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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2018

Mal was anderes. Kurz, aber mitreißend

Die Unversehrten
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Martin und Violenta, sie haben Pläne geschmiedet. Nach den Studien ins Ausland, irgendwohin. Zuvor haben sie Freiheiten, sie wollen sich nicht unnötig belasten und so passiert es, dass Martin Vater wird. ...

Martin und Violenta, sie haben Pläne geschmiedet. Nach den Studien ins Ausland, irgendwohin. Zuvor haben sie Freiheiten, sie wollen sich nicht unnötig belasten und so passiert es, dass Martin Vater wird. Das bindet ihn an Klara (seine baldige Ehefrau) und an Christina, ihre gemeinsame Tochter.
Als er Violenta berichtet, dass er nicht von seiner Tochter weg will, trennt sich Violenta.
Bis sie eines Tages wieder vor ihm steht und ihn zurückwill.
Das Disaster nimmt seinen Lauf: Die Treffen mit Violenta fliegen auf, Klara wirft Martin raus. Sie wird eine Furie, verletzt und verletzend.

Der Schreibstil ist rasant, nicht sehr beschreibend, aber ausreichend und auf die Gefühle und Beziehungen der Beteiligten fokussiert.
Zu Beginn ist es schwierig sich reinzufinden: "Wer spricht?", "Wann passiert das?", aber das hat sich nach 2/3 Kapiteln eingespielt. Etwas erschwerend ist die Ausdrucksweise. Gekonnt, gebildet, nicht allzu leicht, aber für die Thematik angebracht, sogar perfekt.
Alle Charaktere waren sehr authentisch. Es gibt eben nicht nur schwarz und weiß, aber man entwickelt innerhalb dieser kurzen 150 Seiten starke Sympathien und Antipathien mit gewissen Charakteren.
In meinem Fall mochte ich Violenta sehr: Eine gewissenhafte, standhafte Frau, die weiß was sie will. Rational und dennoch emotional.
Martin wirkt etwas naiv, aber sehr nett. Er möchte es allen Recht machen, aber das ist schwierig, wenn zwei Frauen im Spiel sind.
Klara konnte ich gar nicht leiden. Natürlich leidet sie unter der Situation, aber ihr Verhalten ist nicht immer nachvollziehbar.
Besonders hervorstechend ist hier der Hass und die Liebe, die man selbst als Leser entwickelt. Man lernt hier wie schwierig es werden kann, ein Buch weiterzulesen, wenn man voller Hass gegen einen Charakter ist. Gleichzeitig kann man es aber auch nicht weglegen, weil man weiß es verfolgt einen noch die ganze Nacht.
Stellenweise wollte ich sogar, dass es einfach vorbei ist.
Und ich glaube, dass genau das es ist, was die Autorin hier bewirken wollte: Kein klassisches Schwarz/Weiß- Denken, aber dennoch der ausgeprägte Hass und die Liebe gegenüber der Protagonisten, die einen stets weiterlesen lässt.
Eine klare Leseempfelung für alle, die ein wenig Nervenkitzel wollen, an realen Beziehungen interessiert sind und mal ordentlich Gefühls-Achterbahn fahren wollen.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Ein Höllentrip durch New Orleans

Höllenjazz in New Orleans
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Ida und Lewis, Michael und Luca. Sie alle leben in New Orleans. Ida, eine Angestellte einer Detektei zieht Lewis Armstrong ihren besten Freund mit in die Geschichte der Axeman Morde. Michael ist der zuständige ...

Ida und Lewis, Michael und Luca. Sie alle leben in New Orleans. Ida, eine Angestellte einer Detektei zieht Lewis Armstrong ihren besten Freund mit in die Geschichte der Axeman Morde. Michael ist der zuständige Polizist und Luca dessen ehemaliger Mentor, welcher frisch aus der Haft entlassen wurde. Sie alle gehen den Morden nach, sie alle folgen unterschiedlichen Spuren.

Die Grundidee ist erstmal wirklich gut. Die Basis sind wahre Begebenheiten.
Man wird zu Beginn sofort in die Jazz-Atmosphäre New Orleans geworfen. Es ist faszinierend beschrieben, man ist mittendrin. Auch die Charaktere wachsen einem schnell ans Herz, da sie authentisch wirken.
Die Art und Weise wie der Autor diesen Ort beschreibt, zieht in ihren Bann.
Aber auch die negativen Seiten kommen nicht zu kurz: New Orleans und sein Hass auf Schwarze. Der gesamte Zustand der Gesellschaft und die Dominanz des "Rassenhasses" begegnet einem hier immer wieder. Das macht es authentisch und häufig auch etwas dramatisch.
Zeitweise hat das Buch allerdings seine Längen. Hin und wieder muss man sich durchbeißen. Das wird in den letzten Hundert Seiten aber belohnt. Da nimmt die Story nochmal Fahrt auf, wird spannend und die Handlungsstränge führen zu ihren Enden und Ergebnissen.
Für Krimi-Fans eine Empfehlung, für Solche die aber mit einigen Längen eher nicht leben können, ist dieses Buch eine echt Herausforderung.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Spannende hinreißende Welt der Zauberei und Magie

Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch
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Nalia- die Tochter der Elemente. Sie ist eine Dschinn aus Ardjinna, dem Reich der Dschinn. Sie tarnt sich mit dem Gelb der Shaitan, den Dschinn, die der Luft verbunden sind, um ihre wahre Identität geheimzuhalten, ...

Nalia- die Tochter der Elemente. Sie ist eine Dschinn aus Ardjinna, dem Reich der Dschinn. Sie tarnt sich mit dem Gelb der Shaitan, den Dschinn, die der Luft verbunden sind, um ihre wahre Identität geheimzuhalten, denn sie ist eine Ghan Aisouri, die Letzte des königlichen Geschlechts. Nalia floh - wie viele andere Dschinn - aus Ardjinna als die Revolution die gesamte königliche Linie tötete. Die Ifrit, die Kaste des Feuers, hat das Massaker an einer gesamten Kaste zu verantworten. Auf ihrer Flucht fiel sie in die Hände der Dunklen Karawane, ein Sklavenhändlerring, der Dschinn an Menschen verkauft.
So wurde sie von Malek gekauft, der sie nun sein Eigen nennen kann, und die volle Macht über sie hat. Nalia ist erst frei, wenn er seinen dritten Wunsch äußert, allerdings möchte er es niemals so weit kommen lassen.

Der Inhalt ist wirklich fantastisch. Man taucht hinab in eine völlig neue Welt neben unserer Realität. Die gesamte Geschichte spielt in L.A. und man bekommt das Gefühl, dass es neben unserer Werlt vielleicht doch noch etwas mehr gibt; etwas mehr fantastisches.
Die Welt um Ardjinna, ihre Kasten, ihre Götter und ihre Geschichte werden eingehend und detailreich geschrieben und trotzdem sehr leicht zu verstehen, sodass man im Lesefluss bleibt und sich nicht verloren fühlt. Der eingängige Schreibstil unterstützt dies und macht auch Gefühle wie Ängste, Sorgen, aber auch die Liebe greifbar.
Die Geschichte nimmt ihre Wendungen, nimmt zwischendurch, urplötzlich an Fahrt auf und lässt einen an anderen Stellen mal etwas zur Ruhe kommen. Hin und wieder ist es vorhersehbar, aber das tut dem Buch keinen Abbruch.
Nun erwarte ich sehnlichst den zweiten Teil, denn es verspricht noch jede Menge Gefühlschaos.
Für alle Fantasy-Fans eine klare Empfehlung und für alle Fans der Geschichten um 1001-Nacht ein Muss!

Veröffentlicht am 16.09.2017

Fantastische Welt mit vielen tiefgründigen Gedanken

Die Stadt der verbotenen Träume
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Die Weberjungfrau hält die Fäden der Welt.
Eliana, eine Weberin im Haus der Spinnweben ist pflichtbewusst und trägt eine schwere Last mit sich - das Träumen. Der Albdrücker, ein Schattenwesen, setzt sich ...

Die Weberjungfrau hält die Fäden der Welt.
Eliana, eine Weberin im Haus der Spinnweben ist pflichtbewusst und trägt eine schwere Last mit sich - das Träumen. Der Albdrücker, ein Schattenwesen, setzt sich auf sie und will Besitz von ihr ergreifen. Doch nur sie kann ihn sehen und auf der Insel ist das Träumen ein schweres Vergehen und jeder "Traumseher" wird ins Haus der Befleckten gebracht, weil es als Krankheit gilt, welche Exzeme und Ausschläge hervorruft. Eliana sucht Tag für Tag nach solchen Hautveränderungen, findet aber nie welche.
An einem Tag wird ein Mädchen ans Ufer des Hauses gespült.
Sie trägt eine unsichtbare Tätowierung in der Handfläche, mit dem Namen "Eliana". Doch Eliana kennt das Mädchen nicht und so beginnt eine Suche nach der Wahrheit, der Vergangenheit und der Zukunft.

Das Buch ist wirklich spannend geschrieben. Es ist nicht kitschig, sondern modern. Viele aktuelle Themen finden ebenfalls ihren Platz, auch wenn mich das hin und wieder kurzzeitig irritiert hat, im Endeffekt finde ich es aber perfekt so wie es umgesetzt wurde.
Viele Passagen begeistern durch ihre Tiefgründigkeit. Die Sprache ist dabei nicht schwerfällig gehalten, jedoch musste ich einige wenige - vor allem Traumpassagen - zweimal lesen, um nicht den "Faden" zu verlieren.
Einen Abbruch tut das dem Buch allerdings nicht.
Die gesamte Handlung bildet sich nach und nach aus einzelnen Strängen zusammen, man rätselt mit und webt das Bild nach und nach zusammen, bis man ein Gesamtbild erhält, dass meiner Meinung nach aber stets für traumhafte Interpretationen offen ist.

Veröffentlicht am 02.08.2017

Brutales Gedankenspiel, welches sich stark mit Sci-Fi mischt

Coevolution
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Einige einzelne Geschichten -
Bewohner der Stadt NWC, dem scheinbar einzigen sicheren Platz vor den Infizierten und ein Ort, der streng überwacht wird.
Eine Gruppe Wissenschaftler, die versuchen ein Heilmittel ...

Einige einzelne Geschichten -
Bewohner der Stadt NWC, dem scheinbar einzigen sicheren Platz vor den Infizierten und ein Ort, der streng überwacht wird.
Eine Gruppe Wissenschaftler, die versuchen ein Heilmittel gegen das Virus zu finden.
Die Stränge laufen zusammen, wenn zwei neue Infizierte in das Labor gebracht werden, in welchem die Forscherin Daria arbeitet.
Serina und Gabriel sind aber anders als die anderen Infizierten und scheinen mehr zu wissen, als die Forscherin selbst.
Das Abenteuer beginnt. Auf der Suche nach der Wahrheit.

Sprachlich ist das Buch sehr gut zu lesen; nicht zu leicht und nicht zu schwer. Der Schreibstil ist eingänglich und man gewöhnt sich schnell daran, sodass man einen flüssigen Leserhythmus entwickelt.
Die Art und Weise wie die einzelnen Geschichten aufgebaut werden, zusammenlaufen und der Geschichte dann die finale Auflösung geben, finde ich wirklich gut umgesetzt, auch wenn mir das Buch gegen Ende etwas sehr viel Fantasy und Sci-Fi ansetzt, wo ich zu Beginn fand, dass es ein wundervoll biologisches und brutales Gedankenspiel über ein Virus ist, dass uns zu Zombies macht.
Nichtsdestotrotz bin ich ein absoluter Biologie und Medizin Fan, weshalb mich die Ausführungen begeistert haben. Vieles wird sehr biologisch erklärt, weshalb man sich auch etwas konzentrieren muss, aber es ist erschreckend einleuchtend.
Für "Nicht-Biologie-Interessierte" könnte sich dies allerdings als Schwachstelle erweisen, weil man dann eventuell einigen Kapiteln gar nicht mehr folgen kann.
Später werden diese Einsichten in die Biologie dann in Einsichten in die Science-Fiction bzw. Physik abgelöst, was nicht minder interessant ist, allerdings auch zur Konzentration auffordert.
Wenn man Beides aber gut findet, ist das Buch eine absolute Empfehlung von mir,
denn die angeführten Fakten und Gedankenspiele sind wirklichg nachvollziehbar und man fängt an etwas mehr über die Frage "Was wäre wenn..?" zu fantasieren und sie auf unsere Welt zu übertragen.