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Veröffentlicht am 27.12.2023

Schöner Sommerroman

Gefühlvoll
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Gefühlvoll: Eine zweite Chance für die Liebe“ von Katrina Verde

Es handelt sich um den dritten Teil der "Sinnvoll"-Serie.

Im Prolog gibt es einen kurzen Rückblick ins Jahr 2005.
Birtie und Lonny kennen ...

Gefühlvoll: Eine zweite Chance für die Liebe“ von Katrina Verde

Es handelt sich um den dritten Teil der "Sinnvoll"-Serie.

Im Prolog gibt es einen kurzen Rückblick ins Jahr 2005.
Birtie und Lonny kennen sich seit dem Kindergarten und als Teenager wurde irgendwann aus ihnen ein Paar. Doch kurz vor den Sommerferien des Jahres 2005 steht Birtie plötzlich vor ihm und küsst einen anderen. In diesem Moment ist nicht nur die Beziehung zwischen den Beiden Geschichte, sondern auch meine Sympathie für Birtie ist massiv gesunken.
15 Jahre später kreuzen sich ihre Wege erneut und es liegt sehr schnell wieder ein Knistern in der Luft.

Aber was war in der Zwischenzeit geschehen?
Birtie führt an der Seite ihres Freundes Rafa ein Sorgenfreies Leben. Sie reist mit ihm durch die Welt, besucht angesagte Lokale und ihr größtes Problem ist es, zu entscheiden, ob ein Kleidungsstück auf die „Vielleicht-Liste“ oder die „Definitiv-Liste“ kommt. Finanziellen Druck kennt Birtie nicht, denn Papas Kreditkarte hat ja kein Limit.
Doch dann beendet Rafa plötzlich die Beziehung und nach einer ausartenden Shoppingtour sperrt ihr Vater die Kreditkarte.
Als sie ihren Frust mit einem Rosé ertränken will, steht in der kleinen Bar plötzlich nach 15 Jahren Lonny vor ihr. Hat ihre Liebe erneut eine Chance?

Der Schreibstil von Katrina ist sehr angenehm, doch obwohl die Bände alle unabhängig voneinander gelesen werden können, habe ich mich etwas schwer damit getan, in die Geschichte hineinzukommen.
Es gibt zu Beginn ein Kapitel „Was bisher geschah“, in dem alle bisherigen Protagonisten vorgestellt werden. Allerdings sind das eine ganze Reihe Figuren und es fiel mir trotzdem lange nicht leicht, sie alle zuzuordnen.

Doch nach und nach bekam ich einen guten Überblick und Birtie wurde mir, auch wenn sie oft sehr naiv reagiert, mit der Zeit etwas sympathischer.
Lonny mochte ich von Beginn an gerne. Obwohl es mir etwas an Tiefe fehlte bei den Charakteren, konnte ich seine Angst, sich für einen Weg zu entscheiden nachvollziehen. Wahrscheinlich, weil ich mich damit auch schwergetan hätte.
Gut gefallen hat mir auch, dass ich die Geschichte abwechselnd aus beiden Perspektiven verfolgen konnte.
Eine große Rolle spielt gutes Essen, denn die Autorin hat eine Vorliebe für guten Kuchen. Im „Endlich Satt“ oder im „Goldi´s“ wäre ich auch gerne einmal Gast und auch einen Cocktail oder einen guten Kaffee von Lonny würde ich gerne probieren.
Warum allerdings ein Gewitter die richtige Zeit ist, um Zitronenkuchen zu backen, habe ich nicht so ganz verstanden. Gegessen hätte ich ihn trotzdem gerne.
Auch wenn es mir etwas an Tiefe gefehlt hat, sorgte die Stimmung zwischen den beiden Protagonisten und die Achterbahnfahrt ihrer Gefühle dafür, dass ich die Story letztendlich innerhalb kurzer Zeit beendet habe.

„Gefühlvoll“ ist ein toller Sommerroman und Wohlfühlroman mit Happy End. Dafür gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Eine etwas andere Art der Zeitreise

Love You in All Times
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Raelyn nutzt jede Gelegenheit, um ihrem Schwarm Kiran nahe zu sein, auch wenn sie dazu in der Halloweennacht durch den verwunschenen Wald zu einer alten Ruine zu laufen muss.
Doch anstatt Kiran auf sich ...

Raelyn nutzt jede Gelegenheit, um ihrem Schwarm Kiran nahe zu sein, auch wenn sie dazu in der Halloweennacht durch den verwunschenen Wald zu einer alten Ruine zu laufen muss.
Doch anstatt Kiran auf sich aufmerksam zu machen, steht in dem verlassenen Turm plötzlich ihr Mitschüler Braden vor ihr. Außerdem hört sie seltsame Geräusche und es geschehen ziemlich merkwürdige Dinge.
Bei einem erneuten Besuch der Ruine entdeckt sie auf dem Boden einen kleinen Handspiegel. Als sie nach einem Blick hinein erwacht, befindet sie sich in Schottland und ist als Zofe von Lady Alanna auf dem Weg nach Violet Court. Zunächst glaubt sie an einen besonders lebhaften Traum, doch immer wieder springt sie in das Leben der Zofe Blaire.
Mit der Zeit beginnt sie die Reisen in die Vergangenheit zu genießen. Doch dann lernt sie Adrik, den Mann, den Alannas Vater als zukünftigen Ehemann seiner Tochter erwählt hat, kennen und ihre Gefühle beginnen verrückt zu spielen. Auch Adrik stellt plötzlich das Leben, dass für ihn vorgesehen ist, infrage und die beiden kommen sich näher.
Aber warum sieht Adrik ihrem Mitschüler Braden so ähnlich? Die Grenzen zwischen Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen immer mehr.

Zitat:
„Um zu verstehen, was in der Gegenwart passiert, muss man manchmal einen Blick in die Vergangenheit richten.“

Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut und der Handspiegel und die Veilchen spiegeln die Geschichte perfekt wider.
Ich liebe romantische Zeitreisegeschichten und als ich gelesen habe, dass es auch noch in die schottischen Highlands geht, stand schnell fest, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss.

In letzter Zeit habe ich überwiegend Fortsetzungsromane gelesen, deshalb war es mal wieder schön, ein abgeschlossenes Einzelband in der Hand zu haben. Obwohl ich mich rückblickend über eine Fortsetzung freuen würde, denn ich denke, es gibt, gerade was die Aniteria betrifft, noch viel zu erzählen.

Der Schreibstil ist sehr leicht, flüssig und das Buch ist angenehm zu lesen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Raelyn. So gelang es mir von Anfang an, mich gut in sie hineinzuversetzen und ihre Gefühle und Emotionen zu spüren.
Die letzten drei Jahre waren schwer für die siebzehnjährige Raelyn. Sie trauert um ihren Vater und kommt mit diesem Verlust nicht zurecht. Sie zeigt ihre Emotionen offen und fühlt sich zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin- und hergerissen was ihre Gefühle betrifft.
Braden ist, im Gegensatz zu Adrik, ein sehr zurückhaltender Junge. Es fiel mir schwer, bei ihm hinter die Kulisse zu schauen und ich hatte teilweise das Gefühl, dass er etwas zu kurz kam.
Vielleicht wäre es schöner gewesen, wenn die Geschichte abwechselnd, aus beiden Perspektiven erzählt worden wäre.

Die Schauplätze sind detailliert beschrieben und gut ausgearbeitet ohne das sie zu kompliziert wirken. Ich hatte den verwunschenen Wald und Violet Court bildhaft vor Augen.
Etwas Probleme hatte ich mit den Aniteria. Irgendwie waren sie den Beiden keine richtige Hilfe und ich habe den Sinn und Zweck der Loge nicht so ganz verstanden.

Fazit
Regina Meißner vereint sehr anschaulich und atmosphärisch die unterschiedlichen Liebesgeschichten in Gegenwart und Vergangenheit. Durch den Wechsel der Zeiten wurde es zu keinem Zeitpunkt langweilig.
Die Handlung ist gut durchdacht, allerdings ging es mir am Ende etwas zu schnell und komplikationslos.
In diesem Fall wäre ein zweiter Teil, der ungeklärte Fragen beantwortet, schön gewesen.

Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Eine schöne, leichte Liebesgeschichte mit einem Hauch Fantasy

Das magische Klavier
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Julia ist dabei, in ein tiefes Loch zu fallen. Sie hat nicht nur gesundheitliche Probleme, sondern wurde gerade von ihrem Freund verlassen. Außerdem nervt ein aufdringlicher Kollege, der unbedingt ein ...

Julia ist dabei, in ein tiefes Loch zu fallen. Sie hat nicht nur gesundheitliche Probleme, sondern wurde gerade von ihrem Freund verlassen. Außerdem nervt ein aufdringlicher Kollege, der unbedingt ein Treffen mit ihr will. Durch ihre Kaufsucht ist das Konto in den Miesen und um wenigstens ihre Miete zahlen zu können, muss sie ihren geliebten Flügel verkaufen.
Doch dann scheint ein Brief von einem Notar wenigstens ihre finanziellen Probleme zu lösen, denn sie erbt ein Schleusenhaus im Elsass. Doch wer ist diese Amalie Kraft, der sie das Erbe zu verdanken hat?
Um der Sache auf den Grund zu gehen und den Verkauf des Hauses vorzubereiten, fährt sie kurz entschlossen ins Elsass.
Vorort trifft sie auf Romulus, dem Enkel von Amalie Kraft und fühlt sich sofort zu ihm hingezogen. Dann taucht auch noch ihre Freundin Marit mit einer Idee im Gepäck auf.
Soll sie das Haus vielleicht doch behalten und im Elsass neu anfangen? Aber warum wurde ihr das Schleusenhaus überhaupt vererbt? Als sie sich gemeinsam auf Spurensuche begeben, verschwindet Julia plötzlich….

Zuerst ein paar Worte zum Cover. Ich liebe Aquarellbilder und male auch gerne selbst. Daher gefällt mir das Cover, dass perfekt zur Geschichte passt, ausgesprochen gut.

„Das magische Klavier“ ist ein wunderschöner Liebesroman mit einem Hauch Magie.
Ich bin sehr schnell in die Geschichte eingetaucht, denn der Schreibstil von Marianne Carrera ist wunderbar leicht, sehr flüssig und angenehm zu lesen. Mit ihrem bildhaften Stil hatte ich die Schauplätze zu jeder Zeit vor Augen und das Gefühl direkt mitten im Geschehen zu sein.

Zu Beginn wusste ich nicht so recht, ob ich Julia sympathisch finden soll oder nicht.
Ich hatte das Gefühl, dass sie sich ziemlich lange von ihrem reichen Freund hat aushalten lassen.
Sie musste sich um nichts Sorgen machen und hat es genossen, ohne finanziellen Limit shoppen zu gehen.
Als sie dann plötzlich von ihm verlassen wird, merkt sie plötzlich, dass das Leben kein Zuckerschlecken ist. Doch im Lauf der Geschichte wurde sie mir sympathischer und ich fand ihre Entwicklung von der „stylischen Stadtfrau“ zum „Mädchen vom Lande“ sehr gelungen.
Romulus habe ich direkt ins Herz geschlossen, auch wenn er sehr schnell akzeptiert, dass eine für ihn völlig fremde Person das Haus seiner Großmutter geerbt hat.

Allerdings hat mich zu Beginn doch etwas gestört, dass alles so schnell ging. Julia lässt sich meiner Meinung nach, zu schnell auf das Abenteuer ein, kündigt ihre Wohnung und bricht alle Brücken hinter sich ab.
Insgesamt hätte die Geschichte deshalb gerne ein paar Seiten mehr haben dürfen, auch um den Gefühlen zwischen den Beiden etwas mehr Zeit zu geben.

Es kommen viele interessante Themen (Adoption, Organspende, Stalking) zum Tragen, die immer wieder für emotionale Augenblicke sorgen.
Insgesamt hat mich „Das magische Klavier“ wunderbar unterhalten und deshalb empfehle ich das Buch gerne weiter. Ich freue mich darauf, neue Geschichten aus dem Schleusenhaus zu lesen und vergebe für den ersten Teil 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Eine Reise durch das 19. und 20. Jahrhundert

Die Chroniken des Zeitlosen
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Beim lesen des Titels kam mir sofort der Gedanke, das es sich um eine Zeitreisestory handeln würde. Allerdings habe ich mich, was das betrifft, ein wenig getäuscht, denn es ist keine Zeitreisegeschichte ...


Beim lesen des Titels kam mir sofort der Gedanke, das es sich um eine Zeitreisestory handeln würde. Allerdings habe ich mich, was das betrifft, ein wenig getäuscht, denn es ist keine Zeitreisegeschichte im herkömmlichen Sinne. Doch das bedeutet keinesfalls, dass mir die Geschichte nicht gefallen hat. Im Gegenteil.
Doch von Anfang an…

Im Fokus der Geschichte stehen Victoria und Edward. Wir befinden uns im Jahr 1968.
Die achtzehnjährige Victoria gehört zu einer Generation, die die Welt verändern will. Sie hat ihr Elternhaus verlassen und sich aufgemacht nach San Franzisco, ins Mekka der Hippy-Kultur.

Edward hingegen, wird im Jahr 1871 in London geboren. Er ist als Kind und auch als Erwachsener nie krank und altert auch nicht. Auch nach vielen Jahren sieht Edward immer noch aus, wie mit Mitte zwanzig. Verletzungen, die er sich im Ersten Weltkrieg zuzieht, heilen schnell und irgendwann wird ihm bewusst, dass er nicht wie alle anderen Menschen ist und nicht stirbt.
Um nicht aufzufallen, zieht er immer wieder um und muss die Menschen, die ihm nahe stehen, zurücklassen.
Im Jahr 1968 trifft Edward auf Victoria und rettet sie aus einer bedrohlichen Situation. Er ahnt nicht, dass dieses aufeinandertreffen sein Leben entscheidend verändern wird.

An dieser kleinen Zusammenfassung erkennt ihr schon, dass es sich bei dieser Story nicht um eine klassische Zeitreise handelt, denn Edward reist nicht mit Hilfe fortschrittlichster Technologie oder Portalen durch die Zeit, sondern stirbt einfach nicht.

Wir begleiten ihn auf einer spannenden Reise durch das 19. und 20. Jahrhundert. Einer Zeit, die vollgepackt mit historischen Ereignissen ist, wie zum Beispiel die Gründung des deutschen Kaiserreichs, die Weltkriege oder die Entstehung des Silicon-Valleys. Dabei gelingt es dem Autor die Atmosphäre an den verschiedenen Schauplätzen wunderbar einzufangen, so dass ich das Gefühl hatte, hautnah dabei zu sein.

Der Schreibstil von Christian Reisböck ist leicht und flüssig und angenehm zu lesen.
Allerdings musste ich mich erst mal an die wechselnden Erzählperspektiven gewöhnen.
Während wir die Abschnitte über Victoria aus der Ich-Perspektive verfolgen, sind die Abschnitte von Edward aus der Perspektive des personalen Erzählers geschrieben.
Ich mag es, wenn ich die Handlung durch die Augen der Protagonisten verfolgen kann.
Deshalb fiel es mir bei Victoria etwas leichter einen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt zu bekommen, als bei Edward.
Vicoria ist eine junge moderne Frau. Edward hingegen ein aristokratisch wirkender, etwas altmodischer Brite, der in der viktorianischen Zeit aufgewachsen ist. Aber gerade dieser Kontrast macht die Geschichte so interessant.

Obwohl die Handlung nicht dramatisch ist, habe ich sie als durchweg spannend empfunden. Es gibt immer wieder Höhepunkte und Wendungen, die mich gefesselt haben. Nach dem überraschenden Ende bin gespannt auf die Fortsetzung.
Für den ersten Teil der Reihe gibt es deshalb von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Ein beeindruckendes Debüt

Rán
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Rán lebt völlig abgeschieden und im Einklang mit der Natur auf einer einsamen Insel mitten im Ozean. Dort, in ihrem Refugium fühlt sie sich Zuhause. Sie pflegt die Strände, achtet auf die Tier- und Pflanzenwelt, ...

Rán lebt völlig abgeschieden und im Einklang mit der Natur auf einer einsamen Insel mitten im Ozean. Dort, in ihrem Refugium fühlt sie sich Zuhause. Sie pflegt die Strände, achtet auf die Tier- und Pflanzenwelt, kümmert sich um die Meeresbewohner und passt auf, dass niemand mit Harpunen jagt auf ihre „Familie“ macht. Es hat einen Grund, warum sie die Menschen meidet, doch dann veranlasst eine Schiffskatastrophe sie dazu, ihre Grundsätze über Bord zu werfen und einem Mann das Leben zu retten. Sie nimmt ihn mit auf ihre Insel und versorgt ihn.
Hätte sie diese Entscheidung wohl auch getroffen, wenn sie geahnt hätte, welche Folgen sie haben würde?

Auf Seite 319 gibt es eine Liste der Inhalte, die einige LeserInnen triggern können. Außerdem sind erotische Szenen enthalten. Die Leseempfehlung liegt deshalb bei 16 Jahren.

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und auch im inneren sind die Seiten wunderschön gestaltet. Am Anfang gibt es eine Karte, damit man sich das Worldbuilding vorstellen kann und zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es eine schöne Illustration.

Den Schreibstil der Autorin mochte ich gerne. Sie beeindruckt in ihrem Debüt mit einer sehr feinfühligen und sanften Schreibweise.
Besonders gut gefiel mir die bildhafte Beschreibung der Insel und des Ozeans. Es gelingt ihr gekonnt mit Wörtern zu spielen und wunderschöne Bilder in meinem Kopf zu kreieren, so dass ich zu jeder Zeit das Gefühl hatte, mit Rán durch den Ozean zu tauchen.

Anfangs hat die Geschichte mich etwas an Arielle erinnert, aber das hat sich nach und nach gelegt.
Es gibt nur wenige Charaktere und kaum Dialoge. Aber das hat auch seinen Grund. Zum einen befinden unsere beiden Protagonisten sich auf einer einsamen Insel und außerdem spricht Rán nicht. Doch trotzdem funktioniert die nonverbale Kommunikation zwischen den beiden erstaunlich gut.

Rán habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Sie kennt nichts anderes, als das Leben auf ihrer kleinen Insel. Mit den Meerestieren verständigt sie sich, indem sie ihre Botschaften direkt in den Kopf übertragen. Überall im Meer hat sie ihre Augen und Ohren offen und sorgt dafür, dass kein Meeresbewohner unter den Menschen leiden muss.
Im Laufe der Handlung durchläuft sie eine erstaunliche Entwicklung. Ich möchte allerdings nicht Spoilern, deshalb gehe ich darauf hier nicht weiter ein.

Aber auch William war mir sehr sympathisch. Obwohl er als König anderes gewohnt ist und Rán nicht mit ihm spricht, begegnet er ihr zu jeder Zeit mit Respekt, akzeptiert die Gegebenheiten und versucht sich auf eine Welt einzulassen, die ihm völlig fremd ist.
Die Interaktionen zwischen den Beiden hat mich emotional sehr berührt und es fiel mir leicht, immer wieder in das Geschehen einzutauchen.

Obwohl die Geschichte wunderschön ist und über viel Tiefe verfügt, fehlte es mir allerdings manchmal ein wenig an Spannung, da die Story sich nur sehr langsam entwickelt.

Auch der Fantasy-Anteil ist nur sehr gering, denn es geht im ersten Teil vorrangig um die zwischenmenschliche Beziehung der Beiden. Ich bin gespannt, ob sich das in der Fortsetzung ändern wird und hoffe, dass ich nicht zu lange darauf warten muss. Für den ersten Teil der Reihe gibt es gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung ab 16 Jahren.

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