Interessante umfassende Erörterungen zur Homöopathie mit leider schwachem Personentableau
Die Euphonomicon-Enthüllungen2048 ist die Firma Koksa weltweit erfolgreich mit einer grünlichen Flüssigkeit, die materiell nur aus Wasser besteht, aber wie eine Droge stark süchtigmachend ist. Ein ungleiches Ermittlerpaar kommt bei ...
2048 ist die Firma Koksa weltweit erfolgreich mit einer grünlichen Flüssigkeit, die materiell nur aus Wasser besteht, aber wie eine Droge stark süchtigmachend ist. Ein ungleiches Ermittlerpaar kommt bei der Untersuchung eines zunächst unbedeutenden Falls der Wahrheit um Koksa immer näher...
Ich war sehr neugierig auf diesen Homöopathie-Weltuntergangskrimi, den ich nun nach dem Lesen mit gemischten Gefühlen aus der Hand lege.
Der Autor hat umfangreiches Wissen von der Homöopathie, die er fiktiv weiterentwickelt zur Homöophorie, von Rupert Sheldrakes morphogenetischen Feldern und Ganderwasser, von Lovecrafts Necronomicon und dem Cthulu-Mythos und kann dies sehr gut vermitteln, auch die Krimihandlung ist nachvollziehbar, aber die Darstellung der Protagonisten war für mich sehr unbefriedigend. Trotz des vorsorglichen Hinweises bereits auf Seite 7, dass es sich sozusagen um ein Buch im Buch handelt, um ein „hastig geschriebenes vervollständigtes Fragment“ und die Autorin Succsy „nicht auf Stil achtet beim Schreiben der Dokumentation“ (S. 374), konnten mich die Charaktere nicht überzeugen. Sie erscheinen farblos und distanziert, Dialoge sind hölzern und Bericht-artig, besonders die Frauenfiguren werden klischeehaft dargestellt und erst gegen Ende des Buchs lassen sich auch mal Gefühlsregungen erkennen.
Die detaillierte Beschreibung von abstoßenden Folterszenen fand ich überflüssig und verstörend.
Die dystopische Erzählung nimmt auch Bezug auf den Klimawandel, die „Pandemie“ und Trump, einige grün unterlegte „aktuelle“ Meldungen am Ende des Buchs lassen Humor und Ironie erkennen, wie auch die vielsagenden Namen einiger Protagonisten oder die mysteriösen grünen und weißen Pfeile. Mehr Humor im ganzen Buch hätte der Erzählung meiner Meinung nach gut getan. Ich kann so nur 3,5 Sterne vergeben.