Der zweite Band der DDR-Sage führt uns ins Jahr 1963. Sonja, die zweite Tochter der Familie Richter hat eigentlich Abitur machen wollen, aber das war ihr verwehrt worden. Sie musste eine Schneiderlehre antreten, doch wider erwarten gefiel ihr diese Ausbildung. Ihr Vater lebte im Westen und ihre Schwester Gesine konnte nach einem Gefängnisaufenthalt, ebenfalls in den Westen ausreisen. Sonja hatte ihren Traum vom Westen noch nicht aufgegeben, obwohl sie wegen ihrer regimekritischen Aussagen unter Beobachtung steht. Sie lernt Gerd kennen und erzählt ihm viel, doch kann sie ihm vertrauen?

Auch mit diesem Band konnte mich Farina Eden wieder überzeugen, gekonnt erweckt sie die damalige Zeit zum Leben. Sie wurde inspiriert von wahren Begebenheiten und der eigenen Familiengeschichte. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Durch die Kapitelüberschriften ist gut erkennbar, wer gerade erzählt. Ich erlebe Sonja, ihre Familie und ihre Tante Elise hautnah. Dieser sehr emotionale zweite Band über ein wichtiges Stück DDR-Geschichte hat mir sehr gut gefallen und wirkt noch lange nach.

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Robert Winter war ein Mann, der sich nichts aus Small Talk und nettes Gepänkel machte, deshalb hatte seine Frau Sophia dafür gesorgt, dass er nie jemand aus ihrem Avon-Kundenstamm zu Gesicht bekam. Er konnte ihre Leidenschaft als Avon-Beraterin nicht nachvollziehen. Sophia war im Laufe der Zeit für ihre Kundinnen, eine Freundin geworden. Nach ihrem plötzlichen Unfalltod lagerten viele Waren im Keller, die auf Auslieferung warteten. Natürlich konnte er alles wegwerfen, diese Avon-Sachen waren Sophias Leben, doch Robert fühlte sich verpflichtet die Kosmetika an die Frau oder den Mann zu bringen. Er beschließt in ihre Fußstapfen zu treten und für Sophia den Titel - Avon-Beraterin des Jahres - zu gewinnen. Doch so einfach wie Robert gedacht, ist es nicht, denn schon die Übergabe der offenen Bestellungen verlangt Robert allerhand ab.

Stefan Kuhlmann hat einen wunderbaren Erzählstil. Ich fühlte mich versetzt in eine Avon-Kosmetikparty und ließ mich von Robert Winter beraten. Der Autor beschreibt Robert mit all seinen Stärken und Schwächen. Im Laufe der Geschichte tritt bei Robert eine positive Entwicklung ein. Ich muss gestehen, dass sich Robert schon nach wenigen Seiten in mein Herz geschlichen hat. Die Geschichte wird mit feinem Humor erzählt, der niemals platt oder gewollt wirkt. Neben den Humor klingen aber auch ernste Töne durch. Ein unterhaltsamer Roman, der mir unvergessliche Lesestunden bereitet hat.

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Die Autorin Emilia Hart führt uns nach Weyward Cottage im Norden von England. Hier lebten drei Frauen einer Blutlinie, die darum kämpften sich ein Leben in Unabhängigkeit aufzubauen.
Im Jahr 1619 treffen wir auf Altha, die einen Mann getötet haben soll und wegen Hexerei angeklagt wird, da sie in Verbindung mit der Natur und den Tieren steht.
1942 stoßen wir auf Violet, deren Vater ein Zusammentreffen mit ihrem Cousin Frederick arrangiert, der dankt dieses, in dem er Violet vergewaltigt.
In der Gegenwart begegnen wir Kate, die aus einer Ehe ausbricht, die geprägt ist durch Unterdrückung und häuslicher Gewalt. Als sie feststellt, dass sie schwanger ist, findet sie die Kraft dafür. Zuflucht erhält sie in dem Weyward Cottage, ein Erbe ihrer Großtante Violet. Hier stößt sie auf ein Geheimnis, das sie tief in die Familiengeschichte führt.

Das Buch besticht durch das wunderschöne Cover und man mag es kaum glauben, dass es sich hier um einen Debütroman handelt. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Durch die detailreichen Beschreibungen gewinnt man den Eindruck, dass man den drei Frauen Altha, Violet und Kate äußerst nahe ist. Man kann sich gut in sie hineinversetzen. Obwohl die Handlung auf drei verschiedenen Zeitebenen spielt und abwechselnd erzählt wird, kann man die Frauen den jeweiligen Epochen problemlos zu ordnen. Im Laufe der Geschichte verdichten sich die Verflechtungen der drei Frauen immer mehr. Man erkennt Parallelen und ständig bleibt eine leichte Spannung, die dazu führt, dass man unbedingt weiterlesen möchte.

Mir haben die Einblicke in eine ganz spezielle Welt wunderbar gefallen, deshalb kann ich diesen gelungenen Roman weiterempfehlen.

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Die Freundinnen Nele, Hermine und Fiona leben in soliden Verhältnissen, bis sich die Lebenshaltungskosten Stück für Stück erhöhen und unerwartete Ereignisse Löcher in das schmale Budget reißen. Die alleinerziehende Kosmetikerin Nele verliert zahlungskräftige Kunden und ihr Ex zahlt keinen Unterhalt, aber auch bei ihrer Freundinnen sieht es nicht rosig aus. Fionas Mann hat seinen Job verloren und auch Hermine hat mit steigenden Kosten zu kämpfen. Nun versuchen die drei Frauen mit nicht ganz legalen Mitteln ihre Familie über Wasser zu halten.

Am Cover erkennt man sofort die Zugehörigkeit zu den anderen Büchern von Ellen Berg. Wer schon Bücher der Autorin gelesen hat, weiß, dass es immer viel zu schmunzeln gibt und die Autorin mit wunderbaren Wortschöpfungen brilliert. Es gibt nicht nur ein paar Klischees, sondern auch aussagekräftige Weisheiten und schlagfertige Argumente haben mein Herz höher schlagen lassen.

Die Geschichte habe ich sehr gern gelesen, sie ist unterhaltsam und erheiternd, obwohl sie vor einem ernsten Hintergrund spielt, denn nicht immer reicht das Einkommen für die steigenden Lebenshaltungskosten und sollte ein Baustein ausfallen, freut man sich, wenn man gute Freundinnen hat, die einen helfend zur Seite stehen.
Mir hat dieser heitere Roman kurzweilige Lesestunden bereitet.

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Toni hat sich vorbereitet auf ihre neue Rolle als Chorleiterin der Goldkehlchen, einem Seniorenchor für Menschen mit Demenz in Stuttgart. In der Theorie und in ihrer Vorstellung klang alles leichter, nur ist es anders realen Personen zu begegnen. Sie soll in dem Altenheim Schattige Pinie die Senioren auf den alljährlich in Hamburg stattfindenden Gesangswettbewerb vorbereiten.

Zu Beginn hatte ich etwas Bedenken, mich auf einen Roman über Demenzkranke einzulassen. Doch die Geschichte liest sich leicht und flüssig, so dass ich schnell in das Geschehen abtauchen konnte und merkte kaum wie schnell die Zeit verging. Die Charaktere waren alle wunderbar gezeichnet. Es gab einige kurze Rückblicke auf das Leben der Senioren, so dass man sie noch besser kennenlernen konnte.

Beim Lesen hatte ich manches Mal Tränen in den Augen und gleichzeitig ein Lächeln auf den Lippen. Die Geschichte ist so wunderbar, dass mir die Worte fehlen, um meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Adriana Popescu hat es wieder geschafft mich mit ihrem neuen Roman zu begeistern.

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