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Veröffentlicht am 12.09.2017

Ein herrlich berührender Roman

Wie ein einziger Tag
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Klappentext
Sie waren siebzehn, und der Sommer schien so unendlich wie ihre Liebe: aber als Allie mit ihrer Familie den verträumten Urlaubsort verläßt, verschwindet sie auch aus Noahs Leben, vierzehn Jahre ...

Klappentext
Sie waren siebzehn, und der Sommer schien so unendlich wie ihre Liebe: aber als Allie mit ihrer Familie den verträumten Urlaubsort verläßt, verschwindet sie auch aus Noahs Leben, vierzehn Jahre lang. Dann aber will Allie, die inzwischen verlobt ist und kurz vor der Hochzeit steht, noch einmal den Mann sehen, den sie nie vergessen konnte. Das Wiedersehen mit Noah wird für Allie zu eine Begegnung mit sich selbst und jener unwiderstehlichen Energie, die nur wahre Liebe birgt. Und dann erfährt diese wundervoll einfühlsame Geschichte eine ungeahnte Wendung…

Einstieg ins Buch
Wer bin ich? Und wie, so frage ich mich, wird diese Geschichte enden? ...

Meine Meinung
Dieser Roman von Nicholas Sparks hat wieder alles, was ich von einem Sparks-Roman erwarte. Große Gefühle ohne dabei kitschig zu sein und am Ende des Buches hatte ich wieder mal einen dicken Kloß im Hals.

Die Geschichte startet mit Noah. Ein Mann im Alter von 31 Jahren, der die Natur liebt und alles was mit ihr zu tun hat: Zelten, Wandern oder Paddeln auf dem Wasser. Noah ist bodenständig und hat sich vor kurzem ein Haus in seiner Heimatstadt New Bern gekauft. Es war ein altes verwittertes Haus direkt am Fluss und er fängt an es wieder aufzubauen. Er arbeitet wie ein Besessener damit er keine Zeit zum Nachdenken hat. Er erinnert sich allzu oft an Allie und die Zeit mit ihr vor vierzehn Jahren – in jeder freien Minute.

Sehr schnell wurde mir klar, dass Allie für Noah von Anfang an die Frau seiner Träume ist und er sie nie vergessen hat. Nicholas Sparks arbeitet hier mit sehr vielen Rückblenden, zum Beispiel wie Noah und Allie sich damals kennengelernt haben und wie sie den Sommer ihres Lebens gemeinsam verbracht haben. Nicholas Sparks schafft es hier mit einfachen Worten ganz klar zu vermitteln, dass diese Zeit etwas ganz Besonderes für Noah und Allie war.

Dann wechselt die Perspektive und die Geschichte wird aus der Sicht von Allie, 29, erzählt. Sie will in drei Wochen heiraten und will Noah davor noch einmal sehen. Allie macht sich auf den Weg und als sie in New Bern ankommt, darf man Teil ihrer Erinnerungen werden. Die Rückblenden erzählen von großer Zuneigung und dem sicheren Gefühl, dass die beiden seelenverwandt sein müssen. Das ist aber nicht der übliche Kitsch. Nicholas Sparks übertreibt nicht in der Beschreibung der Emotionen, sondern schafft es ganz allein über die Reaktionen von Allie eine ganz tiefe Verbundenheit zu Noah aufzuzeigen. Alleine durch die Gesten der beiden habe ich schnell gemerkt wie viel Respekt und Liebe sich die beiden entgegenbringen und dass sie einfach füreinander bestimmt sind. Ich wollte unbedingt wissen wie es mit den beiden ausgehen wird weil ich beide Protagonisten von Anfang an sympathisch fand.

Allie kommt am Haus von Noah an und die beiden verbringen zwei Tage voller Gespräche über den Sommer damals vor vierzehn Jahren, leckerem Essen und verwirrenden Gefühlen. Danach muss sich Allie entscheiden und diese Entscheidung macht sie sich nicht leicht. Besonders gut finde ich an dem Buch, dass ich mich komplett in der Story verlieren und in die Personen hineinversetzen konnte. Suchen wir nicht alle nach der großen Liebe oder hatten sie schon vor den Augen und mussten sie gehen lassen?

Zitat
Ich bin nicht verbittert über das, was geschehen ist. Im Gegenteil. Es ist ein tröstliches Gefühl zu wissen, dass unsere gemeinsame Zeit kein Traum war, sondern Wirklichkeit. Ich bin glücklich, dass uns das Schicksal zusammengeführt hat, auch wenn es nur für so kurze Zeit war. Und sollten wir uns je an einem fernen Ort wiedersehen, werde ich Dir freundlich zulächeln und mich an unseren Sommer erinnern, den Sommer, den wir unter Bäumen verbrachten, um voneinander zu lernen und an unserer Liebe zu wachsen. Und vielleicht wirst Du für einen kurzen Augenblick auch so empfinden, wirst zurücklächeln und Dich an die Zeit erinnern, die uns für immer verbindet.(Noah, Seite 144)

Fazit
Der Roman „Wie ein einziger Tag“ zeigt sehr schön, wie wichtig die kleinen Dinge im Leben sind. Nicht Reichtum oder Erfolg sind erstrebenswert, sondern Dinge zu genießen, die das Leben lebenswert machen. Die ganze Geschichte wirkt so echt, so nah. Sie wirkt wie direkt aus dem Leben gegriffen. Das ist die Kunst von Nicholas Sparks: Geschichten zu schreiben, die jedem passieren können. Er legt keinen Wert auf ein Happy-End, sondern auf ein realistisches Ende. Und das ist der Punkt, der ihn für mich von einem „Schnulzen-Schreiber“ unterscheidet.

Ich gebe hier eine ganz klare Leseempfehlung, denn das Buch hat mich auf eine ganz einzigartige Weise berührt und zu Tränen gerührt. Wer sich emotional nicht versteckt und sich auf Gefühle einlassen kann und will, für den ist dieses Buch genau das Richtige. Es ist keine Schnulze, aber herrlich berührend.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Ein Roman über das Leben

Ich, Eleanor Oliphant
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Klappentext
Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben ...

Klappentext
Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben auf Dauer unerträglich einsam. Erst als sie sich verliebt, wagt sie sich zaghaft aus ihrem Schneckenhaus – und lernt nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst noch einmal ganz neu kennen.

Einstieg ins Buch
Wenn ich gefragt werde - von Taxifahrern, beim Friseur -, was ich so mache, antworte ich immer, dass ich im Büro arbeite. ...

Meine Meinung
Eleanor Oliphant ist ein ganz besonderer Mensch. Das Leben an sich kennt sie nicht. Jede Woche hat bei ihr den gleichen Ablauf, es gibt genau festgelegte Tage, an denen immer eine Pizza gegessen wird. Jeder Tag hat den gleichen Ablauf – Aufstehen, mit dem Bus zur Arbeit fahren, in der Mittagspause Kreuzworträtsel lösen, nach Feierabend mit dem Bus nach Hause fahren, etwas (vorher festgelegtes) Essen und alleine fernsehen. Das Wochenende jedoch mag sie nicht. Sie verbringt es ausschließlich mit ihrem besten Freund – Vodka.

Gail Honeyman hat sich in ihrem Roman mit der Frage beschäftigt, wie einsam Menschen sein können und vor allem wie es dazu kommt, dass Menschen einsam werden. Dieser Roman befasst sich nicht nur mit Einsamkeit, sondern ebenfalls mit Menschen, die nicht in unsere soziale Gesellschaft integriert sind. Mit Eleanor hat sie eine Figur geschaffen, die nicht integriert ist und zusätzlich sehr einsam und zurückgezogen lebt. Sie bei ihrer Entwicklung zu beobachten ist einfach schön. Das Thema finde ich von Grund auf schon sehr interessant und es wird immer ein aktuelles Thema sein. Nie gab es soziale Ausgrenzung mehr als heute.

Eleanor hat sich trotzdem durch ihre unbeholfene Art ziemlich schnell in meinem Herzen eingenistet. Ebenfalls ihr Kollege Raymond, der ihr auf ganz liebevolle und selbstlose Art und Weise den Weg in ein normales Leben mit Freunden zeigt. Er ist einfach ein Gutmensch! Ich hatte viel Spaß dabei zu sehen, wie geschickt Raymond Eleanor aus ihrem Schneckenhaus lockt.

Jede Figur wurde von Gail Honeyman so liebevoll gestaltet und ausgearbeitet. Allein dadurch wird das Buch zu dem, was es ist: Besonders!

Der Schreibstil von Gail Honeyman ist herrlich leicht und erfrischend. Sie macht es ihren Lesern leicht, sich in die verschiedenen Stimmungen fallen zu lassen und schafft es mit ganz kleinen einfachen Dingen Emotionen zu transportieren. Das hat mir wirklich gut gefallen. das Einzige, was mir hier gefehlt hat waren spannende Momente, aber es ist eben auch kein Thriller, sondern einfach ein wunderschöner Roman.

Zitat
Ich trug den Korb in die Küche und stellte ihn auf den Tisch. Sie dachten an mich. Als ich die bunte Schleife aufzog und die Zellophanfolie entfernte, stieg mit süßer, lieblicher Blumenduft in die Nase, köstlich und berauschend, wie ein blühender Sommergarten. Sie hatten an mich gedacht – an mich! Ich setzte mich, strich mit einem versonnen Lächeln über die Blütenblätter einer roten Gerbera und blieb eine ganze Weile so sitzen.(Seite 432)

Fazit
Mich hat der Roman zum Nachdenken angeregt und dadurch auch tief berührt. Die gesellschaftsfremden Reaktionen von Eleanor haben mich oft schmunzeln lassen und ich hatte wirklich viel Spaß dabei diesen Roman zu lesen. Nie wurde es langweilig oder langatmig.
Wer sich gern mit Charakteren identifiziert und sich in andere Personen hineinversetzt, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung! Ich freue mich bereits jetzt auf weitere Bücher von Gail Honeyman.

Veröffentlicht am 06.03.2022

Langatmig und kurzweilig!

Die kleinen Geheimnisse des Herzens
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Meine Meinung
May Rosevere ist ein sehr alte Dame, die sich mit ihren über 100 Jahren jedoch bester Gesundheit erfreut. Sie benötigt allerdings die Erinnerungen anderer Menschen um ihre Kraft zu behalten. ...

Meine Meinung
May Rosevere ist ein sehr alte Dame, die sich mit ihren über 100 Jahren jedoch bester Gesundheit erfreut. Sie benötigt allerdings die Erinnerungen anderer Menschen um ihre Kraft zu behalten. Ihr Ziel den 111. Geburtstag zu schaffen lässt May gierig werden und zwar zu Lasten ihrer Nachbarin Julia. Die hat jede Menge alte Briefe aufgehoben, die ihre Familiengeschichte erzählt. Und May ist fest entschlossen, diese Briefe zu nutzen um ihr Ziel zu erreichen. Mit jeder noch so kleinen Erinnerung, die May verbraucht, vergisst Julia allerdings etwas aus ihrem Leben. Als auch den anderen Dorfbewohnern auffällt, dass Julia immer vergesslicher wird, machen sie sich große Sorgen. Und May muss eine schicksalhafte Entscheidung treffen.

Ich hatte am Anfang so meine Schwierigkeiten in das Buch und seine Geschichte hineinzufinden. Ich las es immer wieder mal an und legte es dann an die Seite. Es packte mich einfach nicht so richtig. Aber irgendwann hab ich mir vorgenommen zuerst dieses Buch durchzulesen, bevor ich ein Neues anfange und tadaaa (!) - nun ist es ausgelesen.

May und Julia - erst Spinnefeind und am Ende beste Freunde.....es hat lange gedauert, bis ich mir merken konnte, wer nun Julia und wessen Part Mays war. Aber als ich das endlich raus hatte, wurde ich mit den Charakteren auch langsam warm. May ist grundsätzlich ein herzensguter Mensch, doch mit der Zeit und ihrer Einsamkeit wurde sie egoistisch und eigenbrödlerisch. Julia dagegen muss der Leser einfach mögen. Sie ist warmherzig, aufgeschlossen und ihre gelegentliche Verwirrung ist sehr niedlich. Auch die anderen Figuren wie die Enkelin von Julia - Emily - und der alleinerziehende Vater Andy von nebenan sind authentisch ausgearbeitet.

Die Story an sich ist eher langatmig aufgebaut. Für mich gab es zwei Handlungsstränge: Einmal die Geschehnisse rund um die unglaubliche Gabe von May und zum zweiten die Entwicklung von Emily und Andy. Auf fast 500 Seiten entscheidet sich May zu einem besseren Menschen oder steinalt zu werden und ganz nebenbei (aber mit vielen Hochs und Tiefs) entwickelt sich die lose Beziehung von Emily und Andy zu einer romantischen Partnerschaft. Leider hat mich wenig zum Weiterlesen animiert, sodass dieses Buch zwar eine leichte Lektüre für den Sommerurlaub ist, aber doch eher kurzweilig im Gedächtnis bleiben wird. Der Schreibstil ist leicht und bildhaft, aber nicht packend. Erst am Ende der fast 500 Seiten wurde die Geschichte für mich interessant - ich wollte wissen, wie May sich entscheidet.

Ich mag es wenn am Ende eines Buches (sofern es sich nicht um einen Mehrteiler handelt) keine Fragen mehr offen sidn und sich alle verworrenen Fäden aufgelöst haben. Hier bleiben für mich am Ende jedoch Fragen offen.

Fazit
Ein Roman, der als leichte Lektüre im Urlaub gut geeignet ist und dessen Geschichte gemütlich vor sich hinplätschert. Von mir eine gute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2020

Unterhaltsam, aber emotionslos

Warrior Cats - Die Macht der Drei. Verbannt
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Meine Meinung
Der DonnerClan wird vom Stamm des eilenden Wassers um Hilfe gebeten. Fremde Katzen machen den Stammkatzen das Leben schwer, stehlen deren Beute und verdrängen sie immer mehr. Feuerstern entscheidet ...

Meine Meinung
Der DonnerClan wird vom Stamm des eilenden Wassers um Hilfe gebeten. Fremde Katzen machen den Stammkatzen das Leben schwer, stehlen deren Beute und verdrängen sie immer mehr. Feuerstern entscheidet ein paar Krieger zur Unterstützung auf die lange Reise in die Berge zu schicken, denn einst half auch der Stamm den Clan-Katzen auf der großen Reise und gewährte ihnen Unterschlupf und Nahrung. Brombeerkralle, Eichhornschweif, Krähenfeder und Bernsteinpelz waren bereits auf der großen Reise dabei und treten die lange Reise nun zusammen mit den vier Schülern Häherpfote, Windpfote, Distelpfote und Löwenpfote an. In den Bergen angekommen stoßen Sie auf Ablehnung und Misstrauen und merken, wie schwer es werden wird, die Heimat des Stammes zurückzuerobern.

Die Charaktere hat das Team von Erin Hunter wieder sehr schön dargestellt. Die Krieger sind viel erfahrener und handeln wesentlich überlegter. Die Schüler albern am Anfang der Reise noch viel rum, doch je länger die Reise dauert und je mehr Gefahren sie überstehen, desto reifer und nachdenklicher werden die vier. Sie werden erwachsen. Die Schüler müssen sich mit Mobbing und Unterdrückung auseinandersetzen und jeder einzelne entwickelt seinen individuellen Standpunkt dazu. Diese Entwicklung hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil hat mich durch das Buch getragen. Sehr leicht und flüssig, aber dennoch mitreißend geschrieben, hat es mir Spaß gemacht, das große Abenteuer mit zu verfolgen. Spannung gab es im Gegensatz dazu leider etwas wenig, nur ein paar kleinere Aktionen und das Ende haben für Spannung gesorgt. Unterhaltsam war das Buch trotzdem, denn alleine das Zusammenspiel der Katzen gefällt mir gut.

Der Stamm des eilenden Wassers hat mich allerdings ganz schön genervt. Sie wurden bedroht und ihre Beute wurde gestohlen und doch weigern sie sich um ihr Zuhause zu kämpfen. Immer wieder wirken sie völlig resigniert. Am liebsten wäre ich manchmal aufgesprungen und hätte sie in den Hintern getreten damit sie endlich aufwachen.

In diesem Teil der Staffel haben mir ein wenig die Emotionen gefehlt. Ich konnte mit keiner Katze so richtig mitfiebern und fühlte mich zwar gut unterhalten, aber so richtig gepackt war ich nicht. Ich fand das sehr schade und auch ein bisschen enttäuschend. Gerade weil das in den vorangegangen Büchern der Serie nicht so ist. Aber vielleicht bin ich hier auch schon ein bisschen zu verwöhnt.

Fazit
Dieser Teil der Staffelgeschichte bringt mich nicht weiter, denn mir geht der Sinn der Reise nicht auf. Sicherlich ein schwächerer Band der Staffel. Dennoch ein lesenswertes Buch. Von mir eine solide Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2020

Lesenswert und stimmig!

Fahr zur Hölle
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Meine Meinung
Die forensische Anthropologin Tempe Brennan hat ihren Urlaub auf Hawaii genossen und als sie zurück nach Charlotte kommt, wartet auch gleich schon wieder Arbeit auf sie. Das große NASCAR-Rennen ...

Meine Meinung
Die forensische Anthropologin Tempe Brennan hat ihren Urlaub auf Hawaii genossen und als sie zurück nach Charlotte kommt, wartet auch gleich schon wieder Arbeit auf sie. Das große NASCAR-Rennen steht vor der Tür und auf der Müllhalde nebenan wird ein Fass gefunden, in dem eine Person einbetoniert wurde. Tempe übernimmt den Fall und befreit die Leiche Stück für Stück aus dem Fass. Der Beton wird als der gleiche Beton identifiziert, der damals auch für die Rennstrecke benutzt wurde und so werden schnell Vermutungen laut, dass der Mord etwas mit der Strecke zu tun haben könnte. Da vor Jahren auch zwei Teenager spurlos verschwunden sind, die fast jeden Tag auf der Rennstrecke unterwegs waren, wird der Fall immer komplizierter und Tempe zerbricht sich den Kopf darüber was vor 12 Jahren passiert sein könnte. Als sie der Sache auf den Grund geht, taucht das FBI auf und beschlagnahmt Beweise. Sogar Leichen verschwinden spurlos. Das weckt erst recht die Neugier von Tempe. Und genau das bringt sie in Gefahr.

In "Fahr zur Hölle" geht es um die Aufklärung des Verschwindens der beiden Teenager Cale und Cindi. Kathy Reichs ist es gut gelungen, den Fall langsam aufzubauen und ein paar falsche Fährten zu legen. Zwischendurch gibt es die ein oder andere Gefahre für Tempe, es werden Menschen ermordet und am Ende überschlagen sich die Ereignisse. Bis zum Schluss wusste ich wirklich nicht, wer der Bösewicht ist. Das Ende war plausibel und doch überraschend. Etwas trocken empfand ich dagegen die detaillierten Beschreibungen zum NASCAR-Rennen. Es wurde viel erklärt und obwohl ich mit einigen Namen sogar etwas anfangen konnte, war es doch etwas viel des Guten. Das sehen NASCAR-Fans aber wahrscheinlich anders. Dafür blieb die private Seite von Tempe relativ stark im Hintergrund. Es gab nicht viel über ihr Liebesleben, dabei war ich doch gespannt, wie es mit Detective Ryan weitergeht. Ich habe bis hier hin alle Bücher von Kathy Reichs gelesen und für mich ist es einfach schon interessant, wenn ich ihrem Alltag beiwohnen darf.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. So war es für mich einfach das Buch innerhalb von zwei Tagen durchzulesen. Dazu beigetragen haben natürlich auch die Cliffhanger, die Kathy Reichs immer am Ende jedes Kapitels geschickt einbaut. Da muss ich einfach jedes Mal weiterlesen weil ich wissen will wie es weitergeht.

Kathy Reichs befasst sich hier sehr kritisch mit der Vermutung, dass das FBI oder auch Geheimdienste nicht immer daran interessiert sind, Verbrechen aufzuklären. Sie kennen Mittel und Wege, Dinge zu vertuschen, die nicht für die Öffentlichkeit gedacht sind. Es ist eine Grundsatzfrage, ob es das Recht der Öffentlichkeit ist, die Wahrheit zu erfahren oder ob die Wahrheit einfach manchmal nicht zu verkraften ist.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Leser, die noch kein anderes Buch aus der Serie gelesen haben, etwas enttäuscht sein könnten. Das NASCAR-Rennen und das Drumherum drängt sich hier schon stark in den Vordergrund und teilweise fehlt den Charakteren auch ein wenig Tiefgang, ausgenommen die Charaktere, die sich sowieso durch die Serie ziehen. Das gibt dem Spannungsbogen nur wenig Spielraum sich aufzubauen. Erst gegen Ende des Thrillers nimmt der Plot so richtig an Fahrt auf und bleibt dann aber spannend bis zum Schluss. Die ersten zwei Drittel des Buches plätschern dagegen eher leicht vor sich hin. Sicherlich nicht ihr stärkstes Buch, aber dennoch lesenswert.

Fazit
"Fahr zur Hölle" ist wieder mal ein gelungener Thriller von Kathy Reichs. Es macht mir einfach immer wieder Spaß Tempe Brennan bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Für alle Fans der Buch-Serie und für alle, die gerne einen Thriller lesen, der nicht dadurch leben muss, dass auf jeder zweiten Seite ein Massaker ausbricht. Von mir eine klare Leseempfehlung!

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