ein besonderes Augenmerk wird auf die regelmässigen Teamsitzungen der Ermittler gelegt. Diese sind so gestaltet, dass man als Leser die Puzzleteile fallen sieht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.04.2023

Erster Fall!

Dein finsteres Herz
0

Ein Serienmörder bringt in London Männer um. Männer, die eines gemeinsam haben: Sie haben zwanzig Jahre zuvor gemeinsam die Schulbank der Potter's Field Schule in Cambridge gedrückt.

Detective Max Wolfe, ...

Ein Serienmörder bringt in London Männer um. Männer, die eines gemeinsam haben: Sie haben zwanzig Jahre zuvor gemeinsam die Schulbank der Potter's Field Schule in Cambridge gedrückt.

Detective Max Wolfe, der nach einem erfolgreichen Fall einen Orden erhalten, sowie die Beförderung in die Sondereinheit der Metroplitain Police erreicht hat, ist dem Serienmörder dicht auf den Fersen. Er muss die Mordserie stoppen, bevor noch mehr Menschen sterben.




Dies ist der erste Fall, jedoch nicht mein erstes gelesenes Buch, mit Detective Max Wolfe. Die Geschichte startet mit einem Prolog, der meiner Meinung nach viel zu viel verrät. Als Leser weiss man schon nach diesen ersten Seiten, weshalb die späteren Morde geschehen. Die Identität des Täters kennt man jedoch nicht, was dann doch etliches an Spannung gerettet hat.

Oft verliert sich Tony Parsons in den Details, vor allem in Bezug zur Polizei und Ermittlungsarbeit. So wird seitenweise die Handlung, Aufbewahrung und Zweck des Black Museums von Scotland Yard thematisiert. Aber auch die Besuche von Max Wolfe in der Trainingshalle des Boxclubs sind langatmig beschrieben. Wolfe ist nicht nur ein durchsetzungsstarker Ermittler, sondern auch alleinerziehender Vater der 5 Jahre alten Scout und neuerdings eines Hundewelpen. Hier zeigt Wolfe seine verletzliche Seite und die hat mir gut gefallen.

Ich schätze den Schreibstil von Tony Parsons wie immer als ausschweifend und detailversessen ein. In "Dein finsteres Herz" ist die Uebersetzung nicht immer gut gelungen. Immer wieder fand ich holprige Stellen, die der Uebersetzung geschuldet sind. Immer wieder liest man auch unlogische Szenen, wie als Max Wolfe aus dem Nebenzimmer hört, dass der Wecker, unter der Decke im Hundekorb nicht mehr tickt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2023

Viele Zufälle!

Mutterliebe
0

Eigentlich hat Kiki Holland ein paar Tage frei, muss jedoch für eine Kollegin einspringen. Die Gerichtsverhandlung einer Mutter, die ihren dreijährigen Sohn getötet hat, beginnt und Kiki berichtet aus ...

Eigentlich hat Kiki Holland ein paar Tage frei, muss jedoch für eine Kollegin einspringen. Die Gerichtsverhandlung einer Mutter, die ihren dreijährigen Sohn getötet hat, beginnt und Kiki berichtet aus dem Gerichtssaal.


Eine Tat, die der jungen Journalistin unheimlich nahe geht. Sie beginnt zu recherchieren und entdeckt dabei etwas, was in krassem Gegensatz zu den Ermittlungen der Polizei steht.





Hinter dem Pseudonym Kim Selvig stecken zwei befreundete Autorinnen. Silke Porath und Sören Prescher haben schon etliche Krimis zusammen verfasst und "Mutterliebe" ist ihr erster Justizthriller. Der Schreibstil ist durchwegs harmonisch und ich habe beim Lesen nicht gemerkt, dass hier zwei Autorinnen federführend waren.

Die Geschichte startet, ganz der Betitelung auf dem Cover gerecht, im Gerichtssaal. Die Gerichtsverhandlung von Sylvia Bentz, die des Mordes an ihrem dreijährigen Sohn Linus angeklagt ist, beginnt. Sie wird zudem am versuchten Mord an der fünf Jahre alten Larissa beschuldigt.

Warum tötet eine Mutter ihre Kinder?

Diese Frage hat mich das ganze Buch über nicht losgelassen und war der Grund, mich durch die Geschichte fliegen zu lassen. Kursiv geschriebene Rückblicke vor der Tat, aus der Sicht von Sylvia, haben meine Fragen zusätzlich angekurbelt. Ich fand diese Rückblicke sehr beklemmend und gut geschrieben. Nach und nach wird die Denkweise der Angeklagten von der Journalistin Kiki Holland analysiert und aufgedeckt. Als Leser ist man oft einen Schritt voraus, da man ja direkt die Gedanken und Erlebnisse von Sylvia Bentz zu lesen bekommt.

Kiki kann auch in ihrem bewegten Privatleben die Gedanken an die Verurteilte und ihre Tat nicht vergessen. Sie liefert damit für uns Leser den Bezug zwischen ihrem Beruf und ihrem Privatleben. Das wirkte für mich doch sehr aufgesetzt und ich empfand es als unnötig, immer wieder auf die Tat der Mutter hinzuweisen. Manchmal könnte man, vor allem bei so einem grauenhaften Fall, diesen auch mal ein paar Seiten aussen vor lassen.

Kiki Holland ist eine starke Figur, die auch die Liebe in dezentem Ausmass streift. Kiki hat einige Tricks drauf, um als Journalistin an Informationen zu kommen. Da kommen etliche Gefälligkeiten etwas schal daher. Schade werden Ergebnisse, die Kiki in ihren Recherchen weiterbringen, durch Zufälle und Gefälligkeiten gewonnen. So wird Kiki zum Beispiel von einer befreundeten Krankenschwester in eine geschlossene Abteilung der psychiatrischen Klinik geschleust. Dort wühlt sie sich munter und ohne aufzufallen, wegen hoher Fluktuationsrate beim Pflegepersonal, durch vertrauliche Akten.

Kiki hat zudem auch noch einen Freund, der für sie als Hacker beim Liegenschaftsamt was "nachsehen" kann. Und der Liebhaber ihres besten Freundes vertritt den Ehemann der Angeklagten. Besagter bester Freund, der als Tätowierer arbeitet, gibt arbeitstechnisch auch noch einen entscheidenden Tipp. Denn ratet mal, bei wem die Angeklagte ein Tattoo hat stechen lassen?

Das waren mir einfach zu viele Zufälle und hinterlassen einen schalen Nachgeschmack.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere