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Veröffentlicht am 25.07.2018

Wenn die Hauptperson zum Nebencharakter in der eigenen Geschichte wird

Liebe in Reihe 27
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Aktuell ist Ferienzeit und der ein oder andere fliegt hier auch in Urlaub. Wie faszinierend ist da die Idee, dass der Flug als Singlebörse genutzt werden kann. Genau dies macht Cora. Sie arbeitet am Check-In ...

Aktuell ist Ferienzeit und der ein oder andere fliegt hier auch in Urlaub. Wie faszinierend ist da die Idee, dass der Flug als Singlebörse genutzt werden kann. Genau dies macht Cora. Sie arbeitet am Check-In eines Flugzeuges und sucht sich zwei Singles, die sie jeweils in Reihe 27 setzt. Die Flugbegleiterin Nancy hält sie anschließend aus der Luft auf dem Laufenden, wie die beiden Glücklichen zurechtkommen und ob sie sich mögen. Was nicht alles über den Wolken passieren kann…

Die Idee von dem Buch hat mich sehr begeistert. Auf einem Flug hat man viele Stunden Zeit, um andere Menschen kennen zu lernen. Warum sollte diese Zeit nicht auch noch anders genutzt werden. Schön ist, dass der Großteil der Geschichte zwar aus Coras Sicht geschrieben ist, aber dass der Leser auch durchaus die ein oder andere Begegnung über den Wolken miterlebt. Am Anfang fand ich es spannend die vielen Personen kennenzulernen, aber irgendwann ist es auch frustrierend, dass man von den Blind Dates liest aber nicht erfährt, wie es danach weiter geht. Jeder hatte doch bestimmt schon erste Dates, die danach zu keiner glücklichen Beziehung geführt haben. Es bleiben also viele Fragezeichen zurück.

Ein anderer Aspekt, der dieser spannenden Grundidee einen Dämpfer gegeben hat, ist Cora selber. Es ist eigentlich ihre Geschichte und es ist süß, wie sich darum kümmern möchte, dass andere ein Happy End bekommen. Jedoch bleibt sie selber dabei auf der Strecke. Sie stürzt sich so in die Organisation dieser Blind Dates, dass sie kein Privatleben hat und selber ihr Liebesglück aus den Augen verliert. In dem Buch wird sie zu einer Randperson, einem passiven Beobachter. Das fand ich sehr schade, weil ich das Buch begonnen habe, um auch Coras Geschichte kennenzulernen.

Wahrscheinlich gehört es zu Coras Persönlichkeit, dass sie sich kein Glück zugesteht und nicht an die große Liebe für sich selber glaubt. Jedoch fand ich dadurch zeitweise die Geschichte sehr zäh. Bei ihr gibt es seitenweise einfach gar keine Veränderung. Im letzten Drittel ist das Buch dann zum Glück noch deutlich interessanter geworden und Cora wird endlich einmal aktiver. Für mich konnte das Ende jedoch nicht den Gesamteindruck der Geschichte korrigieren.

Insgesamt klang das Buch basierend auf dem Klappentext besser als es tatsächlich war. Die Grundidee ist zwar spannend, aber verläuft sich irgendwann im Sand. Es ist somit nur eine nette Geschichte, die einen jedoch nicht wirklich fesseln kann. Für den Urlaub eine leichte Lektüre, aber leider nicht mehr.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Irreführender Klappentext, aber spannendes Thema

Dreizehn ist mein Glücksbringer
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Hat sich nicht jeder in einem Tagtraum schon einmal vorgestellt, wie es wäre den Lotto-Jackpot zu gewinnen. Wie wäre es eine Weltreise zu unternehmen oder sich sein Traumhaus einzurichten? Dabei gehen ...

Hat sich nicht jeder in einem Tagtraum schon einmal vorgestellt, wie es wäre den Lotto-Jackpot zu gewinnen. Wie wäre es eine Weltreise zu unternehmen oder sich sein Traumhaus einzurichten? Dabei gehen die Gedanken in der Regel zunächst zu all den positiven Dingen. Doch hat dies nicht auch eine große Schattenseite, wenn plötzlich alle etwas von einem wollen und sich sein ganzes Leben verändert?

Diese Erfahrung macht Teddy. Zu seinem achtzehnten Geburtstag bekommt er von seiner besten Freundin Alice einen Lottoschein geschenkt. Einen Tag später erfährt er, dass er damit den 140-Millionen-Jackpot gewonnen hat. Bisher hat er in eher ärmlichen Verhältnissen gelebt und von einem auf den anderen Tag ändert sich dich. Er verändert sich so stark, dass Alice ihren Freund, den sie liebt, nicht mehr wiedererkennt.

Was Teddy nicht bemerkt, ist, dass Alice damit zu kämpfen hat, dass sie nicht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen möchte. Seit ihre Eltern vor neun Jahren gestorben sind, versucht sie immer noch ihnen zu gefallen und ihre Träume zu leben. Von ehrenamtlicher Arbeit bis zu Wahl der Universität richtet sie ihre Entscheidung nach den Wünschen ihrer verstorbenen Eltern aus. Dieser Handlungsstrang wird im Klappentext nicht erwähnt, nimmt jedoch viel mehr Raum in der Geschichte ein.

Die Hauptperson der Geschichte ist Alice und ihre Gedanken sowie Probleme stehen daher eindeutig im Vordergrund. Es muss sehr schwer sein ohne die Eltern und bei einer Tante sowie einem Onkel aufzuwachsen. Das Gefühl zu haben nirgendwo richtig dazuzugehören und nicht zu wissen, wo die eigentliche Heimat ist. Erwachsen zu werden kann schon schwer genug sein, mit den zusätzlichen Problemen wird es zu einer riesigen Herausforderung. Ich fand Alice Gedanken hier sehr verständlich und tiefgründig. Diese Perspektive hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Ein Aspekt, der mir überhaupt nicht gefallen hat, ist die Person des Teddys und sein Verhalten nach dem Lottogewinn. Von Anfang an war er mir ein eher unsympathischer Charakter. Ein Mensch, der gerne im Mittelpunkt steht und relativ großspurig ist. Stellt euch vor, dass so jemand plötzlich eine große Menge Geld bekommt und ihr habt in etwa ein Bild des zukünftigen Teddys. Er soll zwar auch einige Denkanstöße vermitteln, aber durch seine unsympathische Art, sind diese bei mir nicht gänzlich angekommen. Ich habe mich eigentlich nur über ihn aufgeregt.

Das Buch lässt mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Zunächst geht die Geschichte in eine ganz andere Richtung, als der Klappentext vermuten lässt. Der Schwerpunkt liegt eindeutig nicht auf dem Lottogewinn, sondern eher darauf, wie man seinen Platz im Leben findet und wie man glücklich wird. Die Grundideen sowie Denkanstöße sind sehr gut, werden jedoch nicht immer optimal dem Leser vermittelt. Es ist gut, auch einmal die Schattenseiten eines Lottogewinns zu zeigen, jedoch habe ich schon Bücher gelesen, die dieses Gedankenspiel besser vermitteln.

Insgesamt ist „Dreizehn ist mein Glücksbringer“ für mich ein nettes Jugendbuch, aber keines, das ich noch einmal lesen brauche. Es ist leicht verständlich geschrieben und hat mich auch gut unterhalten, jedoch war es für mich nicht außergewöhnlich. Ich hätte hier ein gefühlvolleres und tiefgründigeres Buch mit einer weniger geradlinigen Handlung erwartet.

Veröffentlicht am 30.05.2018

Was soll ich nur von dem Buch halten?

Children of Blood and Bone
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„Ich weiß, dass ihr Angst habt.“ Alle drehen sich zu mir um. „Ich habe auch Angst. Aber ich weiß, dass eure Wut größer ist als die Angst, denn sie hat euch hergeführt. Jeder von uns wurde von den Soldaten ...

„Ich weiß, dass ihr Angst habt.“ Alle drehen sich zu mir um. „Ich habe auch Angst. Aber ich weiß, dass eure Wut größer ist als die Angst, denn sie hat euch hergeführt. Jeder von uns wurde von den Soldaten und der Monarchie schikaniert, obwohl sie uns eigentlich schützen sollte. Heute schlagen wir zurück! Heute müssen sie dafür büßen!“

Die Welt war einst voller Magie, bis der machthungrige König jeden Magier töten ließ. So wurde das Volk unterworfen und ihm jede Hoffnung genommen. Nun hat Zélie die Mission die Magie zurückzuholen. Dabei muss sie ihren Feinden – vor allem dem jungen Kronprinzen – immer einen Schritt voraus sein. Kann sie denen gegenübertreten, die mit allen Mitteln verhindern wollen, dass die Magie je wieder zurückkehrt?

Bei den meisten Büchern weiß ich bereits nach wenigen Kapiteln, ob ich die Geschichte mag oder nicht. In den wenigstens Fällen ändert sich am Ende noch einmal meine Meinung. Bei dem Buch weiß ich jedoch nicht so richtig, was ich eigentlich davon halten soll. Es gibt viele Aspekte, die mir wirklich gut gefallen haben, aber auch einige, die mich überhaupt nicht überzeugen konnten.

Doch beginnen wir mit dem Positiven. Das Buch enthält definitiv eine fiktive Geschichte, dennoch beinhaltet es auch viele aktuelle Themen. Wir leben in einer Welt, in der es keine Magie gibt, in der Menschen nicht auf Löwenessen reiten und dennoch gibt es auch bei uns ethnische Gruppen, die unterdrückt werden. Auch wenn wir alle aus Fleisch und Blut sind, sind wir nicht gleich und werden nicht gleich behandelt. Bei uns hat auch jede Geschichte zwei Seiten und nach vielen Jahren weiß man zum Teil nicht mehr, welches eigentlich die richtige war.

Relativ schnell beginnt die Geschichte und die Handlung nimmt schnell Form an. Es ist angenehm, dass es keine lange Einleitung oder intensives Vorstellen der Charaktere gibt. Auch wenn der Leser quasi in die Geschichte geschmissen wird, findet er sich dennoch leicht zurecht. Die Handlung wird aus verschiedenen Sichten erzählt, wodurch auch bald die verschiedenen Figuren bekannt sind.

Auch wenn das Buch einige Themen wirklich interessant verpackt, sind sie bei mir nicht mit der notwendigen Emotionalität angekommen. Es gibt so viele Themen und so viel Handlung, die erzählt wird, dass es mir schon zu viel war. Auf den Seiten wird so viel verpackt, dass hier zum Teil zu wenig Details beschrieben sind. Mir war häufig nicht klar, wie sich die einzelnen Charaktere fühlen oder was in ihrem Inneren vorgeht. So habe ich zwar – wie in einem Film – die Handlung gesehen, aber sie ist nicht gänzlich bei mir angekommen. Ich habe mich wie ein unbeteiligter Beobachter gefühlt.

Wenn bei dem Leser das Gefühl ankommt, dass man nicht beteiligt ist, dann fesselt einen die Geschichte nicht sonderlich und das hat bei mir dazu geführt, dass ich manches Mal die Handlung sehr zäh fand. Außerdem ist der Aufbau des Buches recht gradlinig. Ich bin leider nicht häufig überrascht worden, sondern es ist eigentlich immer alles so, wie erwartet, eingetreten.

Insgesamt mochte ich die Botschaft, die das Buch senden möchte, jedoch hätte sie deutlich besser verpackt werden können. Der große Hype, der um die Geschichte gemacht wird, ist meines Erachtens nicht gerechtfertigt und lässt sich nur durch die aktuelle Thematik begründen. Ich denke, dass es nicht schadet, wenn man das Buch liest und sich selber eine Meinung hierzu bildet, aber man verpasst auch nicht viel, wenn man es nicht macht.

Veröffentlicht am 27.06.2017

Traumhaftschöne Aufmachung, interessanter Idee, aber mir ein zu verwirrendes Ende

Sommernachtsfunkeln
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Das Buch ist ein wahres Schmuckstück. Ich habe selten ein Buch mit so einer schönen Gestaltung gesehen. Dies ist nicht nur sehr hübsch anzusehen, sondern hat zum Teil auch sehr praktische Vorteile. Die ...

Das Buch ist ein wahres Schmuckstück. Ich habe selten ein Buch mit so einer schönen Gestaltung gesehen. Dies ist nicht nur sehr hübsch anzusehen, sondern hat zum Teil auch sehr praktische Vorteile. Die Kapitel beginnen immer mit einer kleinen Graphik, Schmetterlingen, dem Unendlichkeitssymbol oder einem verschnörkelten Totenkopf. So kann der Leser leicht differenzieren aus wessen Sicht das Kapitel geschrieben ist und in welcher Zeit es spielt.

In die Geschichte bin ich sehr leicht eingetaucht. Kati versucht in Amerika einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen sowie ihr Leben vor dem Unfall und damit Luke zu vergessen. Sie lernt schnell die Glamour-Welt und den damit verbundenen Luxus kennen. Auf der anderen Seite erfährt der Leser auch, wie Luke in Deutschland ohne Kati zurechtkommt. Es war interessant die Geschichte aus beiden Seiten zu lesen. Außerdem gibt es einige Rückblenden, die erklären was eigentlich passiert ist, dass Kati überhaupt nach Amerika geflogen ist.

Ein Highlight der Geschichte ist die Gestaltung der Wechsel und der Übergänge zwischen den einzelnen Kapiteln. Die Abschnitte gehen ganz flüssig ineinander über. Mal ist es ein Wortspiel, ein Name oder eine Aktivität, mit der ein Kapitel endet und das nächste beginnt. So ist alles miteinander verknüpft. Das mochte ich sehr.

So begeistert ich auch von dem Beginn des Buches war, so hatte ich ab dem Mittelteil das Gefühl, dass die Spannung etwas nachlässt. Hier hat sich meines Erachtens die Handlung etwas wiederholt und es gab wenige neue Aspekte. Ich habe dennoch gerne weitergelesen, da ich unbedingt wissen wollte, wie die ganze Handlung aufgelöst wird. In der Geschichte tauchen ein paar fantastische Elemente auf und ich wollte gerne erfahren, wie hier die Zusammenhänge sind.

Von dem Ende war ich erst etwas enttäuscht und danach nur noch verwirrt. Für mich sind hier zu viele Fragen ungeklärt geblieben. Da ich das Buch im Rahmen einer Leserunde mit Autorenbegleitung gelesen habe, hatte ich hier die Möglichkeit mich mit anderen auszutauschen und auch Fragen zu stellen. Damit sind für mich manche Aspekte klarer geworden, aber wirklich glücklich bin ich mit dem Ende nicht. Einige andere scheinen das Ende problemlos verstanden zu haben und auch davon begeistert zu sein, sodass ich davon ausgehen, dass dies nur meine subjektive Wahrnehmung war.

Insgesamt fällt es mir sehr schwer ein Urteil zu diesem Buch zu fällen. Die erste Hälfte war grandios und danach hat es für mich an Fahrt verloren, bis ich am Ende komplett verwirrt das Buch geschlossen habe. Ich kann also nur empfehlen das Buch selber zu lesen und sich selbst eine Meinung zu bilden.

Veröffentlicht am 12.10.2023

Sehr verworrene Geschichte mit plötzlichem Ende

Gameshow – Das Versprechen von Glück
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Das Ende von „Gameshow – Der Preis der Gier“ hatte mich nicht los gelassen und auch, wenn ich hier bereits sehr viele Parallelen zu „Die Tribute von Panem“ oder auch „Die Bestimmung“ gesehen hatte, wollte ...

Das Ende von „Gameshow – Der Preis der Gier“ hatte mich nicht los gelassen und auch, wenn ich hier bereits sehr viele Parallelen zu „Die Tribute von Panem“ oder auch „Die Bestimmung“ gesehen hatte, wollte ich gerne wissen, wie es weitergeht. Dier Fortsetzung hält auch wieder einige Parallelen zu den beiden anderen Reihen bereit, allerdings waren diese nicht mehr ganz so augenscheinlich. Mich hat hier zunächst begeistert, dass es mehr Individualität in dem Roman gibt.

Die Geschichte setzt beinahe nahtlos an den ersten Teil an. Cass hat die Wahrheit über die Gameshow erfahren und versucht nun zusammen mit den NoClans das System zu stürzen. Da sie nun kein aktiver Player mehr ist, sind die Einblicke in die eigentlichen Spiele weniger geworden. Das fand ich eigentlich etwas schade, da diese für mich zu mehr Spannung geführt hatten. Es geht nun eindeutig mehr Details zu dem Aufbau der eigentlichen Gesellschaft und wie es zu dieser Struktur gekommen ist. Das war zwar auch interessant, aber dies führt dazu, dass nun noch mehr Namen auftauchen und dass es mehr Verflechtungen gibt. Für mich war es so teilweise schwieriger den ganzen Handlungssträngen zu folgen.

In meinen Augen ist die Geschichte mit diesem Buch nun in sich abgeschlossen, allerdings habe ich auch immer noch nicht den Eindruck, dass wirklich alle Fragen beantwortet sind. Selbst wenn noch ein weiterer Teil in der Reihe erscheinen sollte, dann würde ich diesen nicht mehr lesen. Es wurde immer mehr Spannung aufgebaut. Damit habe ich auf ein großes Finale mit einer plausiblen Auflösung und vielleicht auch einer Idee, wie es nach der letzten Seite für die Hauptpersonen weitergeht, erwartet. Dies kam allerdings für mich nicht. Es gibt ein genauso plötzliches Ende wie bereits im ersten Teil. Somit bin ich auch wieder etwas frustriert zurückgeblieben. Der Unterschied zum Auftakt war lediglich, dass die schönen Momente zwischendurch gefehlt haben.

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