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Veröffentlicht am 04.10.2023

Icebreaker

Icebreaker
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Dieses Buch beginnt mit einer spicy Szene. Allerdings nicht zwischen Nathan und Stassie, was mich wirklich verwundert hat, sondern zwischen Stassie und Ryan. Die beiden pflegen eine Freundschaft Plus und ...

Dieses Buch beginnt mit einer spicy Szene. Allerdings nicht zwischen Nathan und Stassie, was mich wirklich verwundert hat, sondern zwischen Stassie und Ryan. Die beiden pflegen eine Freundschaft Plus und gerade am Anfang war ich sogar ein bisschen traurig, dass wir hier keine Friends-to-lovers-Liebesgeschichte bekommen, sondern eine Enemies-to-lovers. Denn während Stassie und Nathan am Anfang ziemlich aneinandergeraten und zumindest von ihr aus sofort große Abneigung herrscht, ist die Beziehung zwischen Stassie und Ryan unglaublich harmonisch. So harmonisch, einvernehmlich und supportive, dass sie für mich ein klares Highlight des Buches war. Denn die beiden schlafen zwar miteinander, unterstützen sich aber auch bedingungslos, wenn Interesse an einer anderen Frau oder Mann aufkommt. Das fand ich so, so schön. Gerne mehr solcher Freundschaften in Büchern! Und auch die ganz natürliche Darstellung von einer Frau, die eine Sexfreundschaft eingeht, um ihre Bedürfnisse nach eigenen Bedingungen stillen zu können, das hat schon fast einen Applaus verdient, weil das wirklich selten der Fall ist. Und hier fand ich das sehr natürlich und selbstverständlich dargestellt.

DIE LIEBESGESCHICHTE
Also Enemies-to-lovers. Aber irgendwie auch nur auf dem Papier. Denn Stassie kann Nathan anfangs wirklich nicht leiden, aber so richtig verstanden warum habe ich das nicht. Es wirkt ein bisschen vorgeschoben. Vielleicht sollte es auch unbedingt dieser Trope werden, weil er gut ankommt. Sinn macht es jedenfalls nicht, vor allem weil die Anziehung zwischen den beiden enorm stark ist. So stark, dass das in einigen cringen Sexszenen endet. Versteht mich nicht falsch, ich bin grundsätzlich nicht der Fan von spicy Szenen in Büchern, weil die (für mich persönlich) meistens einfach nur seltsam sind. Aber es sich in einem Uber, in dem weitere sechs Personen sitzen, besorgen zu lassen … puh, also das ist halt wirklich absolut gar nicht mein Fall. Und das ist nur eine von vielen für mich deplatzierten “sexy” Handlungen in diesem Buch.

Letztendlich hat mich auch die sich entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Stassie und Nathan nicht überzeugt. Ich habe die Emotionen einfach nicht gefühlt, da war kein Kribbeln, keine Funken. Und da tue ich mir in letzter Zeit generell schwer bei Liebesromanen. Aber bei diesem war es aufgrund der Ausgangslage, dass ich die Annäherung schon seltsam fand und nicht gefühlt habe, einfach nochmal schwieriger.

TOXISCHE BEZIEHUNGEN
Mein Hauptaugenmerk lag dann doch eher auf der Auflösung der toxischen Freundschaft zwischen Stassie und ihrem Eiskunstlauf-Partner und Mitbewohner Aaron. Und diesen Handlungsstrang fand ich richtig, richtig gut! Toxische Verhaltensweisen haben sich schon so in unseren Alltag integriert, dass wir uns diesen gar nicht bewusst sind. Deshalb finde ich es wirklich toll, dass das in einem Liebesroman thematisiert wird. Und Grace hat das hier wirklich richtig gut dargestellt, sehr vielschichtig und realitätsnah. Das hat mich stark beeinflusst und ist auch der einzige Grund, warum mir das Buch trotzdem noch positiv im Kopf hängen geblieben ist.

FAZIT
Insgesamt kann ich nur sagen: Für die Liebesgeschichte muss man dieses Buch nicht lesen. Es sei denn man mag spicy Szenen und Pseudo-Enemies-to-lovers. Wofür es sich für mich gelohnt hat: die Nebenhandlung über toxische Freundschaft. Die hat mir nämlich wahnsinnig viel gegeben, in dem sie mich an eigene Erfahrungen erinnert hat und das Gefühl in mir ausgelöst hat, wirklich glücklich zu sein, das hinter mir gelassen zu haben.

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Veröffentlicht am 16.08.2023

Und wenn du mich küsst

Und wenn du mich küsst
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Taddy ist Ersatzquarterback der Stars. Obwohl er nur noch selten wirklich aufs Spielfeld darf, ist er aufgrund seiner ansehnlichen Optik einer der bekanntesten und beliebtesten Footballstars. Olivia Shore ...

Taddy ist Ersatzquarterback der Stars. Obwohl er nur noch selten wirklich aufs Spielfeld darf, ist er aufgrund seiner ansehnlichen Optik einer der bekanntesten und beliebtesten Footballstars. Olivia Shore spielt als Operndiva allerdings in einer ganz anderen Liga. Das ist beiden ziemlich schnell klar, aber auf ganz unterschiedliche Weise.

Was ich an Phillips Büchern so gerne mag, ist der Witz, mit dem sich die Hauptcharaktere jedes Mal begegnen und die scharfen Zungen der Protagonistinnen. Auch das bleibt hier wieder nicht aus und doch unterscheidet sich dieses Buch von anderen Romanen der Autorin. Man merkt „Und wenn du mich küsst“ ganz deutlich an, dass sich die Autorin weiterentwickelt hat und ihre Liebesromane mit der Zeit gehen. Zwar beinhalten Phillips Liebesromane immer starke unabhängige Frauen, aber das Thema Feminismus und Unabhängigkeit der Frau tritt in diesem Buch noch einmal ganz anders auf. Viel deutlicher und stärker, was mir wahnsinnig gut gefallen hat.

Die Anziehung zwischen Taddy und Olivia ist deutlich spürbar, aber sie möchte sich nicht auf den Footballstar einlassen. Beide haben sehr große Egos, die des öfteren miteinander kollidieren und Olivia möchte nicht Gefahr laufen, zurückstecken zu müssen. Sie liebt ihre Karriere und würde alles dafür tun, aber sie weiß auch, dass sie in einer Beziehung oft zurücksteckt. Nicht, weil der Mann das von ihr erwartet, sondern weil sie es von sich aus tut, um den Mann (in seiner Karriere) zu unterstützen. Was ja durchaus ein gesellschaftlich antrainiertes Problem von vielen Frauen ist.

Aber es dreht sich nicht alles um Olivias Zweifel. Ihre Vergangenheit schiebt sich immer wieder in den Vordergrund. Denn Olivias Exverlobter ist gestorben und seit dem erhält sie anonyme Drohbotschaften, in denen man ihr die Schuld für den Tod gibt. Die Schuldgefühle drohen sie daher zu ersticken.

Anhang des Klappentextes hätte ich nur mit Reibereien zwischen die Hauptcharekteren gerechnet, bis sich diese eben verlieben und happy ever after sind. Dieser Suspense-Anteil hat mich daher sehr überrascht. Im positiven Sinne, denn eigentlich fand ich das ganz spannend. Liebesromane mit Spannungselementen habe ich bisher kaum gelesen, weshalb das eine schöne Abwechslung war.

Trotzdem kam mir dieser „Reibereien“-Teil einfach zu kurz. Der Anfang geht wahnsinnig schnell. Es ist ein bisschen, als würde sich die Geschichte in 1.8x Geschwindigkeit abspielen, was unglaublich schade ist, weil die Tiefe der Charaktere dadurch sehr verloren gegangen ist. Sie verlieben sich dann quasi schon ineinander, bevor ich sie richtig kennen lernen konnte. Wodurch jegliche Emotionen und Romantik an mir abgeprallt sind. Und genau das erwarte ich bei einem Liebesroman ja nicht.

FAZIT
„Und wenn du mich küsst“ ist ein Liebesroman mit vielversprechenden Elementen, der am Ende aber einfach nicht ganz rund wirkt. Zwar ist das Buch zwischendurch sehr spannend und bringt so einige humorvolle Szenen mit sich, aber am Ende fehlen doch die romantischen Funken.

Auch wenn dieses Buch nicht zu meinen Favoriten zählt, kann ich die Liebesromane von Susan Elizabeth Phillips generell sehr empfehlen. Meine Lieblinge sind „Bleib nicht zum Frühstück“ und „Dieser Mann macht mich verrückt“.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Feministische Fantasy

We Will Give You Hell
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In “We will give you hell” geht es um Hella, die gemeinsam mit ihren Freund*innen nach dem Abi eine Reise nach Schweden unternimmt. Ziemlich schnell erfahren wir, welche familiären Probleme Hell hat, denn ...

In “We will give you hell” geht es um Hella, die gemeinsam mit ihren Freund*innen nach dem Abi eine Reise nach Schweden unternimmt. Ziemlich schnell erfahren wir, welche familiären Probleme Hell hat, denn ihr Stiefvater kann sie überhaupt nicht leiden. Es geht sogar so weit, dass er behauptet, ihre ständige Wut mache sie böse, und dafür sorgt, dass auch ihre Mutter sie meidet.

“We will give you hell” ist ein feministisches Fantasy-Buch. Statt klassischer Zauberei ist die Magie hier die feministische Wut. Damit greift Frisch viele gesellschaftskritische Themen bezüglich des Umgangs mit Frauen in dieser Welt auf. Feministische Wurt als eine Art Fantasy-Fähigkeit zu verwenden, finde ich extrem spannend. Etwas ähnliches ist mir bisher noch nicht untergekommen, was dieses Buch ziemlich einmalig macht. Trotzdem hatte ich ein paar Schwierigkeiten mit dieser Geschichte.

Zunächst einmal empfand ich den Anfang als sehr schwerfällig. Ich habe auch zwei Anläufe gebraucht, um überhaupt in die Geschichte zu finden. Und das lag nicht einmal unbedingt an Hell als Hauptcharakter. Dass sie eine Protagonistin ist, die mal nicht unbedingt eine Sympathieträgerin ist, finde ich für die Geschichte sehr passend. Denn auch das ist etwas, für das man weibliche Protagonistinnen viel schneller verurteilt als männliche. Allerdings wirkte Hells ständige Wut im Buch teilweise doch etwas konstruiert. Das hat mir den Zugang zu ihr ein bisschen erschwert, was aber viel mehr an der Erzählweise als am Charakter liegt.

Der Anfang war wie erwähnt etwas schwerfällig. Das ändert sich, sobald die Gruppe zum Wandern in den Wald kommt. Hier überschlagen sich die Ereignisse. Hells Wut wird immer stärker und alles lockt sie zu einer Gruppe Frauen, die im Wald lernt mit ihrer Wut umzugehen und sie zu stärken und die Welt ins Gleichgewicht zu rücken. Hier wird das Buch richtig spannend!

Trotzdem hat es der Handlung ein bisschen an Drive gefehlt. Die Ereignisse fügen sich nicht richtig geschmeidig aneinander. Die Handlung wirkt ein bisschen so als wäre sie auseinander geschnitten und danach wieder zusammengeflickt worden. Sie ergibt kein komplett ebenmäßiges Bild.

FAZIT
“We will give you hell” ist mein erstes Buch, in dem das Thema Feminismus so zentral und gut behandelt wird. Damit hebt es sich natürlich stark von anderen Fantasyromanen ab. Trotzdem bin ich nicht vollends überzeugt. Meine Kritik beschränkt sich aber hauptsächlich auf die Erzählweise der Geschichte, denn die hätte einfach noch ein bisschen packender, die Handlung noch etwas schwungvoller sein können. Dennoch habe ich mich unterhalten gefühlt.

Wenn ihr auf der Suche nach Fantasyromanen mit gesellschaftskritischen Themen seid, kann ich euch nicht nur “We will give you hell” empfehlen, sondern auch “Der Hexenzirkel Ihrer Majestät”. Hier ist der Cast noch etwas diverser und das Buch bietet nicht nur ein bisschen Feminismus, sondern noch weitere wichtige Gesellschaftsthemen.

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Veröffentlicht am 09.08.2023

Up to date

Up to Date – Drei Dates machen noch keine Liebe – oder doch?
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Ich habe das vergangene Jahr über einige negative Kritiken zu dem Buch gelesen, weshalb ich nicht ganz unvoreingenommen war. Und am Anfang hat es mich auch wirklich nicht mitgerissen. Wir erleben, wie ...

Ich habe das vergangene Jahr über einige negative Kritiken zu dem Buch gelesen, weshalb ich nicht ganz unvoreingenommen war. Und am Anfang hat es mich auch wirklich nicht mitgerissen. Wir erleben, wie die drei Frauen am Valentinstag auf Joseph Carter warten und versetzt werden. Die Geschichte wird aus den drei Perspektiven der Frauen erzählt, die sich im Nachgang fragen, weshalb sie versetzt wurden. Dabei reicht die Palette von verständnisvoll bis hin zu wütend.

Joseph Carter entschuldigt sich bei allen drei Frauen. Und obwohl er als zwar ansehnlich, aber eher unscheinbar beschrieben wird, verzeihen ihm die Frauen. Es ist als hätte er einen Zauber des Charmes auf sie gelegt. Ich war ein bisschen fassungslos, weil ich als Leserin ja von den jeweils anderen Frauen weiß, auch wenn sie selbst es nicht tun.

Wie bereits erwähnt, das Buch hat mich Anfangs nicht fesseln können. Weil ich den Eindruck gewonnen hatte, dass Joseph Carter total der Aufreißer ist. Dadurch konnte ich bei den einzelnen Annäherungen nicht richtig mitfiebern. Weil ich mir gewünscht habe, dass die drei vollkommen unterschiedlichen Frauen nicht auf ihn hereinfallen.

Die Handlung zieht sich etwas. Gleichzeitig wirken die Charaktere sehr undurchschaubar. Auch das macht es schwierig, überhaupt in die Geschichte reinzufinden.

Doch dann nimmt die Handlung eine Wendung, die ich absolut nicht habe kommen sehen Diese Auflösung des ganzen fand ich so genial, dass das Buch in der Bewertung direkt ein bisschen hochgesprungen ist. Wenn ich jetzt an das Buch zurückdenke, finde ich diese Art, die Geschichten von Jane, Siobhan und Miranda zu erzählen, absolut genial. Es ist für mich ein bisschen mindblowing.


FAZIT
„Up to date“ ist ein solider Liebesroman, der mit überraschender Wendung punkten kann. Aber, und da muss man ganz ehrlich sein, der sich ziehende Anfang nimmt dieser Wendung ein bisschen an Wirkung. Am Ende bleibt trotzdem der Eindruck eines eher mittelmäßigen Buches. Obwohl ich die Kunst hinter den Handlungssträngen wirklich bewundern kann, ist der Gesamteindruck beim Lesen ein anderer.

Empfehlen kann ich das Buch dennoch, weil es für mich mal ein ganz anderer Liebesroman war. Mit „Love to share“ von Beth O‘Leary ist dieser Roman zwar nicht zu vergleichen, aber wer nicht zu festgefahren ist, wird an dieser Geschichte sicher seine Freude haben.

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Veröffentlicht am 15.07.2023

Band 3 der "Ice Planet Barbarians"

Ice Planet Barbarians – Kira und Aehako
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Der SciFi-Romance Roman “Ice Planet Barbarians – Kira und Aehako” von Ruby Dixon ist der dritte Band der „Ice Planet Barbarians“-Reihe. Das Buch ist am 06.01.2023 im Piper Verlag erschienen und hat 272 ...

Der SciFi-Romance Roman “Ice Planet Barbarians – Kira und Aehako” von Ruby Dixon ist der dritte Band der „Ice Planet Barbarians“-Reihe. Das Buch ist am 06.01.2023 im Piper Verlag erschienen und hat 272 Seiten. In diesem Buch reisen wir erneut auf den frostigen Heimatplaneten der Sa Khui und begleiten eine weitere Menschenfrau bei ihrem neuen Leben weit abseits der Erde.

„ICE PLANET BARBARIANS“
In dieser Reihe geht es um mehrere Frauen, die von Aliens entführt werden. Beim Transport geht etwas schief, weshalb die Frauen auf dem Ice Planet abgeworfen werden. Doch da warten schon die nächsten Aliens auf sie. Die blauen Sa-Khui wollen den Frauen aber nichts böses, sondern erhoffen sich von ihnen, ihr Khui zum schwingen zu bringen. Denn wenn das Khui zweier Personen füreinander schwingt, sind sie füreinander bestimmt, und nur dann können sie auch Nachwuchs bekommen.

Im ersten Band verfolgten wir Georgie dabei, wie sie als unfreiwillige Anführerin der Frauengruppe loszog, um den Ice Planet zu erkunden und Hilfe zu suchen. Die fand sie in Vektal, dem Häuptling der Sa-Khui. Trotz anfänglicher Sprachschwierigkeiten kommen sich die beiden näher und retten letztendlich die Menschenfrauen aus dem abgestürzten Frachtraum. Nachdem die Frauen auch einen Khui bekommen haben, bleiben Georgie und Vektal nicht das einzige füreinander bestimmte Paar.

Im zweiten Band verfolgten wir Liz & Raahosh. Als Raahosh in Liz seine Gefährtin erkennt, entführt er sie, um sie ungestört von den anderen Sa Khui-Männern für sich gewinnen zu können. Seine ruppige Art kommt aber alles andere als gut bei ihr an. Dennoch verlieben sich die beiden ineinander, aber die Entführung bleibt beim Stamm nicht ungestraft.

BAND 3: KIRA & AEHAKO

Die „Ice Planet Barbarians“-Reihe hat es mir bereits nach dem ersten Band total angetan. Und dabei ist es nicht unbedingt die Faszination für die Sa Khui, die mich zum Weiterlesen antreibt. Sondern viel mehr die Neugierde, wie sich Menschen so weit entfernt von der Erde auf einem frostigen Planeten schlagen. Ich finde es total spannend mit zu verfolgen, wie sich die Menschenfrauen von Band zu Band mehr in den Stamm integrieren und es irgendwie schaffen, sich ein neues Leben aufzubauen, das absolut nichts mit ihrem alten gemein hat.

Natürlich steht aber genau dieser Aspekt nicht im Vordergrund. Es geht hauptsächlich um die Romance. Darum, wie die Schicksalsgefährten zueinander finden und welche Steine ihnen dabei teilweise in den Weg gelegt werden.

Während ich genau das in den vorherigen Bänden noch ganz schön fand (ich mag die Idee von zwei Individuen, die von etwas Höherem füreinander bestimmt sind – in diesem Fall von einem Parasiten), hat es sich immer merkwürdiger angefühlt. Die Sa Khui und die Menschenfrauen tragen Khuis in sich. Das sind kleine Würmer, die sie am Leben erhalten, da sie an der Luft auf dem Planeten sonst innerhalb von ein paar Tagen sterben würden.

Dieser Khui vibriert, sobald die Menschenfrau ihren Gefährten trifft. Ausgesucht werden die Gefährten danach, mit welcher Person man am besten Nachkommen zeugen kann. Und das ist der Punkt, den ich immer ungemütlicher finde.

Denn der Fokus liegt immer mehr genau darauf: Kinder kriegen. Und sonst nichts anderes. Für etwas anderes sind die Paare nicht da und genau das leitet jeden Sa Khui an. Natürlich waren das in den ersten beiden Bänden auch wichtige Themen, aber eher so nebenbei, wie ich fand. Jetzt wird es zu so einem zentralen Thema, dass gefühlt jedes andere Thema oder auch die Romantik total in den Hintergrund gerät.

Aber zu Kira und Aehako. Zu den beiden gibt es kaum etwas zu sagen, denn ehrlich gesagt passiert im dritten Band der Reihe überhaupt nicht viel. Aehako, der bislang als sehr humorvoll rüberkam, steckt hier ziemlich zurück. Und Kira bleibt genauso oberflächlich, wie sie es bisher war. Aehako ist sich sicher, dass sie seine Gefährtin ist. Kira weiß, dass sie unfruchtbar ist und ihr Khui deshalb nicht erwachen wird.

Das ist das zentrale Thema. Kira würde sich gerne auf Aehako einlassen, aber sie weiß, dass auch sein Khui niemals für sie erwachen wird, weil sie unfruchtbar ist, und hat deshalb Angst, dass sie sich vollkommen auf ihn einlässt und er sie dann für eine andere Frau verlassen muss.

Neben genau dieser Thematik geht es bei Kira generell viel um Angst. Sie trägt nach wie vor den Übersetzer, den man ihr bei der Entführung schmerzhaft ins Ohr gepflanzt hat. Und genau wegen diesem Gerät hat sie ständig Angst, dass die Entführer-Aliens zurückkommen, um die Frauen wieder zu holen.

Und das war so ziemlich alles, was hier inhaltlich passiert. Es gibt gegen Ende mal noch kurz Action (das einzig positive an dem Buch) und natürlich gibt es ein Happy End. Ihr könnt euch denken, was das für Kiras Unfruchtbarkeit bedeutet, aber da will ich jetzt mal nicht zu sehr ins Detail gehen. Abgesehen davon war es das. Und deshalb ist dieses Buch für mich auch der schlechteste Band der Reihe.

FAZIT
Eigentlich kann ich die „Ice Planet Barbarians“-Reihe sehr empfehlen. Band 1 und 2 haben mir nämlich sehr gut gefallen und sind perfekt für Leser*innen, die Lust auf Romance mit ein bisschen neuer und spannender Thematik haben, aber gerade nach etwas leichtem suchen, bei dem man nicht besonders viel mitdenken muss. Hierfür ist die Reihe perfekt, weil sie kurzweilige Unterhaltung on point liefert. Die ersten beiden Bände eigenen sich dafür besonders gut.

Den dritten Band über Kira und Aehako mochte ich leider nicht so gerne, aber da die einzelnen Teile nur wenige Seiten haben, lässt sich die Geschichte gut weglesen, wenn man die Reihe lückenlos erleben will. Hier eine kleine Vorschau: Den vierten Band mochte ich wieder sehr gerne!

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