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Veröffentlicht am 11.09.2023

Die Liebe des Pilgers

Die Liebe des Pilgers
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Nach „Das Kreuz des Pilgers“ und „Das Geheimnis des Pilgers“ ist nun „Die Liebe des Pilgers“ der finale Abschlussband dieser spannenden historischen Romanreihe. Es empfiehlt sich, die Einzelbände der Reihenfolge ...

Nach „Das Kreuz des Pilgers“ und „Das Geheimnis des Pilgers“ ist nun „Die Liebe des Pilgers“ der finale Abschlussband dieser spannenden historischen Romanreihe. Es empfiehlt sich, die Einzelbände der Reihenfolge nach zu lesen.

Petra Schier hat einen sehr lebendigen Schreibstil, sie versteht es ausgezeichnet, den Leser in eine andere Zeit abtauchen zu lassen. Bildgewaltig und spannend entführt sie uns nach Koblenz und Umgebung, wir schreiben das Jahr 1379.

Nachdem Benedikt Koblenz verlassen hat, versucht Palmiro sich von seinem Schmerz abzulenken und konzentriert sich auf sein noch junges Geschäft, dem Handel mit kostbaren Pelzen und wertvollem Geschmeide. Unterstützung erhält er dabei von der Familie und Freunden. Doch in der Ferne brodelt die Gefahr – Erasmus von London, ehemaliger Inquisitor, setzt alles daran, Palmiro als Ketzer zu überführen…

Des Weiteren gibt es noch einige Nebenhandlungen, die hier ebenfalls dem Finale entgegenfiebern und die Gesamtgeschichte sehr abwechslungsreich gestalten. Wir schauen z. B. Reinhild und Colin, Amalie und Oswald, Gusti und Notker, Mariana und Mathys und einige mehr über die Schulter und fiebern mit ihnen mit. Es ist an allen Fronten was los, sprich: es wird nicht langweilig.

Der Roman wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Immer wieder taucht man in einem anderen Kopf ein, was ich sehr spannend empfand. Hauptsächlich gibt es den Perspektivenwechsel zwischen Palmiro und Benedikt, aber auch zwischen Oswald, Amalia, Mariana und einige andere. Nachdem ich wegen der Vielzahl an Figuren des Öfteren im Personenverzeichnis vorn im Buch nachgeschlagen habe, war ich nach eins zwei Kapiteln wieder mit allen vertraut.

Die Handlung hat mir wieder richtig gut gefallen. Petra Schier hat so tolle Figuren geschaffen, die man schon von den Vorgängerbänden kennt und hier kommen noch einige dazu, u. a. aus Benedikts Familie. Auch Erasmus seinen Part empfand ich sehr spannend und sehr gut im Finale eingebaut.

Insgesamt ist ein toller Abschlussband mit einem sehr emotionales Ende, das mir ausgesprochen hat gut gefallen hat. Ich wusste nicht, dass es damals dieses beschriebene Bündnis gibt (zumindest für Männer) – mehr möchte ich inhaltlich nicht vorgreifen, nur dass der Leser mit einem tollen, würdigen und schlüssigen Romanende belohnt wird. Ich verabschiede mich mit einem lachenden und weinenden Auge, sie werden mir richtig fehlen, die Bongerts, Langenreths, Mantens inkl. Benedikt und Mathys. Für diesen wunderbaren Abschlussband der Pilger-Reihe gebe ich eine klare Kaufempfehlung und volle Punktzahl. Vielen Dank an HarperCollins für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Herbstzauber und Lesezauber

Willkommen im kleinen Ostseehotel: Herbstzauber
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„Willkommen im kleinen Ostseehotel – Herbstzauber“ ist der vierte Band aus der Reihe „Willkommen im kleinen Ostseehotel“ und gleichzeitig das große Finale auf dem Darß. Die Einzelbände sind in sich abgeschlossen, ...

„Willkommen im kleinen Ostseehotel – Herbstzauber“ ist der vierte Band aus der Reihe „Willkommen im kleinen Ostseehotel“ und gleichzeitig das große Finale auf dem Darß. Die Einzelbände sind in sich abgeschlossen, so dass sie losgelöst voneinander zu lesen sind, es empfiehlt sich aber, der Reihenfolge nach zu lesen. Ich bin von jedem einzelnen Band begeistert.

Evelyn Kühne überzeugt mit einem umwerfenden Schreibstil – man rauscht wie die Ostseewellen durch den Lesestoff. Als ich das Buch das erste Mal in den Händen hielt, war eine riesengroße Vorfreude da und meine Erwartungen wurden noch übertroffen. Auch hier spürt man ab der ersten Seite das besondere Ostseeflair – Evelyn Kühne versprüht eine absolut treffende Herbststimmung, die ich an der Ostsee schon immer am faszinierendsten fand.  

Mittlerweile fühle ich mich fast wie ein Stammgast im Godewind und lausche der jeweiligen Atmosphäre und betrachte mit Spannung, wie es für alle Beteiligten ausgeht. Denn sie treten alle noch einmal auf die Lesebühne und die ein oder andere Überraschung kam völlig unvorhersehbar angerollt.

Vordergründig geht es um Veronika, die wir im ersten Band als Chefin des Godewind kennenlernten. Krankheitsbedingt durch einen schlimmen Unfall musste Veronika schweren Herzens ausscheiden. Nun kommt sie Stück für Stück zurück ins Leben und der Ruhestand gemeinsam mit ihrem Mann Ferdinand rückt immer Näher. Doch warum fällt es ihr plötzlich so schwer, das Ruder an Elsa, ihrer Nachfolgerin, für immer abzugeben? Plötzlich überrollen sie längst vergessene Erinnerungen an alte Zeiten und Ruhestand scheint gar nicht mehr so verlockend, wie sie sich das ausgemalt hatte….

Evelyn Kühne hat hier wirklich einen wunderbaren Abschlussband geschaffen, in dem alle wichtigen Figuren zu Wort kommen. Der Perspektivenwechsel zwischen Veronika, Elsa und Kathi empfand ich richtig spannend und wir erleben eine abwechslungsreiche Geschichte mit allem Drum und Dran. Vor allem Veronikas Geschichte ist sehr emotional, man lernt hier eine ganz andere Veronika kennen, die auch Schwäche zeigen kann. Parallel gibt es noch einige aufregende Nebenhandlungen – Elsa möchte schließlich sesshaft in Ahrenshoop werden und Kathi und René steht nach einem Jahr Funkstille der Treffpunkt „Weststrand“ bevor – werden BEIDE dort sein? Ich kann nur sagen, Langeweile kommt nicht auf…

Insgesamt bin ich von „Herbstzauber“ richtig hingerissen, eine tolles Buch mit wunderbaren authentischen und Protagonisten, die mir echt ans Herz gewachsen sind. Sie überzeugen mit Stärke, Aufrichtigkeit, Mut, Hilfsbereitschaft, Loslassen, Verzeihen und einiges mehr. Mit einem weinenden und lachenden Auge verabschiede ich mich nun vom Godewind. Diese Ostsee-Reihe ist eine der schönsten der Autorin. Deshalb natürlich eine klare Kaufempfehlung und volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 12.08.2023

Süß und romantisch gehts weiter

Schokolade am Strand - Süße Träume
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„Schokolade am Strand“ ist der zweite Band der sogenannten Schokoladen Reihe. Man kann ihn auch losgelöst vom ersten Teil lesen, da man nicht unbedingt Vorkenntnisse benötigt. Trotzdem kann ich empfehlen, ...

„Schokolade am Strand“ ist der zweite Band der sogenannten Schokoladen Reihe. Man kann ihn auch losgelöst vom ersten Teil lesen, da man nicht unbedingt Vorkenntnisse benötigt. Trotzdem kann ich empfehlen, diese wunderschöne Reihe von Anfang an zu erleben, es lohnt sich auf jeden Fall. Auch hier hat mir der tolle Schreibstil richtig mitgerissen. Locker leicht und flüssig nimmt uns Marie Schönbeck wieder mit zur Schokoladen-Insel Möwesand, da gibt es wieder so einige Leckereien zu bestaunen. Nachdem im ersten Band Thies und Hanna im Fokus standen, sind es hier Joos und Anne. Durch den Perspektivenwechsel zwischen den beiden, kann man beiderlei Sichtweisen erleben.

Journalistin Anne bekommt von ihrem Arbeitgeber Tele Nord (einen lokalen Sender) den Auftrag, Joos, ältester Spross der Schokoladendynastie Lorentz zu einem Interview zu überreden. Über seine Entführung im Kindesalter ranken sich nach wie vor Geheimnisse und er hat auch nie öffentlich darüber gesprochen. Dieses Interview wäre für Anne der wichtige Sprung auf ihrer Karriereleiter. Das Kennenlernen mit Joos gestaltet sich tatsächlich einfach und zwischen den beiden scheint es eine magische Verbindung zu geben, die von Seiten Joos mehr als ungewöhnlich ist. Anne merkt schnell, dass Joss ihr mehr als ihre Arbeit bedeutet. Bei ihren Recherchen deckt sie Ungeheuerliches auf und muss Joos informieren. Ihre Vertrauensbasis gerät in Schieflage, aber nicht nur das, die Zukunft der Schokoladeninsel steht nah am Abgrund.

Auch dieser Teil hat mir wieder richtig gut gefallen. Das Setting ist wieder bildgewaltig beschrieben, so dass ich auch hier wieder von Nordfriesland absolut begeistert war. Im Handlungsverlauf kommt wieder ordentlich Spannung auf, da alte Familiengeheimnisse aufgedeckt werden. Neben Joos seiner persönlichen Geschichte, hat die Autorin diesen Nebenstrang gekonnt eingebaut.

Die Figuren sind allesamt super gezeichnet. Joos habe ich von Beginn an gemocht. Er ist zunächst verschlossen und öffnet sich kaum seinen Mitmenschen, denn immer noch hat er sein Kindheitstrauma, die Entführung, nicht überwunden. Vor allem durch Anne gelingt es ihm, aus seinem Schutzwall auszubrechen. Anne ist eine sympathische junge Frau, dennoch fand ich ihre Herangehensweise, Joos zu einem Interview zu überreden, nicht richtig. Trotzdem fand ich die Entwicklung zwischen den beiden sehr emotional, romantisch und spannend. Das Happyend rückte zunächst in weiter Ferne und man fieberte mit den beiden ordentlich mit.

Auch die Nebencharaktere fand ich wieder phänomenal, angefangen von Gerit, Rieke und Joos‘s Brüder Finn und Thies. Thies ist mit Hanna nach wie vor glücklich und es freute mich sehr, sie hier wieder zu treffen.

Insgesamt ist dies ein echt schöner unterhaltsamer Roman mit ganz viel Nordsee Flair und leckerer Schokolade. Ich empfehle den Roman sehr gerne weiter und vergebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Unterhaltung pur

C'est la vie, chérie
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Mit C‘est la vie, chérie ist Tessa Hennig wieder ein äußerst amüsanter, aber auch tiefsinniger Roman gelungen. Der Schreibstil lässt sich locker leicht lesen, profitiert von einer ordentlichen Prise Humor ...

Mit C‘est la vie, chérie ist Tessa Hennig wieder ein äußerst amüsanter, aber auch tiefsinniger Roman gelungen. Der Schreibstil lässt sich locker leicht lesen, profitiert von einer ordentlichen Prise Humor und die bildgewaltige Erzählweise lässt Bilder im Kopf entstehen. Diese kommen mitunter in so urkomischer Art, dass ich sehr oft beim Lesen laut lachen musste.

Es geht um Ulrike und Hans, die sich nach so vielen Jahren so gar nichts mehr zu sagen haben. Hans fristet schon sein Dasein als Rentner, Ulrike steht kurz bevor und überlegt ernsthaft, Hans zu verlassen. Ihre Tochter Anja kann das auf keinen Fall zulassen und organisiert eine romantische Reise nach Paris. Und dass Enkeltochter Sophie inkl. Freund Niklas mit an Bord ist, versteht sich von selbst. In Paris angekommen, gibt es einige Überraschungen für alle Beteiligten, die so gar nicht geplant waren…

Tessa Hennig hat wieder so richtig tolle Charaktere geschaffen. Der Perspektivenwechsel zwischen Ulrike, Anja und Sophie empfand ich einfach toll und es ging in deren Köpfen ziemlich turbulent zu. Jeder hatte seine Ängste, Träume und Wünsche, diese hätten vielleicht mal laut ausgesprochen werden müssen, stattdessen spielten wildeste Vermutungen die Oberhand und das Chaos nahm seinen Lauf. Aber es ging schließlich um Ulrike und Hans, ich mochte die beiden richtig gern, den Hans aus den ersten Kapiteln, da dachte ich sofort „oh je, das wird nix mehr“ – was daraus geworden ist, bitte unbedingt lesen!

Insgesamt ist dieser Roman ein toller unterhaltsamer und romantischer Roman mit Tiefgang und ganz viel Paris Flair. Absolute Leseempfehlung und volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Mittsommerbriefe

Mittsommerbriefe
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„Mittsommerbriefe“ ist der Auftaktband der neuen Romanreihe „Schweden im Herzen“. Das Cover ist wunderschön anzusehen und ladet praktisch ein, spontan zuzugreifen und in den Lesestoff abzutauchen.

Madita ...

„Mittsommerbriefe“ ist der Auftaktband der neuen Romanreihe „Schweden im Herzen“. Das Cover ist wunderschön anzusehen und ladet praktisch ein, spontan zuzugreifen und in den Lesestoff abzutauchen.

Madita Tietgen hat einen sehr einnehmenden Schreibstil. Mir fiel mir der Einstieg ins Buch absolut leicht und konnte das Buch kaum weglegen. Das Setting ist wunderschön beschrieben. Es macht gleichermaßen Spaß, durch Stockholm zu streifen oder die Schäreninseln zu besuchen. Eine tolle bildhafte Ausdrucksweise sorgt für ordentlich Kopfkino.

Es geht um Alva und Siljan – Alva erbt nach dem Tod ihres Großvaters Johan seine etwas in die Jahre gekommene Buchhandlung und muss kreativ werden, um diese rentabel weiterzuführen. Spontan veranstaltet sie Speeddatings unter dem Motto „Sag mir, was du liest und ich sage dir, wen du liebst.“ Mehr oder weniger freiwillig stolpert Siljan in die Buchhandlung inkl. Speeddating, obwohl er am liebsten gar nichts von sich preisgeben möchte. Seine undurchsichtige und geheimnisvolle Art sind Alva mehr als suspekt, trotzdem kann sie sich ihm kaum entziehen. Umgekehrt geht es Siljan genauso, dabei ist er in einem ganz anderen Auftrag bei Alva gelandet. Als Alva geheimnisvolle Briefe in den Sachen ihres Großvaters findet, wird ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt…

Madita Tietgen hat mit Alva und Siljan zwei wunderbare Charaktere geschaffen, die mir sofort ans Herz gewachsen sind. Alva ist ein eine liebenswerte, junge Frau, hat das Herz am rechten Fleck und immer ein Ohr für ihre Mitmenschen. Der Tod ihres Großvaters nimmt sie sehr mit und sie muss lernen, Hilfe anzunehmen und gewohnte Dinge loszulassen.
Siljan mochte ich auch sehr, obwohl er anfangs zu Alva nicht ganz ehrlich ist, das macht ihr „Verhältnis“ kompliziert. Der Perspektivenwechsel zwischen den beiden lässt den Leser in beider Gedanken eintauchen und mitfiebern. Siljan hätte ich manchmal am liebsten einen Schubs in die richtige Richtung gegeben und das ein oder andere Augenrollen konnte ich mir nicht verkneifen .
Auch die Nebencharaktere sind super gezeichnet und sorgen für einen abwechslungsreichen Handlungsverlauf, ich das sag nur „Ole“!

Madita Tietgen lässt in ihrem neuen Roman das Thema Trauer/Trauerbewältigung einfließen. Und das setzt sie mit einer so gefühlvollen Weise um, dass einem wirklich ganz warm ums Herz wird. Wer schon einmal mit Trauer zu tun hatte, findet sich hier sicher in der ein oder anderen Situation wieder, mir ist es so ergangen.

Insgesamt ist es ein toller Auftakt, ein wunderbarer Roman, mit leisen Tönen, traurig und dennoch voller Hoffnung, dass alles gut wird. Ich bin sehr begeistert von „Mitsommerbriefe“ und kann es ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Ihr werdet es lieben!

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