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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2025

Verbrannte Wörter

Verbrannte Wörter
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Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und habe mich sehr gefreut, ein Teil davon zu sein. Ich studiere Germanistik und habe mich bereits öfter mit der Nazi-Zeit auseinandergesetzt. Gleichzeitig ...

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und habe mich sehr gefreut, ein Teil davon zu sein. Ich studiere Germanistik und habe mich bereits öfter mit der Nazi-Zeit auseinandergesetzt. Gleichzeitig habe ich auch schon öfter Beiträge über Wörter gelesen, die von den Nazis genutzt wurden. Daher fand ich es umso spannender, ein zusammenhängendes Buch zu lesen.

Im Buch werden 103 Wörter von A-Z erklärt. Matthias Heine erläutert diese zunächst ausführlich, indem er einen historischen Grundriss gibt und dann den Begriff im Kontext der Nazigeschichte einordnet. Am Ende des Abschnitts äußert er schließlich, inwieweit diese Begriffe heutzutage noch (bedenkenlos) genutzt werden können. Gerade das fand ich besonders spannend.

Viele Begriffe haben mich überrascht, insbesondere gewisse Verben. Die militärischen Begriffe waren mir dahingehend einleuchtend. Ich fand es auch gut, dass der Autor nicht nur Wörter aufgeführt hat, die man eher weniger den Nazis zuordnet, sondern auch jene, die plausibel waren (wie Propaganda, "Heil Hitler", usw.). Vor allem da fand ich es spannend, den historischen Kontext zu erfahren.

Ich finde das Buch durchaus hilfreich und spannend, vor allem dadurch, weil man sich bewusster mit der Sprache und dem Ursprung von Wörtern auseinandersetzt. Grundsätzlich muss ich jedoch anmerken, dass zwischenzeitlich meine Konzentration etwas gelitten hat, was aber eher daran lag, dass ich durch die Leserunde mehrere Abschnitte am Stück gelesen habe. Ich denke, dass sich das Buch vor allem gut als Nachschlagewerk eignet anstatt als Lektüre für zwischendurch.

Insgesamt gibt es von mir 5 Sterne!

Veröffentlicht am 14.02.2025

Mut beginnt im Herzen

Mut beginnt im Herzen
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Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen. Es handelt sich um mein erstes Buch von Tessa Randau und ich wusste vorher nicht ganz, was mich erwarten würde.

Mir hat der Erzählstil sehr gefallen. ...

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen. Es handelt sich um mein erstes Buch von Tessa Randau und ich wusste vorher nicht ganz, was mich erwarten würde.

Mir hat der Erzählstil sehr gefallen. Eine namenlose Ich-Erzählerin erzählt von einer Panikattacke im Zug, woraufhin ihre Angst vor der Angst immer stärker wird. Wir begleiten sie auf einer Reise, wo sie ihre Ängste angeht und sich professionelle Hilfe sucht. Dabei versucht sie ihrer Angst auf den Grund zu gehen und bemerkt, dass diese sie doch schon länger begleitet als gedacht. Nach und nach geht sie ihre verschiedenen Lebensbereiche an und behebt die Probleme, durch welche ihre Angst noch größer geworden ist.

Ich konnte mich durch die namenlose Ich-Erzählerin sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen. Einige Punkte kenne ich auch von mir und ich habe mich auch selbst in der Geschichte wiedergefunden.

Das Buch liest sich nicht wie andere "Ratgeber" zum Thema Angst(-störung), Panik und mentale Gesundheit. Ich glaube, es soll auch gar kein richtiger Ratgeber sein. Es handelt sich eher um ein Mut-Mach-Buch, wo aufgezeigt wird, welche Probleme sich über die Jahre anhäufen und dafür sorgen können, dass man so viel oder noch mehr Angst empfindet.

Viele haben in der Leserunde kritisiert, dass es viel zu einfach klingt, seine Ängste so zu beheben, wie es die Protagonistin getan hat, und ich verstehe durchaus den Puntk. Allerdings denke ich, dass das Buch eher kurz und knapp auf die Angstsituationen eingehen wollte. Die verschiedenen Datumsangaben, die als Kapitelüberschriften eingesetzt wurden, sollen vermutlich auch unterstreichen, dass etwas Zeit zwischen diesen Situationen vergangen ist, wodurch man davon ausgehen kann, dass sie sich in der (unerzählten) Zeit Gedanken gemacht hat. Dass das im wahren Leben nicht so schnell und einfach geht, ist, denke ich, klar - das Buch soll vermutlich nur veranschaulichen, welche Mittel man gegen die Angst einsetzen kann oder woher sie kommt.

Insgesamt vergebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.06.2024

Bea & Nyx - und der Klimawandel

Bea & Nyx – Der Baum zwischen den Zeiten
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kann Spoiler enthalten

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und bin sehr dankbar, dieses gelesen zu haben. Die Geschichte ist nicht besonders lang. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, ...

kann Spoiler enthalten

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und bin sehr dankbar, dieses gelesen zu haben. Die Geschichte ist nicht besonders lang. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, so dass man schnell durch die Seiten kommt. Auch wenn das Buch auf lovelybooks für eine jüngere Zielgruppe ist, fand ich die Geschichte sehr herzerwärmend und bedeutungsvoll. Die Message war auf jeden Fall sehr wichtig.

Die Welt wird im Jahr 2093 von schrecklichen Klimakatastrophen heimgesucht, wodurch Nyx' Leben und das Leben vieler anderer Menschen in der Zeit in Gefahr ist. Die Autorinnen wollen damit auf den Klimawandel und die Auswirkungen für unsere Zukunft und Kinder aufmerksam machen, und das ist ihnen auf jeden Fall gelungen.

Bea und Nyx leben in unterschiedlichen Zeitlinien und schaffen es über einen Baum, magische Briefe miteinander auszutauschen. Ich mochte die Dynamik der beiden Charaktere. Sie hatten sehr viele Ähnlichkeiten, was ich allerdings nicht schlimm fand. Es schien eher, als wäre es ein stilistisches Mittel, um die Gegenüberstellung der beiden Figuren zu verdeutlichen.

Ich fand auch gut, dass noch andere Aspekte reingebracht wurden, wie z.B. Mobbing und Zusammenhalt. Die Charaktere sind über ihren eigenen Schatten gesprungen und haben sich bewährt, um sich und/oder andere zu retten.

Ich hätte mir nur etwas gewünscht, dass die Geschichte etwas tiefer und länger geht, da ich die Grundidee unfassbar gut finde. Dennoch konnte mich das Buch überzeugen. 5 Sterne von mir!

Veröffentlicht am 03.10.2023

Geräuschüberempfindlichkeit

Geräuschüberempfindlichkeit. Wenn Hören zum Problem wird
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Ich selbst habe seit drei Jahren einen chronischen Tinnitus, weswegen ich mich auf jeden Fall als Zielgruppe dieses Buches gesehen habe.

Das Buch war sehr informativ und lehrreich. In vielen Punkten habe ...

Ich selbst habe seit drei Jahren einen chronischen Tinnitus, weswegen ich mich auf jeden Fall als Zielgruppe dieses Buches gesehen habe.

Das Buch war sehr informativ und lehrreich. In vielen Punkten habe ich mich wiedergefunden und vieles konnte ich mit einem Kopfnicken bestätigen, weil mir die Methoden bereits bekannt vorkamen.

Das Buch führt zunächst allgemein in die Grundlagen des Hörens ein und erklärt einige Arten der Geräuschempfindlichkeiten. Zudem werden Ursachen und Untersuchungs- und Behandlungsmethoden in den verschiedenen Fällen aufgeführt sowie Gründe in tieferliegenden Problemen. Zwischendurch wurden einige Geschichten von Patientinnen des Autors erzählt, was ich ebenfalls sehr spannend fand. Am Ende erwarten einen verschiedene Übungen, die man zu Hause selbst durchführen kann.

Generell fand ich das Buch äußerst informativ, vermutlich auch gerade deswegen, weil ich mich darin wiedergefunden habe. Ich kann dieses Buch jedem
jeder empfehlen, der*die ebenfalls an einer Art der Geräuschempfindlichkeit leidet. Wichtig ist jedoch, dass dieses keine Therapie, Behandlung oder einen ärztlichen Besuch ersetzt. Dieses Buch dient, wie ich finde, zur Informationsaneignung und Einführung in das Thema.

Es ist auf jeden Fall schnell zu lesen und gut verständlich. Von mir gibt es 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.09.2023

Haus voller unausgesprochener Gedanken

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle
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kann Spoiler enthalten

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde erhalten und bin unfassbar dankbar dafür! Ich liebe Anne Freytags Bücher, insbesondere ihren tollen Schreibstil, der mich auch dieses ...

kann Spoiler enthalten

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde erhalten und bin unfassbar dankbar dafür! Ich liebe Anne Freytags Bücher, insbesondere ihren tollen Schreibstil, der mich auch dieses Mal wieder begeistern und in ihre Romanwelt ziehen konnte. Wir begleiten die 19-jährige Sally durch ihren Alltag zu Zeiten des zweiten Lockdowns. Dabei ist sie 'eingesperrt' in einem großen Haus mit ihrer doch teilweise sehr narzisstischen und übergriffigen Mutter und ihren drei Geschwistern, von denen jede*r von einem anderen Vater ist (nur Sally und ihre Schwester teilen sich denselben).

Die Mutter hat eine interessante Lebensauffassung, die vor allem im Zusammenspiel mit ihren Kindern zum Problem wird. An vielen Stellen hat sich bei mir ihr gegenüber eine unbändige Wut entwickelt, dennoch fand ich gerade deswegen ihren Charakter und ihre Rolle so authentisch. Sie war das Puzzleteil, das Sally letztendlich dazu gebracht hat, sich selbst zu finden.

Sally war eine ebenfalls interessante Figur. Der besondere Schreibstil der Autorin hat Sallys Gedanken sehr in den Vordergrund gehoben. Auch wurden vergangene Erzählungen oft in einer Art Gedankengänge geschildert, was die Erzählungen noch spannender gemacht hat. Es gab viele kleine Details, die die Geschichte abgerundet und gefestigt haben. Sally hat mich an einigen Stellen auch etwas aus der Fassung gebracht, weil sie so oft geschwiegen hat, auch wenn sie wusste, dass sie sich gerade falsch verhielt oder etwas ablief, womit sie nicht klarkam.

Die Liebesbeziehung bzw. Annäherung zwischen Sally und Leni konnte mich allerdings nicht wirklich überzeugen. Wahrscheinlich lag das eher daran, dass es ohne einen triftigen Auslöser oder Schlüsselmomente passiert ist. Mittlerweile habe ich auch das Gefühl, dass es nicht wirklich darum ging, sondern eher um das Teilen von Schmerz, Leid, Ungerechtigkeiten, familiären Problemen und Selbstfindung. Leni und Sally haben viele Gemeinsamkeiten ineinander gesehen, und ich denke, dass das die beiden gegenseitig so angezogen hat.

Nichtsdestotrotz konnte mich der Roman vollends berühren und erreichen. Von mir gibt es klare 5 Sterne!