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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2023

Maras schwerster Fall

Eisige Stille. Ein Mara-Billinsky-Thriller
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Der wohl schwerste Fall für Mara Billinsky

Grausame Morde erschüttern Frankfurt. Ein Zeichen für Mara, sich hinter die Taten zu klemmen und die Täter zu finden. Doch die machen es ihr nicht einfach und ...

Der wohl schwerste Fall für Mara Billinsky

Grausame Morde erschüttern Frankfurt. Ein Zeichen für Mara, sich hinter die Taten zu klemmen und die Täter zu finden. Doch die machen es ihr nicht einfach und so tritt sie lange auf der Stelle. Erst nach und nach kann sie verschiedenen Hinweisen nachgehen. Und dann ist da ja auch noch ihr Privatleben: Nordin steht wieder vor der Tür und Rafael verschwindet.

Ein Fall, bei dem auch Mara an ihre Grenzen stößt.
Wieder ein Buch, das man kaum zur Seite legen mag. Leo Borns Bücher sollte man nur beginnen, wenn man viel Zeit hat, sonst vergisst man die schnell mal und liest Kapitel um Kapitel. Vor allem weil mit jedem Kapitel die Perspektiven wechseln, was zusätzlich für Spannung sorgt.

Sehr gut hat mir dieses Mal gefallen, dass Mara sich auch einmal von ihrer anderen Seite zeigt. Nicht nur tough und furchtlos, sondern auch verletzlich und mit ihrer Kraft am Ende. Gut, dass sie Menschen hat, die ihr zur Seite stehen.

Die Handlung ist grausam und vielschichtig und man muss ein wenig aufpassen, dass man nicht den Überblick verliert. Am Ende führen aber alle Stränge gekonnt zusammen.

Fazit: Schade nur, dass der Fall am Ende nicht restlos geklärt ist. Aber das bietet ja Raum für eine Fortsetzung, auf die ich mich jetzt schon freue.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 22.10.2023

Sehr humorvoll

Man müsste mal – Nix gemacht und trotzdem happy
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In 11 Alltagsgeschichten legt Jaud wieder treffsicher den Finger in die Wunde „man müsste mal“.
Ja, man müsste. Aber wer tut das schon? Nun, Tommy in dem Fall. Er nimmt sich Dinge an, wie: wo ist der ...

In 11 Alltagsgeschichten legt Jaud wieder treffsicher den Finger in die Wunde „man müsste mal“.
Ja, man müsste. Aber wer tut das schon? Nun, Tommy in dem Fall. Er nimmt sich Dinge an, wie: wo ist der rote Aufreißfaden der Prinzenrolle hin? Wie entkomme ich der Paybacksammelsuchtfalle? Wie bekomme ich einen knackigeren Hintern? Trifft sich mit Freunden, um herauszufinden, wessen Leben das schönste ist, dass es auch nicht immer toll ist, was andere so machen und nicht zuletzt berechnet er sein Honorar neu.
Dinge also, die man so oder so ähnlich auch schon selbst erlebt hat oder haben könnte.
Besonders erwähnenswert finde ich die Kurzgeschichte „Dumm und Dümmer“. Wie Tommy hier mit seinem Nachbarn wetteifert, wie man dümmer werden könnte. Oder das Einräumen der Spülmaschine im Wettkampf mit seiner Frau. Köstlich amüsiert habe ich mich natürlich auch über die Hotline bei der Prinzenrolle und das Umtauschen der falschen Schuhe.
Na klar übertreibt Jaud in seinen Storys ein wenig, gibt er auch selber zu. Aber das tut dem Vergnügen keinen Abbruch, eher im Gegenteil.
Fazit: Ein wirklich sehr kurzweiliges Buch, das für mich viel zu früh zu Ende war. Ich hätte gerne noch viele solcher Storys gelesen. Denn eins ist klar: der Titel „Gute Laune Storys“ verspricht nicht zu viel.

Veröffentlicht am 22.10.2023

ein wichtiges Thema

Papierkinder
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Was wir und unsere Kinder als selbstverständlich erachten, gibt es in der Form erst seit ca. 100 Jahren: die Kinderrechte.
Julia Kröhn verflicht die Handlung mit der fiktiven Familie Albrecht und baut ...

Was wir und unsere Kinder als selbstverständlich erachten, gibt es in der Form erst seit ca. 100 Jahren: die Kinderrechte.
Julia Kröhn verflicht die Handlung mit der fiktiven Familie Albrecht und baut drumherum die geschichtlichen Fakten so geschickt ein, dass man nicht gelangweilt ist. Mir waren die Charaktere schnell sympathisch und ich war geschockt über die Schicksale, die die Kinder damals erleiden mussten. Kinder zählten quasi nicht. Nur als billige Arbeitskräfte, die ihre Familien unterstützen mussten, weil diese sonst die Kinder nicht ernähren konnte.
3 Frauen, die sich für Kinderrechte stark gemacht haben, webt die Autorin in ihren Roman ein: Emma Döltz, Clara Grunwald und Eglantyne Jebb. Ich kannte keine der 3, habe ihr Leben dann aber gegoogelt.
Die Story überspannt fast 30 Jahre und die Protagonisten werden erwachsen und engagieren sich auf unterschiedliche Arten für die Kinder.
Ich war an vielen Stellen gerührt: zum ersten Mal als Emma und Mathilde den kleinen Jungen retten. Solche Stellen gibt es viele im Buch und sie verursachen regelmäßig eine Gänsehaut.
Fazit: zum 100 jährigen Jubiläum der Kinderrechte greift Julia Kröhn ein wichtiges Thema auf und verpackt es authentisch und mitreißend in einen Roman, den ich geradezu verschlungen habe.

Veröffentlicht am 19.09.2023

Neues von der Köchin

Alte Hoffnung, neue Wege
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Fabienne Durant hat ihren Yves geheiratet und träumt weiter von einem eigenen Restaurant. Doch Ende des 19. Jahrhunderts ist es für weibliche Köche nicht einfach, überhaupt eine Anstellung zu finden. Bei ...

Fabienne Durant hat ihren Yves geheiratet und träumt weiter von einem eigenen Restaurant. Doch Ende des 19. Jahrhunderts ist es für weibliche Köche nicht einfach, überhaupt eine Anstellung zu finden. Bei einem früheren Bekannten bekommt Fabie die Chance, sich zu beweisen.
Ein Wiedersehen mit der Köchin. Ich habe mich sehr auf das neue Buch von Petra Durst-Benning gefreut. Sie versteht es immer hervorragend, ihre Charaktere lebendig werden zu lassen. Man lebt förmlich mit ihnen mit, bangt und freut sich mit ihnen.
Fabie hat sich weiterentwickelt, ist erwachsener geworden. Sie liebt ihren Mann, gerät aber auch auf Abwege. Schön war es von Manuel zu lesen, dass es ihm gut geht. Die Wendung, die die Autorin hier eingebaut hat, hat mich echt geflasht. Fabie war sooo nah dran, ihn wieder zu finden.
Die Story hat mir sehr gut gefallen, das Flair Südfrankreichs kam wieder schön zur Geltung und auch die alten Zeiten ließ die Autorin wieder sehr gut aufleben.
Ein wenig gestört hat mich aber, dass die Handlung kaum vorankam. Die Entwicklung von Fabienne war zwar interessant zu lesen, aber mich hätte es auch gefreut, wenn sie ihren Sohn wieder gefunden und das Restaurant in Marseille von Stephanie übernommen hätte. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf den 3. Teil.
Man kann dieses Buch unabhängig vom ersten Band lesen, aber schöner ist es, wenn man Fabies Werdegang bereits kennt. Für alle Neulinge fasst Durst-Benning die Ereignisse von „Große Träume, kleine Siege“ (bzw. „Lebe deinen Traum“ als HC) auf den ersten beiden Seiten noch einmal zusammen.
Fazit: ein mittlerer Band einer Trilogie hat es immer schwer. Durst-Benning ist es aber gelungen, diesen lebendig und anschaulich zu gestalten und so war das Lesevergnügen wieder sehr hoch.

Veröffentlicht am 25.08.2023

ich führe dich ins Licht

Totenlichter
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Ein schreckliches Busunglück bildet die Grundlage des neuen Thrillers von Aaron Sander, auf den ich mich schon sehr gefreut habe.
Und ich wurde in keinster Weise enttäuscht.
Ein Selbstmord in einer Kirche ...

Ein schreckliches Busunglück bildet die Grundlage des neuen Thrillers von Aaron Sander, auf den ich mich schon sehr gefreut habe.
Und ich wurde in keinster Weise enttäuscht.
Ein Selbstmord in einer Kirche ruft die Psychologin Anna und den Polizeikommissar Jan auf den Plan. Bei der Obduktion stellen sie Unregelmäßigkeiten fest und stoßen auf eine Mordserie. Als das nächste vermeintliche Opfer verschwindet, wird es eng für die beiden. Und gefährlich.
Unaufhaltsam rast der Spannungsbogen auf das Finale zu, das es nun wirklich in sich hat.
Authentische Charaktere, etwas Lokalkolorit und viel Spannung zeichnen den neuen Thriller von Aaron Sander aus. Ich war von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und für mich war das Buch viel zu schnell zu Ende.
Das Buch ist zwar ein zweiter Band, kann aber unabhängig von „Schmerzwinter“ gelesen werden. Allerdings gibt es Rückblenden und Andeutungen, die eindeutig neugierig auf den ersten Band machen.
Fazit: nicht so blutig wie Band 1, dafür psychologisch tiefergehend und sehr spannend.