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Veröffentlicht am 03.10.2023

Viel mehr erwartet

Infinity Son (Bd. 1)
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Von Adam Silvera habe ich schon einige Bücher gelesen, die mich fast alle überzeugen konnten. Vor allem die Tiefgründigkeit und Vielfalt der Themen und Charaktere habe ich immer sehr geschätzt. Mit diesem ...

Von Adam Silvera habe ich schon einige Bücher gelesen, die mich fast alle überzeugen konnten. Vor allem die Tiefgründigkeit und Vielfalt der Themen und Charaktere habe ich immer sehr geschätzt. Mit diesem Buch wagt der Autor sich nun ins Fantasy-Genre und ich war gespannt, welche Geschichte er hier erzählen würde.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und ließ sich gut lesen. Erzählt wurde die Geschichte aus vielen verschiedenen Sichten, den Hauptpart übernamen aber Emil und Brighton. Es brachte gute Abwechslung rein, dass man auch bei anderen dabei war, aber oft empfand ich die kurzen Kapitel als nicht so zielführend und hätte eigentlich auch auf sie verzichten können. Generell war ich auch immer ein Beobachter der Geschichte, habe mich überhaupt nicht in die Handlung gezogen gefühlt (auch das kenne ich anders vom Autor).
Generell ist mir der Einstieg in die Geschichte ein bisschen schwer gefallen. Mich stört es nicht, wenn man einfach reingeworfen wird und gleich etwas Action erlebt. Aber mich stört es, wenn die Welt und die verschiedenen Gruppierungen einfach nicht vernünftig erklärt werden. Ich war dankbar über das Glossar, weil ich mir dort erstmal einen Überblick über Celestials, Spellwalker, Specter und Gleamkraft-Anwender und ihre jeweiligen Ziele verschaffen konnte. Gut, dass es da war, aber so sollte es nicht sein - es sollte in der Handlung erklärt sein.
Generell war ich von der Handlung enttäuscht. Es wurden einige Themen nur oberflächlich angedeutet, aus denen man hätte eine ganze Menge machen können. Das fängt tatsächlich auch bei den Motiven der einzelnen Gruppierungen und Charaktere an und hört am Ende bei den zwischenmenschlichen Themen auf. Das bin ich vom Autor wahrlich anders gewöhnt. Auch die Wendungen haben mich meistens nicht überzeugen können - waren sie doch alle recht erwartbar, wenn man viel in dem Genre unterwegs ist. Es fehlte eindeutig an Kniffs und Tricks und vor allem an Überraschungen. Es wirkte einfach so Standard, was ich von dem Autor nicht erwartet hatte.
Schwer habe ich mich hier auch mit der Definition von Gut und Böse getan. Zum einen weil die Motive nicht so ganz klar waren und der einzelne gerne mal andere hatte als die Gruppe. Die "Bösen" wirkten stellenweise recht blass und einseitig. Die "Guten" dagegen waren aus unerfindlichen Gründen eigentlich immer die Verlierer - sie wurden ziemlich naiv dargestellt, was ich echt unnötig fand. Es wirkte einfach überhaupt nicht auf Augenhöhe.
Die Protagonisten haben es mir ein bisschen schwer gemacht. Ich mochte die Dynamik zwischen den Zwillingen, die war wirklich sehr gut gemacht. Emil wirkte auf mich aber leider nicht authentisch - ich verstehe seine Angst, aber so klein muss man ihn auch nicht machen. Und Brighton ... der wirkte leider wie ein wandelndes Klischee und hat sich auch genauso verhalten. Eine Entwicklung habe ich bei ihm nicht sehen können und das fand ich schade, weil seine Figur viele Möglichkeiten hergegeben hat.
Und die anderen Charaktere? viele waren zu blass und sind mit ihren Geschichten in der Handlung kaum zum Tragen gekommen. Das bezieht sich jetzt sowohl auf "die Bösen" als auch "die Guten". Da man mehr bei "den Guten" ist, kann man über sie zwar mehr sagen, aber blieb dennoch vieles im Dunkeln. Auch habe ich mich gefragt, welches Alter die Charaktere haben (bei den Zwillingen weiß man es, bei den anderen nicht). Vermutlich sollten sie so um die 20 sein (reine Schätzung), verhielten sich aber so oft einfach nur wie kleine, unreife Kinder, die noch nie in ihrem Leben etwas entscheiden mussten. Was witzig ist, wenn die Gruppierungen schon jahrelang existieren. Es hat das Lesen irgendwann anstrengend gemacht.
Überraschenderweise hat die Handlung keine bzw. nur am Rande eine Liebesgeschichte. Das hatte ich anders erwartet und war durchaus positiv überrascht. Es war nicht nötig, eine einzubauen und die wenigen Momente, die man zum Ende hin hatte, haben auch gereicht. Der Rest wird sich dann ergeben.
Das Ende ... nun, wie auch schon der Rest der Handlung war auch das zu erwarten gewesen. Sowohl vom Showdown an sich, als auch von den Entscheidungen der Charaktere her. Schade, da hätte ich mir mehr Kreativität gewünscht, war aber nicht überrascht, dass es so gekommen ist.
Tja ... viel Kritik an der Stelle und trotzdem hält sich hartnäckig eine gewisse Neugierde, wie es im nächsten Band weitergehen wird. Ich möchte doch gerne wissen, wie die Geschichte ihren Ausgang nimmt und wo sie noch hinführen wird. Auch wenn ich gleichzeitig weiß, dass ich keine Erwartungen daran habe werde, denn da hat Band 1 mir doch viele Hoffnungen genommen.

Mein Fazit
Ich hatte schon so meine Erwartungen an die erste Fantasy-Geschichte des Autors - die sich leider aber nicht halten konnten. Schon der Einstieg ist mir schwer gefallen, da das Weltenkonzept und die verschiedenen Parteien einfach überhaupt nicht erklärt wurden und ich nur dank Glossar durchgesehen habe. Generell waren die Handlung und die Charakterentwicklungen sehr erwartbar, es fehlte an Kniffs, Tricks und vor allem an Tiefe. Was man von anderen Büchern des Autors durchaus gewohnt ist, fehlte hier komplett. Auch die Charaktere konnten mich nur so semi überzeugen, sie verhielten sich zu oft kindlich und naiv. Trotz Kritik hält sich am Ende aber eine gewisse Neugierde, wie die Geschichte weitergehen wird und so werde ich Band 2 wohl doch noch lesen.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Interessant, aber nicht überzeugend

Ein Kleid aus Seide und Sternen 1: Ein Kleid aus Seide und Sternen
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Die Autorin hat ja schon einige Bücher geschrieben und mich schlussendlich doch ein bisschen neugierig drauf machen können. Ebenso wie die vielen positiven Rezensionen, die ich zu der Reihe gelesen habe.
Zunächst ...

Die Autorin hat ja schon einige Bücher geschrieben und mich schlussendlich doch ein bisschen neugierig drauf machen können. Ebenso wie die vielen positiven Rezensionen, die ich zu der Reihe gelesen habe.
Zunächst finde ich es schade, dass der Klappentext so weit in der Geschichte vorgreift. Um die besagten Kleider geht es nämlich erst recht spät und genau genommen auch in einem anderen Kontext. Die Warterei darauf fand ich ein wenig nervig und hätte mir da gewünscht, dass man das nicht so im Klappentext präsentiert.
Der Stil der Autorin war gut, die Sprecherin haucht dem ganzen sehr gut leben ein. Man konnte ihr gut zuhören und die Minuten flogen nur so dahin. Erzählt wird die Geschichte ausschließlich aus der Sicht von Maia, was ich leider ein bisschen einseitig fand. Ich hätte mir gerne noch Edans Sicht gewünscht, sie hätte sicher noch viele Erkenntnisse mehr bringen können.
Maia konnte mich als Protagonistin nicht so sehr von sich überzeugen, wie ich mir das eingangs erhofft hatte. Ich bewundere ihren Mut, sich dem Wettbewerb zu stellen und ihre Familie zu schützen. Aber generell war sie mir einfach zu weich und in vielen ihrer Entscheidungen schlicht zu naiv. Eine wirkliche Entwicklung habe ich da nicht finden können und sie tappte auch mit zunehmendem Handlungsverlauf in die gleichen einfachen Fallen.
Edan fand ich da sehr interessant und auch wenn man doch eine ganze Menge über ihn erfährt, blieb er mir recht blass und in seinen Entscheidungen ein bisschen undurchsichtig. Die Nebencharaktere fand ich gut, bei manchen hätte ich mir aber durchaus mehr gewünscht. Mehr zu ihren Motiven, beispielsweise bei Lady Sanai oder dem Kaiser.
Die Liebesgeschichte fand ich gut gemacht, da sie nicht so präsent in den Vordergrund gerückt wurde, jedoch hab ich mich manchmal schon gefragt, was die beiden eigentlich aneinander finden.
Den Wettbewerb mit seinen Aufgaben fand ich recht spannend gemacht, gerade weil diese echt nicht einfach waren und ich mir das so manches Mal erst vorstellen konnte, wenn die entsprechenden Kleidungsstücke auch fertig waren. Ich meine, Kleidung aus Papier? Die Suche nach den Elementen für die drei magischen Kleider fand ich dagegen recht langweilig. Sie zog sich hin, man reiste quer durchs Land, ohne es sich richtig vorstellen zu können. Und die Aufgaben, um an die Elemente zu kommen ... nun ja, gut gemacht, aber ich fand sie nicht so toll umgesetzt. Vor allem waren sie mit sehr erwartbaren Ergebnissen und Handlungen der Protagonistin verbunden, was dem ganzen die Spannung erheblich genommen hat.
Eine zentrale Wendung fand ich leider sehr unnötig. Wenn es die nicht gegeben hätte, wäre es ein guter Einzelband gewesen, was vollkommen gereicht hätte für die Geschichte. So hatte ich den Eindruck, dass es gerade zum Ende hin viel zu viel unnötiges Drama gab, was mir viel von der Hörlust genommen hat. Schade, aber dort hat mich die Handlung dann verloren.
Insgesamt hatte ich auch den Eindruck, dass sich die Autorin in den ganzen Komponenten mit Göttern, Magiern, Dämonen usw. gerade zum Ende hin ein bisschen verloren hat. Alle Zusammenhänge sind da für mich nicht deutlich geworden.
Da es sich bei der Geschichte nun mal um eine Dilogie handelt, bleibt die Frage offen, ob ich Band 2 höre ... nun, nein. Es reizt mich nicht zu wissen, wie das ganze ausgehen wird. Schlicht weil ich das Gefühl habe, genau das schon zu wissen und der Klappentext von Band 2 ruft leider keine Motivation her, den Band zu hören. Auch weil ich befürchte, dass mir Maia nur auf die Nerven gehen wird und das brauche ich nicht.

Mein Fazit
So interessant die Geschichte klang und so spannend ungewöhnlich ich die Ideen rund um die Kleider fand ... leider konnte sie mich schlussendlich nicht von sich überzeugen. Die Geschichte verliert sich ein bisschen in der Suche nach den Materialien und eine zentrale Wendung hätte es für meinen Geschmack nicht gebraucht. Den Willen der Protagonistin habe ich zwar bewundert, insgesamt war sie mir aber zu weich und vor allem zu naiv. Edan fand ich besser, aber er blieb mir etwas zu blass - seine Erzählsicht hätte ich mir gewünscht. Am Ende muss ich sagen, dass ich den zweiten Band nicht mehr hören werde, da es mich einfach nicht reizt zu wissen, wie es ausgehen wird.

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Fall eher unspannend

Fingerhut-Sommer
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Zum ersten Mal muss ich die Länge des Hörbuchs nicht bemängeln. Sie ist zwar auch hier wieder sehr kurz, aber da es nur einen Hauptfall gibt und die Nebenstory komplett ruht, hatte man auch nicht das Gefühl, ...

Zum ersten Mal muss ich die Länge des Hörbuchs nicht bemängeln. Sie ist zwar auch hier wieder sehr kurz, aber da es nur einen Hauptfall gibt und die Nebenstory komplett ruht, hatte man auch nicht das Gefühl, dass es Sprünge gibt oder dass man etwas verpasst. Die Handlung an sich war okay, ich fand den Fall einfach nicht so spannend. Umso interessanter fand ich aber die Auflösung am Ende, denn sie bringt nochmal ganz neue Wesen in den Fokus. Ein wenig mehr hätte ich mir tatsächlich zum Ende von Band 4 gewünscht - das ist aber ein bisschen untergegangen (liegt vielleicht an der Kürzung?). Alles in allem bin ich aber dennoch neugierig, wie es weitergehen wird und welcher Fall als nächstes auf Peter wartet.

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Veröffentlicht am 26.08.2023

War okay, aber zu gekürzt

Ein Wispern unter Baker Street
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Nach dem Band 2 mich nicht vollständig überzeugt hat, hab ich lange überlegt, ob ich die Reihe weiter verfolgen werde. Schlussendlich habe ich doch zum Hörbuch gegriffen. Ein bisschen habe ich gebraucht, ...

Nach dem Band 2 mich nicht vollständig überzeugt hat, hab ich lange überlegt, ob ich die Reihe weiter verfolgen werde. Schlussendlich habe ich doch zum Hörbuch gegriffen. Ein bisschen habe ich gebraucht, um mich bei den Namen wieder zurecht zu finden, aber ansonsten funktionierte der Einstieg gut. Die Handlung an sich hat mir gefallen, der Fall war spannend und hatte einige überraschende Momente. Aber ich muss sehr die Länge des Hörbuchs bemängeln - mit ein bisschen mehr als 4 Stunden ist es extrem kurz und man hat oft das Gefühl, dass man einfach zu den zentralen Wendepunkten springt. Was die Haupthandlung angeht, mag das ja noch okay sein. Aber in Bezug auf die Nebenhandlung, die sich seit Band 1 durch die Reihe zieht, ist das ärgerlich. Die Übergänge zwischen den Handlungssträngen fehlen völlig und dadurch wirkt einiges sehr zusammenhangslos und aus dem Kontext gerissen. Zugleich fehlt einfach auch ein bisschen die Tiefe bei den Charakteren. Sehr schade! Der Sprecher macht einen tollen Job und ist auch mit ein Grund, warum ich die Reihe noch ein bisschen als Hörbuch verfolge.

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Veröffentlicht am 03.08.2023

Schön, aber nicht unbedingt notwendig

Auf das mit uns
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Die Geschichten von Adam Silvera habe ich bisher immer gerne gelesen und da machte auch dieses Dilogie-Finale keine Ausnahme. Wenn ich insgesamt auch nicht komplett überzeugt bin.
Einerseits habe ich mich ...

Die Geschichten von Adam Silvera habe ich bisher immer gerne gelesen und da machte auch dieses Dilogie-Finale keine Ausnahme. Wenn ich insgesamt auch nicht komplett überzeugt bin.
Einerseits habe ich mich über die Fortsetzung gefreut. Band 1 hatte so viel Spaß gemacht und ich wollte die Charaktere gerne noch ein wenig länger begleiten. Andererseits fand ich eben genau das etwas ungewöhnliche Ende von Band 1 echt gut, weil es mal was anderes war. Ich habe keine Fortsetzung gebraucht. Und so hat sich der Band leider auch ein bisschen gelesen.
Der Stil der beiden Autoren waren wieder sehr gut und die Geschichte hat sich flüssig weglesen lassen. Wechselnd erzählt wird sie wieder aus den Sichten von Ben und Arthur, sodass man bei beiden gute Einblicke bekommen kann.
Die Handlung war okay ... sie dreht sich um die Was-wäre-Wenn's und wie Arthur und Ben lange überlegen, ob ihre derzeitgen Beziehungen eigentlich das richtige für sie sind. Was anfangs echt okay war, sich mit der Zeit aber schon ein bisschen gezogen hat. Den lange Zeit hat man das Gefühl, dass die Handlung nicht so richtig vorankommt und man in den immergleichen gedanklichen Monologen der Protagonisten festhängt. Und das hat sich gezogen, bis dann wenigstens einer der beiden Jungs mal eine (erwartbare) Entscheidung getroffen hat. Insofern bietet das Buch eigentlich kaum Überraschungen und die wenigen beziehen sich eher auf Nebencharaktere.
Ben und Arthur mochte ich als Protagonisten nach wie vor gerne, wenn ich mir auch manchmal gewünscht hätte, dass sie schneller zu potte kommen (und ordentlich miteinander reden^^). Die Nebencharaktere haben mir viele Situationen versüßt und es war schön zu sehen, was aus ihnen eigentlich geworden ist.
Wenn ich ehrlich bin, dann hätte ich diese Fortsetzung nicht gebraucht. Oder zumindest nicht mit so vielen Seiten, weil sich eben vieles wiederholt und die Handlung an vielen Stellen und lange einfach nur auf der Stelle tritt. Schade eigentlich.

Mein Fazit
Auch wenn ich die Bücher von Adam Silvera bisher sehr gemocht habe, empfand ich dieses als nicht unbedingt notwendig. Das Ende von Band 1 war ungewöhnlich und offen, aber genau deswegen habe ich es auch geschätzt. Die Handlung tritt hier vielfach auf der Stelle und gerade im Mittelteil bekommt man das Gefühl, dass es einfach nicht vorwärts geht. Auch wenn ich die Charaktere mochte und gerade die Nebencharaktere viele tolle Momente bereit gehalten haben, hab ich die Geschichte an sich eigentlich nicht gebraucht.

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