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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.08.2017

Mein bisheriger Flop des Jahres

Nevernight - Die Prüfung
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Auf „Nevernight - Die Prüfung“ von Jay Kristoff war ich wahnsinnig gespannt. Die Aufmachung des Buches ist richtig klasse geworden. Der Einband hat eine tolle Haptik und wird perfekt ergänzt von einem ...

Auf „Nevernight - Die Prüfung“ von Jay Kristoff war ich wahnsinnig gespannt. Die Aufmachung des Buches ist richtig klasse geworden. Der Einband hat eine tolle Haptik und wird perfekt ergänzt von einem blutroten Buchschnitt. Öffnet man das Buch, knistern die Seiten leise und erinnern an Pergament. Doch so sehr ich die Aufmachung des Buches liebe, umso weniger sagt mir der Inhalt zu.

Der Einstieg in das Buch ist mir unglaublich schwer gefallen, was an dem eigenwilligen Schreibstil des Autors und an der fehlenden Spannung lag. Ich hatte eine rasante, actionreiche Story erwartet, die den Leser kaum zum Luftholen kommen lässt. Stattdessen erwartete mich eine furchtbar langweilige Handlung, die sich wie Kaugummi gezogen hat. Der Schreibstil ist sehr ausschweifend, wobei der Autor sich an einer bildhaften Sprache versucht, die einfach furchtbar konstruiert klingt. Ich habe mich zwischendurch gefragt, ob schon der Originaltext so ist oder ob es an der Übersetzung liegt. Dazu kommen dann noch jede Menge Wiederholungen. Es sind nicht nur ganze Wörter, die wiederholt werden, sondern teilweise komplette Sätze. So werden eine Sexszene und ein Mord mit fast identischen Sätzen beschrieben. Mir fehlte da einfach der Aha-Effekt, denn ich habe bis heute nicht verstanden, wo der tiefere Sinn im Vergleich dieser beiden Szenen liegt. Auch der Hinweis auf die Katze, die Schatten war, hat mich unglaublich genervt. Jaaaa, ich denke nach dem dritten Mal hat es jeder, aber auch wirklich jeder, verstanden. Warum dann trotzdem immer wieder diese Wiederholungen? Vielleicht sollte das einfach witzig wirken. In diesem Fall teilen der Autor und ich definitiv nicht den gleichen Humor. Auch die Fußnoten haben mich eher gestört, als informiert oder zum Lachen gebracht. Sie sind häufig viel zu lang und stören beim Lesen. Schon auf Seite 17 war ich einfach nur noch genervt vom Gesamteindruck des Buches. Trotzdem habe ich mich noch bis Seite 150 durch die langatmige Handlung gequält, bevor ich aufgegeben habe.

Fazit: Leider muss ich sagen, dass mich "Nevernight" von Jay Kristoff absolut nicht packen konnte. Bis auf die Aufmachung kann ich leider keinen einzigen positiven Punkt finden. Ich breche sehr selten Bücher ab, aber „Nevernight“ hat mich so sehr genervt, dass ich aufgegeben habe. Für mich ist dieses Buch mein bisheriger Flop des Jahres.

Veröffentlicht am 09.07.2023

Ich würde 0 Sterne vergeben, wenn es möglich wäre

Youngbloods
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„Youngbloods“ wird vermarktet als „geheimnisvoll und anziehend: Für Fans von Vampire Academy und Tracy Wolff“. Ich liebe die Katmere Academy Reihe und wollte dieses Buch daher unbedingt lesen. Schon nach ...

„Youngbloods“ wird vermarktet als „geheimnisvoll und anziehend: Für Fans von Vampire Academy und Tracy Wolff“. Ich liebe die Katmere Academy Reihe und wollte dieses Buch daher unbedingt lesen. Schon nach kurzer Zeit habe ich mich gefragt, was ich hier tatsächlich lese. Ich habe lange gebraucht, um diese Rezension zu schreiben. Mir fehlten einfach die Worte. So vieles an diesem Buch regte mich auf.

Bereits zu Beginn störte mich der unausgereifte, umgangssprachliche Schreibstil. Ich gehe nicht davon aus, dass dieser Umstand der Übersetzung geschuldet ist. Auch die Handlung konnte mich wenig überzeugen. Den Leser erwartet ein Plot voller Klischees und altbekannter Ideen. Vampire, ein Internat und eine Verschwörung, die es aufzudecken gilt. Die komplette Handlung war vorhersehbar und absolut nichts Neues. Die Autorin bringt keine überraschenden Wendungen oder kreative, fantasievolle Elemente ein. Für mich eine schwache, mittelmäßige Story.

Noch schlimmer fand ich allerdings die Charaktere. Sie sind größtenteils unsympathisch bis hin zu richtig ätzend. Die einzige Figur mit Potenzial wurde viel zu schnell wieder aus dem Spiel genommen. Die eingebaute Liebesgeschichte war für mich zu keiner Zeit fühlbar. Körperliche Liebe ist ja die eine Sache, aber bei einer Liebesgeschichte sollte es auch Gefühle geben. Man bekommt keinen tieferen Einblick in die Gedankenwelt der Charaktere, sodass mögliche Emotionen schlichtweg nicht vorhanden sind.

Bei diesem Buch soll sich um eine queere Vampirgeschichte handeln. Was ich hier gelesen habe, lässt mir jedoch die Haare zu Berge stehen. Es gibt mittlerweile viele Autoren, die queere Figuren und ihre Beziehungen mit Leichtigkeit in die Geschichte einfließen lassen. Vielleicht hätte die Autorin ein paar dieser Bücher lesen sollen. Alles an "Youngbloods" wirkt es so, als wenn die Autorin auf den Zug der queeren Literatur aufspringen wollte, jedoch ohne auch nur einen Funken Feingefühl zu zeigen. Alles wirkt gezwungen und aufgesetzt. Der Leser trifft hier auf eine größtenteils homophobe Vampirgesellschaft, die besonders von einer Protagonistin repräsentiert wird. Besagte Protagonistin geht allerdings mit einer anderen Schülerin ins Bett, obwohl sie diese offen als Lesbe beschimpft und eigentlich in einen Typen verliebt ist. Warum musste man so etwas in die Handlung einbauen? Es ist weder wichtig für den Plot, noch ergibt es irgendeinen Sinn. Dann gibt es eine Szene, in der sich eine andere Protagonistin fragt, ob sie queer sein könnte. Und nur sie scheint die Einzige zu sein, die unsicher ist. Es kommt so rüber, als wenn alle anderen von Anfang an gewusst hätten, dass sie queer sind. Hier hätte sich die Gelegenheit geboten, mit Feingefühl auf das Thema Selbstfindung und auf den Prozess bis hin zum Outing einzugehen. Doch auch an dieser Stelle packt die Autorin den Vorschlaghammer aus. Ich bin einfach nur sprachlos, wie unsensibel mit so einem wichtigen Thema umgegangen wird.

Positiv kann ich mich leider nur über ein paar Seiten am Ende des Buches äußern. Zum Ende hin kam etwas Spannung auf, was am Gesamteindruck aber leider nichts ändert. Ich habe versucht, so sachlich wie möglich zu bleiben, aber „Youngbloods“ ist das furchtbarste Buch, das ich je gelesen habe.

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