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Veröffentlicht am 27.09.2023

Willkommen in der Krypta, der Welt der Toten

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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Der Totengräber und der Mord in der Krypta“ ist bereits der dritte Fall des ungewöhnlichen Ermittlerduos kauziger Totengräber und flotter Inspektor. Das Cover ergänzt wunderbar die beiden Vorgängerbücher ...

Der Totengräber und der Mord in der Krypta“ ist bereits der dritte Fall des ungewöhnlichen Ermittlerduos kauziger Totengräber und flotter Inspektor. Das Cover ergänzt wunderbar die beiden Vorgängerbücher der Reihe und passt zur Handlung und zum Schauplatz.
Wer die beiden vorherigen Bände nicht gelesen hat (eine Kenntnis ist nicht nötig, ich empehle aber dies nachzuholen, sie sind sehr lesenswert), kann sich durch den historischen Stadtplan in der Umschlagseite, dem Personenregister und dem Glossar (ganz hinten) gut orientieren.

Ich liebe die sympathischen Hauptfiguren, allen voran den schrulligen und hochgebildeten Totengräber Augustin Rothmayer und den feschen Inspektor Leopold von Herzfeld, beides Figuren, die mir sofort ans Herz gewachsen sind.

Der anerkannte Arzt und Psychologe Dr. Theodor Lichtenstein wird tot in der Stephansgruft aufgefunden. Ein Herzinfarkt oder doch ein Mord?
Im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts waren spiritistische Sitzungen sehr beliebt, doch Dr. Lichtenstein war ein Gegner dieser Geisterbeschwörungen. Er hatte in der Vergangenheit immer wieder Betrüger überführt, die vorgaben, mit Verstorbenen kommunizieren zu können.
Augustin Rothmayer arbeitet gerade an seinem neuen Handbuch "Spuk und Geistererscheinungen" und Inspektor Leopold von Herzfeldt sucht dessen Rat. (Die den Kapiteln vorgestellten kurzen Ausschnitte aus diesem Handbuch sind herrlich zutreffend). Nun stellt sich heraus, dass auch Rothmayer Leopolds Rat braucht. Er geht dem Verschwinden von Kindern aus dem Städtischen Waisenhaus nach.

Im Verlauf der temporeichen und spannenden Geschichte erfährt man viel über das Wien des späten 19. Jahrhunderts, über Spiritismus und die Anfänge der polizeilichen Ermittlungstechniken. Der geschichtliche Hintergrund ist wie gewohnt sehr gut recherchiert. Auch der Schriftsteller Sir Arthur Conan Dolye bekommt eine Rolle und auch Bram Stoker findet eine kurze Erwähnung, beides eine schöne Idee.

Der Roman hat mich von der ersten Seite an gepackt. Ich habe mich gerne wieder ins Wien zur Jahrhundertwende entführen lassen und bei der Klärung der dunklen Geheimnisse mitgefiebert.
Oliver Pötzsch erzählt sehr bildhaft mit lebendigen Beschreibungen der zeithistorischen Begebenheiten. Ein klassischer Kriminalroman, der mich wieder bestens unterhalten hat. Von mir eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Rechtsmedizin Thriller vom Master of True Crime

Mit kalter Präzision
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Michael Tsokos schreibt True Crime Thriller, die nervenzerreißend und voll atemberaubender Spannung sind. Auch bei "Mit kalter Präzision" handelt es sich um einen echten Kriminalfall und tatsächlich geschehene ...

Michael Tsokos schreibt True Crime Thriller, die nervenzerreißend und voll atemberaubender Spannung sind. Auch bei "Mit kalter Präzision" handelt es sich um einen echten Kriminalfall und tatsächlich geschehene Tötungsdelikte.
Die Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao ist die neue stellvertretende Leiterin der rechtsmedizinischen Spezialeinheit "Extremdelikte" des BKA. Die zielstrebige und wissbegierige Medizinerin ist äußerst sympathisch. Sie forscht bei Unstimmigkeiten beharrlich weiter und wird dabei von ihrem Chef, Professor Paul Herzfeld unterstützt und gefordert.
Als die Frau des bekannten Berliner Schönheitschirurgen Roderich Kracht tot aufgefunden wird, hat dieser für den Todeszeitpunkt ein wasserdichtes Alibi. Doch die Totenstarre und der Todeszeitpunkt stehen im Widerspruch. Diese unerklärliche Diskrepanz lässt Dr. Yao nicht zur Ruhe kommen. Zudem plagen sie große Sorgen um ihre Schwester Mailin. Dann tauchen noch weitere Unstimmigkeiten auf, die womöglich mit dem Mordfall an der Frau des Schönheitschirurgen zusammenhängen.
Dr. Yao kommt durch einen riskanten Alleingang einer tödlichen Gefahr sehr nahe. Die letzten Seiten ließen mich nochmal so richtig mitfiebern.

Fünf Sterne für "Mit kalter Präzision", einen spannenden, faszinierenden und fesselnden Rechtsmedizin Thriller, den ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 28.04.2023

Spannender Bankenkrimi

Die Zentrale
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Der Titel fällt durch die großen Buchstaben ins Auge. Optisch ist das Cover perfekt an das des Vorgängerbandes angelehnt, was einen schönen Wiedererkennungseffekt schafft.

„Die Zentrale“ ist der zweite ...

Der Titel fällt durch die großen Buchstaben ins Auge. Optisch ist das Cover perfekt an das des Vorgängerbandes angelehnt, was einen schönen Wiedererkennungseffekt schafft.

„Die Zentrale“ ist der zweite Teil von Veit Etzolds ausgezeichnet recherchierter Thriller-Reihe um die junge Bankerin Laura Jacobs. Auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes kann das Buch problemlos und gut verständlich gelesen werden.

Veit Etzold führt den Leser in die Abgründe der Finanzwelt und erklärt nebenbei und ganz ausgezeichnet verständlich die Zusammenhänge. Sein Insiderwissen wird zwischen den Zeilen spürbar. Nicht nur der Leser wird immer tiefer in die Welt voller Intrigen und Korruption gerissen. Auch Laura wird von einem Sog erfasst und in die Untiefen der Finanzwelt gezogen, in Bilanzskandale und in Geldwäsche. Sie stellt sich gegen das System und gerät prompt unter Mordverdacht. Der spannungsreiche Kampf der jungen Frau, die sich mutig gegen das System stellt, ist lebendig und packend beschrieben. Es war mir fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen.

Veit Etzold schreibt detailliert und atmosphärisch in einem angenehmen Tempo. Ich vergebe gerne fünf Sterne für diesen gelungenen Thriller über die Welt der Banken und ihre Geschäfte. Ich kann dieses Buch allen Thriller Fans empfehlen, nicht nur dem wirtschaftlich interessierten Leser.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Es war sehr amüsant, Wanda und Telse auf Mörderjagd zu begleiten.

Quallenplage
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Quallenplage von Susanne Bergstedt ist der Auftakt der neuen Ostsee Krimi-Reihe rund um Wanda Holle und Telse Himmel. Die beiden Freundinnen betätigen sich im beschaulichen Schilksee als eigensinnige Amateur-Detektivinnen.

Das ...

Quallenplage von Susanne Bergstedt ist der Auftakt der neuen Ostsee Krimi-Reihe rund um Wanda Holle und Telse Himmel. Die beiden Freundinnen betätigen sich im beschaulichen Schilksee als eigensinnige Amateur-Detektivinnen.

Das Cover ist passend und sehr gelungen. Das leuchtende blau ist ein echter Hingucker und Strandkorb, Leuchtturm, Flop-Flops, Quallen und Möwe brachten mich in die richtige Ostsee Stimmung. Der Plan auf der hinteren Innenseite ließ mich nicht die Übersicht verlieren und gedanklich die Strecken mitgehen.

In Schilksee wird die Leiche der Lehrerin Kirsten Reinfeld an den Strand getrieben. Kirsten war eine gute Schwimmerin und eine Freundin von Wanda. Wanda, eine vermögende Witwe, glaubt - anders als die Polizei - nicht an einen Schwimm Unfall. Da bleibt ihr keine andere Wahl, als auf eigene Faust zu ermitteln. Auch ihre Freundin Telse wird von Wanda zur Aufklärung des undurchsichtigen Falls eingespannt und der nebenan wohnende Kriminalhauptkommissar Olaf Wuttke gekonnt bei leckeren Häppchen zum Stand der Ermittlungen ausgefragt.
Wanda und Telse sind zwei sympathische Damen, denen durch ihre Findigkeit und nicht zuletzt auch durch Wandas Vermögen einige Türen geöffnet werden. Die Schilkseer Gesellschaft, der Segelclub, ja nicht einmal die Grundschule sind vor ihren Ermittlungen sicher.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht, die Charaktere sind teilweise ziemlich schräg und die Schlagfertigkeit von Wanda und Telse hat mich sehr amüsiert. Die Personen und die Ostsee werden sehr bildhaft geschildert und auch das Lokalkolorit kommt nicht zu kurz. Dieser Ostsee-Krimi war sehr unterhaltsam. Es gab Wendungen, die immer wieder für Überraschungen gesorgt haben und mit denen ich nicht rechnen konnte. Das hat für mich diesen Regionalkrimi zu etwas besonderem gemacht. Die Auflösung des Falls war schlüssig und ließ mich zufrieden zurück.

Ich wurde bestens unterhalten und vergebe gerne fünf Sterne und eine Leseempfehlung für diesen DUMONT-Krimi.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Insiderwissen von Strafverteidiger und Rechtsmediziner hochspannend erzählt

Die letzte Lügnerin
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Ich liebe die Justiz-Krimis um den Strafverteidiger Rocco Eberhardt und den Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer. Die ersten beiden Bücher „Die 7 Zeugin“ und „Der 13. Mann“ von Florian Schwiecker und Michael ...

Ich liebe die Justiz-Krimis um den Strafverteidiger Rocco Eberhardt und den Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer. Die ersten beiden Bücher „Die 7 Zeugin“ und „Der 13. Mann“ von Florian Schwiecker und Michael Tsokos waren an Insiderwissen nicht zu überbieten. „Die letzte Lügnerin“ ist ebenfalls authentisch und realistisch und könnte genauso passiert sein. Auch dieser Band kann ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden.
Es geht um Korruption in den höchsten Ämtern der Politik. Das Unerfreuliche für Rocco ist, dass sein eigener Vater in diesen Skandal verwickelt ist. Ich kann verstehen, dass Vater-Sohn Beziehungen schwierig sein können, aber es nervt mich ein bisschen, dass Rocco ständig ein klärendes Gespräch mit seinem Vater scheut.
In einem geleakten Video handelt der Berliner Bausenator Dieter Möller einen schmutzigen Immobiliendeal mit einem russischen Oligarchen aus. Auch wenn ich von Immobiliendeals nicht viel Ahnung habe, wurden die Zusammenhänge gut und verständlich erklärt. Der Tontechniker des Videos wird ermordet und Dieter Möller wird des Mordes angeklagt. Rocco vertritt Möller vor Gericht, wird aber von Zweifeln an der Mitbeteiligung seines Vaters geplagt.
Die Verteidigung von Möller wird Rocco nicht leicht gemacht. Immer wieder tauchen neue Beweise für seine Schuld auf und dazu machen ihm noch die Sorgen um seinen Vater zu schaffen. Auch Kommissarin Jana Hardenberg hat Probleme. Sie hat alle Hände voll mit den anstrengenden Ermittlungen zu tun und kämpft zudem noch mit finanziellen Schwierigkeiten.
Durch die kurzen Kapitel bleibt die Spannung erhalten und der Wunsch weiterzulesen ungebrochen. Die Charaktere von Rocco, dem Strafverteidiger mit eigener Kanzlei und ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und Justus, dem Rechtsmediziner mit hohen moralischen Ansprüchen, könnten nicht korrekter und anständiger sein.
Das Ende wartet mit einer Wendung auf, die absolut nachvollziehbar ist. Auch die Wahl des Titels, über den ich während der Lektüre immer wieder nachgegrübelt habe, wird nachvollziehbar.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

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