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Veröffentlicht am 10.09.2017

Ein fesselndes Verwirrspiel

Aquila
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Broschiertes Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Loewe (14. August 2017)
ISBN-13: 978-3785586136
empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Preis: 16,95€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Ein fesselndes Verwirrspiel

Inhalt:
Als ...

Broschiertes Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Loewe (14. August 2017)
ISBN-13: 978-3785586136
empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Preis: 16,95€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Ein fesselndes Verwirrspiel

Inhalt:
Als Nika aufwacht, ist sie allein in ihrer Wohnung in Siena. Ihre Mitbewohnerin Jenny ist weg, ebenso ihr Schlüsselbund, ihr Pass und ihr Handy. Und die Wohnungstür ist abgeschlossen – Nika ist eingesperrt. Am Badezimmerspiegel findet sie eine bedrohliche Nachricht, in ihrer Hosentasche einen Zettel mit kryptischen Notizen. Was hat das alles zu bedeuten?

Der Schock ist noch größer, als Nika erkennt, dass sie nicht eine Nacht lang geschlafen hat, sondern dass ganze zwei Tage vergangen sind, an die sie sich kein bisschen erinnern kann …

Meine Meinung:
Ich liebe die Bücher von Ursula Poznanski, egal ob es sich um Jugendbücher handelt oder Krimis für Erwachsene. Bisher wurde ich noch nie enttäuscht. Auch das neueste Werk „Aquila“ hat mir sehr gut gefallen, nachdem die Geschichte an Fahrt aufgenommen hatte.

Den Anfang fand ich ein bisschen nervig, weil Nika sich immer wieder im Kreis dreht, sich immer wieder dasselbe fragt, immer wieder diesen Zettel mit den seltsamen Notizen liest und bei der Lösung des Rätsels nicht weiterkommt.

Doch dann kommt Schwung in die Handlung. Nika entschlüsselt die Notizen nach und nach und kommt unglaublichen Ereignissen auf die Spur. Doch ist das nicht ganz ungefährlich, denn sie wird von einem jungen Mann verfolgt, und auch die Polizei interessiert sich mehr für sie, als ihr lieb sein kann. Keine einfache Situation, noch dazu wenn man sich in einem Land befindet, dessen Sprache man nicht wirklich beherrscht. Da tut es ganz gut, dass der sympathische Stefano sich ihrer annimmt und dolmetscht. Doch Nika kann sich nicht sicher sein, ob sie ihm oder auch jeder anderen Person vertrauen kann. Denn in den zwei Tagen ihres Blackouts muss etwas Schlimmes passiert sein. In was ist Nika da nur hineingeraten?

Ursula Poznanski versteht es prächtig, eine unheilvolle Atmosphäre zu erschaffen, sodass es einem beim Lesen eiskalt über den Rücken läuft und man wie gebannt an den Seiten hängt. Die zweite Hälfte des Buches musste ich in einem Rutsch durchlesen, ich konnte einfach nicht mehr aufhören.

Mir hat es viel Spaß gemacht, zu spekulieren, wie die einzelnen Puzzlestücke, die Poznanski dem Leser hinwirft, zusammenpassen. Allerdings bin ich gnadenlos gescheitert. Viele meiner Vermutungen lagen meilenweit oder auch nur knapp daneben. Die Autorin konnte mich so immer wieder überraschen. Das ist genau das, was ich gerne mag.

Am Ende kann man das Buch zufrieden zuklappen. Alle offenen Fragen werden zufriedenstellend geklärt.

Fazit:
Ein fesselnder und spannender Jugendthriller, auch wenn die Protagonistin nicht ganz überzeugen kann.

★★★★☆

Herzlichen Dank an den Loewe Verlag, der mir freundlicherweise für die Leserunde im Leser-Welt-Forum ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte.

Veröffentlicht am 08.09.2017

Spannender Politthriller

Oxen. Das erste Opfer
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Broschiert: 464 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (8. September 2017)
ISBN-13: 978-3423261586
Originaltitel: De Hængte Hunde
Preis: 16,90€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Spannender Politthriller

Inhalt:
Niels ...

Broschiert: 464 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (8. September 2017)
ISBN-13: 978-3423261586
Originaltitel: De Hængte Hunde
Preis: 16,90€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Spannender Politthriller

Inhalt:
Niels Oxen, ein schwer traumatisierter ehemaliger Elitesoldat, will eigentlich nur seine Ruhe. Mit seinem Hund Mr White zieht er sich in die Wälder Dänemarks zurück. Dummerweise befindet er sich bald zur falschen Zeit am falschen Ort und gerät in eine Mordermittlung. Das Angebot, den Geheimdienst zu unterstützen, kann er nicht ablehnen, wenn er heil aus der Sache herauskommen will. Zusammen mit der Geheimdienstmitarbeiterin Margarethe Franck sucht er nach Geheimnissen, die nie ans Tageslicht kommen sollten …

Meine Meinung:
„Das erste Opfer“ ist der Auftakt einer Trilogie um den Ex-Soldaten Oxen. Er bzw. seine psychischen Traumata spielen eine zentrale Rolle. Sein Misstrauen gegenüber anderen Menschen ist wirklich außergewöhnlich, erklärt sich im Lauf des Buches allerdings, denn ihm wurde in seinem Leben schon übel mitgespielt.

Das Zusammenspiel mit der Geheimdienstmitarbeiterin Margarethe Franck hat mir gut gefallen. Die beiden sind ein tolles Team, wenn sie sich auch erst langsam zusammenraufen müssen. Auch Franck hat einen interessanten Hintergrund, der erst allmählich zutage tritt. Da die zwei Protagonisten sich nie sicher sein können, wer in der Verschwörung mit drin hängt, stehen sie immer wieder vor der Herausforderung, zu entscheiden, wem sie Informationen zukommen lassen und wem besser nicht.

Für mich ergab sich ein Großteil der Spannung aus eben dieser Ungewissheit, wer was zu verbergen hat. Aber es gibt auch einige Actionszenen mit großem Nervenkitzel, wie ich es bei einem Thriller erwarte. Dennoch geht es für einen Thriller fast gemächlich zu, da einfach auch eine große Menge Überlegungen angestellt werden und die Action etwas im Hintergrund steht. Und obwohl es sehr viele Tote gibt, hält sich die Brutalität noch in Grenzen.

Fazit:
Ein fesselnder Auftakt eines dänischen Autors, der mich zwar nicht atemlos, aber doch zufrieden zurücklässt. Auf die weiteren Bände um die interessante Figur Oxen bin ich schon neugierig.

Die Reihe:
1. Das erste Opfer
2. Der dunkle Mann (voraussichtl. ET: 09. März 2018)
3. Gefrorene Flammen (voraussichtl. ET: 20. Juli 2018)

★★★★☆

Herzlichen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 23.08.2017

Atmosphärischer Kriminalroman

Das Geistermädchen
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Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 2 (31. Juli 2015)
ISBN-13: 978-3499270550
Originaltitel: Thin Air
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich

Atmosphärischer Kriminalroman

Inhalt:
Caroline ...

Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 2 (31. Juli 2015)
ISBN-13: 978-3499270550
Originaltitel: Thin Air
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich

Atmosphärischer Kriminalroman

Inhalt:
Caroline und Lowry feiern Hamefarin auf Unst, einer der Shetlandinseln. Dazu sind auch ihre Freunde aus London eingeladen. Am Tag danach ist eine von ihnen, Eleanor, tot. Hat der Geist der Peerie Lizzy etwas damit zu tun?

Jimmy Perez, Sandy Wilson und Willow Reeves ermitteln gegen eine Mauer des Schweigens und ein Netz von Lügen.

Meine Meinung:
Dies ist bereits der 6. Band der Shetland-Krimis um den Ermittler Jimmy Perez. Der Fall ist aber in sich abgeschlossen, sodass man das Buch ohne Vorkenntnisse lesen kann. Allerdings entwickeln sich die Ermittler, die in jedem Band eine Rolle spielen, von Band zu Band natürlich weiter.

Wer Ann Cleeves kennt, weiß, dass man keinen hochspannenden Roman erwarten darf, obwohl es durchaus auch sehr spannende Abschnitte gibt. Ihr Augenmerk liegt viel mehr auf der Beschreibung von Menschen und Gebräuchen. So schafft sie eine authentische Atmosphäre für einen komplizierten Kriminalfall.

Jimmy Perez und seine Kollegen stochern lange Zeit im Dunkeln. Keiner scheint ein Motiv für den Mord an Eleanor zu haben. Und immer wieder taucht ein Geistermädchen auf, das die ein oder andere Person gesehen haben will. Ist an der Legende von Peerie Lizzy doch etwas dran?

Die Reihe der Verdächtigen ist lang, und ich muss zugeben, dass ich im Lauf der 47 Kapitel praktisch jeden einmal im Visier hatte. Gekonnt streut Ann Cleeves immer wieder Verdachtsmomente aus. Mir hat es großen Spaß gemacht, hier mit zu rätseln. Und am Ende hat Cleeves mich vollkommen überrascht. Wobei ich sagen muss, dass die Lösung aber auch ein wenig konstruiert wirkt und zwar möglich, aber nicht besonders wahrscheinlich erscheint.

Die Jimmy Perez-Reihe:
1. Die Nacht der Raben
2. Der längste Tag
3. Im kalten Licht des Frühlings
4. Sturmwarnung
5. Tote Wasser
6. Das Geistermädchen

★★★★☆

Veröffentlicht am 22.08.2017

Skurril, aber auch recht witzig

Und du kommst auch drin vor
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Skurril, aber auch recht witzig

Inhalt:
Die vierzehnjährige Kim muss mit ihrer Klasse zu einer Autorenlesung gehen. Sie staunt nicht schlecht, als sie sich und ihr eigenes Leben in der Geschichte der ...

Skurril, aber auch recht witzig

Inhalt:
Die vierzehnjährige Kim muss mit ihrer Klasse zu einer Autorenlesung gehen. Sie staunt nicht schlecht, als sie sich und ihr eigenes Leben in der Geschichte der Autorin Leah Eriksson erkennt, Neugierig darauf, wie es weitergeht, kauft sie sich das Buch in der nächsten Buchhandlung. Ab nun bestimmt das Buch zum Teil ihr Leben, vor allem, weil es für ihren Klassenkameraden Jasper böse aus geht. Dies will Kim zusammen mit ihrer besten Freundin Petrowna um jeden Preis verhindern.

Meine Meinung:
Von Alina Bronski habe ich schon „Scherbenpark“ mit Begeisterung gelesen und ein weiteres Buch, das mir auch gut gefallen hat. So war ich natürlich neugierig auf ihr neuestes Werk.

Die Idee ist schon mal klasse. Wer wäre nicht gerne mal eine Romanfigur? Doch für Kim wirkt das alles mehr als gruselig, sind in dem Buch doch ihre eigenen Worte und Gedanken wortwörtlich zu lesen. Ihr Verlangen, mit der Autorin darüber zu sprechen, kann ich gut verstehen. Denn die kennt Kim doch gar nicht. Woher weiß sie so genau, was in deren Leben los ist?

Der Schreibstil ist sehr einfach, was zur Altersempfehlung von 10-13 Jahren auch gut passt. Da Kim in der Ich-Form erzählt, ist die Sprache die einer Vierzehnjährigen, sodass die jungen Leser sich sicher gut in sie hineinversetzen können.

Kim ist ein ganz normales Mädchen. Der Vater hat die Familie vor kurzem verlassen, was Kim noch nicht so ganz verdaut hat. In der Schule ist sie nicht besonders gut, aber dank ihrer besten Freundin Petrowna, die ihr in allem eine große Unterstützung ist und immer eine Lösung weiß, meistert Kim ihr Leben, so gut es eben geht.

Noch besser als Kim gefiel mir die Figur der Petrowna. Sie ist ein herrlich schillernder Charakter. Mit der Autorin Leah Eriksson hatte ich aber meine Probleme. Sie benimmt sich total daneben, ist arrogant und unfreundlich, wofür es anfangs überhaupt keinen Grund gibt.

Kim und Petrowna versuchen nun, das Buch quasi auszutricksen, indem sie bewusst Kims Leben verändern. Damit wollen sie Jasper retten. Wie die beiden das anstellen, ist recht witzig und unterhaltsam. Dabei ist es natürlich auch ein bisschen spannend, ob es ihnen gelingt, denn Jasper ist ein netter Kerl, dem keiner was Böses will.

Fazit:
Eine skurrile Geschichte, die bei den jugendlichen Lesern für ein paar unterhaltsame Stunden sorgt und dabei noch ein wenig Stoff zum Nachdenken gibt.

Veröffentlicht am 22.08.2017

Fesselndes Familiendrama

Die fremde Tochter
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Fesselndes Familiendrama

Inhalt:
Monsieur Cho, der Inhaber eines Teehauses in Paris, erhält überraschenden Besuch von einer jungen Dame. Zum Abschied nennt sie ihn Vater, und bevor Cho überhaupt realisiert, ...

Fesselndes Familiendrama

Inhalt:
Monsieur Cho, der Inhaber eines Teehauses in Paris, erhält überraschenden Besuch von einer jungen Dame. Zum Abschied nennt sie ihn Vater, und bevor Cho überhaupt realisiert, was da gerade geschehen ist, ist Lin Berwanger verschwunden. Cho macht sich auf die Suche nach einer Tochter, von deren Existenz er keine Ahnung hatte.

Meine Meinung:
Mir fiel der Einstieg in die Geschichte recht leicht. Ich fand es schön, wie die Zubereitung von Tee, eine Teezeremonie, beschrieben wird, obwohl ich nun nicht gerade als Teetrinker oder gar -kenner bekannt bin. Aber die Atmosphäre ist einfach gut getroffen. Der Teemeister Cho erwachte vor meinen Augen zum Leben.

Die Handlung ist in zwei Erzählsträngen ausgearbeitet. In der Gegenwart ist Cho auf der Suche nach seiner unbekannten Tochter Lin, die spurlos verschwunden ist, und vielleicht auch auf der Suche nach seiner Jugendliebe Émilie, Lins Mutter.

Die Ursprünge der Geschichte werden in Rückblenden erzählt, beginnend mit dem Jahr 1978 in Paris und China, als die ganze Tragödie begann.

Mir persönlich hat der Teil, der heute spielt, besser gefallen, unter anderem, weil Émilie hier quasi nicht auftaucht. Sie ist ein recht anstrengender Charakter. Obwohl ich von mir behaupten möchte, dass ich gut über meinen eigenen Tellerrand hinausschauen und mich in die unterschiedlichsten Personen hineinversetzen kann, blieb mir Émilie recht fern. Ihr ewiges Selbstmitleid, ihre Hoffnungslosigkeit und ihre wiederkehrende Depression zehrten an meinen Nerven.

Beschreibt Anja Jonuleit anfangs nur eine unglückliche Liebe und ein problematisches Mutter-Tochter-Verhältnis, entwickelt sich die Geschichte zum Ende hin immer mehr zu einem spannenden Krimi.

Insgesamt hat mich dieser Roman sehr gefesselt. Doch an einigen Dingen habe ich mich gestört. Manches blieb für mich unklar. Vorhaben, die eigentlich hätten klappen sollen, gingen ohne Erklärung schief. Was im echten Leben nicht mal so locker geht, ging in diesem Roman ganz problemlos. Hier hätte ich mir noch ein paar erklärende Worte gewünscht, wie es dazu kommt. An diesen Stellen hatte ich einfach das Gefühl, hier wird die Wirklichkeit zurechtgebogen, damit der Roman seinen Gang gehen kann.

★★★★☆