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Veröffentlicht am 15.09.2016

schöne geschichte

Gute Töchter
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Was man erwarten darf von dieser Geschichte:
Erzählt wird die Geschichte zweier Mädchen. Sie wachsen in ländlicher Umgebung vor den Toren von San Francisco auf. Der Vater verlässt die Familie und die Mutter ...

Was man erwarten darf von dieser Geschichte:
Erzählt wird die Geschichte zweier Mädchen. Sie wachsen in ländlicher Umgebung vor den Toren von San Francisco auf. Der Vater verlässt die Familie und die Mutter ist depressiv und kümmert sich wenig um ihre Töchter. Aber wie schon der Titel sagt, sind die beiden „Gute Töchter“ und vergöttern ihren Vater, der irgendwann als Polizist den ganz großen Fall auf den Tisch bekommt. Einen Serienmörder. Aber er schafft es über Jahre nicht, den Täter dingfest zu machen und schließlich beginnen Rachel und Patty sich ebenfalls mit den Morden zu beschäftigen, weil sie wissen, wie wichtig dem Vater die Aufklärung ist und schließlich gerät eine von ihnen in Gefahr.
Was man nicht von dieser Geschichte erwarten sollte:
Es handelt sich nicht um einen Krimi im üblichen Sinne. Auch wenn ein leiser Thrill im Hintergrund schwebt, so ist es doch vor allem ein Entwicklungs- und ein Familienroman und die Spannungselemente sind sehr verhalten eingesetzt. Aus der Ich-Perspektive einer Tochter erlebt man das Landleben in Amerika in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Die Schwierigkeiten der Mädchen, die oft alleingelassen sind mit ihren Problemen, mit ihren Wünschen und Hoffnungen sind ruhig und mit verhaltenem Tempo beschrieben. Keine große Aktion über große Teile des Buches.
Meine Meinung:
Es ist das zweite Buch, dass ich von Joyce Maynard gelesen habe. Wie in „Der Duft des Sommers“ hat mir auch hier der Schreibstil hervorragend gefallen. Ich mag es einfach sehr, wenn aus der Sicht von Halbwüchsigen über das Leben, das Erwachsenwerden und die familiären Beziehungen erzählt wird. Die Autorin versteht es, ihren Personen Leben einzuhauchen und ganz nebenbei über tatsächliche Ereignisse zu berichten. Die Mordfälle haben einen realen Hintergrund welchen man aus einem interessanten Nachwort erfährt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass auch dieses Buch verfilmt wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

guter 2.ter Teil

KALYPTO - Die Magierin der Tausend Inseln
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Im ersten Band seiner Kalypto-Trilogie „Die Herren der Wälder“ hat Tom jacuba sehr ausführlich und tast gemächlich das Setting seiner Fantasywelt erklärt und beschrieben und die Hauptcharaktere allen voran ...

Im ersten Band seiner Kalypto-Trilogie „Die Herren der Wälder“ hat Tom jacuba sehr ausführlich und tast gemächlich das Setting seiner Fantasywelt erklärt und beschrieben und die Hauptcharaktere allen voran Ayrin und Lasnic teilweise von ihrer Geburt an eingeführt, so dass dem Leser keine Geheimnisse vorenthalten werden und er mehr weiß, als die Protagonisten. So ist auch von Anfang an bekannt, dass die magische Catolis den Plan hat das vergangene Reich Kalypto nach und nach auf der Welt wieder zu errichten und dazu wird sie alle Völker unterjochen oder vernichten und nur das mächtigste und stärkste Volk wird unter ihr übrig bleiben.
Garona ist im ersten Band bereits gefallen und Ayrin, die Königin konnte fliehen, obwohl sogar ihre Schwester Lauka versucht sie zu vernichten. Rettung suchen alle Verfolgten in den Wäldern, die das nächste Ziel der bösen Magierin sind.
Dieser Mittelteil hat zumindest was die Action betrifft, im Gegensatz zu seinem Vorgänger gehörig an Fahrt aufgenommen. Schlachten und Kämpfe gibt es jede Menge und vor allem Lasnic kann sich und seinen Mut mehr als einmal unter Beweis stellen. Überhaupt ist er derjenige, der beim Lesen oft für ein breites Grinsen sorgt, da er teilweise ein sehr derber und rustikal gestrickter Held ist. Seine Flüche bombadieren jede Unterhaltung und er hat definitiv das Herz auf dem rechten Fleck und er trägt es oft auch auf der Zunge. Das ist auch eine der Stärken dieses Buches, dass die Dialoge einfach Spaß machen und die Handlung auch durch sie vorangetrieben wird. Auf so etwas lege ich großen Wert in Romanen. Durch schnelle Perspektivwechsel wird die Spannung zusätzlich in die Höhe getrieben und man liest die 600 Seiten weg wie nichts.
Gemessen an meinen Lieblingsfantasyreihen hat Kalypto mir auch in Teil zwei hervorragend gefallen kann aber an die zwei, drei Spitzentitel trotzdem nicht ganz heran. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass ich ja ein Fan von traditioneller High Fantasy bin und da lässt sich Jacuba nur bedingt einordnen. Z.B. dass hier auf allem geritten wird, was vier Beine hat. Elche, Elefanten usw. Und jede nur erdenklich neue Tierart wird eingeführt. Dieser Ideenreichtum erinnert mich teilweise an Walter Moers und lenkt meiner Meinung nach von der eigentlichen Handlung viel zu sehr ab. Dadurch entsteht manchmal der Eindruck, er wäre etwas zu bemüht um Neues und Sensationelles, was er gar nicht brauchen würde, denn die Personen seiner Geschichte sind so einnehmend und unterhaltsam, dass die völlig ausreichen würden.
So denke ich, es wäre noch ein bisserl Luft nach oben. Eine Leseempfehlung allemal.

Veröffentlicht am 15.09.2016

sehr unterhaltsam

Es geschah in Schöneberg
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Inhalt:

Berlin 1927. Der fünfte Fall mit Leo Wechsler führt uns nach Schöneberg. Während einer exklusiven Modenschau im „Romanischen Café“ werden zwei Modells verletzt. Wie sich später herausstellt, wurde ...

Inhalt:

Berlin 1927. Der fünfte Fall mit Leo Wechsler führt uns nach Schöneberg. Während einer exklusiven Modenschau im „Romanischen Café“ werden zwei Modells verletzt. Wie sich später herausstellt, wurde das Futter der Kleider mit Capsaicin präpariert, dem schwer die Haut reizenden Stoff ,gewonnen aus der Chillischote. Wer hatte die Gelegenheit zu diesem Attentat? Anfangs ist nur klar, dass damit wohl das aufstrebende Modehaus von Lotte Morgenstern und Carl Fink in seinem guten Ruf geschädigt werden sollte. Das wirkliche Motiv der Tat und die Täter geben Leo und seinen Männern erst mal jede Menge Rätsel auf. Doch dann ereignet sich ein Mord. Und der Tote war nicht nur bekennender Homosexueller sondern es gibt auch eine Verbindung zum Modehaus. Stück für Stück setzt der Kommissar das Puzzle zusammen.

Meine Meinung:

Leo Wechsler, seine Frau Clara und Schwägerin Ilse sind mir über die Jahre zu liebgewonnenen Helden einer hervorragenden historischen Krimiserie geworden, in der Susanne Goga mit viel Empathie für ihre Figuren Kriminalfälle erzählt. Die Geschichten sind mit einem großen Maß an Lokal- und Zeitkolorit ausgestattet. In diesem Teil erfährt man etwas über die Modebranche, den Umgang mit Homosexualität, die damals ja noch strafbar war, und ganz allgemein das Leben in Berlin kurz vor der NS-Zeit. Man spürt bereits den drohenden Umbruch in der Gesellschaft, der auch nach Leo und seiner Familie greift. Es macht wieder großen Spaß hier mit zu rätseln. Die Täter und ihre Motive werden glaubhaft geschildert. Mir gefällt besonders, dass nicht nur Leo und Clara sondern auch sämtliche Nebenfiguren Raum und charakterliche Tiefe bekommen. Der Roman kommt mit wenig Blut und Brutalität aus, schöpft sein Potential vor allem aus den seelischen Abgründen der Menschen, aus ihren Ängsten, Leidenschaften und Bedürfnissen.
Man muss die Vorgänger nicht gelesen haben, um hier seinen Spaß zu haben. Aber wer hier quereinsteigt bekommt sicherlich Lust darauf, die ganze Reihe zu lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

literarischer Krimi

STRAFE
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Der Schriftstelle Max Schmeling erhält unerwartet einen Brief, in dem sein Schulkamerad Tibor Schnittkowski ihn um einen Besuch bittet. Eigentlich konnten die beiden sich nicht besonders leiden und so ...

Der Schriftstelle Max Schmeling erhält unerwartet einen Brief, in dem sein Schulkamerad Tibor Schnittkowski ihn um einen Besuch bittet. Eigentlich konnten die beiden sich nicht besonders leiden und so ist er überrascht und unschlüssig, was er davon halten soll. Bei dem darauffolgenden Besuch erfährt er, dass Tibor schwer krank ist und möchte dass Max ihm einen Gefallen tut. Dafür gibt er ihm ein Manuskript mit seinen Memoiren. Das soll Max lesen und dann dementsprechend handeln.

Als Leser weiß man nicht recht, was es für eine Art Roman ist, den Paula Polanski und Hakan Nesser einem hier vorsetzen. Ist es ein Krimi oder doch noch mehr. Nesser ist ja einer, der gerne mal ins Literarische Fach wechselt und deshalb wundert es nicht, dass das Buch einige ungeahnte Kniffe hat und zweimal eine Wendung nimmt, die man so nicht erwartet hatte. Die Frage, wieviel an dieser Story ist von Hakan Nesser, wieviel von Paula Polanski (so es denn keine fiktive Autorin ist, wovon ich einfach mal ausgehe) , beschäftigte mich nur am Rande, denn das Buch fesselte auf seine eigene Art und Weise.

Hat man anfangs noch viel Raum für Spekulationen, so wird es von Kapitel zu Kapitel immer klarer, wohin die Reise geht. Auch wenn es sich nicht um einen gängigen Kriminalroman handelt, so ist doch der Crime-Faktor und vor allem die Spannung hoch. Der Erzählstil ist kühl aber geht unter die Haut und die Volte, die die Geschichte am Schluss nimmt, macht einfach Spaß und ist einem Kriminalroman durchaus würdig. Sicherlich ein Buch, auf welches man sich einlassen muss und welches man nicht in eine vorgefertigte Schublade stecken sollte, denn dazu ist es einfach zu ungewöhnlich und abwechslungsreich.

Mir hat der Neue Nesser ein paar sehr unterhaltsame Stunden beschert. Vielen Dank dafür.

Veröffentlicht am 15.09.2016

gelungener Wissenschaftsthriller

Valhalla
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Es war mein erster Roman von Thomas Thiemeyer mit Hannah und John als Haupt-Akteure. Die beiden haben wohl schon so einiges gemeinsam erlebt. Ich konnte aber auch ohne großes Vorwissen gut in die Geschichte ...

Es war mein erster Roman von Thomas Thiemeyer mit Hannah und John als Haupt-Akteure. Die beiden haben wohl schon so einiges gemeinsam erlebt. Ich konnte aber auch ohne großes Vorwissen gut in die Geschichte einsteigen.
Diesmal wird Hannah alleine von ihrem Auftraggeber nach Spitzbergen geschickt um zu klären, ob dort im ewigen Eis tatäschlich eine seit Jahrtausenden verschollene Stadt verborgen liegt. Dort angekommen kommt es aber ziemlich schnell zu einer Kontaminierung der gesamten Crew. Die Russen, die es als nächstes Versuchen, wollen in Wahrheit vor allem an den mysteriösen Virus ran, der die ersten Entdecker fast vollständig getötet hat. Mit Hilfe von John und weiteren guten Freunden und Mitstreitern versucht Hannah erneut in die geheimnisvolle Stadt einzudringen.

Als Fan von Preston/Child-Romanen wurde ich mit Valhalla gut bedient. Das Buch ist ein sehr gelungener Wissenschaftsthriller mit der richtigen Mischung an Action und Info, mit sehr symphatischen Charakteren, einem angenehm flüssigen Schreibstil mit einer kleinen Prise Humor, die die Spannung würzt. Der Plot ist weitgehend logisch und mit einem runden Ende ausgestattet.

Ich wurde wirklich gut unterhalten und kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen.