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Veröffentlicht am 16.11.2023

Make Amt great again kam leider kaum vor!

Da bin ick nicht zuständig, Mausi
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Conny, Beamtin im öffentlichen Dienst, nimmt im Buch „Da bin ick nicht zuständig, Mausi“ auf sehr humorvolle überspitzte Art und Weise das Leben und Arbeiten auf einem deutschen Amt auf die Schippe.
Die ...

Conny, Beamtin im öffentlichen Dienst, nimmt im Buch „Da bin ick nicht zuständig, Mausi“ auf sehr humorvolle überspitzte Art und Weise das Leben und Arbeiten auf einem deutschen Amt auf die Schippe.
Die Autorin, auch aus ihren Instagram-Auftritten bekannt als Conny from the block, arbeitete Jahrzehnte in einer Behörde und hat so einige Anekdoten zu erzählen. So ist dieses Buch auch kein klassischer Roman, sondern eher eine Aneinanderreihung einzelner Episoden aus dem Beamtenalltag sowie kurzer Einblicke in das Privatleben von Conny.
Die einzelnen Kolleginnen werden dabei gut dargestellt, sodass man von jeder einzelnen eine sehr gute Vorstellung bekommt. Eine sehr unterschiedliche Truppe hat sich da in den Amtszimmern zusammengefunden – jede auf ihre eigene Art skurril, aber als Stereotypen sicher auch in der freien Wirtschaft zu finden.
Der Berliner Dialekt, der sich konsequent durch das Buch zieht, hat mir am Anfang noch ein paar Probleme bereitet, passt aber einfach perfekt zum Ambiente.

Da ich selber schon etliche Jahre als Beamtin in einer Behörde tätig bin, konnte ich über viele Episoden herzhaft lachen und habe auch einige Stereotypen wieder erkannt. Natürlich ist hier vieles stark übertrieben dargestellt, doch ein Fünkchen Wahrheit steckt in allem.
Oft musste ich herzhaft lachen.
Schade fand ich jedoch, dass die Erzählungen über das Beamtentum zwischenzeitlich zu negativ wurden und mir nur noch ein Kopfschütteln entlockt haben.
Das Motto „Make Amt great again“ konnte ich somit leider nicht wiederfinden. Im Gegenteil. Eigentlich wurden alle negativen Vorurteile, die man über deutsche Beamte so finden kann, nur bestätigt, was ich eigentlich sehr schade finde. Natürlich wird es diese Beamten in den deutschen Behörden geben, aber es macht eben kein Gesamtbild.
Das offene Ende lässt eine baldige Fortsetzung vermuten und Zuwachs im Kreise des Amtszimmers in Form eines neuen Azubis.
Das Glossar am Ende des Buches war mein persönliches Highlight – die Erklärung trockener amtsdeutscher Begriffe so lustig rüberzubringen, muss erstmal gelingen.

Fazit: Es war ein kurzweiliges Buch, welches mich oft zum Schmunzeln, aber fast genauso oft zum Stirnrunzeln gebracht hat. Eine Fortsetzung werde ich wohl leider nicht lesen.

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Zwischen den Religionen

Es sei denn, es geschieht ein Wunder
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Mit „Es sei denn, es geschieht ein Wunder“ hat die Autorin Elke Ottensmann einen Israel-Roman nach einer wahren Begebenheit geschrieben.
Die 19-jährige Linda reist nach Jerusalem, wo sie an einer jüdischen ...

Mit „Es sei denn, es geschieht ein Wunder“ hat die Autorin Elke Ottensmann einen Israel-Roman nach einer wahren Begebenheit geschrieben.
Die 19-jährige Linda reist nach Jerusalem, wo sie an einer jüdischen Schule lernen und zum Judentum konvertieren möchte. Dieses Ziel verfolgt sie bereits seit ihrer frühen Jugend und hält sich fest an die jüdischen Glaubensregeln. In Jerusalem wendet sich jedoch ihr Blick auf die Welt, nachdem sie mit einer Freundin in das palästinensische Ramallah reist und dort auf den Muslim Achmad trifft, in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Für Linda beginnt zunächst ein Doppelleben, bis sie sich für eine Heirat mit Achmad entscheidet, doch bevor es zu dieser Hochzeit kommen kann, nimmt Lindas Leben abermals eine Wendung, mit der sie nicht gerechnet hätte.
Der Autorin gelingt in diesem Roman ein guter Einblick in die Religion des Judentums mit ihren Regeln, Traditionen und Festen.
Der Kontrast, aber auch die Gemeinsamkeiten zum Islam werden deutlich, sodass man als Leser, der mit beiden Religionen und Kulturkreisen nicht viel zu tun hat, einen ersten Eindruck gewinnen kann.
Durch ein Glossar am Ende des Buches werden fremdartige Begriffe aus den Religionen erläutert, was sehr gut ist, jedoch auf manchen Seiten teilweise ausartet, sodass man nur am Blättern ist.
Linda als Hauptperson konnte mich leider weder emotional noch als Mensch überzeugen. Sie ist in meinen Augen eine sehr naive und auf sich bedachte 19-jährige, die sich sehr widersprüchlich verhält. Auf der einen Seite hält sie sich wahnsinnig streng an alle Regeln der jüdischen Religion und brüskiert damit zunächst die arabischen Gastgeber und im nächsten Augenblick wirft sie aufgrund der Liebe alle Regeln über Bord. Dies war für mich nicht authentisch.
Auch später reflektierte Linda mir die Situation viel zu wenig. Ob es nun daran liegt, dass ich mich vom Alter her eher im Bereich der sorgenvollen Mutter von Linda befinde oder diese sich einfach nicht sehr rücksichtsvoll verhält, kann ich nicht einschätzen.
Die Schreibweise konnte mich leider emotional ebenfalls nicht ganz abholen, da mir die Geschichte an manchen Stellen zu schnell und abgehackt runtergeschrieben wurde. Dabei kam bei mir das Wunderbare dieser fremden Kulturen, aber auch der tief sitzende Konflikt nicht wirklich an.
Alles in allem hatte dieser Roman sicher gute Ansätze, um einen ersten Einblick in die Religionen des Judentums und des Islam zu erhalten und die kulturellen Konflikte in Jerusalem näher zu betrachten.
Da es sich um einen Roman beruhend auf wahren Begebenheiten handelt, hätte ich in einem Nachwort gern mehr zu Fiktion und Wahrheit erfahren. Dies fehlt jedoch, sodass man sich hier als Leser fragt, was genau auf wahren Tatsachen beruht und was nicht.
Es war für mich zwar eine nette Lektüre, es gibt jedoch sicher tiefgründigere Romane, die sich mit der Thematik rund um das „Gelobte Land“ befassen. Daher auch nur 3 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 21.10.2023

Ein ungeklärter Mordfall

Das achte Haus
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„Das Achte Haus“ ist der Debütroman aus der Feder von Linda Segtnan, welcher sich mit einem Cold Case auseinandersetzt.
Linda ist Autorin und liest in einer Zeitung von einem ungeklärten Mord, welcher ...

„Das Achte Haus“ ist der Debütroman aus der Feder von Linda Segtnan, welcher sich mit einem Cold Case auseinandersetzt.
Linda ist Autorin und liest in einer Zeitung von einem ungeklärten Mord, welcher im Mai 1948 an dem 9-jährigen Mädchen Birgitta Sivander begangen wurde. Linda liest sich in zahlreiche Ermittlungsakten ein und versucht, den damaligen Tathergang zu rekonstruieren und den Tatverdächtigen zweifelsfrei zu finden. Dabei entdeckt sie immer wieder Ungereimtheiten und scheinbare Nachlässigkeit in der Aufarbeitung des Falles.
War der damals als Täter identifizierte 14-jährige Junge tatsächlich der Täter oder wurden Details übersehen?
Bei ihren Ermittlungen steigert sich die Autorin immer mehr in Besessenheit hinein und vernachlässigt dabei die eigenen Kinder.
Der Roman ist in 3 Teile untergliedert und wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Dabei wird im ersten Erzählstrang der Mai 1948 rekonstruiert und der Verlauf der Ermittlungen dargestellt.
Im zweiten Erzählstrang folgt man der Autorin selbst, ihrem Privatleben und ihren Sorgen und Ängsten.
Der Schreibstil hat mich animiert, mir selber Gedanken über den damaligen Tathergang zu machen und mich teilweise in das Buch hineingezogen.
Leider nahm das Privatleben der Autorin und vor allem der Umgang mit ihren eigenen Kindern sowie die etwas esoterische Sphäre zu großen Raum ein, welcher vom eigentlichen Mordfall abgelenkt hat und für das Gesamtwerk in meinen Augen nicht notwendig gewesen wäre.
Die Grundidee des Buches, einen ungeklärten Mordfall aufzulösen und hinter die Ermittlungen zu schauen, ist gut.
Leider wurde meine Erwartung enttäuscht, da ich am Ende nicht wirklich schlauer bin als zu Beginn des Lesens.
Daher lässt mich das Buch mit einem unzufriedenen Gefühl zurück.

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Veröffentlicht am 09.10.2023

Gesellschaftskritische Jugend-Fantasy

Die Essenz der Königin
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„Die Essenz der Königin“ ist ein Jugend-Fantasy-Roman aus der Feder von Anette Schaumlöffel.
Katta plant ein arbeitsreiches Wochenende zu Hause an ihrem Schreibtisch, während ihre Familie sich auf den ...

„Die Essenz der Königin“ ist ein Jugend-Fantasy-Roman aus der Feder von Anette Schaumlöffel.
Katta plant ein arbeitsreiches Wochenende zu Hause an ihrem Schreibtisch, während ihre Familie sich auf den Weg zu einem Kurztrip macht.
Doch während sie vom Supermarkt nur ein Päckchen Kaffee holen will, gerät sie in ein tierisch fantastisches Abenteuer, welches sie in eine Parallelwelt entführt, in der die Tiere das Sagen haben und Menschen nur reine Instinktwesen sind.
Katta soll helfen, die Essenz der Königin zurückzuholen, die für das Gleichgewicht in dieser Welt verantwortlich ist, doch wem kann sie trauen und wer meint es wirklich gut mit ihr?
Der Leser wird gleich zu Beginn unvermittelt in das Geschehen hineingeworfen. Durch einige Zeitenwechsel soll direkt Spannung aufgebaut werden. Mich hat dieser Wechsel jedoch eher irritiert, da dieser kaum kenntlich gemacht war und die Wechsel zu plötzlich und schnell erfolgten.
Der Schreibstil an sich ist gut lesbar. Allerdings fiel es mir schwer, Sympathie zu den jeweiligen Charakteren aufzubauen. Diese blieben in ihren Eigenheiten eher schwach und es hätte hier durchaus Ausbaupotential gegeben.
Die Idee der Geschichte – eine Welt, in der die Menschen sich nicht über die Tiere erheben und dadurch auch mehr ökologisches Gleichgewicht herrscht, hat mir dem Grunde nach gut gefallen.
Die mitschwingende Gesellschaftskritik sowie die Thematik Umweltverschmutzung und Tierwohl sind gut herausgestellt und regen einen zum Nachdenken an.
Die verschiedenen Tiere, die im Buch ihre Erwähnung finden, waren niedlich und nicht Mainstream. Allerdings waren es mir zu viele verschiedene Tierarten. Da wäre weniger vielleicht mehr gewesen.
Die einzelnen Verwandlungen waren etwas knapp dargestellt und auch hier könnte mehr aus der Geschichte herausgeholt werden.
Insgesamt war es eine nette Geschichte, die ein schönes Ende gefunden hat, welches auch eine Fortsetzung möglich macht.

Für mich fehlte jedoch der Fantasyeffekt und ich könnte mir vorstellen, dass dieses Buch es gegenüber anderen Fantasybüchern für diese Altersklasse eher schwer haben wird.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Die Suche nach der verschwundenen Schwester

Die verschwundene Schwester
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Mit „Die verschwundene Schwester“ ist Band 7 der 7-Schwestern-Reihe aus der Feder von Lucinda Riley erschienen.
Alle Schwestern D´Aplièse sind nach den Sternen der Plejaden benannt. Insgesamt besteht dieses ...

Mit „Die verschwundene Schwester“ ist Band 7 der 7-Schwestern-Reihe aus der Feder von Lucinda Riley erschienen.
Alle Schwestern D´Aplièse sind nach den Sternen der Plejaden benannt. Insgesamt besteht dieses Sternbild aus sieben Sternen, doch nur sechs Schwestern lebten auf Atlantis. Eine Schwester – Merope – ist bis heute verschwunden.
In diesem Band sollte nun das Geheimnis um die verschwundene Schwester aufgeklärt werden, denn die anderen Schwestern, welche auf Atlantis aufgewachsen sind, wussten schon immer, dass es noch eine Schwester gibt, die ihr verstorbener Adoptivvater Pa Salt gesucht hat.
Nun bekommen die Schwestern entscheidende Hinweise und machen sich eigenhändig auf die Suche nach Merope.
Der Schreibstil von Lucinda Riley ist wie in den vorherigen Bänden sehr leicht verständlich und hat mich auch wieder schnell in die Geschichte hineinfinden lassen.
Der Stil der Geschichte selber war dieses Mal jedoch etwas anders als sonst.
Die Suche nach der verschwundenen Schwester fühlte sich für mich an wie eine Hetzjagd quer über den Globus, in die alle Schwestern eingebunden wurden und dabei ein wenig das Gefühl für den Augenblick verloren hatten. Ein wenig Verständnis kann man als Leser für die Schwestern aufbringen, wenn man bedenkt, wie wichtig es ihrem verstorbenen Pa Salt war, diese zu finden. Jedoch hat man die Charaktere bisher anders kennen gelernt und somit war es mir an manchen Stellen einfach zu viel des Guten.
Auch die wie gewohnt geschilderte Geschichte der Vergangenheit war für mich in diesem Buch etwas zu sehr ausgebaut. Die Historik des Landes Irlands ist sehr interessant und ich habe diese auch gern gelesen. Es war allerdings etwas zu viel der gewaltsamen Revolution und Auseinandersetzung. Diese hätte man sicher an manchen Stellen kürzen können.
Durch das Einbinden aller Schwestern und auch die vielen ähnlich klingenden irländischen Namen fiel es mir teilweise schwer, den Überblick zu behalten.
Insgesamt bin ich leider mit den Charakteren in diesem Band nicht ganz so warm geworden wie in den bisherigen Bänden, sodass ich mit der verschwundenen Schwester emotional bisher nicht viel anfangen kann.
Die vielen Geheimnisse, die sich um Pa Salt und die Schwestern ranken, sind noch nicht geklärt und es wird noch ein weiterer Band nötig sein, um diese hoffentlich vollständig aufzulösen.

Mein Fazit:
Von den bisher 7 Bänden dieser Reihe war dieses für mich das schwächste. Ich habe es trotzdem gern gelesen und hoffe, dass sich im letzten Band alle offenen Fragen klären werden.

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