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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2023

Niedliche Geschichte mit ganz zauberhaften Illustrationen

Ziemlich beste Mäuse – Es heißt Freundschaft, weil man mit Freunden alles schafft
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Das niedliche Cover und der tolle Zusatz zum Titel „Es heißt Freundschaft, weil man mit Freunden alles schafft“, haben mich sofort auf das Buch aufmerksam gemacht. Auch die Zeichnungen im Buch sind absolut ...

Das niedliche Cover und der tolle Zusatz zum Titel „Es heißt Freundschaft, weil man mit Freunden alles schafft“, haben mich sofort auf das Buch aufmerksam gemacht. Auch die Zeichnungen im Buch sind absolut zauberhaft, liebevoll und in bunten Farben illustriert und passen zum Text. Henry mochte ich trotz seiner Flunkereien sehr gerne und ich habe mich über die positive Entwicklung des kleinen angeberischen Gleithörnchens gefreut. Die Mausbewohner der Burg - z.B. das Haselmausmädchen, das Mauswiesel, die Leseratte oder die Fledermäuse - , sind sehr verschieden, aber sie leben in Freundschaft zusammen und akzeptieren einander. Die Geschichte ist witzig, spannend und sogar mit etwas Liebe, und hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Allerdings haben mich die Passagen mit den Kirchenmäusen so extrem gestört, dass ich das Buch bisher meinem Enkel noch nicht vorlesen mochte. Was für Erwachsene ganz lustig sein mag, passt meiner Meinung nach nicht in ein Buch, das für Kinder ab 5 Jahren empfohlen wird. Da gibt es Sätze wie: „Der Tod! Der Tod“ oder „Aber vielleicht ist er ja ein Bote des Bösen“. Auch die Illustration der drei betenden Mäuse gefällt mir nicht besonders gut. Schade!

Fazit: Bis auf diesen einen Kritikpunkt ist „Ziemlich beste Mäuse“ eine niedliche Freundschaftsgeschichte mit einem schönen Ende.

Veröffentlicht am 23.10.2023

Spannend und düster

NACHT
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Inhalt: Die 25-jährige Sóldís nimmt nach einer gescheiterten Beziehung eine Stelle als Haushaltshilfe bei einer wohlhabenden Familie auf dem Land an. Deren Neubau mit dem angrenzenden frisch renovierten ...

Inhalt: Die 25-jährige Sóldís nimmt nach einer gescheiterten Beziehung eine Stelle als Haushaltshilfe bei einer wohlhabenden Familie auf dem Land an. Deren Neubau mit dem angrenzenden frisch renovierten alten Bauernhaus liegt ziemlich einsam und die nächsten Nachbarn wohnen ein gutes Stück entfernt. Sóldís erfährt zu ihrer Verwunderung, dass sie innerhalb kürzester Zeit bereits die dritte Haushaltshilfe ist. Und schon bald hört sie nachts knarrende Geräusche und es geschehen immer wieder unerklärliche Dinge im Haus. Kommt nachts jemand in ihr Zimmer? Zudem ist im Keller ein ekelhafter Geruch und auch der Hausherr Reynir verhält sich merkwürdig …

Meine Meinung: Yrsa Sigurdardóttir erzählt diesen Thriller - der schon im Prolog mit der Entdeckung grausamer Morde beginnt - auf zwei verschiedenen Handlungsebenen. Einmal erfahren wir aus der Sicht des Polizisten Tyr, der zusammen mit seiner Kollegin Karó an dem Fall arbeitet, von den polizeilichen Ermittlungen. Tyr hat noch eine eigene Geschichte, die aber für die Handlung unerheblich ist. Das hat mich etwas gewundert, aber vielleicht wird es ja noch eine zweiten Fall für die beiden Ermittler geben. Ich würde mich freuen, denn die beiden sind sympathisch.
Der zweite Handlungsstrang beginnt mit Sóldis Ankunft bei der Familie und wird aus ihrer Sicht erzählt. Nach und nach erfahren wir, was sich vor den Morden auf dem Hof zugetragen hat.
Die Geschichte baut sich nur langsam auf und auch wenn es einige unheimliche Ereignisse gibt, zieht sich die Handlung zu Anfang etwas. Man lernt Sóldis und die Familie - Ása, Reynir und die Kinder Íris und Gígja - kennen und kommt dabei vor allem Sóldis und der achtjährigen Gígja näher. Dabei weiß man von Anfang an, wie die Geschichte endet, was ich ziemlich bedrückend fand.
Im Laufe der Geschichte nimmt die Spannung aber immer weiter zu und viele Kapitel enden mit Cliffhangern, so dass ich immer weiterlesen musste.
Der Schreibstil von Yrsa Sigurdardóttir lässt sich flüssig lesen und wie auch in ihren anderen Thrillern, herrscht auch in „Nacht“ eine düstere und beklemmende Atmosphäre. Der einsame Hof, der Schnee, die Dunkelheit und die permanente unsichtbare Bedrohung sind toll beschrieben.
Die Auflösung war irgendwann leider vorhersehbar, trotzdem habe ich lange Zeit gerätselt, wer der Täter sein könnte.
Triggerwarnung: Zartbesaitete sollten vielleicht noch wissen, dass die Autorin am Ende des Buches auch vom Tathergang erzählt. Glücklicherweise nicht bis ins kleinste Detail.

Fazit: Ein spannender und düsterer Islandthriller, der mir gut gefallen hat. Ich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin.

Veröffentlicht am 14.10.2023

Ein solider Reihenauftakt

Glutspur
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Inhalt: Liv Jensen arbeitet erst seit Kurzem als Privatdetektivin. Ihr ehemaliger Vorgesetzter und guter Freund bei der Kopenhagener Mordkommission, Petter Bohm, bittet sie um Hilfe in einem drei Jahre ...

Inhalt: Liv Jensen arbeitet erst seit Kurzem als Privatdetektivin. Ihr ehemaliger Vorgesetzter und guter Freund bei der Kopenhagener Mordkommission, Petter Bohm, bittet sie um Hilfe in einem drei Jahre zurückliegenden Mordfall, der bislang nicht aufgeklärt werden konnte. Bei ihren Ermittlungen trifft sie auf Hannah Leon, eine Krisenpsychologin, deren Zwillingsbruder Daniel sich vor einiger Zeit das Leben genommen hat. Daniel saß im Gefängnis und wurde beschuldigt, seine Ex-Frau Penelope ermordet zu haben. Dann ist da auch noch Nima Ansari, ein iranischer Automechaniker, der unter Mordverdacht gerät, als eine tote Frau im Wald gefunden wird.
Die Ermittlungen führen Liv weit in die Vergangenheit …

Meine Meinung: Ich habe die Kørner & Werner Reihe von Katrine Engberg sehr gerne gelesen und war jetzt sehr gespannt auf diesen neuen Reihenauftakt.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich wie gewohnt angenehm und flüssig lesen und auch Liv, Hannah und Nima mochte ich ganz gern. Alle drei Charaktere haben aus unterschiedlichen Gründen eine schwere Zeit hinter sich. Nur häppchen- und andeutungsweise erfahren wir, was ihnen geschehen ist.
Liv, Hannah und Nima wohnen zwar in direkter Nähe zueinander, haben aber trotzdem nur wenige Berührungspunkte. Die Erzähl-Perspektiven wechseln zwischen den dreien, wobei aber Livs Ermittlungen den größten Raum einnehmen. Zusätzlich gibt es noch einen kürzeren Handlungsstrang, der in der Vergangenheit (1943) spielt. Lange Zeit konnte ich überhaupt keine Verbindung zur Gegenwart herstellen und die Auflösung hat mich dann auch überrascht.
Leider konnte mich das Buch nicht völlig fesseln und lange Zeit fehlte mir auch die Spannung. Erst gegen Ende, als alle Fäden zusammenlaufen und sich entwirren, kommt mehr Dynamik und Spannung in die Handlung.

Fazit: Ein neuer Reihenauftakt, von dem ich persönlich etwas mehr erwartet hatte. Trotzdem werde ich sicher auch den nächsten Teil lesen und hoffe, dass neben Liv auch Hannah und Nima wieder dabei sind.

Veröffentlicht am 11.10.2023

Da ist noch Luft nach oben ...

Schwarzvogel
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Inhalt: Hilflos beobachtet die 85-jährige Gun bei einem Spaziergang, wie eine junge Frau panisch aus dem Wald gerannt kommt, auf das noch zu dünne Eis des Sees läuft und einbricht. Jede Rettung kommt zu ...

Inhalt: Hilflos beobachtet die 85-jährige Gun bei einem Spaziergang, wie eine junge Frau panisch aus dem Wald gerannt kommt, auf das noch zu dünne Eis des Sees läuft und einbricht. Jede Rettung kommt zu spät …
Die junge Ermittlerin Fredrika Storm, die gerade erst aus Kopenhagen in ihren Heimatort Harlösa zurückgekehrt ist, übernimmt zusammen mit ihrem neuen Kollegen Henry Calment den Fall, der zunächst wie ein Unfall aussieht. Zufällig ist die Augenzeugin Gun Fredrikas Großmutter und auch viele andere Bewohner des kleinen Ortes, die sie im Laufe der Ermittlungen befragen muss, sind ihr gut bekannt. Bald stellt sich ihr sogar die Frage, ob sie gegen ihre eigene Familie ermitteln muss.

Meine Meinung: Der Prolog bietet sofort einen spannenden Einstieg in das Buch und auf den folgenden Seiten lernen wir Fredrika und ihre neuen Kollegen und Kolleginnen kennen. Das Team besteht aus sehr unterschiedlichen Charakteren und besonders Henry sticht dabei heraus. Henry ist reich, kultiviert und gebildet, doch er wirkt keineswegs eingebildet. Er arbeitet sehr gerne bei der Polizei, weil ihn seine Aufgaben dort ausfüllen. Er ist zwar etwas speziell, aber ich mochte ihn sofort. Auch Fredrika war mir von Anfang an sympathisch. Für mich hätten die gemeinsamen Ermittlungen und die Dialoge der beiden so unterschiedlichen Menschen gerne noch mehr Raum einnehmen dürfen, denn die Dynamik zwischen den beiden hat mir gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie sich ihr Verhältnis in den nachfolgenden Krimis weiterentwickelt.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig lesen, die Kapitel sind relativ kurz und die Perspektiven wechseln häufiger, so dass man viele Einblicke bekommt. Obwohl es einige Längen gibt, kommt man mit dem Lesen schnell voran. Nicht so gut gefallen hat mir, dass Fredrikas recht große Familie einen ziemlich großen Teil der Ermittlungsarbeit eingenommen hat und die Zusammenhänge auch etwas konstruiert wirkten. Für Fredrika ist es schwer, die Grenze zwischen ihrer Familie und ihrem Job als Polizistin zu ziehen, was ihr auch nicht immer gelingt und ihr ein schlechtes Gewissen bereitet. Eigentlich hätte sie wegen Befangenheit von dem Fall abgezogen werden müssen.
Leider kommt erst gegen Ende des Buches Spannung auf, bis dahin plätschern die Ermittlungen etwas vor sich hin. Allerdings konnte ich die Zusammenhänge bis zum Schluss nicht durchschauen, habe mitgerätselt und war sehr gespannt auf die Auflösung.

Fazit: Ein solider erster Fall für Fredrika Storm und Henry Calmont. Zwar noch etwas schwach, aber ich werde die Reihe sicher im Auge behalten.

Veröffentlicht am 01.08.2023

Spannender Schweden-Krimi

Puppenblut
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„Puppenblut“ ist nach „Leichenschilf“ und „Witwenwald“ bereits der 3. Fall für Kristoffer Bark und sein Team. Natürlich lässt sich dieser Krimi auch ohne Vorkenntnisse lesen, doch es ist empfehlenswert ...

„Puppenblut“ ist nach „Leichenschilf“ und „Witwenwald“ bereits der 3. Fall für Kristoffer Bark und sein Team. Natürlich lässt sich dieser Krimi auch ohne Vorkenntnisse lesen, doch es ist empfehlenswert und interessant, auch die private Entwicklung der Protagonisten von Anfang an zu verfolgen.
Barks Team besteht aus sehr unterschiedlichen und zum Teil etwas speziellen Charakteren, die intern versetzt wurden und dann im Turmzimmer untergebracht wurden - weit weg von den anderen Kollegen. Hier sollen sie an alten ungeklärten Fällen arbeiten. Trotz ihrer Eigenheiten sind aber alle fähige Ermittler. Besonders Alex mit seiner unbekümmerten und oft ungestümen Art lockert die Krimi-Handlung einige Male auf. Bark selbst mag ich auch sehr gern, er wirkt in diesem Teil etwas weniger mürrisch als sonst, hat aber gesundheitliche und auch private Probleme.
Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Der Schreibstil von Anna Jansson lässt sich absolut flüssig lesen und eine gewisse Grundspannung ist von Anfang an da. Der Fall ist komplexer, als ich zuerst angenommen hatte und erst gegen Ende zeigen sich Zusammenhänge zu dem Tod von Mary im Jahr 1967, mit denen ich nicht gerechnet hätte.
Rückblicke in Marys Leben gibt es durch ihre Tagebuchaufzeichnungen, die Eva zufällig findet. Ihre Berichte aus der Nervenheilanstalt Västra Mark sind erschreckend. Aber auch die Kapitel aus den Perspektiven von Eva und ihrer Tochter Linn habe ich mit Spannung verfolgt.

Fazit: „Puppenblut“ ist ein gelungener Schweden Krimi mit sympathischen Protagonisten, den ich sehr gerne gelesen habe, auch wenn ich ihn etwas schwächer fand als „Witwenwald“. Der 4. Teil „Mädchenfeuer“ erscheint im Februar 2024 und ich freue mich jetzt schon darauf.