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Veröffentlicht am 27.12.2023

Zwei Familien, eine Hochzeit und eine Lüge

Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
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Mit einer Mischung aus Familienroman, Drama und psychologischem Thriller hat mich Malin Stehns zweiter Roman richtig gefesselt. Wie schon in ‚Happy New Year‘ lässt die schwedische Autorin hinter ...

Mit einer Mischung aus Familienroman, Drama und psychologischem Thriller hat mich Malin Stehns zweiter Roman richtig gefesselt. Wie schon in ‚Happy New Year‘ lässt die schwedische Autorin hinter die Fassade zweier Familien blicken, deren einstige Freundschaft durch einen Unfall zerbrochen ist und von einer Lüge überschattet wird.

Geschrieben ist das Buch aus mehreren Perspektiven. Unter anderem jener von Emily Brandt, welche zur Traumhochzeit mit ihrem Verlobten William Nihlzén einlädt. Doch die Brandts und die Nihlzéns sind zerstritten. Und während das glückliche Paar sich das Ja-Wort gibt, kommt es zu Getuschel unter den Gästen und Auseinandersetzungen sowie Schuldzuweisungen unter den Brandts und Nihlzéns. Jeder scheint seine eigenen Geheimnisse zu hüten, verschüttete Wahrheiten werden im Laufe des Hochzeitsfestes enthüllt und kurz nach Mitternacht wird eine Leiche am Ufer des Öresunds entdeckt.

Während man rätselt und darauf hinfiebert zu erfahren, wer den Abend nicht überlebt, bekommt man durch Rückblenden nach und nach ein Bild davon was in der schicksalhaften Nacht vor 8 Jahren passiert ist und welche Lawine das Ereignis losgetreten hat.

Malin Stehns einnehmender Schreibstil, die bedrückende Atmosphäre, die trotz der berauschenden Feierlichkeiten herrscht und die Charaktere, die weniger durch Sympathie, als vielmehr mit ihren dunklen Geheimnissen überzeugen, haben dazu beigetragen, dass ich den Roman innerhalb von zwei Tagen gehört habe.

Große Empfehlung!

Fazit
Eine Märchenhochzeit, die von einer Lüge aus der Vergangenheit überschattet wird und am Ende ein Todesopfer fordert. Was ist vor 8 Jahren passiert, das zum Bruch der besten Freunde geführt hat? Wer hat welche Schuld auf sich geladen? Nach und nach enthüllt Malin Stehn die tief vergrabenen Wahrheit – wahnsinnig spannend und mit sehr überraschenden Enthüllungen.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Enemies-to-Lovers trifft auf Suspense

Two Lives to Rise (Breaking Waves 2)
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Nachdem mich der erste Band der ‚Breaking Waves‘-Reihe von Kristina Moninger total gefesselt hat und mich das Ende eiskalt erwischt hat, war ich froh Band 2 schon zu Hause gehabt zu haben.

Dieses ...

Nachdem mich der erste Band der ‚Breaking Waves‘-Reihe von Kristina Moninger total gefesselt hat und mich das Ende eiskalt erwischt hat, war ich froh Band 2 schon zu Hause gehabt zu haben.

Dieses Mal ist es Isabella, die wir begleiten und mit der wir in die dunkelsten Stunden ihrer Vergangenheit eintauchen. Isabella hat Schreckliches erlebt; ein Ereignis, welches sie 10 Jahre später bis in die Gegenwart verfolgt. Und sie gibt sich zudem die Schuld an Josies Verschwinden. Als Avery und Odina den neuen Hinweisen nachgehen, werden bei Isabella alte Wunden wieder aufgerissen. Und dann ist da auch noch Isabellas nerviger Nachbar Preston, der mitten in Renovierungsarbeiten steckt und Isabellas Nerven ordentlich blank legt. Wenn da nicht nur diese Anziehungskraft wäre…Enemies-to-Lovers – ich liebe es!

Kristina Moninger erzählt die Handlung auch in Band 2 auf zwei Zeitebenen. Man erfährt mehr aus Josies Leben, lernt mehr Seiten von dem jungen Mädchen kennen. Und so setzt sich nach und nach das Puzzle immer mehr zusammen. Ich habe wieder von der ersten Seite an mitgerätselt und wieder einmal neue Theorien aufgestellt. Der Fall ‚Josie‘ wird auch in diesem Buch nicht abgeschlossen und so bleibt es weiter spannend.

Isabellas und Prestons Geschichte fand ich auch großartig. Fast noch ein bisschen besser als jene von Avery und Jake. Isabella ist ein spannender und sehr facettenreicher Charakter. Und auch Prestons Charakter hat viele Seiten – am liebsten ist mir seine humorvolle.

Durch Kristina Moningers tollen und bildhaften Schreibstil bin ich auch durch Band 2 nur so geflogen. Ich kann es kaum erwarten, dass Band 3 erscheint und ich erneut den Charme der kleinen Küstenstadt Harbour Bridge genießen kann.

Ich empfehle übrigens unbedingt die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Die Protagonisten sind zwar immer andere; Josies Handlungsstrang wird aber von Anfang an aufgerollt.


Fazit

Dieses Mal ist es die Geschichte von Isabella, welche eng mit jener von Josie verwoben ist. Neue Puzzlestückchen finden an ihren Platz, düstere Geheimnisse kommen ans Licht und die Liebe kommt natürlich auch nicht zu kurz.

Ich kann ‚To Lives to Rise‘ sehr empfehlen. Einzige Voraussetzung ist Band 1, den man unbedingt vorher lesen sollte.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Eine Liebe geboren aus einem Fluch

Psyche und Eros
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Auf die Geschichte von Psyche und Eros habe ich mich schon im Vorfeld sehr gefreut. Und Luna McNamara hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Eingenommen vom wirklich schön und leicht zu lesenden, ...

Auf die Geschichte von Psyche und Eros habe ich mich schon im Vorfeld sehr gefreut. Und Luna McNamara hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Eingenommen vom wirklich schön und leicht zu lesenden, sehr lebendigen Schreibstil der Autorin, bin ich tief in die Griechische Mythologie eingetaucht, habe viele Aspekte dieser neu erfahren, bin auf alte Bekannte gestoßen und habe Psyche, Eros, sowie deren verfluchte Liebesgeschichte, kennen gelernt.

Luna McNamaras Interpretation des Mythos hat mir unglaublich gut gefallen, vorallem weil das Buch soviel mehr als „nur“ die Geschichte von Psyche und Eros beinhaltet. Durch die beiden Protagonisten, die auf den ersten 100 Seiten jeweils aus ihrem Leben erzählen, lernen wir die beiden schon sehr gut kennen. Während Prinzessin Psyche aufgrund der Prophezeihung eines Orakels von Atalante zur Kriegerin ausgebildet wird, tauchen wir mit Eros tief in die Griechische Mythologie ein, gehen bis zu den Anfängen – zu Gaia und der Erschaffung der Welt; quasi der Geburt der Götter

Als Psyche und Eros Aphrodites Fluch zum Opfer fallen, beginnt nach rund einem Drittel deren gemeinsame, sehr außergewöhnliche Geschichte. Eine Liebesgeschichte, geboren aus einem Fluch, die den beiden viel abverlangt und unzählige Hürden bereit stellt.

Grandios fand ich auch die Handlung eingebetteten Sagen und Mythen. So treffen wir zum Beispiel auf Klytemnestra und Iphigenie, auf Elektra und die schöne Helena. Selbst Medusa erhebt ihre Stimme. Ich fand die ganzen Verbindungen unglaublich toll, vorallem leicht verständlich geschrieben und auch nicht zu verwirrend, obwohl eben viele Namen fallen. Die Autorin hat sich auch einige künstlerischen Freiheiten genommen und auch diese fand ich sehr gelungen und passend.

Luna McNamara ist es gelungen mich an die Seiten zu fesseln. Vorallem die zweite Hälfte fand ich unglaublich spannend. Bis zum Ende habe ich mit Psyche und Eros mitgefiebert und einmal mehr die antike Welt, Griechenland, seine Mythen, Sagen und Götter gefeiert.


Fazit:

Luna McNamara hat mich auf eine faszinierende Reise mitgenommen und mich tief in die Griechische Mythologie eintauchen lassen. Neben der tragischen Liebesgeschichte von Psyche und Eros, die aus einem Fluch geboren ist, erzählt die Autorin viele weitere Sagen und Mythen – von Gaia und dem Chaos am Anfang der Welt bishin zu Helena von Troja. Große Empfehlung für Fans Griechischer Mythologie und auch jenen, die sich an diese noch herantasten wollen.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Neuanfänge in New York, tiefe Freundschaften und Mental Health

Let's be bold
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》Das haben die Dinge so an sich. Sie finden uns in den Momenten, in denen wir Sie brauchen. Nicht, wenn wir sie wollen.《

(Zitat aus ‚Let’s be bold, Kapitel 6)

Meine Meinung:

Es geht zurück ...

》Das haben die Dinge so an sich. Sie finden uns in den Momenten, in denen wir Sie brauchen. Nicht, wenn wir sie wollen.《

(Zitat aus ‚Let’s be bold, Kapitel 6)

Meine Meinung:

Es geht zurück nach New York. Zurück zu den 4 Freunden Shae, Tyler, Evie und Ariana. Zurück zu einer Clique, die ich richtig ins Herz geschlossen habe.

Auch Band 2 hat mir richtig gut gefallen. Das Autorinnenduo Anabelle Stehl und Nicole Böhm hat mit ihrer ‚Be-Wild-Serie‘ eine tolle Geschichte über Freundschaft, Familie, Liebe, Erfolge und Niederlagen, Neuanfänge und neue Chancen geschrieben, welche nun fortgesetzt wird. Dabei durfte ich wieder die Clique rund um Tyler, Shae, Evie und Ariana sowie deren Freunde, Geschwister und Lebenspartner*innen begleiten. Und es war einfach nur großartig und toll.

Besonders Arianas Geschichte rund um ihren verstorbenen Bruder hat mich sehr bewegt und berührt. Während ich Ariana im ersten Band ja noch sehr unnahbar fand, hat sie jetzt mein Herz erobert. Ich habe mit ihr mitgefühlt, gelacht, geweint und getrauert. Ihr Verlust ist mir sehr nahe gegangen.

Aber auch zu hören, wie sich Tyler entwickelt, wie er gegen die Trauma aus der Vergangenheit ankämpft und diese ihn einzuholen drohen, hat mich wahnsinnig bewegt. Ich bewundere ihn, wie er damit umgeht und trotz allem seinen Humor nicht verliert.

Trotz der Schwere und Ernsthaftigkeit der Themen ist auch Band 2 irgendwie zu einem Wohlfühlbuch geworden. Durch die innigen Freundschaften und das tolle Setting New York, welches ein Freiheitsgefühl hervorruft, habe ich mich durchwegs wohl und angekommen gefühlt. Bitte mehr davon!


Fazit:

Neuanfänge in New York, tiefe Freundschaften und neue Bekanntschafen.

Auch die Fortsetzung konnte mich wieder mitreißen und es war toll wieder Teil der New Yorker Clique Shae, Tyler, Evie und Ariana zu sein.

Wie bereits Teil 1 lebt auch der zweite Band von seinen einnehmenden Charakteren und deren Geschichten, ist ruhig erzählt und versprüht trotz der ernsten Themen Wohlfühlvibes.

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Midsommar-Morde

Refugium
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》Die Körper der Erschossenen lagen wie weggeworfen da, als hätte sie jemand dorthin getragen und dann achtlos fallen gelassen. Das letzte Abendmahl.《

(Zitat aus ‚Refugium‘, S. 93)

Meine Meinung:

Was ...

》Die Körper der Erschossenen lagen wie weggeworfen da, als hätte sie jemand dorthin getragen und dann achtlos fallen gelassen. Das letzte Abendmahl.《

(Zitat aus ‚Refugium‘, S. 93)

Meine Meinung:

Was John Ajvide Lindqvist leider nicht gelungen ist, schafft seine Romanheldin Julia Malmros mit Links. Diese erhält die große Chance in die Fußstapfen des bereits verstorbenen Stieg Larsson zu treten und die weltweit gefeierte ‚Millenium‘-Reihe fortzusetzen. Bei der Recherche zu ihrem neuen Roman, lernt die ehemalige Ermittlerin den Hacker Kim Ribbing kennen. Und wie die Figuren in Julias Thriller schlittern Kim und die Autorin mitten in einen Mordfall und beginnen nach ‚Blomkvist und Salander‘-Manier zu ermitteln.

Parallelen zur Millenium-Reihe sind absolut beabsichtigt und gewollt. Kopiert wird dabei nichts; nur inspiriert. Ich finde die Idee richtig genial und habe jedes Kapitel in vollen Zügen genossen.

Lindqvists Schreibstil ist sehr einnehmend und unkompliziert. Das in Verbindung mit den sehr kurzen Kapiteln von teilweise nur 2-3 Seiten hat mich regelrecht durch den Thriller rauschen lassen. Für mich hat sich das Lesen angefühlt wie einen Film zu schauen. Und tatsächlich hatte ich im Hinterkopf auch die Ganze Zeit über die ‚Wallander‘-TV-Serie.

Aber zurück zu Julia und Kim – ein ungleiches Paar, das vom Schicksal zusammen geführt wird. Während ich Julias Handlungen nicht immer nachvollziehen konnte, manche sogar sehr unpassend und übergriffig fand, habe ich für Kim schnell Symphatien entwickelt. Als Kind von seinem Großvater misshandelt, später von Therapeuten als Versuchskaninchen missbraucht, setzt er sich heute für Opfer von Gewaltverbrechen ein. In diesem Fall ist es die 14-jährige Tochter des ermordeten Unternehmers, die einzige Überlebende des Massakers, die Kim zu schützen versucht. Während Julia ihre Kontakte zur Kripo nutzt – Ex-Mann Johnny ist zufälligerweise der leitende Ermittler – führt Kims Recherche den Hacker nach Shanghai, Kuba und Norwegen.

Die Handlung ist rasant, der Spannungsgrad hoch, die Auflösung nachvollziehbar. Am Ende läuft alles zusammen, der Nebel lichtet sich und man hat diesen ‚Aha‘-Moment, an dem man plötzlich alles versteht, was 300 Seiten vorher so gar nicht ins Bild gepasst hat. Es gibt zwar einige Längen; durch die kurzen und knackigen Kapitel fallen diese aber nicht wirklich auf.

Neben den Mordfällen sind es vorallem die Charaktere, die die Geschichte tragen. Vorallem auf Kims Geschichte – wie diese weiter geht – bin ich sehr gespannt, hat mich dieses Ende doch sehr zerstört zurück gelassen.


》Die meisten Geheimnisse waren wie Rauch, sie hatten die Angewohnheit, überall hindurchzuquellen, aber dabei verbreiteten sie einen Brandgeruch, der nicht verborgen blieb.》

(Zitat aus ‚Refugium‘, S. 256)

Fazit:

Ein Mord am Midsommar, eine Krimiautorin und ein Hacker, die Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander alle Ehre machen. Eine Ermittlung, die quer über den Globus von Schweden nach China, Kuba und Norwegen führt.

Ich habe die rund 500 Seiten innerhalb von 3 Tagen verschlungen. Der Schreibstil ist mitreißend, die Figuren sind facettenreich und lassen tief blicken und am Ende wird alles schön aufgelöst. Tja, man könnte eigentlich zufrieden sein, wenn da nicht trotz abgeschlossener Mordermittlung ein fieser Cliffhanger wäre. Ich warte auf die Fortsetzung.

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