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Veröffentlicht am 29.01.2024

Spannender Thriller mit vielen Wendungen

Waiseninsel
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Bei einer Auseinandersetzung wurde Kommissarin Jessica Niemi handgreiflich und unglücklicherweise dabei gefilmt. Das Video geht viral und die Kommissarin muss untertauchen. Zuflucht hat sie auf den zwischen ...

Bei einer Auseinandersetzung wurde Kommissarin Jessica Niemi handgreiflich und unglücklicherweise dabei gefilmt. Das Video geht viral und die Kommissarin muss untertauchen. Zuflucht hat sie auf den zwischen Schweden und Finnland liegenden Åland-Inseln gefunden. Hier trifft sich auch jedes Jahr eine kleine Gruppe älterer Menschen, die sogenannten „Zugvögel“. Sie mussten als Kinder während des Kriegs aus Finnland fliehen und lebten hier auf der Insel in einem Waisenhaus. Als einer der Zugvögel tot aufgefunden wird, nimmt Jessica eigene Ermittlungen auf. Denn bereits zwei andere Menschen aus der Gruppe starben zuvor an der gleichen Stelle. Eine Stelle, an der ein Mädchen mit dem blauen Mantel viele Jahre zuvor jede Nacht gestanden haben soll…
Es ist bereits der vierte Fall für Jessica, obwohl ursprünglich nur drei Bände angekündigt waren. Der Einstieg in die Handlung fiel mir leicht, da ich durch die Vorgängerbände mit den meisten Figuren vertraut war. Die Fälle sind zwar in sich geschlossen und daher auch für Quereinsteiger lesbar. Doch wer die Gedankengänge Jessicas und die Entwicklung der ganzen Geschichte verstehen will, sollte sich an die chronologische Reihenfolge halten.
In ihrem neuen Fall ist die Kommissarin ziemlich auf sich allein gestellt, da sich ihre Kollegen alle auf dem Festland befinden. Entsprechend schwierig gestalten sich die Ermittlungen. Auf der abgeschiedenen Insel befinden sich eine überschaubare Menge an Personen, von denen anfänglich fast jeder irgendwie als Täter in Frage kommt. Man kann also herrlich miträtseln, aber einfach wird es einem dabei nicht leicht gemacht. Denn es gibt zahlreiche Wendungen und die vermeintliche Lösung erweist sich oftmals als falsche Fährte. Die Handlung wird sehr temporeich erzählt, ständig passiert etwas und es bleibt bis zum Schluss wirklich total spannend. In Rückblenden erfährt man zudem Stück für Stück was sich damals kurz nach Kriegsende in dem Waisenhaus abgespielt hat und welche Tragödie sich daraus entwickelte.
Insgesamt wieder ein sehr spannender Fall für Jessica Niemi. Gerade was die privaten Entwicklungen betrifft bin ich schon sehr gespannt auf eine Fortsetzung. Eine klare Leseempfehlung für alle Freunde von skandinavischen Thrillern.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Kein Thriller im eigentlichen Sinn, dennoch spannend

Die Suche
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Sein dritter Fall führt den Bundesermittler Aaron Falk in ein Weinbaugebiet im Süden Australiens. Hier in Marralee soll er die Patenschaft für den kleinen Henry, den Sohn von Rita und Greg Raco übernehmen. ...

Sein dritter Fall führt den Bundesermittler Aaron Falk in ein Weinbaugebiet im Süden Australiens. Hier in Marralee soll er die Patenschaft für den kleinen Henry, den Sohn von Rita und Greg Raco übernehmen. Die Taufe hätte schon vor einem Jahr stattfinden sollen, wurde aber verschoben. Denn damals verschwand Kim Gillespie, die Ex-Frau von Racos Bruder Charlie. Auf dem jährlich stattfindenden Marralee Vine Festival hat Kim ihr wenige Wochen altes Kind in einem Kinderwagen zurückgelassen und wurde danach nicht mehr gesehen. Die Vermutung, dass Kim im nahegelegenen Stausee ertrunken sein soll, kann und will ihre mittlerweile 17jährige Tochter Zara nicht akzeptieren. Um das Rätsel ihres Verschwindens endlich zu klären werden erneut Zeugen gesucht und Flugblätter verteilt. Auch Aaron Falk beteiligt sich an der Aktion und versucht die letzten Schritte von Kim zu rekonstruieren.
Wie schon bei „Hitze“, dem ersten Band der Reihe rund um Aaron Falk ist die Atmosphäre wieder sehr dicht und man kann unheimlich gut in die Geschichte eintauchen. Land und Leute sind so gut beschrieben, dass man praktisch abends mit den Racos auf der Veranda sitzt und gute Gespräche führt. Dennoch dreht sich alles etwas im Kreis. Immer wieder werden die Wege abgelaufen, die Kim beschritten haben soll. Zahlreiche Gespräche mit den Beteiligten, die aber die Ermittlungen kaum voranbringen. Sehr langsam fallen die Puzzlestücke an ihren Platz. Dafür erfährt man mehr über die Privatperson Aaron, den ich schon immer mochte. Aber in diesem Band wirkt er noch mehr menschlicher als in den Vorgängern. Die Auflösung erfolgt erst ganz zum Schluss und ist unerwartet, aber auch stimmig. Ich empfand das Buch trotz allem immer noch spannend.
Thriller steht zwar auf dem Cover, aber es kommt eher einem Roman gleich, der eine Familientragödie beschreibt. Für Australienfans ein Muss, für Thriller-Fans nur bedingt geeignet.

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Ganz starker Thriller

Stunde um Stunde
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Zwei Jahre ist es her, dass die damals 5jährige Tilly Delaney verschwand. Ein Fall, zu dem die Polizei von LA die Ermittlungen längst eingestellt hat. Viel zu früh, so die Meinung der Eltern die auf eine ...

Zwei Jahre ist es her, dass die damals 5jährige Tilly Delaney verschwand. Ein Fall, zu dem die Polizei von LA die Ermittlungen längst eingestellt hat. Viel zu früh, so die Meinung der Eltern die auf eine Weitersuche nach Tilly drängen. Um ihrer Forderung noch mehr Nachdruck zu verleihen, dringen sie in das forensische Labor der Strafverfolgungsbehörde ein und drohen damit jede Stunde eine Beweisprobe von anderen ungeklärten Fällen zu vernichten.
Detective Charlie „Hoss“ Hoskins war fünf Jahre lang undercover in einer brutalen Bikergruppe tätig. Nun ist er aufgeflogen. Auch seine gesammelten Proben befinden sich in dem Labor. Entgegen den Anweisungen seiner Chefin Saskia „Sass“ Ferboden macht er sich daran Tilly zu finden. Mit dabei ist Lynette Lamb, eine junge Polizeibeamtin, die noch vor ihrem ersten Einsatz gefeuert wurde. Weil sie ihre einzige Chance wieder in den Polizeidienst zu kommen darin sieht, gemeinsam mit Charlie Tilly zu finden, weicht sie ihm nicht mehr von der Seite.
Candice Fox hat hier einen extrem spannenden Thriller geschrieben, den man nur schwer aus der Hand legen kann. Zu Beginn lernt man zunächst Charlie und Lynette kennen. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein und so ergeben sich nicht nur spritzige Dialoge, sondern auch krasse Situationen, die manchmal tragikomisch sind. Unterstützung erhalten die beiden von Charlies altem Kumpel Surge, der seine eigenen speziellen Methoden hat um die Ermittlungen voranzutreiben. Alles ziemlich krasse Figuren mit vielen Ecken und Kanten und dennoch schafft es die Autorin sie absolut authentisch erscheinen zu lassen.
Erzählt wird wechselweise von der aufregenden Suche nach Tilly und von den Vorgängen im Labor. Dabei wird die Entwicklung der Ereignisse wird mit der Zeit immer rasanter und gewinnt enorm an Tempo. Man kann es kaum fassen was man gerade gelesen hat und schon gibt es eine Wendung und der Höllenritt geht in eine völlig andere Richtung. Zudem hält die Autorin so manche Überraschung bereit.
Am meisten konnte mich die Entwicklung von Lynette Lamb begeistern. Er war wirklich spannend mitzuerleben wie sich die Heulsuse zur taffen Ermittlerin mausert. Dadurch ist ein richtig gutes Ermittler-Duo entstanden, das ich liebend gerne noch bei weiteren Fällen begleiten möchte. Candice Fox kenne ich seit ihrer Hades-Trilogie, die schon sehr gut war. Danach folgte die Crimson-Lake-Reihe, die sogar noch besser war. Doch „Stunde um Stunde“ ist einfach ein spannender und rasanter Thriller, der seine Vorgänger in den Schatten stellt.

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Veröffentlicht am 23.11.2023

Der zweite Fall - super spannend!

Tief im Schatten
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Åre, im Februar 2020. Verdeckt durch Schnee wird die Leiche eines Mannes gefunden, der nahe einer Straße abgelegt wurde. Das Opfer ist gefesselt und wurde misshandelt. Seine Identität ist schnell geklärt: ...

Åre, im Februar 2020. Verdeckt durch Schnee wird die Leiche eines Mannes gefunden, der nahe einer Straße abgelegt wurde. Das Opfer ist gefesselt und wurde misshandelt. Seine Identität ist schnell geklärt: Es handelt sich dabei um den ehemaligen Skirennfahrer Johan Lars Andersson. Der allseits beliebte Klempner schien keine Feinde gehabt zu haben. Hanna Ahlander und Daniel Lindskog nehmen die Ermittlungen auf.
Es sind erst wenige Monate vergangen seit Hanna und Daniel in ihrem ersten gemeinsamen Mordfall ermittelten. Daniel wünscht sich eigentlich mehr Zeit für seine Freundin Ida und das gemeinsame Baby, doch der neue Fall verlangt seine volle Aufmerksamkeit. Eine Problematik unter der die ganze Familie leidet und bei Daniels hitzigem Temperament auch öfter mal zu Streit führt. Dennoch fand ich es gut, dass die Autorin sich auch diesem Thema annimmt und die Schwierigkeiten aufzeigt, die zwischen einem anstrengenden Beruf und einem Familienleben entstehen können.
In einem zweiten Handlungsstrang lernt man die junge Rebecka kennen, die einer strengen christlichen Glaubensgemeinschaft angehört. Ihre Geschichte beginnt bereits im Jahr 2012 und nähert sich dann dem ersten Erzählstrang an. Zunächst ist kein Zusammenhang zwischen den beiden Handlungssträngen erkennbar. Doch nachdem dann die Verbindung klar wurde, konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen, so spannend wurde es.
Die kurzen Kapitel und wechselnden Perspektiven sorgten für einen sehr hohen Spannungsbogen und der flüssige Erzählstil rundete das Ganze ab. Auch mit dem Ende konnte die Autorin bei mir punkten. Man rätselt die ganze Zeit mit, doch am Ende kommt es dann doch nicht wie erwartet.
Dieser zweite Band aus der Reihe „Ein-Polarkreis-Krimi“ hat mir schon wie der erste Band bestens gefallen. Sehr spannend geschrieben mit sympathischen Figuren und super konstruiert. Ich hoffe auf zahlreiche Nachfolger.

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Veröffentlicht am 10.11.2023

Spannung pur

Die eiskalte Kammer: Thriller
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Es ist bereits der achte Fall für die sympathische Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler. Julia staunt nicht schlecht, als sie bei einer Obduktion feststellen muss, dass ...

Es ist bereits der achte Fall für die sympathische Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler. Julia staunt nicht schlecht, als sie bei einer Obduktion feststellen muss, dass die Tote nicht durch einen Verkehrsunfall starb, sondern bereits vorher tot und über einen längeren Zeitraum eingefroren war. Und dies bleibt kein Einzelfall, noch andere gefrorene junge Frauen tauchen auf, die vom Täter in Szene gesetzt wurden.
Wie immer bei den Büchern von Catherine Shepherd geht es gleich sehr spannend los. Schon mit dem Lesen des Prologs wird man sofort an das Buch gefesselt. Und dieses hohe Spannungsniveau kann sich durchgängig halten. Wie immer legt die Autorin geschickt jede Menge falscher Fährten aus und man rätselt fleißig mit, um wen es sich bei dem Täter handeln könnte. Und wie fast jedes Mal wurde ich von der Auflösung überrascht.
Vielen Dank für diesen spannenden Thriller, ein absolut empfehlenswertes Buch.

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