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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2023

ich bin hier etwas zwiegespalten

Inside Strafjustiz
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Patrick Burow ist amtierender Strafrichter und lässt den Leser hier hinter die Kulissen der Gerichte schauen. Man darf sozusagen in den Gerichtsalltag hineinschauen.

Das Buch liest sich gut. Patrick Burow ...

Patrick Burow ist amtierender Strafrichter und lässt den Leser hier hinter die Kulissen der Gerichte schauen. Man darf sozusagen in den Gerichtsalltag hineinschauen.

Das Buch liest sich gut. Patrick Burow plaudert aus dem Nähkästchen und bringt viele Fallbeispiele. Diese fand ich absolut interessant zu lesen.

Es wird auch Kritik am Rechtssystem geübt. Auch hier fehlt es an Personal und Geld. Beim Lesen bekam ich teilweise Zweifel, ob die Urteile immer richtig sind. Diese Passagen der Fallbeispiele haben mir richtig gut gefallen und ich fand sie sehr interessant zu lesen.

Manche -eher sachliche- Stellen wurden restlos überzogen und da hat mir der Schreibstil überhaupt nicht zugesagt. So möchte ich als Beispiel S. 29 nennen, als es um das Jurastudium geht. Die universitären Bibliotheken werden als „kilometerlange, berstende Regale voller halb verwester Jurabücher“ bezeichnet. Und die Studenten in den Bibliotheken als „partner- und fernseherlose Streber“. Das fand ich sehr unzutreffend und auch gar nicht witzig. Da ich mich mit der Materie gut auskenne, kann ich auch sagen, dass es ein komplett falsches Bild vermittelt.

Von daher hat das Buch für mich 2 sehr unterschiedliche Teile. Den Part mit den Praxisbeispielen fand ich sehr interessant, aber da es sich doch um ein Sachbuch handelt, hat mir der Informations- und Sachbuchanteil nicht gefallen, weil er einfach zu flapsig geschrieben ist.

Fazit: Insgesamt ist das Buch interessant zu lesen. Ich kenne Patrick Burow von seinen Krimis her und kann sagen, dass mir die Krimis deutlich besser gefallen.

Veröffentlicht am 05.10.2023

Grundidee gut, aber die Umsetzung hätte etwas besser sein können

Das Gästezimmer
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Der liebenswerte Vater und nette Nachbar ist hier der Bösewicht. Seit fünf Jahren hält er im Schuppen und danach im Gästezimmer eine junge Frau gefangen. Das klingt doch richtig spannend oder?


Zugegebenermaßen ...

Der liebenswerte Vater und nette Nachbar ist hier der Bösewicht. Seit fünf Jahren hält er im Schuppen und danach im Gästezimmer eine junge Frau gefangen. Das klingt doch richtig spannend oder?


Zugegebenermaßen konnte dieser Thriller meine Erwartungen nicht ganz erfüllen. Es ist zwar ein konstanter Spannungsbogen vorhanden, aber es haben mir doch ein wenig Steigerung und Höhepunkte gefehlt. Vielleicht hätte man die 444 Seiten doch ein wenig schrumpfen können.


Als hauptsächliches Manko möchte ich erwähnen, dass mir irgendwie der rote Faden und der Einblick in die Psyche des Täters gefehlt haben. So konnte ich mich nicht so wirklich in ihn hineinversetzen und die Hintergründe verstehen.


Vom Schreibstil her hat mir das Buch gefallen. Unterschiedliche Handlungsstränge und Rückblenden der Protagonisten, sowie auch wechselnde Sichtweisen aus denen berichtet wurde, haben das Buch durchaus fesselnd und interessant gemacht. Auch die zahlreichen kurzen Kapitel sind meinen Lesevorlieben entgegen gekommen. Trotzdem wurde ich nicht so wirklich warm mit diesem Psychothriller.


Fazit: Eine tolle Grundidee, aber trotzdem konnte mich der Thriller nicht so ganz fesseln, und ich fand ihn eher durchschnittlich. Auf jeden Fall hat mir ein Einblick in die Seele des Täters gefehlt.

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Veröffentlicht am 25.07.2023

tolle Idee, aber an der Umsetzung hat es etwas gehapert

Zwei Fremde
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Schauplatz der Handlung ist ein abgelegenes Hotel in den Highlands. Die Managerin hat ihren letzten Arbeitstag vor dem Saisonende als das Hotel von einem Schneesturm von der Außenwelt abgetrennt wird. ...

Schauplatz der Handlung ist ein abgelegenes Hotel in den Highlands. Die Managerin hat ihren letzten Arbeitstag vor dem Saisonende als das Hotel von einem Schneesturm von der Außenwelt abgetrennt wird. Nacheinander tauchen 2 Fremde auf, die Unterschlupf suchen. Beide behaupten von der Polizei zu sein und einen entlaufenen Mörder zu suchen. Wer von beiden ist der Polizist und wer ist der Mörder?
Die Idee des Buches fand ich richtig klasse und das Cover sieht auch sehr vielversprechend aus.
Aus der Perspektive der Hotelmanagerin darf man verfolgen, was sich in den Highlands ereignet. Die Charaktere wurden gut dargestellt und bei den beiden Fremden hat man lange Zeit keine Ahnung, wer denn nun der Mörder ist. Trotzdem hätte der Spannungsbogen meiner Meinung nach besser sein können. In der ersten Hälfte war der Schreibstil etwas zu ausschweifend und fast etwas langatmig. Für einen Thriller hat mir da der Nervenkitzel gefehlt, und es fiel mir fast schwer, bei der Stange zu bleiben.
Die Protagonisten wurden gut dargestellt und das Setting hat durchaus viel Atmosphäre. Bei der Durchführung ist noch Luft nach oben.
Fazit: Die Idee und das Setting sind wirklich gut. Allerdings der Spannungsbogen war meiner Meinung nach für einen Thriller etwas zu niedrig. Insgesamt nicht schlecht, aber für mich eher ein durchschnittliches Buch.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Die Krimis der Autorin können mich mehr begeistern!

Vier Herzen am See
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Die Autorin Tina Schlegel ist mir durch spannende Bodenseekrimis bereits bekannt. So war ich gespannt auf ihren ersten Liebesroman.
Das Cover und das Setting des Romans sind wunderschön gewählt. Die Story ...

Die Autorin Tina Schlegel ist mir durch spannende Bodenseekrimis bereits bekannt. So war ich gespannt auf ihren ersten Liebesroman.
Das Cover und das Setting des Romans sind wunderschön gewählt. Die Story spielt nämlich am Bodensee.
Ganz kurz zum Inhalt: Die alleinerziehende Sophie kommt mit ihrer fünfjährigen Tochter zurück in die Konstanzer Heimat, um nach dem plötzlichen Unfalltod der Eltern die Weinstube zu übernehmen. Zwischen Trauer, Elternpflichten und Berufsalltag kommt noch eine zarte Liebesbande auf sie zu, als sie Anton mit seinem Hund kennenlernt. Auch der Vater der fünfjährigen Marlene nimmt wieder Kontakt zu ihr auf…Lest selbst, wie es Sophie so ergeht!
Zuerst das Positive: Die Landschaftsdarstellung ist der Autorin sehr gut gelungen, so dass ich beim Lesen Bilder vor Augen hatte. Die Bodenseeatmosphäre wurde also sehr gut eingefangen.
Die Liebesgeschichte ist schön und gut durchdacht. Es ist auch etwas Tiefgang enthalten. Allerdings war mir der Schreibstil zu nüchtern. So sind kaum Emotionen bei mir geweckt worden. Ich habe mit Sophie nicht so wirklich mitfühlen können. Stellenweise kam sie mir auch etwas zu gutgläubig und naiv vor. Ihre Tochter hingegen wurde für ihr Alter viel zu erwachsen dargestellt. Sie hat oft Dinge von sich gegeben, bei denen ich nicht glauben konnte, dass dies aus dem Mund einer fünfjährigen kommt. Von daher hat mir bei den Protagonisten auch die Authentizität gefehlt.
Fazit: Ich würde jetzt nicht behaupten, dass mir der Roman nicht gefallen hat. Für mich enthält er einfach zu wenig Gefühl und Emotionen. Alles in allem gefallen mir die Kriminalromane von Tina Schlegel sehr viel besser. Aber die Geschmäcker sind verschieden, also macht euch am besten selbst einen Eindruck des Romans.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

für mich gibt es bessere Thriller von Ruth Ware

Das College
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Hauptprotagonistin Hannah hat vor 10 Jahren im College die Leiche ihrer Freundin April gefunden. Sie hat als Zeugin gegen den damaligen Pförtner ausgesagt, der der Tat beschuldigt und verurteilt wurde. ...

Hauptprotagonistin Hannah hat vor 10 Jahren im College die Leiche ihrer Freundin April gefunden. Sie hat als Zeugin gegen den damaligen Pförtner ausgesagt, der der Tat beschuldigt und verurteilt wurde. Nun erfährt sie, dass er im Gefängnis gestorben ist. Irgendwie bekommt die schwangere Hannah nun Zweifel und begibt sich auf die Spuren der Vergangenheit. Was geschah damals wirklich?
Ich liebe die Bücher von Ruth Ware durchaus. Aber leider konnte sie mich diesmal nicht so wirklich fesseln. In den ersten zwei Dritteln kam bei mir nur wenig Spannung und Nervenkitzel auf. So kam es mir eher wie ein Collegeroman vor! Erst das letzte Drittel wurde meiner Meinung nach dem Genre Thriller gerecht. Da kam dann richtig Spannung auf. Hier hatte ich aber das Gefühl, dass Ruth Ware alle Dramatik nun aufholen wollte, und es war mir fast ein wenig zu viel und kam mir wiederum stellenweise nicht realistisch genug vor.
Obwohl ich den Spannungsbogen als nicht besonders hoch empfand, war der Täter nicht vorhersehbar. Ich hatte viele Verdächtige und wusste nie, wem ich denn nun eigentlich trauen kann. Die Autorin es also geschafft mich auf falsche Fährten zu locken.
Die Handlung spielt in 2 Zeitebenen, die in „Davor“- und „Danach“-Abschnitte eingeteilt sind. So wechseln sich immer Kapitel aus der damaligen Collegezeit mit Beiträgen der Gegenwart ab. Die Collegezeit wurde mit viel Atmosphäre geschildert.
Alles in allem bin ich von den Thrillern von Ruth Ware einfach mehr Spannung gewohnt. Von daher gibt es für mich bessere Bücher der Autorin, aber verschafft euch selbst einen Eindruck. Die Geschmäcker sind ja verschieden und ich habe schon viele begeisterte Rezis zu diesem Buch gesehen.