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Veröffentlicht am 10.08.2023

Tiere, Geheimnisse und ein Schloss

Geheimnisse rund um das Märchenschloss - Ein Bauernhof-Abenteuer im Allgäu
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Rosalie, Tim, Lotta und Xaver verbringen ihre Ferien auf einem Bauernhof im Allgäu. Zwischen lauter Tieren entdecken sie so die Umgebung um das berühmte Märchenschloss Neuschwanstein.
An ihrer Seite ein ...

Rosalie, Tim, Lotta und Xaver verbringen ihre Ferien auf einem Bauernhof im Allgäu. Zwischen lauter Tieren entdecken sie so die Umgebung um das berühmte Märchenschloss Neuschwanstein.
An ihrer Seite ein Junge, den alle irgendwie seltsam finden – Friedrich. Doch nicht nur die vier Kinder, sondern auch ein gefährlich wirkender Hund schließt Friedrich schnell in sein Herz. Welches Geheimnis umgibt Friedrich und was gibt es alles zu erleben auf einem Bauernhof mitten im Allgäu?

Das Buch gehört zu einer Reihe von Kinderbüchern aus dem Biber & Butzemann Verlag, die in ganz Deutschland spielen. Verschiedene Autor:innen stellen dabei eine ganz besondere Region in Deutschland vor. In diesem Buch dreht es sich um das Gebiet rund um das Schloss Neuschwanstein.
Die vier Kinder machen Urlaub auf einem Bauernhof und lernen dabei nicht nur das Leben auf einem Bauernhof kennen, sondern auch Naturschutz, wie man sich im Umgang mit den Tieren und der Natur verhalten muss. Zusätzlich bekommt man als Leser:in noch einige spannende Hinweise und Anregungen, sollte man selbst einmal in der Region Urlaub machen wollen. Die schönsten Ausflugziele wurden zudem auf einer Karte zu Beginn des Buches zusammengefasst.
Die Geschichte selbst ist spannend, unterhaltsam und lustig. Die vier Kinder sind neugierig und wollen alles entdecken. Sie halten zusammen und nehmen schnell auch Friedrich in ihre Gemeinschaft auf.
Uns hat das Buch sehr gut gefallen. Wir hatten schon einmal in der Region Urlaub gemacht gehabt und erkannten einiges wieder. Aber es gab auch einige neue Erkenntnisse und Hinweise, denen wir bei Gelegenheit gerne nachgehen werden.
Im Buch findet sich noch ein QR Code mit weiteren Ausflugstipps.
Neben dem Text findet man auch in diesem Buch wieder viele sehr schön gestaltete und passende Illustrationen von Claudia Gabriele Meinicke.

Fazit:
Ein rundum gelungenes Buch zu einem Bauernhof-Abenteuer im Allgäu mit wertvollen Hinweisen, Tipps und interessanten Ausflugszielen, verpackt in einer tollen Geschichte für Kinder

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Veröffentlicht am 22.07.2023

Die Omertà in Heidelberg

Im Bann der Omerta
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Manuel erfährt von seinen Eltern, dass er adoptiert wurde. Seine Mutter Eva ist verschwunden. Untergetaucht aus Angst vor der Omertà. Carolina, Manuels „Tante“ stößt zufällig in einem Café in der Toskana ...

Manuel erfährt von seinen Eltern, dass er adoptiert wurde. Seine Mutter Eva ist verschwunden. Untergetaucht aus Angst vor der Omertà. Carolina, Manuels „Tante“ stößt zufällig in einem Café in der Toskana auf Hinweise von Eva. Ein Bild mit ihr und einem Baby legen nahe, dass Manuel wohl eine Halbschwester hat. Aber wo steckt Eva?

Carolina beginnt als Journalistin, den Fall aufzurollen und stößt dabei in ein Wespennest.

Das Buch hat mir den Einstieg nicht leicht gemacht. Der Schreistil hebt sich deutlich von dem Mainstream ab und so brauchte ich erst einmal einige Seiten, um mich einzulesen. Danach ging es jedoch sehr flüssig weiter und ich konnte in einer Welt aus Familiengeheimnisse, organisierter Kriminalität und den landschaftlichen Schönheiten der Toskana, wie auch meiner Heimatstadt Heidelberg versinken.

Die Autorin Heiderose Teynor hat sich tief in die Recherchen zu dem Buch hineingekniet und das merkt man deutlich nicht nur an den Informationen, die im Text eingearbeitet sind, sondern auch an den ganzen Emotionen, die mit der Omertà einhergehen.

Die Geschichte wird mit Perspektiven- und Zeitwechsel erzählt, so dass man als Leser:in immer gefordert ist. Nicht nur die Suche nach Eva und die Aufklärung der Hintergründe forderten mich, auch die ganzen Wechsel machten das Buch abwechslungsreich und spannend.

Die Handlungsorte beinhalten sehr viel Lokalkolorit und wenn ich Eva und Carolina auch nicht in der Toskana folgen konnte, in Heidelberg konnte ich es. Hier setzte ich mich auf die Spuren der beiden und schaute mir Heidelberg mit deren Augen einmal an. Schauplätze, teils abseits der Touristenströme, wurden anschaulich beschrieben und konnten leicht gefunden werden.

Fazit:

Es ist ein facettenreicher Roman, der viel Lokalkolorit beinhaltet, die Tiefen der Omertà und ihren Auswirkungen aufzeigt, verpackt in einer Familientragödie, die spannend und emotional berührend zugleich ist.

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Veröffentlicht am 20.07.2023

Glück im Kännchen

Ein Kännchen Glück
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Nele Schmidt ist nicht nur Single und dabei glücklich, auch lebt sie recht chaotisch in den Tag hinein. Zusammen mit einem Seniorenpaar und einem Studenten wohnt sie in einer WG. Nele ist impulsiv und ...

Nele Schmidt ist nicht nur Single und dabei glücklich, auch lebt sie recht chaotisch in den Tag hinein. Zusammen mit einem Seniorenpaar und einem Studenten wohnt sie in einer WG. Nele ist impulsiv und voller Lebendrang. Sie sammelt Wünsche anderer Menschen, notiert diese und steckt sie in eine alte Teekanne ihrer Großmutter. Täglich wird ein Zettel gezogen, der Wunsch darauf versucht sie zu erfüllen.

Ben ist ein junger Mann, der fest im Leben steht und verankert ist in seinem Tagesablauf. Kleine Ausbrüche oder spontane Aktivitäten oder Änderungen verwirren und verunsichern ihn. Als er seine Oma in Neles WG besuchen kommt, beschließt Nele spontan, ihm zu helfen. Dieser graue, eintönige und steife Panzer muss weg. Ben soll mehr Lebensfreude bekommen, lockerer werden. Aber hat sich Nele mit dieser Aufgabe nicht zu viel zugemutet?

Das Buch ist der zweite Teil und kann dennoch einzeln gelesen werden. Mich hat die Idee mit der Teekanne sehr gereizt und ich finde sie immer noch toll. Die Autorin hat einen erfrischenden Schreibstil, den man gerne liest und dabei zeitgleich entspannen kann. Der Humor trifft genau meinen Nerv und so hatte ich viel Spaß mit dem Buch und der Geschichte.

Die beiden Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein und gerade das macht es so interessant. Hier treffen quasi zwei Welten aufeinander und versuchen sich gegenseitig zu ändern. Doch Nele hat den dickeren Kopf und so hat Ben im laufe des Buches sehr viele Veränderungen durchzumachen.

Fazit:
Ein tolle Wohlfühlroman, leicht und humorvoll geschrieben, mit sich entwickelnden Protagonisten und tollem Wohlfühlcharakter. Auch wenn man den ersten Band nicht kennt, ist es kein Problem, in den zweiten abzutauchen.

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Veröffentlicht am 20.07.2023

Einzigartiger Wohlfühlroman

Sommerglanz am Liliensee
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Harry Sonntag ist der neue Pfarrer in Vierbrücken. Der junge Theologe ist nicht nur gut aussehend, er erinnert auch ein wenig an Cary Grant und wirkt auf die Dorfbewohner etwas steif.

Ellen Stein, deren ...

Harry Sonntag ist der neue Pfarrer in Vierbrücken. Der junge Theologe ist nicht nur gut aussehend, er erinnert auch ein wenig an Cary Grant und wirkt auf die Dorfbewohner etwas steif.

Ellen Stein, deren Eltern ein Hotel im Dorf besitzen, hat eigentlich ganz andere Träume von ihrer Zukunft als sich um den Hotelbetrieb zu kümmern. Viellieber würde sie mit Holz arbeiten, Restaurationen machen, Figuren und Intarsien schnitzen. Doch ihr Vater besteht auf eine Nachfolge im Hotelgewerbe.

Da in der Kirche dringende Restaurationen anstehen, treffen Harry und Ellen aufeinander. Auch wenn Ellen es sich zunächst nicht eingestehen möchte, verbindet sie mit Harry viel mehr als die Arbeiten an dem Gotteshaus.

Als ein Unwetter aufzieht, lernen beide sich von ganz anderen Seiten kennen …


Bücher von Elisabeth Büchle kenne ich schon einige. Die Reihe am Liliensee jedoch, war mir bis zu diesem Buch noch unbekannt. Erst beim Lesen fiel mir auf, dass es sich um den dritten Teil handelt. Dennoch konnte ich der Geschichte und deren Entwicklung gut folgen. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, da sie sich vor allem um Harry, den neuen Pfarrer im Ort und Ellen, die Hoteltochter dreht.

Die Protagonisten sind plastisch herausgearbeitet und entwickeln sich im Laufe der Geschichte. Was mir vor allem gefallen hat, sind die Beschreibungen der Umgebung, der Natur, aber auch des Unwetters, das letztlich einen Wendepunkt beinhaltet. Harry und Ellen sind starke Persönlichkeiten, die allerdings in eine Rolle gedrückt werden, in der sie sich nicht wirklich wohlfühlen. Der Kampf gegen diesen Panzer hat mir ebenso gut gefallen, wie die eingestreuten Bibelzitate, die Harry immer wieder verwendet.

Ich habe mich sehr wohl gefühlt mit dem Roman, der eher ruhig ist, dann wiederum spannend und schnell wird, um ein schönes Ende zu nehmen. Es mag zwar nur ein kleines Büchlein sein, doch es steckt einiges drin und auch wenn man es vielleicht schnell gelesen hat, wirkt es dennoch lange nach.


Fazit:
Ein Wohlfühlroman, den man auch als Quereinsteiger wunderbar lesen kann und der Lust auf mehr macht. Eine Rückkehr an den Liliensee ist daher für mich nicht ausgeschlossen.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Mut zur eigenen Geschichte

Das Glück der Geschichtensammlerin
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Janice ist Putzfrau und alles andere glücklich als mit ihrem Leben. Sie putzt, um Geschichten zu sammeln. Geschichten von anderen Menschen, die ihr ihre Geschichte erzählen, da sie ja „nur“ die Putzfrau ...

Janice ist Putzfrau und alles andere glücklich als mit ihrem Leben. Sie putzt, um Geschichten zu sammeln. Geschichten von anderen Menschen, die ihr ihre Geschichte erzählen, da sie ja „nur“ die Putzfrau ist.

Doch dann wird Janice gebeten, bei der 92jährigen Mrs B. zu putzen. Die erste Begegnung ist dabei so irrsinnig, dass Janice beschließt, Mrs B. eine zweite Chance zu geben. Was dann jedoch passiert, damit hat Janice nicht gerechnet, denn Mrs B. möchte ihre Geschichte hören. Aber ist Janice wirklich so weit, ihre eigene Geschichte zu erzählen?

Das Cover ist ein Traum und so verhält es sich auch mit der Geschichte. Das Buch beginnt ruhig und entpuppt sich schnell als ein Wohlfühlroman. Die Spannung ist unterschwellig, denn im Vordergrund stehen die Emotionen, Geschichten und Parallelen, die man unweigerlich zu seinem eigenen Leben, zu seiner eigenen Geschichte zieht.

Janice ist eine taffe, wenn auch manchmal etwas naive Frau, die von Schulgefühlen gelenkt und zerfressen wird. Diese Schuldgefühle belasten dabei nicht nur ihre Beziehungen zu ihrem Sohn und ihrer Schwester, sondern stehen auch ihrem eigenen Lebensglück im Wege.

Erst durch die Gespräche und die Geschichte von Mrs B. erkennt Janice einen Weg aus dieser verfahrenen Situation. Diese Entwicklung und vor allem auch die Entwicklung von Janice haben mir mir sehr gut gefallen. Janice blüht im Buch immer weiter auf und man spürt, wie die Schwere, die das Buch zu Beginn umgibt weniger wird.

Einen klaren Platz in meinem Herzen beim Lesen hat Decius, ein Foxterrier, gefunden. Dieser freche Kerl begleitet Janice immer wieder und heitert nicht nur sie stetig auf.

Fazit:

Ein wundervolles Buch, da seinem Cover gerecht wird. Es ist ruhig, aber mit viel Tiefgang und auch wenn der Schreibstil sehr reserviert und auf Abstand wirkt, ist dies wohl doch gewollt, um eben jenen Effekt der Selbstreflexion zu erwirken. Mir hat das Buch jedenfalls sehr gut gefallen.

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