Autoiographie einer Kämpferin
Dich zu verlieren oder mich"Dich zu verlieren oder mich" ist die Autobiographie von Homeira Qaderi, die im Jahr 1980 in einem kleinen afghanischen Dorf geboren wurde und aufgewachsen ist. Während sie ihre Kindheit noch glücklich ...
"Dich zu verlieren oder mich" ist die Autobiographie von Homeira Qaderi, die im Jahr 1980 in einem kleinen afghanischen Dorf geboren wurde und aufgewachsen ist. Während sie ihre Kindheit noch glücklich erzählt, da sie von ihrer Familie sowohl beschützt als auch unterstützt wurde, zerfällt das Bild langsam in ihre Einzelteile als sie in die Pubertät kommt und die realen Fakten der Machenschaft der Taliban und der Kultur, in der nur das Patriachat zählt, kennenlernt, realisiert und zum ersten Mal wirklich wahrnimmt und mehrfach durch dieses Problem im Leben eingeschränkt und physisch betroffen wird. Vielmehr nehme ich gar nicht aus der Autobiographie vorweg, denn das wären Spoiler. Gut gefallen hat mir, dass sie niemals den Islam anprangert und der Religion die Schuld gibt, sondern stets der männerdominierenden Kultur.
Qaderi beschönigt dabei nichts, erzählt lebensnah und emotionsgeladen, wie sie für die Rechte der Frauen inmitten der Taliban heimlich kämpft und dabei mehrfach gegen Mauern stößt. Die Autobiographie ist markerschütternd, nahezu unglaublich und absolut lesenswert. Daher empfehle ich das Buch jeder Person, die gern in das Leben eines Mädchens, einer Teenagerin und einer Frau in Afghanistan für wenige Stunden eintauchen möchte. Daneben erscheinen einem die Probleme der westlichen Welt wirklich oftmals wie First World Problems.