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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2023

Kriminalfall mit Wiener Flair

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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Oliver Pötzsch ist mit dem dritten Band der Totengräber-Serie wieder ein lesenswerter Kriminalroman gelungen. In einer Gruft unterhalb des Stephansdomes wird eine Leiche aufgefunden. Inspektor Leipold ...

Oliver Pötzsch ist mit dem dritten Band der Totengräber-Serie wieder ein lesenswerter Kriminalroman gelungen. In einer Gruft unterhalb des Stephansdomes wird eine Leiche aufgefunden. Inspektor Leipold von Herzfeld übernimmt die Ermittlungen, wieder kongenial begleitet von der Tatortfotografin Julia Wolf sowie dem etws verschroben scheinenden August Rothmayer, dem Totengräber vom Zentralfriedhof.
Das Opfer hatte sich kritisch mit spiritistischen Sitzungen auseinandergesetzt, und diese Gegnerschaft ist ihm anscheinend nicht gut bekommen. Dieses Umfeld wird nun zum Ermittlungsumfeld. Dabei spielen diverse illustre Personen eine Rolle, unter anderem der sich in Wien befindende Schriftsteller Arthur Conan Doyle.
Der Autor hat eine unterhaltsame und spannende Kriminalgeschichte mit z.T. reellen Bezügen verfasst. Dabei tut der Geschichte wieder einmal der morbide Charakter der Umgebung des Zentralfriedhofes und die Person des August Rothmayer sehr gut. Der Geist der Zeit und der Umgebung der Stadt Wien werden sehr eindrücklich beschrieben. Ein Lesespaß!

Veröffentlicht am 25.07.2023

Geschichte um Rassismus, Verantwortung und Rache

Sekunden der Gnade
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Im Jahre 1974 ist Boston in Aufruhr. Boston ist aufgeteilt in weiße und schwarze Stadtviertel. Um gegen Rassismus vorzugehen sollen die Kinder der weißen Viertel mit Bussen in schwarze Schulen gebracht ...

Im Jahre 1974 ist Boston in Aufruhr. Boston ist aufgeteilt in weiße und schwarze Stadtviertel. Um gegen Rassismus vorzugehen sollen die Kinder der weißen Viertel mit Bussen in schwarze Schulen gebracht werden und umgekehrt. In dieser aufgeladenen Umgebung herrscht ein Klima des Misstrauens und Hasses. Mary Pat Fennessy sucht ihre 17 Jahre alte Tochter Jules, die plötzlich spurlos verschwunden ist. Schließlich muss sie erkennen, dass Jules nicht mehr lebt. Nun beginnt ihr gnadenloser Rachefeldzug. Der Autor Dennis Lehane schreibt eine bewegende Geschichte über Rassismus und dessen mögliche Folgen flüssig, so das man es nicht aus der Hand legen möchte. Eine Mutter erkennt ihre Schuld an der entstandenen Situation und zieht die unmittelbar Handelnden zur Verantwortung. Die Tragik der und schonungslose Konsequenz Geschichte macht nachdenklich und wütend. Es ist ein aussergewöhnliches Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 13.07.2023

Wundervoller Roman über Erinnerungen

Die Erinnerungsfotografen
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Der Roman handelt von einer schönen Idee des Autors Sanaka Hiiragi: Das Fotostudio des Herrn Hirasaki ist eine Zwischenzone am Übergang vom Leben in den Tod. Jeder Besucher erstellt dort unter Hirasakis ...

Der Roman handelt von einer schönen Idee des Autors Sanaka Hiiragi: Das Fotostudio des Herrn Hirasaki ist eine Zwischenzone am Übergang vom Leben in den Tod. Jeder Besucher erstellt dort unter Hirasakis Anleitung sein persönliches Lebens-Kaleidoskop, indem er für jedes Jahr seine persönlichen Lieblingsbilder auswählt. So erstellen die unterschiedlichsten Charaktere, eine engagierte Erzieherin, ein Mitglied einer Gangsterbande sowie ein misshandeltes Kind, in dem Roman die bildliche Übersicht über ihr Leben.
Einfühlsam beschreibt Hiiragi die Protagonisten sowie deren Lebenssituationen, so das man mit ihnen unmittelbar mitfühlen kann. Der Autor stellt eindrücklich dar, wie schön das Leben trotz aller Widerstände ist. Gleichzeitig handelt er trotz des scheinbar schweren Themas die Ereignisse mit einer Leichtigkeit ab, die mir beim Lesen viel Vergnügen bereiteten.
Dies wird eines meiner Lieblingsbücher sein.

Veröffentlicht am 10.07.2023

Die Unverbesserlichen erneut in Höchstform

Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 2)
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Die Unverbesserlichen sind in Aufregung: Port Grimaud droht die Gentrifizierung durch die hinterhältigen Machenschaften der adligen Familie Viscomte. Diese will das schöne Städtchen an der Cote d'Azur ...

Die Unverbesserlichen sind in Aufregung: Port Grimaud droht die Gentrifizierung durch die hinterhältigen Machenschaften der adligen Familie Viscomte. Diese will das schöne Städtchen an der Cote d'Azur nun vollends unter ihre Kontrolle bringen, um ungehindert ihren Machenschaften nachgehen zu können. Also vereinenen sich die Unverbesserlichen sowie ihr geheimnisvoller unbekannter Ratgeber (per Messaging) erneut, um das Schlimmste für die beschauliche Ortschaft zu verhindern.
Die beiden Autoren Klüpfel und Kobr beschreiben das quirlige Sextett eingebettet in ein Feuerwerk voller Humor. Detailliert stellen sie die doch recht unterschiedlichen Charaktere ihrer Protagonisten wieder. Mit wechselndem Erfolg, doch voller Elan dilettiert die Gaunertruppe durch die Geschichte.
Der Roman bescherte mir einige vergnügliche und kurzweilige Stunden.

Veröffentlicht am 25.06.2023

Viele verpasste Chancen und eine große Liebe

Vom Ende der Nacht
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Die Geschichte dreht sich um Rosie und Will. Beide kommen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen: Rosie lebt zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Josh in einem gut situiertem Elternhaus, und Will wächst ...

Die Geschichte dreht sich um Rosie und Will. Beide kommen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen: Rosie lebt zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Josh in einem gut situiertem Elternhaus, und Will wächst zusammen mit seiner kleinen Schwester bei der Großmutter in einfacheren Verhältnissen auf. Genauso unterschiedlich sind ihre Hobbies, während Will es liebt an seinem Motorrad zu schrauben hat sich Rosie ganz der Welt der Musik verschrieben.
In ihrem letzen Schuljahr lernen die Beiden sich kennen und kommen sich bald näher.
Aber ihre unterschiedlichen Lebensumstände und -entwürfe verhindern das sie zusammen kommen. Einfühlsam und eindrücklich erzählt die Autorin die Lebensgeschichte der Zwei, die gleichzeitig eine Liebesgeschichte darstellt. Es ist ein ständiger Kampf gegen die Umstände, ihre Umwelt, ihre selbst auferlegten Zwänge und verpaßte Chancen. Trotzdem ist es wie ein Zwang, immer wider nähern sie sich einander an. Das Ende der Nacht ist immer auch ein Anfang.
Dabei ist Claire Daverley ein leiser, fast sanfter und oft melancholisch anmutender Roman gelungen. Die Lektüre hat mir außerordentliches Vergnügen bereitet.