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Veröffentlicht am 27.12.2023

Deutungen zum Ausprobieren

Wahrsagekunst aus dem Orient
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In ihrem Buch "Wahrsagekunst aus dem Orient" erläutert die Autorin Pinar Akdag zwölf verschieden Wahrsagemethoden, deren Ursprung sich aus der Literatur aus dem Orient befinden. Den Leser/innen werden ...

In ihrem Buch "Wahrsagekunst aus dem Orient" erläutert die Autorin Pinar Akdag zwölf verschieden Wahrsagemethoden, deren Ursprung sich aus der Literatur aus dem Orient befinden. Den Leser/innen werden dabei kurz und prägnant die unterschiedlichen Methoden, in die Zukunft der Fragenden zu blicken sehr anschaulich erklärt.

Nach einem kurzen Vorwort, in dem die Autorin nicht nur auf den Inhalt des Buches eingeht, sondern auch dessen Nutzung durch seine Leser/innen beschreibt, beginnt sie in den folgenden zwölf Kapiteln, die verschiedenen Arten der Wahrsagekunst darzustellen. Dabei stellen die Leser/innen relativ schnell fest, dass es Methoden gibt, die verhältnismäßig schnell und einfach ausprobiert werden können, andere wiederum erst einer umfangreichen Übung und ausreichender Kenntnis bedürfen. Während die meisten Deutungsarten recht umfangreich beschrieben werden, waren bedauerlicherweise einige wenige dabei, zu denen man bis auf die Aussage, dass es diese Methode überhaupt gibt, sonst sehr wenig bis auf nichts weiteres erfährt. An diesen Stellen wirkt das Buch unvollständig.

Für alle diejenigen, die Interesse an das Übersinnliche haben und mehr über verschiedene Methoden von Deutungen und der Wahrsagekunst erfahren möchten, ist diese kurzweilige Lektüre ein sehr gelungener Einstieg. Diejenigen jedoch, die noch tiefer in die Materie eindringen möchten, werden hier wahrscheinlich nicht ausreichend bedient und müssen sich weitere Literatur besorgen.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Lebendige Geschichte aus einem beliebten Reiseziel

Fräulein bitte zahlen
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"Fräulein, bitte zahlen", ein lediglich 158 Seiten angenehm kurzes Buch gibt die Geschichte sechs verschiedener Frauen aus dem Gastgewerbe Südtirols wider. Die Frauen erinnern sich an ihre Anfänge von ...

"Fräulein, bitte zahlen", ein lediglich 158 Seiten angenehm kurzes Buch gibt die Geschichte sechs verschiedener Frauen aus dem Gastgewerbe Südtirols wider. Die Frauen erinnern sich an ihre Anfänge von Praktika, über Ausbildung bis hin zum eigenen Betrieb in einem der beliebtesten Reiseziele der deutschen, aber auch niederländischen und italienischen Touristen.

Bis auf eine Ausnahme sind die Frauen alle aus den Jahrgängen von 1941 bis 1943 und haben alle die schwierigen Ausgangssituationen der Erreichbarkeit, der Gesetzgebungen und der Kombination aus Familie und Beruf kennengelernt. Durch die lebendig erzählten Berichte wirkt die komplette Lektüre sehr authentisch und ruft bei dem erfahrenen Südtirol-Reisenden sofort eigene Erinnerungen wach. Gleich bei der ersten Erzählung hatte ich wieder die Bilder der eigenen Reise vor Augen, saß in einem gemütlich eingerichteten, sehr familiären und heimisch wirkenden Restaurant, schmeckte die hervorragende südtiroler Küche mit stets sehr freundlicher und für uns Deutsche in unser eigenen Sprache kommunizierender Bedienung. Das für mich eigentlich besonders real wirkende an diesen sechs Erinnerungen ist der Fakt, dass die Frauen hier nichts beschönigen, sondern ihr Leben mit allen Höhen als auch Tiefen betrachten. Neben der nie endenden Liebe zu ihrem Beruf erzählen sie aber auch über hygienische Probleme und schwierige Gäste, denen sie allein aus der finanziellen Not trotz aller Widerstände immer noch höflich und freundlich entgegentreten mussten.

Der Authenzität der Erzählungen kommt sicherlich zugute, dass die Autorinnen, Sigrid Mahlknecht Ebner und Katharina Weiss selbst in Südtirol zu Hause sind und somit das entsprechende Gespür für die sich erinnernden Frauen aufbringen.

Allen Leser/innen, die Südtirol über alles Lieben und neben den herkömmlichen Reiseführern und Bildbänden mal etwas direkt aus dem Leben der heimischen Bevölkerung - in diesem Fall speziell aus dem Gastgewerbe - erfahren möchten, kann ich dieses kleine Buch des Autorinnenduos Sigrid Mahlknecht Ebner und Katharina Weiss nur sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 29.08.2023

Ein Geschmack, der Dich nicht wieder loslässt.

A Love Letter To Whiskey
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"A Love Letter to Whiskey" von Kandi Steiner erzählt die Geschichte von Brecks, genannt B, von der Schulzeit an bis ins Berufsleben, in der die junge Frau versucht ihre Gefühle zu Männern zu ordnen und ...

"A Love Letter to Whiskey" von Kandi Steiner erzählt die Geschichte von Brecks, genannt B, von der Schulzeit an bis ins Berufsleben, in der die junge Frau versucht ihre Gefühle zu Männern zu ordnen und zu sortieren. Zur Seite steht B dabei ihre Freundin Jenna, die mit Jamie eine Beziehung eingeht. Für B ist klar, dass Jamie Shaw dadurch für sie im Grunde tabu ist. Aber wie es dann so kommt, verliebt sie sich in ihn und vergleicht seinen Geruch, seinen Geschmack mit ihrem Lieblingsgetränk Whiskey. Für B beginnt von da an eine Achterbahnfahrt ihrer Gefühlswelt, bei der sie über absolute Trunkenheit (vor Liebe), (Liebes-)Entzug und kompletten Rausch alles durchlebt.

Wird es für B ein Happy End geben? Kann B sich überhaupt für jemanden und/ oder etwas entscheiden?

Kandi Steiner gelingt es durch ihren wunderbar flüssigen Schreibstil, ihre detaillierten Beschreibungen und geschickt eingesetzter empathischer Darstellung die Leser/innen mit auf eine aufregende Liebesreise mitzunehmen. Es macht einfach Spaß ihr zu den verschiedensten Plätzen zu folgen. Egal ob in der Schule, auf einer Party, am Strand, im Auto oder Büro, die Autorin lässt uns zusammen mit B die angenehmen aber auch traurigen bis geradezu zerstörenden Momente dieser Schauplätze miterleben und förmlich hautnah spüren. Man freut sich, leidet und liebt gemeinsam mit der Protagonistin durch die vollständige Geschichte jede Sekunde mit und kommt gar nicht umhin, eine große Sympathie für B zu entwickeln, selbst wenn man ihre Entscheidungen nicht immer mitträgt. Aber die Sehnsucht nach Geborgenheit und Liebe vereint uns Menschen letztendlich doch alle.

Mein Fazit:

Allen Leser/innen, die immer schon für nicht durchweg selbstverständliche Liebesbeziehungen gebrannt haben, sondern das etwas Anstrengende und Komplizierte lieben, ist "A Love Letter to Whiskey" eben genau das richtige für den besonderen Geschmack und der unwiderstehlichen Sucht nach diesem speziellen Getränk. Unbedingt lesenswert.

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Veröffentlicht am 08.08.2023

Spannender Medizinthriller mit moderatem Start und furiosem Finale

Toxin
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Das Autorenduo Kathrin Lange und Susanne Thiele hat mit "Toxin" erneut einen spannenden Thriller mit mikrobiologischen Hintergrund geschrieben.

In Alaska werden aufgrund des durch den Klimawandel bedingten ...

Das Autorenduo Kathrin Lange und Susanne Thiele hat mit "Toxin" erneut einen spannenden Thriller mit mikrobiologischen Hintergrund geschrieben.

In Alaska werden aufgrund des durch den Klimawandel bedingten Tauens des Permafrostes Karibukadaver freigelegt, in denen sich das tödliche Milzbrandbakterium befindet. Ein Medizin-Start-Up unter dem Namen Janus Therapeutics unter der Führung von Gereon Kirchner und Mike Reed versucht aus diesen Bakterien ein Medikament gegen Krebs zu entwickeln. Als bei einem Brand in dem Labortunnel in Alaska Gereon plötzlich spurlos verschwindet, bittet dessen Freundin Nina ihren guten Bekannten Tom Morell um Hilfe, Gereon zu finden. Währenddessen sterben in Berlin zwei Obdachlose an Milzbrand und die Angst geht um.
Wird Tom, der mit Nina mal näher zusammen war, Gereon lebend finden? Kann der Milzbrandausbruch frühzeitig gestoppt werden?

Der Thriller wird zunächst recht behutsam und ausführlich aufgebaut. Es werden viele Personen aufgeführt, mit denen man sich als Leser/in aber recht schnell vertraut macht. Zudem verschaffen die Autorinnen ihrer Leserschaft zu Beginn erst einmal einen nicht unerheblichen medizinischen Background, der natürlich ein paar Kapitel in Anspruch nimmt. Danach jedoch nimmt das Tempo dann die bereits aus dem Vorgänger "Probe 12" gewohnte Geschwindigkeit auf und ist bis zum Ende des Thrillers auch nicht mehr zu bremsen.
Den Autorinnen gelingt es dabei immer wieder geschickt, falsche Fährten zu legen und ihre Leser/innen in die Irre zu führen.
Durch sehr geschickt eingesetzte Cliffhanger in oder zum Ende der Kapitel erreichen Lange und Thiele die notwendige Spannung, die auch durch eingeworfene Schilderungen der Privatleben der Protagonisten nicht nachlässt.
Das Finale ist sehr gut herausgearbeitet und überraschend und hinterlässt ähnlich wie im Vorgänger "Probe 12" wieder ausreichend Raum für ernste Überlegungen und hoffentlich kreative Ideen wie mit dem Problem des schwindenden Permafrostes umzugehen ist.

Allen, denen "Probe 12" bereits sehr gut gefallen hat und/ oder die Thriller mit realitätsnahen mikrobiologischen Hintergründen lieben, kann ich "Toxin" sehr empfehlen, auch wenn die zahlreichen medizinischen und politischen Themen zu Beginn die Spannung erst einmal zurücknehmen.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Bekanntes Duo auf Tätersuche mit herrlichem Lokalkolorit

Akte Nordsee - Der Teufelshof
3

Eva Almstädt hat mit "Der Teufelshof" den zweiten Band ihrer neuen Reihe um die Anwältin Fentje Jacobsen und dem Journalist Niklas John veröffentlicht.

Nach der Hochzeit von Henning Fehnsen und seiner ...

Eva Almstädt hat mit "Der Teufelshof" den zweiten Band ihrer neuen Reihe um die Anwältin Fentje Jacobsen und dem Journalist Niklas John veröffentlicht.

Nach der Hochzeit von Henning Fehnsen und seiner Frau Anna findet eine Nachbarin die Eltern von Henning ermordet in deren Ehebett und den Bräutigam schwer verletzt im Haus vor. Von der frischvermählten Frau fehlt zunächst jede Spur. Annas geschilderte panische Flucht aus dem Fenster und das Erbe, welches ihr bei Tode der Schwiegereltern und ihres Ehemannes ihr zugestanden hätte, machen sie für die Polizei zur Hauptverdächtigen. Fentje und Niklas, der mit Anna mal kurz zusammen war, haben da jedoch so ihre Zweifel und beginnen zunächst jeder für sich, den Fall auf eigene Faust lösen zu wollen.

Der zweite Kriminalroman um das oben genannte Duo beginnt mit einem Riesenknall. Direkt nach einem normalerweise sehr harmonischen Familienfest wie eine Hochzeitsfeier, werden ausgerechnet die Eltern des Ehemannes getötet und er selber schwer verletzt. Ein sehr spannender Start in den zweiten Kriminalroman. Der Spannungsbogen, der hier ja schon auf oberster Stufe ansetzt, flacht dann jedoch im Laufe der Geschichte ein wenig ab. Selbstverständlich bleibt die Spannung durch die Ungewissheit, wer diese schrecklichen Morde begannen hat, im Grunde erhalten, aber es entstehen doch Lücken, da die Autorin sehr unterhaltsam und humorvoll die Personen und das nordische Lokalkolorit zwischendurch in den Vordergrund rückt. Auch eine Sage über einen Teufelshof, der dem Buch seinen Titel verleiht, wird hervorragend in die Recherchen unseres Duos mit eingebunden.

Allen Leser/innen, die unterhaltsame Kriminalromane lieben, ohne dabei schlaflose Nächte zu bekommen, kann ich diese Fortsetzung der neuen Reihe von Eva Almstädt wärmstens empfehlen.

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