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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2023

Bleibt nicht lange im Kopf

Wo die Liebe dich findet
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Das Cover ist echt hübsch. Mir gefällt auch, dass kein Mann abgebildet ist. Die Farben sind zart und erinnern einen definitiv an die schönen Seiten Schottlands. Leider kann der Inhalt jedoch nicht mit ...

Das Cover ist echt hübsch. Mir gefällt auch, dass kein Mann abgebildet ist. Die Farben sind zart und erinnern einen definitiv an die schönen Seiten Schottlands. Leider kann der Inhalt jedoch nicht mit dem schönen Cover mithalten.

Die Protagonistin Holly redet von Mädchen, wenn es um Frauen, die Männer daten, geht. So etwas sollten gerade Schriftstellerinnen nicht schreiben. Sie untergraben die Würde der Frauen.

Ansonsten gibt es ein bisschen viele Charaktere, die man alle konzentriert im Kopf behalten muss. Jedoch handelt es sich um eine kleine Dorfgemeinschaft. Da kennt sich jeder und außerdem hat gerade Holly mit den meisten im Dorf mindestens einmal zu tun, da sie als Veterinärin arbeitet und die meisten im Dorf von Landwirtschaft leben oder Haustiere haben. Eine Szene fand ich zudem verwunderlich, da Holly sich über Feuerwerk freut statt sich darüber aufzuregen. Noch dazu hat der Roman seine Längen.

Insgesamt handelt sich hierbei leider um eine klassische Liebesgeschichte, bei der die Frau nahezu sofort in den Mann verliebt ist. So bleibt keine Spannung. Das ganze Buch bis zum großen Drama durch haben sie sich dabei nur dreimal gesehen und noch ein paar SMS geschrieben. So verliebt man sich doch nicht. Ich bin daher etwas enttäuscht.

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Veröffentlicht am 09.11.2023

Ausbaufähig

Im Prinzip ist alles okay
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Miryam Topals Leben ist von Anfang an schwierig. Ihr Vater, Ibo, schlägt seine Frau Sylvie, die jedoch anstatt einer Scheidung ins Auge zu fassen, lieber zu Flaschen greift, um in das klassische Rollenbild ...

Miryam Topals Leben ist von Anfang an schwierig. Ihr Vater, Ibo, schlägt seine Frau Sylvie, die jedoch anstatt einer Scheidung ins Auge zu fassen, lieber zu Flaschen greift, um in das klassische Rollenbild zu passen. Mit der Zeit findet man heraus, dass beide Familien schon sehr viel Gewalt in ihrem Elternhaus erfahren haben und es daher gar nicht anders kennen. Miryam will daher so schnell wie möglich raus aus der Hölle und trifft dabei Entscheidungen, die in ihre eigene persönliche Hölle führen. Kann sie sich überhaupt von ihrer Familie befreien?

Der Anfang des Romans hat mir wirklich gut gefallen. Polat schreibt ungeschönt über die Erfahrung vieler Menschen, die an Generationentraumas und kulturellen Kämpfen leiden. Jedoch ist mir die Kritik viel zu blass erschienen. Hier hätte sie viel tiefer gehen können. Sie hat jedoch leider nur an der Oberfläche gekratzt.

Außerdem ist mir das Ende viel zu beschönigt und gleichzeitig offen. Sie hat am Ende ihren Frieden gefunden, nur um im Epilog dann nochmal das ganze Kartenhaus in sich zusammenfallen zu lassen. Schade, dass Miryam hier nicht konsequenter war, denn so wird sie eher nicht finden, wonach sie sucht.

Abgesehen davon hat mir auch nicht gefallen, dass sie am Anfang stets von ihrem Baby und Kind spricht und gegen Ende plötzlich sowohl Geschlecht als auch Name erwähnt. Das habe ich nicht verstehen können. Was wollte Polat mit diesem Bruch bezwecken? Zudem schreibt sie gegen Ende, dass ihr Social Media Plattformen bei ihrem großen Problem sehr geholfen haben und wirbt für diese. Das sehe ich zum Beispiel extrem kritisch. Weiterhin baute sie andauernd Brands in ihren Roman ein, was ich von simplen Liebesromanen kenne, aber hier nicht erwartet hätte. Bekommt sie dadurch mehr Follower und ihre Tantiemen wachsen? Das war in meinen Augen daher sehr deplatziert.

Insgesamt kann ich den Roman halb empfehlen. Der Beginn war wirklich gut. Ich bin mir sicher, dass sich viele Leserinnen hier mit Miryam identifizieren können, wenn sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Aber auch Leserinnen, die aus heilen Familien kommen, werden hier durch den markerschütternden Einblick, sich besser in die Leben von Immigrantinnen hineinversetzen können.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Zeitreisen

Mein schrecklich schönes Leben
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Für diesen Roman sollte man in der griechischen Mythologie interessiert sein. Ich habe da kein Interesse, aber die Protagonistin Cassandra, ist da besessen von und erzählt die Leben der halben Götter, ...

Für diesen Roman sollte man in der griechischen Mythologie interessiert sein. Ich habe da kein Interesse, aber die Protagonistin Cassandra, ist da besessen von und erzählt die Leben der halben Götter, wenn es in die Szene zum Vergleichen passt. Das fand ich am Anfang noch interessant, aber mit der Zeit, wurde es mir zu viel, gehörte aber zu ihrem Charakter. Smale hat die Vergleiche immerhin gut in den Text integriert, sodass ich sie verstehen konnte.

Das Buch ist am Anfang ähnlich wie der Film "Und täglich grüßt das Murmeltier", nur etwas ohne den besonderen Zauber, da Cassandra hier in ihre letzten 4 Monate zurückreisen kann und dies auch gern humorvoll tut und dabei die Vergangenheit zu ihrem Gunsten sowohl privat als auch beruflich ändert, nur erfüllt sie das dann doch nicht... Im letzten Viertel wurde ich dann sehr überrascht, dass plötzlich ein Familienproblem erscheint, das bisher nur sporadisch angedeutet wurde und ich diesem daher beim Lesen nicht viel Aufmerksamkeit bemessen hatte. Das hat für mich ein bisschen den roten Faden im Roman zerstört und ab da gefiel mir das Buch nicht mehr, auch wenn sich Smale bemüht hat, alles zu einem gelungenen Happy End zu bringen.

Außerdem habe ich mich immer gefragt, wie es kommt, dass sie plötzlich mit 31 die Gabe besitzt in der Zeit zu reisen. Leider wurde das ebenfalls nicht aufgelöst. Dabei hätte mir das gefallen, wenn man den Anstoß gewusst hätte. Ein Blitzeinschlag, etc. hätte mir hier gereicht.

Auf jeden Fall ist noch zu betonen, dass es keine klassische Liebesgeschichte ist. Daher empfehle ich das Buch Fans der griechischen Mythologie und Zeitreisen, wobei ich (wie auch eine Person im Buch) finde, dass sie die Gabe viel besser genutzt haben könnte.

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Veröffentlicht am 10.10.2023

Reicht leider nicht an ihr Debüt

Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
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Nachdem ich letztes Jahr Stehns Debüt verschlungen habe und absolut begeistert von all den Intrigen und Verirrungen war, war ich begeistert von ihrem zweiten Thriller zu hören. Jedoch hat dieser mich leider ...

Nachdem ich letztes Jahr Stehns Debüt verschlungen habe und absolut begeistert von all den Intrigen und Verirrungen war, war ich begeistert von ihrem zweiten Thriller zu hören. Jedoch hat dieser mich leider nicht so sehr mitreißen können.

Inhaltlich geht es um die Hochzeit von Emily und William, die hinter keinem guten Stern steht, da William mit einer Tragödie in Emilys Familie in der Vergangenheit verbunden ist. So stehen ihre Eltern nicht hinter der Verbindung und kommen dennoch zur Hochzeit ihrer einzigen Tochter. Doch die Hochzeit endet sogar in einer noch größeren Tragödie und jeder in den beiden Familien scheint ein Motiv zu haben.

Das alles wird aus der Ich-Erzählerform geschrieben, wobei jedes Kapitel mit einem anderen Protagonisten startet, sodass jedes Kapitel spannend mit Cliffhangern endet, aber insgesamt ist es leider nicht so spannend, denn die Familien sind verkorkst und man weiß sofort, dass es einer aus dem inneren Kreis gewesen sein muss. Ein paar mehr mögliche Täter aus dem äußeren Bekanntenkreis der Familien hier einzubinden, hätte dem ganzen Thriller viel mehr Spannung geboten. Daher ist das ein solider Thriller für ein kaltes Winterwochenende, der aber schnell wieder vergessen wird.

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Veröffentlicht am 09.10.2023

Irreführender Klappentext

Die Leuchtturmwärterin
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Der Klappentext ist leider irreführend und fehlleitend. Er suggeriert in der Haupthandlung eine Liebesgeschichte zwischen Nelly und dem britischen Piloten, den sie rettet und versteckt. Dies ist allerdings ...

Der Klappentext ist leider irreführend und fehlleitend. Er suggeriert in der Haupthandlung eine Liebesgeschichte zwischen Nelly und dem britischen Piloten, den sie rettet und versteckt. Dies ist allerdings eine von sehr vielen Nebenhandlungen. Als Haupthandlung, der sich als roter Faden durch das ganze Buch hindurchzieht ist vielmehr die Suche nach der mysteriösen Febe.

Stilistisch und inhaltlich könnte sich Dieckmann noch etwas über korrekte Annäherungsversuche informieren, denn es gibt mehrere Männer, die um die Gunst Nellys buhlen und sie handeln alle absolut unmöglich, wobei allerdings einer mit seinem Versuch tatsächlich Erfolg hat, was ich jedoch sehr unangenehm zu lesen fand.

Nelly dagegen war in vielen Punkten extrem durchschauend, was ich großartig fand, denn sie ließ sich in keinem Punkt unterkriegen. In einer Sache allerdings stand sie so auf dem Schlauch, was für mich aber absolut vorhersehbar war, sodass ihr Charakter für mich etwas unlogisch erscheinen ließ.

Insgesamt hat mich daher das Buch enttäuscht. Denn das, was ich bekam, war nicht das, was versprochen wurde. Zudem mangelte es mir sehr an einem Fokus. Neben Febe und dem besagten Briten, der erst nach der Hälfte des Buchs in Erscheinung tritt, gibt es noch sehr viele weitere Handlungsstränge, die letztlich alle miteinander verbunden werden. Allerdings konnte mich das dann nicht mehr packen, da es mir zu überladen war. Wer allerdings gern solche Rätsel löst, dem kann ich das Buch wärmstens empfehlen.

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