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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2024

Rendezvous mit fatalen Folgen

Als die Nacht am tiefsten war
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"Als die Nacht am tiefsten war" ist der neunzehnte Band der Alexander-Gerlach-Reihe von Wolfgang Burger. Der Heidelberger Kriminalrat Gerlach ist seit einiger Zeit wieder Single und hat sich neu verliebt. ...

"Als die Nacht am tiefsten war" ist der neunzehnte Band der Alexander-Gerlach-Reihe von Wolfgang Burger. Der Heidelberger Kriminalrat Gerlach ist seit einiger Zeit wieder Single und hat sich neu verliebt. Mit der Juristin Nora Vestergaard will er ein gemeinsames Wochenende im Hotel verbringen. Doch am nächsten Morgen wacht er im Hotelzimmer mit einem Brummschädel auf und kann sich an nichts erinnern. Nora ist verschwunden und im Bad findet er Blutflecken. Was war geschehen? Als er auf dem Rückweg nach Heidelberg auch noch einen schweren Autounfall hat, verdichten sich die Hinweise, dass es jemand auf sein Leben abgesehen hat. Auf eigene Faust und außer Dienst versucht er Nora zu finden und zu klären was wirklich in der Hotelnacht geschehen ist. Wolfgang Burger schickt seinen Ermittler mittlerweile zum neunzehnten Mal ins Rennen. Doch diesmal ermittelt er zum ersten Mal außerhalb seiner dienstlichen Befugnisse. Blind vor Liebe agiert er teilweise außerhalb jeglicher Befugnisse und gefährdet dadurch sogar seinen Job. Unterstützt von zwei Mafiosi und seiner Tochter Sarah wird fleißig ermittelt, erst spät zieht er seine Kollegen hinzu. Burger zeichnet dabei ein völlig anderes Bild des gewohnten Kriminalrates, denn so unprofessionell agiert er in diesem Band zum ersten Mal in der Reihe. Dies ist ungewohnt neu. Aber der Krimi hat trotzdem einen guten Spannungsbogen und letztendlich fand ich es interessant auch einen anderen Alexander Gerlach kennenzulernen. Einen der sich aber letztendlich doch seiner Tugenden bewusst wird. Das die Tochter Sarah nach und nach in der Reihe immer mehr an Bedeutung als zukünftige Polizistin gewinnt gefällt mir da ebenfalls. In Summe habe ich diesen Heidelberger Krimi wieder genossen und ich denke diese Reihe ist für weitere Fälle gut.

Veröffentlicht am 13.01.2024

Man sagt, die Kamera lügt nie ...

Spiel der Lügner
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"Spiel der Lügner" ist der zweite Band aus der Ffion-Morgan-Reihe von Clare Mackintosh. Die walisische Detective Ffion Morgan muss diesmal in den Reihen einer Reality-Show ermitteln. Sieben Kandidaten ...

"Spiel der Lügner" ist der zweite Band aus der Ffion-Morgan-Reihe von Clare Mackintosh. Die walisische Detective Ffion Morgan muss diesmal in den Reihen einer Reality-Show ermitteln. Sieben Kandidaten sind im Stile von Big Brother oder Dschungelcamp gemeinsam in einem umzäunten und abgeschirmten Lager in den walisischen Bergen. Sie denken sie nehmen an einem Survival-Camp teil, doch dann erfahren sie das Kleingedruckte ihrer Verträge. Es geht darum ihre tiefsten Geheimnisse zu offenbaren, Geheimnisse die nie ans Licht kommen sollten, und wenn doch dann das weitere Leben der Kandidaten völlig auf den Kopf stellen. Clare Mackintosh greift in diesem Krimi die Elemente des Trash-TV auf. Was fasziniert viele Menschen seit Jahren andere voyeuristisch zu beobachten, was lockt sie dabei vor die TV-Bildschirme? Auch in dieser Reality-Show sitzt dahinter ein Produzent, dem der eigentliche Mensch egal ist. Er will mit der Zurschaustellung seiner Kandidaten nur das große Geld machen. Doch irgendwann liegt auch der Strick um seinen Hals. Die Story wird in kurzen Kapiteln erzählt, dabei macht die Autorin auch immer wieder kleine Zeitsprünge in bereits Geschehenes zurück. Dies erfordert beim Lesen teils erhöhte Aufmerksamkeit, um den Faden nicht zu verlieren. Die Idee hinter diesem Kriminalroman ist sehr gut, leider hat der Erzählstrang aber teils Längen. Dadurch dauert es bis sich ein Spannungsbogen aufbaut, der aber gegen Ende gutes Niveau erreicht. Dies reicht aber nicht um auf voller Länge zu überzeugen. So ist "Spiel der Lügner" für mich eine solider zweiter Band der Reihe mit kleinen Schwächen, aber trotzdem lesenswert.

Veröffentlicht am 29.12.2023

Der Beginn der Legende von Ulf Palnatoki

Millennium Kingdom: Der Wikinger
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"Der Wikinger" ist der erste Band der Millennium Kingdom Reihe von Tonny Gulløv. Alles beginnt im Prolog mit dem alten Ulf Schnellfuß, der eigentlich gar nicht mehr hier sitzen sollte um seine Geschichte ...

"Der Wikinger" ist der erste Band der Millennium Kingdom Reihe von Tonny Gulløv. Alles beginnt im Prolog mit dem alten Ulf Schnellfuß, der eigentlich gar nicht mehr hier sitzen sollte um seine Geschichte mitteilen zu können. Aber Thor hat anscheinend seine schützende Hand über ihn gehalten und so erzählt der alte Greis seine Lebensgeschichte beginnend im Jahre 937 in Britannien als er im Alter von 13 Jahren in die Sklaverei kommt und sein weiteres Leben auf der Ruderbank eines Wikingerschiffes fristet. Tonny Gulløv lässt den Leser dabei am weiteren Leben des jungen Ulf teilhaben und beginnt damit seine Millennium Reihe, die seine persönliche Interpretation der Geburt Dänemarks darstellt. Es ist eine Zeit, in der die verschiedensten Könige und Jarls sich das Land teilen und sich gegenseitig bekriegen. Ulf ist jung, störrisch, von Hass erfüllt und aufmüpfig. So erlebt man ihn über lange Strecken des Buches ständig am Fluchen und Rebellieren, was aber teils schon ein wenig zu viel des Guten ist. Es braucht daher eine gewisse Zeit um in die Geschichte einzutauchen, in das raue Leben der Wikinger. Dann aber wird der Leser zu blutigen Kämpfen und spannenden Momenten mitgenommen. Man erlebt wie der junge Ulf, zwar immer noch von sich selbst maßlos überzeugt, einen Reifeprozess zum Krieger vollzieht. Und dies alles unter den Augen von König Gorm, dem späteren ersten Königs Dänemarks. So wie sich der junge Ulf entwickelt, so entwickelt sich auch die Story dieses Buches. Anfangs noch etwas zäh steigert sich diese stetig um letztendlich dann einen doch in seinen Bann zu ziehen. Am Ende will man wissen wie es mit Ulf, dem jungen Krieger, im nächsten Band weitergehen wird.

Veröffentlicht am 06.11.2023

Wer erobert die größte Stadt der Antike?

Alexanders Erbe: Sturm auf Babylon
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"Sturm auf Babylon" ist der vierte Band der "Das Ende des Alexanderreichs"-Reihe von Robert Fabbri. Sieben Jahre nach dem Tod Alexander des Großen ist der Machtkampf um seine Nachfolge immer noch im vollen ...

"Sturm auf Babylon" ist der vierte Band der "Das Ende des Alexanderreichs"-Reihe von Robert Fabbri. Sieben Jahre nach dem Tod Alexander des Großen ist der Machtkampf um seine Nachfolge immer noch im vollen Gange. Nach der Tod des Eumenes sinnt dessen Witwe Artonis auf Rache. Sie will alles tun, damit der verantwortliche Antigonos zu Fall kommt. Und was liegt näher als seinen ärgsten Widersacher Kassandros ins Boot zu holen. Als Antigonos Babylon einnimmt, bleibt dem Satrap Seleukos nichts anderes übrig als zu fliehen. Doch er verbündet sich mit Ptolemaios und schmiedet Pläne an der Rückkehr nach Babylon. Nach der siegreichen Schlacht von Gaza gegen Antigonos Sohn Demetrios rückt er seinem Ziel Babylon und der Gründung seines selbst gegründeten Seleukidenreiches immer näher. Robert Fabbri beschreibt in diesem vierten Band über einen Zeitraum von ca. 4,5 Jahren wie sich die Machtverhältnisse im makedonischen Reich 316 v. Chr. immer wieder verschoben. Einige Landstriche wechselten mehrfach den Herrscher, der Leser bekommt einen Einblick wie teils ständig Seiten gewechselt oder neue Bündnisse geschmiedet wurden. Dabei beruht dieser Roman auf den wenigen bekannten Fakten aus Schriften, die das verschollene Geschichtswerk des Hieronymos als Quelle nutzen. Während die Geschehnisse in Babylon jeweils nur am Beginn und am Ende des Romans dem Titel gerecht werden, stehen vielmehr die Geschehnisse im Osten und Westen des Reiches im Vordergrund, sprich die Front zwischen Kassandros und Antigonos und die Fäden die zwischen beiden gesponnen werden. Teils ist dies sehr interessant, da man dadurch nachvollziehen kann wie sich Entwicklungen ergaben, teils hat dies aber auch Längen für den Leser. In Summe ist "Sturm auf Babylon" aber eine konsequente Fortsetzung der Reihe, die wie am Ende vom Autor angekündigt, seine Fortsetzung in einem fünften Band findet. Man darf daher als Leser weiter gespannt sein über das Ende des Alexanderreiches.

Veröffentlicht am 25.10.2023

Wenn der Tod vor der Hochzeit scheidet

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
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"Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam" ist der zweite Band der Mord-ist-Potts'-Hobby-Reihe von Robert Thorogood. Die drei Damen Judith, Suzie und Becks werden in Marlow auf die Hochzeit von Sir Peter ...

"Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam" ist der zweite Band der Mord-ist-Potts'-Hobby-Reihe von Robert Thorogood. Die drei Damen Judith, Suzie und Becks werden in Marlow auf die Hochzeit von Sir Peter Bailey eingeladen. Es steht die Vermählung mit seiner Krankenpflegerin Jenny bevor und dazu veranstaltet er eine Party in seinem Herrenhaus. Doch als sein Sohn auf der Feierlichkeit erscheint kommt es zum Streit zwischen den beiden. Seine zukünftige Frau flüchtet ins Haus, Sir Peter folgt ihr. Und plötzlich hören die geladenen Gäste ein lautes Krachen. Als sie das verschlossene Arbeitszimmer von Sir Peter aufbrechen, entdecken sie seine Leiche. Erschlagen durch einen umgekippten Schrank. Doch das Zimmer war verschlossen, die Leiche selbst hat den Schlüssel in der Tasche. Ein Unfall? Mrs Potts' Mordclub, bestehend aus Judith, Suzie und Becks glaubt nicht daran und die drei beginnen auf eigene Faust zu ermitteln. Der Mordfall erscheint dabei auf den ersten Blick doch recht skurril, jedoch sind die drei Ermittlerinnen irgendwie jede auf ihre Art ganz charmant. Dieser Krimi ist definitiv Kost aus der Cosy Crime Ecke im Stile von Miss Marple. Dabei muss man manchmal schmunzeln, manchmal um mehrere Ecken denken. Die Messlatte einer Agatha Christie kann er aber nicht halten. Trotzdem ist dem Autor mit diesem Band doch einiges besser gelungen, als ich das noch beim ersten Band empfand. Motive der einzelnen Verdächtigen sind gut herausgearbeitet und laden den Leser zum Miträtseln ein. Dieser Krimi überzeugt nicht durch einen hohen Spannungsbogen, sondern vielmehr durch seinen britischen Charme. Und so ist dieser zweite Band der Reihe für mich eine nette Leseabwechslung für zwischendurch, bei der man in die Welt des kleinen englischen Ortes Marlow eintaucht und sich ein wenig auf die liebenswerten Damen vom Mordclub einlässt.