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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2023

Jeanette Walls schafft es einmal mehr zu begeistern

Vom Himmel die Sterne
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Da mir der Name der Autorin positiv im Gedächtnis war, musste ich auch diesen neuen Roman von ihr lesen! Auch wenn ich den hier gewählten übersetzten Titel "Vom Himmel die Sterne" zugegebenermaßen jetzt ...

Da mir der Name der Autorin positiv im Gedächtnis war, musste ich auch diesen neuen Roman von ihr lesen! Auch wenn ich den hier gewählten übersetzten Titel "Vom Himmel die Sterne" zugegebenermaßen jetzt nach der vollendeten Lektüre des Buches nicht unbedingt so gelungen fand, hatte ich mich bereits von der Leseprobe begeistern lassen. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen, und ich wurde nicht enttäuscht! Die Geschichte von Sally Kincaid, die in den USA am Anfang des letzten Jahrhunderts aufwächst, sehr früh ihre Mutter verliert, von zu Hause weg muss, da sie ihrer Stiefmutter im Weg ist, hat mich sehr berührt. Als diese stirbt holt ihr Vater, der Duke Kincaid, Sally wieder nach Hause. Die Familiengeschichte spielt zu Zeiten der Prohibition, alles was hiermit zusammenhängt, fand ich hochinteressant, man lebt von der Schwarzbrennerei von Whiskey, Sally behauptet sich auch nach dem Tod ihres Vaters im Familienunternehmen, zu damaliger Zeit alles andere als einfach! Die junge Frau ist stark und durchsetzungsfähig, sie hat mir als Protagonistin ausgesprochen gut gefallen! Der Schreibstil der Autorin hat mich fasziniert und mich komplett in die Geschichte hinein gezogen. Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Lebensgefühl in dieser Familiengeschichte perfekt rüber gebracht

Bei euch ist es immer so unheimlich still
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Da ich bereits ein großer Fan des Vorgänger Romans "Junge Frau, am Fenster stehend, blaues Kleid" von Alena Schröder war, bedeutete die Lektüre des neuen Buches der Autorin quasi ein Muss für mich! Im ...

Da ich bereits ein großer Fan des Vorgänger Romans "Junge Frau, am Fenster stehend, blaues Kleid" von Alena Schröder war, bedeutete die Lektüre des neuen Buches der Autorin quasi ein Muss für mich! Im Mittelpunkt der Geschichte steht Silvia, die als ganz junges Mädchen ihr in ihren Augen spießiges Elternhaus verließ und mittlerweile in einer WG in Berlin lebt. Als sie relativ ungeplant schwanger wird, noch dazu von einem verheirateten Mann, der nicht bereit ist, die Vaterrolle zu übernehmen, fühlt sich Silvia plötzlich als alleinerziehende Mutter von Töchterchen Hannah einsam und fährt spontan ins ferne Städtchen ihrer ursprünglichen Heimat. Dort wird sie von Mutter Evelyn nicht sofort mit offenen Armen empfangen, die alten Konflikte stehen zwischen ihnen, und beide Frauen sind blockiert von ihren verschütteten Emotionen, unfähig, aufeinander zuzugehen. Alena Schröder hat diese Familiengeschichte sehr gekonnt in kapitelweise wechselnden Rückblicken zwischen der Jugend von Evelyn und der Gegenwart des Buches in den 80ern angelegt. Die Zeit der Teilung Deutschlands in Westberlin, die Transitstrecke mit dem Auto, die Passkontrollen, Hausbesetzungen, all das fällt in die Zeit meiner eigenen Jugend, und ich kann bestätigen, dass es extrem authentisch geschildert ist. Genau dasselbe gilt für die Charaktere, man meint, die Frauen direkt vor sich zu haben so gut sind sie skizziert, amüsiert hat mich zum Beispiel die Freundin aus Kindertagen, die heute Avonberaterin ist, jedes Detail, jeder kleine Nebendarsteller ist grandios dargestellt. Der Schreibstil der Autorin ist von Beginn an fesselnd, sofort war ich in der Handlung drin. Dass das gelungene Cover einen Wiedererkennungswert besitzt und man sich an das vorherige Buch von Alena Schröder erinnert fühlt, kommt als weiterer Pluspunkt hinzu. Großartige Leseunterhaltung, für die ich auf jeden Fall die volle Punktzahl vergeben und eine absolute Empfehlung aussprechen möchte.

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Überzeugende sommerliche Leseunterhaltung zum darin Versinken

Sommertage im Quartier Latin
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Als ich erfuhr, dass sich hinter dem Pseudonym Lily Martin die wunderbare Anne Stern verbirgt, war die Lektüre dieses Buches "Sommertage im Quartier Latin" natürlich ein Muss! Bereits die Leseprobe hatte ...

Als ich erfuhr, dass sich hinter dem Pseudonym Lily Martin die wunderbare Anne Stern verbirgt, war die Lektüre dieses Buches "Sommertage im Quartier Latin" natürlich ein Muss! Bereits die Leseprobe hatte mich extrem in ihren Bann gezogen und so hatte ich mich bereits vor dem Erscheinen auf die Geschichte gefreut und wurde erwartungsgemäß nicht enttäuscht! Allein schon das Cover fand ich extrem geschmackvoll und ästhetisch gestaltet, einfach so sommerlich und farbenfroh, dass man den Roman immer gerne wieder zur Hand nimmt. Auch die Karte des Quartier Latin im Inneren hat mir gut gefallen und war hilfreich. Aufgrund des gewohnten und angenehmen Schreibstils der Autorin war ich von Beginn an in der Story drin, habe mich sofort in die Protagonistin Lola verliebt und bin quasi mit ihr in Gedanken nach Paris gefahren, wo sie nach ihrer verschwundenen Großmutter forscht und dabei Hinweise auf ein altes Geheimnis findet. Alles war so bildlich geschildert, dass man meint, selbst durch die französische Hauptstadt zu laufen. Die Charaktere sind ausnahmslos authentisch skizziert. Hier bleibt einfach nichts Anderes als eine absolute Leseempfehlung und die volle Punktzahl für einen wundervollen Sommerwohlfühlroman genau nach meinem Geschmack!

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Wenn die Kinder flügge werden - und man sich plötzlich selbst genug ist

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
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Für mich war "Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe" das erste Buch von Doris Knecht, unerklärlicherweise ist mir diese Autorin bisher verborgen geblieben, aber das hat sich ja nun ...

Für mich war "Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe" das erste Buch von Doris Knecht, unerklärlicherweise ist mir diese Autorin bisher verborgen geblieben, aber das hat sich ja nun Gott sei Dank geändert! In ihrem neusten Werk erfahren wir von der Ich-Erzählerin in kurzen Kapiteln, die kleinen Anekdoten ähneln, aus dem Leben einer alleinerziehenden Mutter, deren Kinder flügge werden und nach und nach die Wohnung der Mutter verlassen, um ihren eigenen Hausstand zu gründen. Hierbei ist die Protagonistin ihnen mehr oder weniger behilflich, sie schwankt zwischen Wehmut über die zu Ende gehende Lebensphase und Freude darüber, nun mehr Freiheiten zu haben. Auch kann sie sich die nun zu groß gewordene Wohnung allein nicht mehr leisten, muss ihr Leben quasi neu ordnen und gewissermaßen einen Neustart wagen. Immerhin hat sie noch ihren Hund, und auch wird immer mehr klar, dass sie eigentlich auch gut allein zurecht kommt und ihre neue Freiheit ein Stück weit genießt. Doris Knecht nähert sich diesem Thema durch Rückblicke in die Vergangenheit und vor allem nicht nur melancholisch, sondern auch stellenweise sehr humorvoll. Einerseits bin ich nur so durch das Buch geflogen, andererseits habe ich einige Passagen mehrmals gelesen, weil sie teils amüsant, aber auch weise, philosophisch daher kamen. Und auch in den Eigenarten und kleinen Schrullen der Protagonistin habe ich mich extrem wieder erkannt, was vielleicht auch ein wenig daran lag, dass ich fast gleichaltrig mit der Autorin bin. Zurück bleibe ich ein wenig schmunzelnd über den leisen Humor, der immer wieder durchkommt, die Freude darüber, viele Parallelen entdeckt zu haben, ein gutes Gefühl, mit Ängsten u. Wehmut nicht allein zu sein. Dankbar bin ich für ein sehr gelungenes Stück Leseunterhaltung, es gibt von mir die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 11.08.2023

Großes Kino

Sekunden der Gnade
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Bisher kannte ich noch kein Buch von Dennis Lehane, auch wenn ich zugegebenermaßen schon öfter über seinen Namen gestolpert bin. Gott sei Dank haben ich nun den ersten Titel von ihm gelesen, und so werde ...

Bisher kannte ich noch kein Buch von Dennis Lehane, auch wenn ich zugegebenermaßen schon öfter über seinen Namen gestolpert bin. Gott sei Dank haben ich nun den ersten Titel von ihm gelesen, und so werde ich den Autor auf jeden Fall im Auge behalten. Im Mittelpunkt steht Mary Pat Fennessy, eine von Armut bedrohte Frau am Rande der US amerikanischen Gesellschaft. Wir befinden uns in den 70er Jahren, und ich hatte tatsächlich bis dato nichts vom sogenannten "busing" gehört, das Dennis Lehane hier zum Thema bzw. zum Aufhänger seiner Story macht. Zum damaligen Zeitpunkt wurden schwarze Schüler mit Bussen in weiße Wohnviertel gefahren, um die dortigen Lehranstalten zu besuchen und das ganze umgekehrt, um der Rassentrennung entgegen zu wirken, eine Maßnahme, die natürlich ein riesiges Konfliktpotential in sich birgt, wie man sich unschwer vorstellen kann! In den Wirren zu Beginn dieses "busing" verschwindet nun Mary Pats 17jährige Tochter Jules spurlos, und die verzweifelte Mutter greift zur Selbstjustiz, macht sich allein auf die Suche nach ihrer Tochter. Wohl jede Mutter kann mit der Protagonistin mitfühlen, der Autor skizziert alles derart authentisch, dass man sich als Leser mitten im Geschehen wähnt, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so habe ich mitgefiebert! Zwiegespalten bin ich in der Frage, ob hier die Krimihandlung oder das Zeitgeschehen im Mittelpunkt steht, es ist eine mehr als gelungene Mischung aus beidem, die mich perfekt unterhalten, so man das denn bei einem extrem ernsten Thema sagen kann. Auf jeden Fall ein tief bewegendes wichtiges Buch, dem ich viele Leser wünsche, von mir eine absolute Leseempfehlung und natürlich die volle Punktzahl!

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