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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2023

amishe Bräuche - immer wieder gerne

Saat der Sünde
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Der 14. Fall mit Kate Burkholder ist wieder sehr spannend und Kate ist in gewisser Weise wieder selbst involviert, was es umso realitätsnaher macht. Das Buch kann unabhängig von den vorigen Teilen gelesen ...

Der 14. Fall mit Kate Burkholder ist wieder sehr spannend und Kate ist in gewisser Weise wieder selbst involviert, was es umso realitätsnaher macht. Das Buch kann unabhängig von den vorigen Teilen gelesen werden, der Fall ist in sich abgeschlossen, allerdings ist der Lesespaß größer, wenn man schon ein gewisses Vorwissen hat. Einen Großteil der Geschichte machen die persönlichen Geschichten von Kate aus und auch das Leben der Amish damals und heute. Ich finde es spannend, dass auch nach so vielen Teilen immer wieder neue Informationen für mich dabei sind, die geschickt eingewoben werden. Besonders das harte Familienleben ohne Strom und technischer Geräte wird hier wieder deutlich sichtbar und trotzdem strahlen die Einheimischen eine zufriedene und hilfsbereite Stimmung aus. Kates Freund Tomasseti kommt in diesem Teil leider kaum vor, ich würde mich freuen, wenn er im nächsten Band wieder stärker eingebunden wird und einen aktiveren Part bekommen würde, da ich den persönlichen Austausch zwischen den Beiden immer sehr bereichernd fand. Der aktuelle Ermittlungsfall spricht schon fast ein Tabuthema an, da ein amisher Bischoff von mehreren Personen verdächtigt wird, außergewöhnlich brutal und grob gehandelt zu haben. Als der Bischoff nach Jahren tot aufgefunden wird, wird Jonas beschuldigt, ihn ermordet zu haben. So einfach will sich Kate nicht damit auffinden, vor allem, da sie Jonas noch aus ihrer Jugendzeit komplett anders in Erinnerung hat. Sie ermittelt auf eigene Faust und ohne offizielle Erlaubnis und gerät selbst ins Visier von Personen, die offensichtlich etwas gegen ihre Fragen haben. Kate wird bedroht und erleidet mehrere mysteriöse Autounfälle, wobei ich es hier schon etwas zu übertrieben finde, hier wäre etwas weniger glaubwürdiger und effektiver gewesen. Ansonsten hat mich dieser Band sehr gut unterhalten und ich freue mich schon auf eine Fortsetzung!

Veröffentlicht am 18.09.2023

Vereinbarkeit von Familie und Beruf als wichtiges Thema

Die Tote am Fastensee
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Der Kriminalroman ist in mehrfacher Hinsicht äußerst spannend. Erstens wird versucht, den Mord an einer Kollegin aufzuklären, die noch dazu nicht bei allen Kolleg*innen beliebt war und zuletzt auch im ...

Der Kriminalroman ist in mehrfacher Hinsicht äußerst spannend. Erstens wird versucht, den Mord an einer Kollegin aufzuklären, die noch dazu nicht bei allen Kolleg*innen beliebt war und zuletzt auch im Krankenstand. Außerdem gab es Gerüchte über eine Beziehung zu einem Kollegen, eine Anzeige eines Kollegen, nicht ganz durchsichtig, auch für mich als Leserin und für das Ermittlungsteam alles andere als einfach. Das Ermittlungsteam wird ebenfalls neu zusammengestellt und muss sich erst einspielen, obwohl das einfacher gelingt als erwartet. Zusätzlich ist die leitende Ermittlerin Lena Mutter eines kleinen Sohnes und hat es nicht einfach ihre Dienstzeiten mit ihrem familiären Leben in Einklang zu bringen. Mir gefallen die Charaktere sehr gut, sie wirken authentisch und sehr sympathisch. Naya ist noch jung und voller Neugierde, sie stürzt sich mit vollem Eifer in die Aufklärung des Falles und macht ihren Job sehr gut, auch wenn ihr hin und wieder kleine Fehler unterlaufen. Lena muss für die Ermittlungen für mehrere Tage auf die Insel bzw. eine lange Strecke hin- und herpendeln. Die Kinderbetreuung teilt sie sich mit ihrem Ehemann, der aber in den ermittlungsintensiven, stressigen Zeiten den Großteil übernehmen muss und nicht ganz glücklich damit ist, da er dann selbst beruflich stark zurücktreten muss. Lena findet es auch nicht einfach, so lange Zeit von ihrem Sohn getrennt zu sein und möchte ihren Ehemann besser entlasten. Gleichzeitig hat sie das Gefühl, seitdem sie Mutter ist, dass sie sich nicht mehr so stark beruflich engagieren kann oder auch manchmal nicht mehr die Energie dazu hat oder eine Pause benötigt, was völlig legitim ist, ihr aber gerade als leitende Ermittlerin zu schaffen macht. Die Schwierigkeiten in Bezug auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf finde ich gut dargestellt und ich finde es auch wichtig, dass diese Probleme aufgezeigt werden. In den meisten Kriminalromanen arbeiten die Ermittlerinnen auch bis zum Umfallen, aber kriegen das Privatleben dann doch irgendwie hin oder haben gar keines bzw. wird ein unrealistisches Bild vermittelt. Umso wichtiger, dass ein realistisches Bild geschaffen wird, auch für alle anderen berufstätigen Elternteile, die in einer ähnlichen Situation sind und es auch nicht immer einfach finden, Beruf, Familie, Privatleben in Einklang zu bringen und in jedem Bereich 120 Prozent zu leisten.

Veröffentlicht am 13.09.2023

super für alle Altersgruppen

Das Buch, das du gelesen haben solltest, bevor du Mutter wirst
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Das Buch hat ein angenehm aufgelockertes Design und gleich locker ist auch die inhaltliche Aufbereitung, obwohl es um ernsthafte Themen geht. Mir gefällt außerdem, dass die Autorin nicht wertet oder kritisiert, ...

Das Buch hat ein angenehm aufgelockertes Design und gleich locker ist auch die inhaltliche Aufbereitung, obwohl es um ernsthafte Themen geht. Mir gefällt außerdem, dass die Autorin nicht wertet oder kritisiert, sondern verschiedene Möglichkeiten und Utopien vorstellt, wie es sein könnte und auch zugibt, dass sie selbst nicht immer alles genau so schafft und es individuelle Lösungswege gibt, an denen ständig gearbeitet werden sollte. Die einzelnen Kapitel sind so aufgebaut, dass zuerst eine Utopie vorgestellt wird, dann die harte Realität, außerdem erzählt die Autorin Geschichten aus ihrer Coaching-Praxis und zum Schluss gibt es noch eine Zusammenfassung der Hard Facts und Literaturverweise, falls man sich weiter informieren möchte. Ich finde, dass das Buch, wie der Titel vermuten lässt, nicht nur für werdende Mütter passt, sondern für alle Altersgruppen. Die Themen sind so breit gestreut vom ersten Zusammenziehen über Finanzen, Feste wie Geburtstag und Weihnachten bis hin zum Alter, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Der Begriff "Coachin" gefällt mir persönlich nicht, ich finde nicht, dass man englische Begriffe eindeutschen sollte, auch nicht wenn man Feminismus stark vertreten möchte.

Veröffentlicht am 16.08.2023

erfrischend anders

Going Back – Wo fing das Böse an?
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Die Idee des Thrillers, die Geschichte rückwärts aufzurollen, finde ich brillant – eine etwas andere Art zu lesen. Als Leser*in erfährt man gleich zu Beginn von einer schrecklichen Tat, Jens Sohn ersticht ...

Die Idee des Thrillers, die Geschichte rückwärts aufzurollen, finde ich brillant – eine etwas andere Art zu lesen. Als Leser*in erfährt man gleich zu Beginn von einer schrecklichen Tat, Jens Sohn ersticht vor ihren Augen einen ihr fremden Mann und von da an läuft das Leben von Jen nur noch im Rückwärtsgang. Interessant finde ich, dass sie beim Aufwachen nicht weiß, an welchem Tag oder in welchem Jahr sie sich gerade befindet. Zuerst sind es nur kleine Rückwärtsschritte von einem oder mehreren Tagen und Jen kann sich noch ziemlich genau an ihre Tätigkeiten und Begegnungen erinnern, aber mit der Zeit werden die Schritte immer größer, bis sie 20 Jahre in der Vergangenheit ist. Spannend, wenn man seine Konversationen noch einmal führen kann und trotzdem das Wissen von heute hat, die anderen Personen allerdings nicht. Jen sammelt Stück für Stück Informationen, die ihr weiterhelfen sollen, die aktuelle Situation besser zu verstehen und noch wichtiger, in das Geschehen einzugreifen, um die Tat zu verhindern. Doch ist es möglich, die Zukunft zu verändern, indem man in der Gegenwart andere Entscheidungen trifft?

Veröffentlicht am 09.08.2023

Siegt die Wahrheit oder das Geld?

Das Ende von Eden
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Der Titel klingt sehr dramatisch und ist meiner Meinung nach nicht ganz passend für den Kriminalroman, aber das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt. Inhaltlich gefällt er mir sehr gut, da zahlreiche ...

Der Titel klingt sehr dramatisch und ist meiner Meinung nach nicht ganz passend für den Kriminalroman, aber das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt. Inhaltlich gefällt er mir sehr gut, da zahlreiche Tatverdächtige ins Spiel gebracht werden und bis fast zum Schluss nicht klar ist, was nun tatsächlich passiert ist. Eden ist tot. Drei Jugendliche hatten an besagtem Abend noch Kontakt zu ihr und danach sind die Aussagen nicht mehr einheitlich. Als Leser*in erfährt man häppchenweise Details aus der Tatnacht, teilweise von den einzelnen Jugendliche, aber auch von weiteren Beobachtungen. Die Familien versuchen ihre Kinder zu schützen und die Schuld auf jemanden abzuwälzen, mit allen Mitteln. Wer behält am Ende bei den Verhören die besten Nerven bzw. wer hat am meisten Geld und Einfluss? Oder siegt doch die Wahrheit? Dies möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, aber der Kriminalroman ist sehr spannend und dies wirklich bis zum Schluss.