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Veröffentlicht am 21.09.2017

Spannender Reihen-Auftakt, den man nicht mehr aus der Hand legen kann

Scythe – Die Hüter des Todes
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Der Reihen-Auftakt „Scythe – die Hüter des Todes“ von Neal Shusterman stand seit der Verlagsvorschau auf meiner Wunschliste. Ich liebe Dystopien und der Klappentext hörte sich sehr vielversprechend an. ...

Der Reihen-Auftakt „Scythe – die Hüter des Todes“ von Neal Shusterman stand seit der Verlagsvorschau auf meiner Wunschliste. Ich liebe Dystopien und der Klappentext hörte sich sehr vielversprechend an. Obwohl ich zu Beginn skeptisch war, wurde ich nicht enttäuscht. Die Umsetzung der Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Citra und Rowan leben in einer Welt, die auf den ersten Blick perfekt wirkt. Armut, Krankheiten und selbst der natürliche Tod gehören der Vergangenheit an. Die unsterbliche Menschheit wird von der künstlichen Intelligenz Thunderhead angeführt, die allwissend ist und alle Probleme im Keim erstickt. Doch das sorgenfreie Leben im Wohlstand hat einen hohen Preis. Denn damit die Gefahr einer Überbevölkerung abgewendet werden kann, müssen Menschen sterben. Um diese schwere Aufgabe zu bewältigen, wurde das Scythetum erschaffen. Scythes sind die Hüter des Todes und entscheiden, wer sterben muss. Ihre Aufgabe ist es, Jahr für Jahr ausgewählte Menschen zu töten. Citra und Rowan werden zu ihrem großen Erschrecken ausgewählt, um zu Scythes ausgebildet zu werden. Der nächste Schock lässt nicht lange auf sich warten, denn nur einer von ihnen wird am Ende zum Scythe berufen und muss anschließend als erste Amtshandlung den jeweils anderen hinrichten. Doch im Laufe der Ausbildung entwickelt sich ein Band zwischen Citra und Rowan, das immer stärker wird.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils von Neal Shusterman sehr leicht gefallen. Zu Beginn erfährt man viel aus dem alltäglichen Leben von Citra und Rowan. Dieser ruhige Einstieg ist notwendig, um dem Leser vor Augen zu führen, warum ihr Ausbilder Scythe Faraday gerade Citra und Rowan ausgewählt hat. Das gesamte Buch regt viel zum Nachdenken an. Mir hat die Grundidee von Neal Shusterman ausgesprochen gut gefallen. In einer Welt, in der die Regeln der Natur überlistet wurden, wird der Mensch sich selbst zum größten Feind. Die drohende Überbevölkerung in Folge der entstandenen Unsterblichkeit ist die einzige Bedrohung für das perfekte Leben der Menschen. Das bedeutet, Menschen müssen sterben. Genauer gesagt: Unglaublich viele Menschen müssen sterben. Die künstliche Intelligenz Thunderhead regelt das tägliche Leben und alles, was weltweit dazugehört. Nur den Tod wollten die Menschen nicht einer Maschine anvertrauen. Daher wurden die Hüter des Todes erschaffen, deren Aufgabe das Hinrichten überzähliger Menschen ist. Diesen Tötungsvorgang bezeichnen die Scythes als Nachlesen. Die Kapitel des Buches werden eingeleitet von Auszügen aus Nachlese-Tagebüchern verschiedener Scythes. Dadurch bekommt man einen tieferen Eindruck in das Scythetum, die Regeln und Vorschriften. Auf der anderen Seite erfährt man die persönliche Meinung der Scythes zum System und den daraus resultierenden ethischen und moralischen Problemen. Gerade diese Kapitel haben mir wirklich gut gefallen, denn sie regen unglaublich zum Nachdenken an. Auch die Charaktere wurden gut ausgearbeitet. Sie bleiben zwar auf der einen Seite recht unnahbar, machen dafür aber eine interessante Entwicklung durch.

Im ersten Teil des Buches herrscht eine eher unterschwellige Spannung, die im zweiten Teil von actionreichen und teilweise sehr brutalen Szenen abgelöst wird. Die Atmosphäre ist düster und bedrückend. Informative Passagen, die zum Nachdenken anregen, wechseln sich mit actionreichen Szenen ab. Gerade durch diese Kombination hebt sich "Scythe" von anderen Büchern ab. Ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen, weil ich immer wissen musste, wie es weitergeht. Die Handlung kommt ohne eine Liebesgeschichte oder Romantik aus. Das Thema Liebe steht hier dezent im Hintergrund und wird nur angerissen. Alles andere hätte aber auch nicht zu diesem düsteren und teilweise grausamen Reihen-Auftakt gepasst. Das Ende ist auf der einen Seite relativ abgeschlossen, macht aber auf jeden Fall neugierig auf die Fortsetzung, die ich definitiv lesen werde.

Fazit: „Scythe – die Hüter des Todes“ von Neal Shusterman kann man dank der düsteren Atmosphäre und viel Spannung nicht mehr aus der Hand legen. Der Autor punktet mit einer perfekten Umsetzung, die unter die Haut geht und zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Gelungener Reihen-Auftakt, der neugierig macht

Countdown to Noah (Band 1): Gegen Bestien
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Die Autorin Fanny Bechert konnte mich bereits mit ihrer Fantasy-Reihe „Elesztrah“ überzeugen. Daher war ich wahnsinnig gespannt auf ihren neuen dystopischen Reihen-Auftakt. Der Grundgedanke von „Countdown ...

Die Autorin Fanny Bechert konnte mich bereits mit ihrer Fantasy-Reihe „Elesztrah“ überzeugen. Daher war ich wahnsinnig gespannt auf ihren neuen dystopischen Reihen-Auftakt. Der Grundgedanke von „Countdown to Noah - Unter Bestien“ erinnert mich sehr an die Serie „The Walking Death“, weshalb ich für das Buch sofort Feuer und Flamme war.

Im Jahr 2028 macht ein Arzt eine bahnbrechende Entdeckung, als er ein Mittel entwickelt, das dem Jungbrunnen gleichkommt. Bereits nach kurzer Zeit kratzen viele ihr letztes Geld zusammen, um ein sogenanntes Archeticket zu erhalten. Durch das Serum werden die Menschen nicht nur immun gegen Krankheiten, sondern hören komplett auf zu altern. Doch schon fünf Jahre später kommt es zur Epidemie, denn auf lange Sicht schädigt das Serum das Gehirn. Zurück bleiben blutrünstige Menschen, die rein triebgesteuert handeln. Die Noahs waren geboren. Cassidy und ihre Schwester sind zwei der wenigen überlebenden Menschen. Doch eines Tages passiert das große Unglück: Cassidy wird von einem Noah gebissen, während ihre Schwester krank ist und Hilfe benötigt. Cassidy bleiben maximal noch 30 Tage bis zu ihrer Verwandlung. Mit Hilfe des Rebellen Daniel könnte sie gerade noch rechtzeitig an Medikamente für ihre Schwester gelangen. Doch die Zeit rennt und die Noah in Cassidy wird immer stärker.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren und flüssigen Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Fanny Bechert schafft es einfach jedes Mal, mich von Beginn an in ihren Geschichten versinken zu lassen. Schon nach kurzer Zeit klebte ich förmlich an den Seiten und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Atmosphäre ist durch das Endzeitszenario düster und bedrückend. Man hat die Welt und die gefährlichen Noahs sofort vor den Augen. Die Geschichte erinnert vom Grundgedanken und Setting her stark an die Serie „The Walking Death“. Allerdings merkt man, dass die Zielgruppe von „Countdown to Noah“ mehr im Jugendbereich liegt. Das Buch lässt sich leicht lesen und sehr blutige und brutale Szenen gibt es nur vereinzelt. Der Fokus liegt weniger auf actionreichen Szenen, sondern mehr auf Cassidy, die von Tag zu Tag mehr gegen die Noah in ihr ankämpfen muss. Die Siebzehnjährige schlägt sich dabei dank ihrem Mut und ihrem eisernen Willen sehr gut. Nur ab und an kommt ein Anflug jugendlichen Leichtsinns zum Vorschein, denn Cassidy vergisst immer wieder, dass sie ansteckend ist. Die Charaktere wurden im Reihen-Auftakt schon ganz gut ausgearbeitet, aber ich denke Fanny Bechert wird im Folgeband noch mehr in die Tiefe gehen. Cassidy hat mir bisher gut gefallen, nur ihre Gefühle kamen ein klein wenig zu kurz. Die Handlung ist durchweg spannend und das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger, der auf einen ebenso mitreißenden zweiten Band hoffen lässt.

Fazit: Fanny Bechert kann auch Dystopien! Das beweist sie mit ihrem neuen Reihen-Auftakt „Countdown to Noah“, der von der Grundidee her an die Serie „The Walking Death“ erinnert. Der Cliffhanger am Ende lässt Böses erahnen und ich freue mich schon darauf zu erfahren, wie es mit Cassidy und der Noah in ihr weitergeht.

Veröffentlicht am 11.09.2017

Tolle Reihe für jüngere Leser, die Bücher lieben

BookLess 2. Gesponnen aus Gefühlen
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Nachdem ich vor Kurzem den Reihen-Auftakt gelesen hatte, war ich sehr gespannt darauf, womit die Autorin Marah Woolf im zweiten Band von BookLess überrascht. Die Handlung ist temporeich und konnte mich ...

Nachdem ich vor Kurzem den Reihen-Auftakt gelesen hatte, war ich sehr gespannt darauf, womit die Autorin Marah Woolf im zweiten Band von BookLess überrascht. Die Handlung ist temporeich und konnte mich bis zum Schluss fesseln. Den Leser erwarten zudem einige überraschende Wendungen, die für Spannung sorgen.

Die Geschichte um Lucy, Nathan und die Bücher unserer Welt geht weiter! Nachdem Lucy das Feuer in der Londoner Bibliothek überlebt hat, erwacht sie im Krankenhaus. Viele Bücher wurden unwiederbringlich zerstört und auch durch den Geheimbund der Perfecti verschwinden immer mehr Bücher aus der Welt. Für Lucy wird es Zeit, das Erbe der Hüterinnen anzutreten und die übrigen Bücher der Welt zu schützen. Doch Batiste de Tremaine, Nathans Großvater und Oberhaupt der Perfecti, versucht das mit allem Mitteln zu verhindern und lässt nichts unversucht. Die Zeit drängt und Lucy muss entscheiden, wem sie vertrauen kann.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, da die Geschichte nahtlos an den ersten Band anknüpft. Den Reihen-Auftakt hatte ich erst vor kurzer Zeit gelesen, wodurch ich mich von Anfang an gut orientieren konnte und sofort wieder in der Geschichte drin war. Der Schreibstil ist passend zur jungen Zielgruppe recht einfach gehalten und punktet mit einem jugendlichen Touch. Dadurch lässt sich das Buch sehr leicht und schnell lesen. Lucy entwickelt sich in diesem Band stetig weiter und wächst an ihren Aufgaben. Sie beginnt mehr zu hinterfragen und macht sich eigene Gedanken. In Bezug auf Nathan ist sie wachsam und hin- und hergerissen. Ihre Beziehung zueinander entwickelt sich dadurch sehr authentisch. Lucys Freunde spielen in diesem Band eine größere Rolle, da sie Lucy im Kampf gegen den Geheimbund tatkräftig unterstützen. Leider bleiben sie trotzdem als Charaktere recht blass. Die Grundidee der Rettung von Büchern durch eine magische Gabe gefällt mir nach wie vor sehr gut. Im Gegensatz zum ersten Band geht es in dieser Fortsetzung temporeicher zu. Durch einige überraschende Wendungen wird der Spannungsbogen gut gehalten. Nur im Mittelteil kamen ab und an kleine Längen auf. Am Ende bleiben einige Fragen offen, aber der clever eingesetzte Cliffhanger macht neugierig auf das große Finale im dritten Band. Insgesamt hat mir dieser Mittelband noch ein wenig besser gefallen, als der Reihen-Auftakt.

Fazit: „BookLess – Gesponnen aus Gefühlen“ von Marah Woolf ist ein spannender Mittelband einer Reihe, die sich perfekt für jüngere Leser eignet. Überraschende Wendungen sorgen für ein unterhaltsames und kurzweiliges Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 25.08.2017

Spannende Dystopie, die mit starken Charakteren und liebevoll ausgearbeiteten Details punktet

Die Perfekten
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Da ich Dystopien liebe, musste ich „Die Perfekten“ von Caroline Brinkmann auf jeden Fall lesen. Den Leser erwartet hier eine typische Dystopie aus dem Jugendbereich, in der die Autorin mit vielen Details ...

Da ich Dystopien liebe, musste ich „Die Perfekten“ von Caroline Brinkmann auf jeden Fall lesen. Den Leser erwartet hier eine typische Dystopie aus dem Jugendbereich, in der die Autorin mit vielen Details und starken Charakteren punktet. Man fliegt nur so durch die Seiten und ich warte nun sehnsüchtig auf den zweiten Band.

Rain lebt in einer Welt, in der Menschen nach ihren Genen beurteilt werden. Menschen werden in G1, G2 und G3 eingeteilt. Während man als G1 gute Chancen auf einen Job hat, befinden sich Menschen mit G3 schon am Rande der Gesellschaft. Sie werden häufig vor der Geburt abgetrieben, wenn genug Geld vorhanden ist. Rain ist sogar noch weniger wert als ein G3. Sie ist ein Ghost und existiert für die Gesellschaft nicht. Da Ghosts für Krankheiten oder terroristische Angriffe verantwortlich gemacht werden, gibt sich Rain als G3 aus. Ihr Leben lang muss sie sich verstecken, um nicht aufzufliegen. Doch eines Tages ändert sich alles und Rain begeht einen fatalen Fehler.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des bildhaften und lockeren Schreibstils von Caroline Brinkmann sehr leicht gefallen. Ich hatte direkt Bilder im Kopf und konnte mir die Welt von Rain gut vorstellen. Während ihr Zirkel Grey eher einem Viertel der sozialen Unterschicht gleicht, ist die Welt der Perfekten luxeriös und schillernd. Technisch raffinierte Roboter für alle möglichen Bereiche gehören zum Alltag der Reichen. Dank vieler kleiner Details macht es richtig Spaß, die Welt von Rain und den Gesegneten zu entdecken. Man fliegt nur so durch die Seiten und kommt viel zu schnell am Ende an. Vom Grundgerüst her wird hier zwar nicht das Rad neu erfunden, aber die Autorin punktet mit vielen liebevoll ausgearbeiteten Details und starken Protagonisten. Auf diese Weise gelingt es ihr, sich von ähnlichen Dystopien abzugrenzen und etwas Eigenes zu erschaffen. Die Hauptprotagonistin Rain habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen. Sie ist clever, mutig und hat einen starken Willen. Mein absoluter Liebling ist aber unbestritten Rains Fuchsmanguste Cassiopaio. Ich liebe dieses verfressene Tier, das ständig Unsinn im Kopf hat. Cassiopaio lockert die Geschichte an einigen Stellen auf, weil man einfach nicht anders kann, als über ihn zu lachen. Er ähnelt einem Frettchen mit flauschigem roten Fell und großen Ohren. Zudem ist er äußerst verfressen und stibitzt gerne glitzernde Gegenstände. Absolut herrlich! Die Handlung ist durchweg interessant und ich hatte keine einzige Durststrecke. Insgesamt passt hier einfach alles zusammen. "Die Perfekten" ist eine lesenswerte Dystopie, die mir schöne Lesestunden bereitet hat. Da der Cliffhanger wirklich fies ist und das Buch mitten in der Handlung abbricht, ist es so gut wie unmöglich, den Folgeband nicht zu lesen.

Fazit: Ich habe „Die Perfekten“ von Caroline Brinkmann innerhalb von kürzester Zeit verschlungen. Die Autorin konnte mich von Anfang an gut abholen und starke Charaktere sowie liebevolle Details lassen das Leserherz höherschlagen. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.08.2017

Ganz anders als erwartet, aber auf ganzer Linie überzeugend

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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Auf „Beautiful Liars“ von der Autorin Katharine McGee war ich durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden, das eine lockere Geschichte voller Glamour und Geheimnisse versprach. Überraschenderweise ...

Auf „Beautiful Liars“ von der Autorin Katharine McGee war ich durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden, das eine lockere Geschichte voller Glamour und Geheimnisse versprach. Überraschenderweise versteckt sich hinter der schönen Aufmachung eine teilweise recht düstere Geschichte, die mit berührenden Szenen und unerwarteter Charaktertiefe aufwartet. Obwohl ich etwas völlig anderes erwartet hatte, konnte das Buch mich auf ganzer Linie überzeugen.

New York im Jahr 2118: Eine unglaubliche Anzahl an Menschen leben in einem gigantischen Tower, der 1.000 Stockwerke umfasst. Die Gesellschaft splittet sich in Arm und Reich auf. Während die Oberschicht in den oberen Stockwerken ein Leben voller Glamour und Glitzer führt, können sich die ärmeren Familien die Wohnungen der unteren Ebenen gerade so leisten. Der Leser begleitet fünf Jugendliche, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch sie alle verbindet ein Geheimnis und am Ende bezahlt einer der Protagonisten mit seinem Leben.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren und flüssigen Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Ich hatte vor dem Lesen schon in die Leseprobe hineingeschnuppert und konnte es kaum erwarten weiterzulesen. Bereits zu Beginn der Geschichte ist erkennbar, dass jeder Protagonist ein Problem hat, das er vor den anderen verheimlicht. Die Autorin setzt sehr geschickt Andeutungen ein, die den Leser neugierig machen. Erst nach und nach deckt sie weitere Puzzleteile auf, die später ein großes Ganzes ergeben. Dadurch wird unterschwellig Spannung gehalten. Auch der Einstieg in das Buch wurde von der Autorin sehr clever gewählt. Die Geschichte beginnt quasi direkt mit dem Ende des Buches, ohne dabei zu viel preiszugeben. Ein Protagonist springt oder stürzt in den Tod und natürlich fragt man sich unweigerlich die ganze Zeit, wer das wohl war. Im Laufe der Geschichte beginnt man dann mitzurätseln und eigene Theorien aufzustellen. Das Buch konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und hat mich auch danach nicht so schnell losgelassen. Auch die Welt im Jahr 2118 ist der Autorin sehr gut gelungen. Es hat Spaß gemacht, die vielen technischen Errungenschaften der Zukunft zu entdecken. Die Geschichte wird aus Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt. Durch die wechselnden Perspektiven kann man sich gut in die Jugendlichen hineinversetzen. Die Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet und verfügen über wesentlich mehr Tiefe, als ich erwartet hatte. Ausgehend vom Cover hatte ich mit einer lockeren Teeniegeschichte gerechnet, deren Charaktere mehr oder weniger oberflächlich gestaltet sind. An diesem Punkt konnte die Autorin mich positiv überraschen. Auf der einen Seite entsteht durch die Schicksalsschläge und Probleme der Charaktere eine gewisse Schwere, die für eine bedrückende und düstere Atmosphäre sorgt. Auf der anderen Seit hat mir genau dieser Umstand wirklich gut gefallen, denn das Buch bleibt dadurch im Kopf. Das Ende konnte mich wirklich überraschen und ich bin wahnsinnig gespannt auf den zweiten Band.

Fazit: „Beautiful Liars - Verbotene Gefühle“ von Katharine McGee ist ein überraschend anderes Jugendbuch, das mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Den Leser erwartet hier eine unerwartet düstere Geschichte über Liebe, Freundschaft und Verrat. Die Autorin setzt sehr geschickt verschiedene Elemente ein, um Spannung zu erzeugen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.