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Veröffentlicht am 11.07.2017

Temporeicher Thriller

Blutfährte
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Inhalt:
Ein unerlaubt abwesender Sanitäter scheint unauffindbar. In was für Machenschaften scheint er verwickelt zu sein? Damit muss Oberleutnant Mark Becker beschäftigen und sich auf die blutige Spur ...

Inhalt:
Ein unerlaubt abwesender Sanitäter scheint unauffindbar. In was für Machenschaften scheint er verwickelt zu sein? Damit muss Oberleutnant Mark Becker beschäftigen und sich auf die blutige Spur von Tim Baumann begeben. Als die erste Leiche auftaucht, wird ihm Lisa Schäfer von der Soko Stuttgart zur Seite gestellt. Eine atemlose Hatz beginnt.

Meine Meinung und Fazit:

Mit "Blutfährte" legt Silvia Stolzenburg einen temporeichen Thriller rund um Ulm und Stuttgart vor. Bereits mit dem spannenden Prolog nimmt sie mich als Leser mit auf eine atemraubende Fährte, auf eine Blutfährte.

Tim Baumann, ein unerlaubt Abwesender, findet unglaublich heraus. Ihm bleibt nicht viel Zeit zum Überlegen, er handelt und findet sich in einer Situation wieder, die filmreif erscheint.

Parallel dazu wird Mark Becker mit den Ermittlungen betraut. Er weiß nicht, warum Tim von der Bildfläche verschwunden ist und ich als Leser habe hier bereits Vorteile. Zumindest weiß ich, warum Tim untergetaucht ist. Doch so sieht man, wie schwer Ermittlungen sein können, vor allem wenn falsche Fährten gelegt werden.

Die Rolle von Mark finde ich interessant, oder anders gesagt, er ist mir sympathisch. Er versucht sich ohne Vorteile ein Bild von der ganzen Sache zu machen und lässt sich nicht in die Irre führen. Das er im Hinterkopf seine privaten Angelegenheiten sondieren muss, lässt ihn nachdenklich wirken bzw. vermutet er zunächst ein Motiv in dieser Richtung. Er lässt nicht locker und genauso wenig aus der Reserve locken, als ihm Lisa Schäfer zur Seite gestellt wird.

Beide können nicht mit einander arbeiten, ohne das was konkretes vorgefallen ist. Irgendwie wirkt Lisa hier nicht professionell genug, bzw. auch zickig. Sie ist der Meinung, dass nur sie/die Polizei richtige Ermittlungsarbeit durchführen können.

All das was nach der Auflösung aufgedeckt wird, hat mit dem Darknet und den abartigen Zügen von manchen Menschen zu tun.

Sehr gelungen finde ich die Erläuterung zur Arbeit in einer Kaserne oder auch Bundeswehrkrankenhaus und all den anderen Einrichtungen. Beim Lesen erkennt man die erhebliche Recherchearbeit, aber auch den Spaß und die Freude die die Autorin beim Schreiben hatte (Eindrücke von ihrer Facebookseite voriges Jahr).

Nur ein kleinen Fehler habe ich auf Seite 321 entdecken können, hier wird in einer entscheidenden Szene Protagonistinnen verwechselt.

Was ich sonst noch erwähnen möchte, ist, dass das Cover mit den Einschusslöchern passend gewählt wurde. Mein Dank gilt dem Gmeiner Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 09.01.2024

Ein gelungener Auftakt

Beuteherz
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Meine Meinung und Fazit:

Wie einen die Vergangenheit prägt oder viel mehr hemmt, sieht man am Beispiel der Hauptprotagonistin Annie Ljung. Ihr ist Unrecht geschehen und trotzdem wurde ihr, dem Opfer, ...

Meine Meinung und Fazit:

Wie einen die Vergangenheit prägt oder viel mehr hemmt, sieht man am Beispiel der Hauptprotagonistin Annie Ljung. Ihr ist Unrecht geschehen und trotzdem wurde ihr, dem Opfer, die Schuld zu geschrieben. Unfassbar und sie hat der Heimat Lebewohl gesagt. Bis zum Zeitpunkt, dass es ihrer dezenten Mutter schlechter ging und das ihr Cousine verschwand.
Mit der Ausreißer Theorie hat sie sich nicht zufrieden geben.

Das Buch hat kurze spannende Kapitel, die das Lesen schön flüssig halten, man ist gefühlt in Schweden dabei.

Annie, eine Sozialarbeiterin, die mit Einsatz an der Aufklärung des Falls arbeitet, als wäre sie eine Ermittlerin. Das sieht auch Kommissar Hans Nording so - Seite 427"Sie scheinen eine Art siebten Sinn gehabt zu haben. Außerdem waren sie unglaublich beharrlich und haben mir mehr Informationen entlockt, als die Polizei eigentlich herausgeben darf." Mitunter ging mir ihre Art, sich überall einzumischen und selbst zu ermitteln auf den Keks, aber ich muss die Hauptprotagonistin nicht zu hundertprozent leiden können. Einen Kaffee kann ich eh nicht mit ihr trinken.
Ein solides Erstlingswerk, was ich weiterempfehlen kann. Interessant und somit gelungen fand ich das Hintergrundwissen über das sozialleben und die Vergangenheit der Hexenprozesse.
Noch eine paar Lieblingsstellen
Kapitel 6 Ende "Wenn man die Zeit doch nur zurückdrehen könnte, dachte sie. Bis dahin, als alles noch in Ordnung gewesen war. Bevor alles zerbrochen und sie an allem schuld war. "
Seite 125 "Es ist gefährlich, alles un sich hineinzufressen. Die Dinge werden dann nur immer größer, und irgendwann zerbricht man daran. Ich glaube, es wäre gut für dich, hierzubleiben und dich mit der Vergangenheit auszusetzen, sie endgültig abzuschließen."

Mein Dank geht an das Team von lovelybooks.de und den Heyne Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar. Und natürlich auf die Autorin, die mich hat mitermitteln lassen und weiß, wie man Spannung aufbaut.

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Veröffentlicht am 15.10.2023

Ermittlerischer Instinkt

Schwarzvogel
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Meine Meinung und Fazit:
Frederika kehrt nach einem missglückten Einsatz in ihre Heimat zurück. Mit dem Neuanfang erhofft sie sich, ihr schlechtes Gewissen endlich hinter sich lassen zu können. Doch der ...

Meine Meinung und Fazit:
Frederika kehrt nach einem missglückten Einsatz in ihre Heimat zurück. Mit dem Neuanfang erhofft sie sich, ihr schlechtes Gewissen endlich hinter sich lassen zu können. Doch der neue Fall steht in Verbindung mit ihrer Familie und da werden einige Wunden aufgebrochen.
Eine Frau ist ins Eis eingebrochen und es schien, dass sie vor jemanden geflüchtet ist. Die erste Verbindung zur Familie ist, dass ihre Liebe Großmutter alles mit ansehen musste.

Frederika steht für der scheinbar unlösbaren Aufgabe, ihren Job gerecht zu werden, endlich Gewissheit in offen familiären Fragen zu bekommen, aber auch nicht die Familie zu verraten. Wie entscheidet man sich da? Diese Frage habe ich mir beim Lesen öfters gestellt. Gar nicht so einfach für Frederika. Doch ihre Art gefällt mir, wie sie sich an die Aufklärung macht und wie eifrig und unerbittlich sie sich der Aufklärung näher. Das Team ist von der Zusammenstellung gut gewählt, auch Henry in seiner speziellen Art. Passt.
Ein sehr stimmiger Krimi mit einigen gesellschaftlichen Bezug, vor allem zu Vorurteilen. Ich freu mich auf die Fortsetzung.

Eine klare Leseempfehlung von mir und meine Lieblingsstellen aus dem Buch: Kapitel 5 "Wenn möglich zog er es vor, allein zu arbeiten. Seine Stärke lag darin, Tatorte zu analysieren, Fäden zu entwirren und Schlüsse aus gesammelten Daten zu ziehen, aber er wusste, dass ihm Feldarbeit nicht schadete. Abwechslung ist das halbe Leben, wie man so schön sagte."
Kapitel 6 "Atmen, dachte sie und sah den gefrorenen Vombsjön vor sich. Genauso fühlte es sich an – als liefe sie auf einer dünnen Eisschicht, die jederzeit brechen konnte. Jeder Schritt war fragil, und das Einzige, was sie wollte, war, wieder festen Grund zu fassen, aber sie wusste nicht wie."

Mein Dank geht an das Team von vorablesen.de und dtv Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und an die Autorin für die spannenden Lesestunden. Ein toller Einblick ins schwedische Leben und eine Autorin, von der ich gern mehr lesen möchte.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Den eigenen Weg gehen

Fräulein Schopenhauer und die Magie der Worte
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Meine Meinung und Fazit:

Die Autorin Lucca Müller schafft mit diesem Buch mich als Leserin am Leben von Johanna und Adele Schopenhauer teilnehmen zu lassen, ja sie auf Lebensreise lesend zu begleiten. ...

Meine Meinung und Fazit:

Die Autorin Lucca Müller schafft mit diesem Buch mich als Leserin am Leben von Johanna und Adele Schopenhauer teilnehmen zu lassen, ja sie auf Lebensreise lesend zu begleiten. Dabei ist man neben Hamburg und Danzig einige Zeit im aufstrebenden Weimar, in Jena und im Rheinland unterwegs.
Dabei merkt man, wie das damalige Leben der Frauen eingeschränkt gewesen ist, was man dürfte und was nicht und das Frauen unterdrückt und klein geredet wurden.
Beide sind sehr stolz, wobei Johanna sehr egoistisch gewesen ist. Mir hat gefallen, dass sie immer füreinander da waren, aber zum Schluss Adele gewachsen ist und mehr an sich gedacht hat.
Und so einigen Lebensstationen zeigen, dass reden und sich auszusprechen mehr bringt, als grübelnd irgendwo zu sitzen.

Zwischendurch fand ich es an manchen Stellen etwas langatmig, nicht so fesseln, deswegen vergebe ich 4 von 5 Sternen. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Dem Roman merkt man eine immense Recherchearbeit an, wie lebten die Menschen damals, wie habe sich die Gesellschaftsnachmittage abgespielt, wie waren die damaligen Moralvortstellungen und soweiter.

Meine Lieblingsstellen im Buch sind im Kapitel 9 "Als sie wenige Tage nach ihrem Nein-Wort mit der Postkutsche nach Weimar zurückruckelten, wusste sie, was sie vom Leben wollte: die Freiheit, stets dazuzulernen und sich zu entwickeln, bis sie vielleicht irgendwann mit sich im Reinen war." Und im letzten Kapitel "Sie hatte es selbst in der Hand! Ihr Schicksal, ihr Leben, einfach alles. Sie musste sich nur erlauben, was sie ihrer Heldin zugestanden hatte. Mutig ihre eigenen Wünsche verfolgen."

Mein Dank geht an das Team von lesejury.de, den Lübbe Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und die Autorin für die angenehmen Lesestunden.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Internationale Machenschaften

Refugium
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Meine Meinung und Fazit:

Der Prolog beginnt mit einer wahnsinnig brutalen Tat. Zunächst wird man allein gelassen, man weiß nicht, wie alles zusammenhängen. Julia Malmros, eine bekannte Autorin und ehemalige ...

Meine Meinung und Fazit:

Der Prolog beginnt mit einer wahnsinnig brutalen Tat. Zunächst wird man allein gelassen, man weiß nicht, wie alles zusammenhängen. Julia Malmros, eine bekannte Autorin und ehemalige Kommissarin wird durch einen Zufall in die Ermittlungen verwickelt und durch die Eigenart der Person, um so spannender ist das Buch und es lässt sich flüssig lesen. Die verschiedenen Protagonisten sind sehr gut gezeichnet und somit greifbar.
Gefallen hat mir der Einblick in die digitale Welt, was mir ein Protagonist auch sehr sympathisch gemacht hat. Und egal wie schwer die Kindheit war, man muss sein Leben selbst leben und seinen eigenen Weg finden. Aufgeben ist keine Option.

Ein Buch was durch die wechselnden Handlungsorte und Protagonisten ordentlich Fahdt aufnimmt und spannend geschrieben ist. Es ist flüssig zu lesen und zeigt so einiges auf, was in der Welt so los ist und wie diese tickt. Mir ist insgesamt die Ermittlungsarbeit zu kurz gekommen, da hätte ich mir mehr Einblick gewünscht. Vor allem, weil es große Unterschiede bei den Ermittlern gab.
Trotzdem spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.
Meine Lieblingsstellen im Buch
Seite 37 "Hier zu Hause in Stockholm, tagein, tagaus immer in denselben Straßen und mit Schneematsch an den Schuhen, fühlte sich die Einsamkeit ... einsamer an."

Seite 63 "Das Phänomen, Kinder zu missbrauchen und zu quälen, war so widerstandsfähig wie eine Kakerlake."

Seite 288 Julia über Kim "Es gab vieles, was Julia von Kim Ribbing nicht wusste, aber sie meinte verstanden zu haben, dass er ein Mensch mit einem starken Bedürfnis nach Bewegung in jeglicher Form war. Wenn er innehielt, entdeckten ihn seine Dämonen und suchten ihn heim."

Mein Dank geht an das Team von lovelybooks.de und den dtv Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und an den Autor für spannende und geniale Lesestunden.

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