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Veröffentlicht am 11.10.2023

Beängstigend

Der Wald
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Ein unscheibarer Umschlag mit der Post, Inhalt ein paar Samen. Seit einiger Zeit trudeln diese Sendungen bei verschiedenen Personen ein, weil kein Absender angegeben ist glauben viele an eine Art Werbegeschenk ...

Ein unscheibarer Umschlag mit der Post, Inhalt ein paar Samen. Seit einiger Zeit trudeln diese Sendungen bei verschiedenen Personen ein, weil kein Absender angegeben ist glauben viele an eine Art Werbegeschenk und pflanzen die Samen in ihre Gärten. Was dann passiert ist unvorstellbar, die Pflanzen wachsen rasend schnell, verdrängen alles Andere aus dem Beet und erweisen sich als äußerst widerstandsfähig. Bald zeigt sich, dass sie sogar Tieren und Menschen gefährlich werden kann. Nun geht es darum die weitere Ausbreitung zu stoppen, doch der Pflanze ist weder mit Unkrautex, noch mit Feuer beizukommen.

Autor Tibor Rode entwickelt ein gar nicht so abwegiges Szenario. Eine invasive Pflanzengattung, äußerst resistent und hoch giftig entwickelt sich unkontrollierbar, mit immenser Geschwindigkeit und bedroht die gesamte einheimische Flora. Am ehesten fällt mir hier zum Vergleich der Film "The Happening" ein, aber es gibt noch viel mehr in Literatur und Film, in dem die Natur zum Gegenschlag ausholt und der Mensch plötzlich zur bedrohten Spezies wird. Eine Angst, die gerade nach einer überstandenen weltweiten Pandemie, immer noch in den Köpfen der Menschen steckt und so verwundert es nicht, dass viele aktuelle Bezüge hier im Buch zu finden sind.

Das Buch entwickelt drei Erzählstränge, von denen einer einige Jahre früher beginnt, als das Auftreten der Pflanze. Geschickt schafft es der Autor die Stränge so aufeinander zulaufen zu lassen, dass sie dann an einem Punkt im Jetzt aufeinandertreffen. Der Leser verfolgt die Geschichte aus zwei verschiedenen Perspektiven und bekommt so die Vorgeschichte zu den aktuellen Ereignissen geliefert.

In der Gegenwart gibt es den deutschen Biologen Marcus Holland, der in einem seiner Bücher die These aufstellt, das Pflanzen die eigentlichen Herrscher des Planeten sind, im zweiten Handlungsstrang lernen wir Ava kennen, eine Computerspezialistin, die mit ihren Kollegen an einem neuartigen Naturschutzprojekt in den Wäldern Kanadas arbeitet und letztlich Waverly, eine Archäobotanikerin, die auf der Suche nach der legänderen Urpflanze ist. Mit seinen Figuren geht der Autor einen recht bekannten Weg, "Normalos" die aus verschiedenen Gründen in die Ereignisse hineingeraten und am Ende über sich hinauswachsen und versuchen die Welt zu retten. Hier schießt er dann aber manchmal über das Ziel hinaus und lässt seine Protagonisten Actionszenen durchleben, die nur bedingt realistisch sind. In einem Film wird das wahrscheinlich absolut Klasse rüberkommen, gelesen ist es teils nicht nachvollziehbar. Leider handeln die Figuren auch in anderen Szenen oft nicht unbedingt nachvollziebar, sondern eben so, wie es dem Fortgang der Geschichte dient, wobei gerade bei den männlichen Figuren das ein, oder andere Klischee nicht zu übersehen ist.

Das Buch ist, wie gesagt, gut ins aktuelle Geschehen eingebunden, selbst Verschwöhrungstheorien finden ihren Platz, obwohl es die Erwähnung der Illuminati für mich nicht unbedingt gebraucht hätte. Die Thematik der Urpflanze ist tatsächlich existent und kann nachrecherchiert werden. Ich fand die beschriebene Bedrohung durchaus spannend und beängstigend.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Düster

Bruch: In eisigen Nächten
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Bruch und Schauer sind Kollegen bei der Mordkommission in Dresden, als direkt vor Dienstbeginn ihr Vorgesetzter in seinem Büro von einem Unbekannten erschossen wird sind alle geschockt. Kurz darauf gibt ...

Bruch und Schauer sind Kollegen bei der Mordkommission in Dresden, als direkt vor Dienstbeginn ihr Vorgesetzter in seinem Büro von einem Unbekannten erschossen wird sind alle geschockt. Kurz darauf gibt es einen Einsatz für das ungleiche Ermittlerpaar, ein Mann wurde in seinem Haus angeschossen, als die Polizei eintrifft sitzt der vermeintliche Täter seelenruhig auf der Couch und wartet und dieser Täter, oder vielmehr, diese Täterin, ist für Bruch keine Unbekannte.

Ich mag Krimis, die in Regionen/Städten spielen, die ich kenne und ich liebe Krimis mit speziellen Ermittlerfiguren. Beides kommt in diesem Buch zusammen, das bereits das zweite um die Dresdner Kommissare ist. Ich kannte das erste Buch noch nicht, was sich im Nachhinein vielleicht als ungünstig erwiesen hat, hätte es mir vielleicht durch die Vorgeschichte den Zugang zu den Figuren, besonders der von Felix Bruch, leichter machen können.

Ich habe nur recht schwer ins Buch hineingefunden, irgendwie konnte ich keinen wirklichen Rhythmus finden. Natürlich ist das oft so und meist gibt sich das nach wenigen Seiten, nicht so bei diesem Buch. Woran das lag kann ich jetzt nichtmal eindeutig festmachen.

Die Grundidee der Geschichte hat mich eigentlich direkt angesprochen, die Figuren Bruch und Schauer sind sehr speziell, ihre Interaktion miteinander noch spezieller. Leider blieb mir gerade diese Interaktion aber vollkommen unverständlich, ich kann nicht nachvollziehen warum Bruch so extrem agiert, oder besser nicht agiert und warum Schauer da so mitzieht. Hier fehlt mir, wie schon erwähnt, vielleicht tatsächlich der Einblick in die Vorgeschichte der Beiden, um ihre Beziehung zueinander zu verstehen. Ich war hier zunehmend vom Verhalten der Figuren gefrustet, auch weil es im weiteren Verlauf des Buches keine Entwicklung gibt und zu einer Aufklärung nur vage Andeutungen. Auch das Verhalten einiger Nebenfiguren hat mir zu wenig Substanz und lässt sich mit den Ereignissen nur unbefriedigt erklären. Ich finde es etwas schwierig meine Kritikpunkte hier verständlich zu erklären, ohne zu spoilern.

Die Geschichte ist eigentlich spannend erzählt und bekommt recht schnell einige Grusel-, Horrorelemente. Leider wird es dann hier aber zunehmend unrund, denn es fehlt dem Ganzen eine Richtung, die Story drifte mal hierhin, mal dorthin und der Leser bekommt so viele Möglichkeiten zum Spekulieren angeboten, dass es irgendwie anstrengend wird. Der Autor hatte währenddessen wahrscheinlich immer seine geplante Auflösung im Blick, den Weg dorthin wollte er aber anscheinend möglichst verwirrend gestalten. Als es dann endlich soweit ist wird mir das Ganze fast zu schnell abgehandelt und wirklich zufrieden bin ich mit der Aufklärung nicht, auch wenn ich Teile davon schon vermutet hatte. Das Ende ziehlt auf eine Fortsetzung, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich hier dabei bin.

Es gibt Storys, die meiner Meinung nach als Film unglaublich toll funktionieren würden, die ich als Buch aber niemals lesen würde. Tatsächlich ist diese eine davon. Ich kann mir das Setting, die düstere unheimliche Athmosphäre unglaublich gut verfilmt vorstellen. Die Figuren würden mit der entsprechenden Darstellung Tiefe bekommen und die Geschichte damit eine vollkommen andere Dimension.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Ausbaufähig

Snehild - Die Seherin von Midgard
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Ein besonderes Kind, weißhaarig, geboren auf der Flucht in einer stürmischen Winternacht, auf die Welt geholt von einer Riesin und von den Nornen mit der Gabe des Sehens ausgestattet. Snehild. Snehild ...



Ein besonderes Kind, weißhaarig, geboren auf der Flucht in einer stürmischen Winternacht, auf die Welt geholt von einer Riesin und von den Nornen mit der Gabe des Sehens ausgestattet. Snehild. Snehild lebt mit ihrer Mutter, die als Heilerin tätig ist in Himlinge. Leider ist ihre Mutter der ortsansässigen Pristerin ein Dorn im Auge und so wird Snehild zum Opfer einer Intrige.

Die Geschichte beginnt spannend und entführt den Leser in die Welt der nordischen Mythologie rund um Asen, Riesen, Elfen, Menschen und viele andere Wesen. Wer sich hier etwas auskennt wird viele Namen und Begriffe wiedererkennen, allerdings hat sich die Autorin hier etwas künstlerische Freiheit genommen und die Geschichten der Edda nicht wortgetreu wiedergegeben.

Die Grundidee ist nicht ganz neu, ein junges Mädchen mit besonderen Fähigkeiten muss einige Prüfungen bestehen um zu ihrer Bestimmung zu finden. Fantasy Fans werden recht schnell Parallelen ziehen zu Geschichten wie Vikings, Game of Thrones, oder The Witcher. Setting und Plott sind sich manchmal doch recht ähnlich, die Autorin hat sich hier wohl inspirieren lassen. An sich finde ich das gar nicht schlimm, allerdings war es mir manchmal doch sehr offensichtlich.

Trotz der vielen Figuren mit ihren teils schwierigen Namen habe ich super in die Geschichte hineingefunden. Der Stil der Autorin hat mich sofort angesprochen, die Atmosphäre ist stimmig beschrieben. Leider gibt es dann zwischendrin immer wieder Stellen, die mich aus dem Fluss gebracht haben. Wenn die Männer nach der Schlacht nichts anderes im Sinn haben als Sex und die Frauen sich da bereitwillig anbieten ist mir das ebenso drüber, wie Zwölfjährige, die im Blutrausch ihre erste Hinrichtung vollziehen. Ich bin jetzt nicht zartbesaitet und weiß natürlich, dass gerade in den schon genannten Serien Gewalt und Sex eine essentielle Rolle spielen, aber es muss eben zum Gesamteindruck passen und das hat es hier für mich nicht unbedingt. Hier hatte ich eher das Gefühl von Effekthascherei. Die Autorin wollte ihren Figuren wohl mit solchen Beschreibungen Charaktereigenschaften zuschreiben und Tiefe schaffen, leider ist ihr das nicht wirklich gelungen, die Figuren bleiben oberflächlich, ihr Handeln irrational und nicht nachvollziebar. Natürlich entwickelt man Sympathie und Antipathie, aber wirkliche Emotionen konnte sie nicht bei mir hervorrufen.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert, jeder davon einer der Nornen gewidmet, denen Snehild hier begegnet. Gerade im mittleren Teil ist es für den Leser schwer der Zeitlinie zu folgen, die Geschichte spaltet sich hier in mehrer Handlungsstränge, in denen die Zeit nicht gleich schnell vergeht und nach dem Zusammenführen muss man sich erstmal zurechtfinden. Während in der Mitte recht ausführlich und spannend von Snehilds Werdegang erzählt wird, wird die Geschichte im letzten Teil zunehmend hektischer und die Dinge passieren in schneller Folge.

Ich bin bei Fantasy immer erstmal skeptisch. Als Fan der Klassiker dieses Genres muss ein Autor/eine Autorin mich erstmal überzeugen, von sich und von der Geschichte. Hier ist das leider nur bedingt gelungen. Die Ansätze sind durchaus gut, die Geschichte hat viel Potential, allerdings fehlt mir eine erkennbare Richtung, ein übergeornetes Ziel, wenn man so will. Klar kann sich das auch erst im weiteren Verlauf herauskristalisieren, aber so ein kleiner Wink, um mich als Leser bei der Stange zu halten wäre schön gewesen. Obwohl das Buch mit einer Art Cliffhanger endet, erwarte ich jetzt nicht voller Spannung den nächsten Teil. Sicher wird die Saga ihre Fans finden, vielleicht ist es tatsächlich auch eine Frage des Alters. Ich kann mir vorstellen, dass sich eher jüngere Leser mit der Geschichte identifizieren. Mir fehlte das Alleinstellungsmerkmal, war mir zu sehr Mainstream.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Düsterer Schwarzwald

Steinkalt
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Cora Brecht versucht mit einer Auszeit von ihrem Job als Kriminalpsychologin ihr Leben wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen. Nach dem Tod ihrer Mutter und der Scheidung von ihrem Mann hat sie Einiges ...

Cora Brecht versucht mit einer Auszeit von ihrem Job als Kriminalpsychologin ihr Leben wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen. Nach dem Tod ihrer Mutter und der Scheidung von ihrem Mann hat sie Einiges aufzuarbeiten. Während der Renovierungsarbeiten am Haus ihrer Eltern lebt sie etwas unkonventionell auf einem nahegelegenen Campingplatz, Gesellschaft soll ihr dabei ein Hund aus dem Tierheim leisten, Dackel Waldi, dessen Anwesenheit allerdings schnell für Ärger sorgt, einerseits durch sein ständiges Bellen und andererseits durch den beherzten Biss in die Wade eines kiffenden Jugendlichen auf der Nachbarparzelle. Doch damit fängt der Ärger für Cora erst an.

Autorin Isa Klink wählt für ihren Kriminalroman den recht beschaulichen Schwarzwald, allerdings wird direkt im Prolog klar, dass es hier nicht unbedingt immer so beschaulich zugeht. Angelehnt an das Märchen vom "Kalten Herz" von Wilhelm Hauff zeigt sie, dass die dichten Wälder auch eine düstere Seite haben können, gerade im Herbst/Winter, wenn die Sonne es nicht schafft durch die engstehenden Stämme der Bäume zu dringen.

Leider schafft es die Spannung, die im Prolog aufgebaut wird erstmal nicht wirklich ins Buch. Klar ist es interessant Cora zu begleiten, ihr Seelenleben kennenzulernen, sie mit ihren inneren Dämonen kämpfen zu sehen, aber auf die Länge gesehen reicht mir das für einen Krimi nur bedingt. Mit dem Fund einer Leiche wird dann wieder etwas Spannung aufgebaut und durch kurze Episoden mit dem Mörder lernt der Leser dessen "Arbeit" kennen. Immer wieder switcht die Geschichte dann aber zurück auf Cora, die mittlerweile als Verdächtige gilt und ihr kompliziertes Privatleben. Auch hier liest sich das Buch gut weg, aber mir ist das zu viel, da fehlt mir das Gleichgewicht zwischen Ermittlungen und Privatleben. Hinzukommt, dass mir Cora nie wirklich sympatisch geworden ist. Ich finde ihr Verhalten teils egoistisch und für eine Psychologin ziemlich unbeherrscht.

Das Buch ist ein gut gemachter Krimi, der seiner Hauptfigur viel Raum gibt. Die Geschichte ist teilweise sehr spannend, bei der Beschreibung der Morde setzt die Autorin eher auf leichte Gänsehautmomente, statt auf blutrünstige Schilderungen, daher ist der Krimi auch für solche Leser geeignet, die es nicht ganz so heftig mögen. Den Umstand, dass der Mörder durch das Märchen vom Holländermichel zu seinen Taten inspiriert wird, finde ich sehr interessant und schlüssig in die Geschichte eingebaut.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Wettlauf zum Mars

Janus
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Astronautin Jenny Nelson trainiert für ihren ersten Raumflug, in wenigen Wochen soll sie mit ihren Kollegen zur ISS aufbrechen. Die Nachricht über den Fund eines ausserirdischen Objekts auf dem Marsmond ...

Astronautin Jenny Nelson trainiert für ihren ersten Raumflug, in wenigen Wochen soll sie mit ihren Kollegen zur ISS aufbrechen. Die Nachricht über den Fund eines ausserirdischen Objekts auf dem Marsmond Phobos kippt allerdings alle bisherigen Pläne der NASA, denn nun gilt es so schnell wie möglich eine Mission zum Mars zu starten. Warum die Eile? Weil auch die Russen und die Chinesen zum Mars unterwegs sind, um das Objekt für sich zu beanspruchen.

In Janus kreiert Autor Phillip P. Peterson ein Szenario rund um ein allgemein bekanntes kosmisches Phänomen, denn den Monolith auf dem Marsmond Phobos, der eine wichtige Rolle im Buch spielt, gibt es tasächlich und es wurden in den letzten Jahren einige Sonden zum Mars gesendet. Es wäre also gar nicht so unwahrscheinlich, wenn eine dieser Sonden neue Daten liefert und auf Grund dieser Daten dann plötzlich unser gesamtes Weltbild ins Wanken gerät. Peterson wirft die Frage auf, wie die Staaten, die über Raumfahrttechnik verfügen, mit der Verantwortung, die die Entdeckung ausserirdischer Technik mit sich bringt, umgehen würden. Würde man gemeinschaftlich an der Erforschung arbeiten und die Erkenntnisse Allen zugänglich machen, oder gäbe es einen erbitterten Kampf um die ausserirdischen Ressourcen?

Leider beantwortet der Autor diese Frage sehr eindeutig und verfällt damit in ein ziemliches Schubladendenken. So liest sich sein Buch dann stellenweise auch wie ein Agententhriller aus Zeiten des Kalten Krieges. Es gibt nur Schwarz, oder Weiß, nur Gut, oder Böse und wer die Guten und wer die Bösen sind ist klar definiert. Natürlich erinnert die aktuelle Weltlage gerade sehr an diese Zeit, allerdings finde ich es nicht unbedingt fair hier direkt wieder alte Feindbilder aufzubauen. Auch abseits dieser Thematik verliert sich das Buch in einigen Klischees. Da werden die Amerikaner in Köln in ein Brauhaus zum Essen eingeladen, und natürlich wird man dort von der Kellnerin schräg angeguckt, wenn man etwas ohne Fleisch bestellen möchte und den Vergleich - "Was den Amerikanern der Waffenbesitz ist, ist den Deutschen ihr nicht existierendes Tempolimit" - fand ich jetzt auch nicht so passend.

Die Geschichte an sich ist eigentlich ziemlich spannend, obwohl sie erst nach der Hälfte des Buches wirklich Fahrt aufnimmt. Vorher dreht sich vieles um die persönlichen Befindlichkeiten von Astronautin Jenny. Der Leser taucht in ihr Privatleben ein und lernt ihren großen beruflichen Ehrgeiz kennen. Trotzdem fiel es mir schwer Nähe, oder Sympathie zu ihr aufzubauen. Erst im letzten Drittel geht es dann tatsächlich in Richtung Mars und man hat gerade zum Schluß den Eindruck, dass sich die Ereignisse hier ziemlich überschlagen, von den losen Enden ganz zu schweigen.

Obwohl sich der Stil des Autors gut lesen lässt und das Szenario ziemlich spannend und interessant ist, ist das Buch letztlich nicht ganz meins. In meinen Rezensionen zu anderen Büchern des Autors sehe ich das ähnlich, ich denke, ich werde wohl kein Fan mehr.

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