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Veröffentlicht am 26.02.2024

Kann leider nur ab dem letzten Drittel überzeugen

Deine Margot
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Nicht nur, dass der Schmerz über den Verlust des Vaters in Viljas Gefühlsleben für Aufruhr sorgt, auch ein Päckchen Briefe stiftet Verwirrung und wühlt ihre Seele noch mehr auf. Was bleibt ist die Frage ...

Nicht nur, dass der Schmerz über den Verlust des Vaters in Viljas Gefühlsleben für Aufruhr sorgt, auch ein Päckchen Briefe stiftet Verwirrung und wühlt ihre Seele noch mehr auf. Was bleibt ist die Frage nach dem Warum und so begibt sich Vilja auf Spurensuche, um Antworten zu finden und vielleicht auch ein wenig sich selbst. Berlin, einst Heimat, wirft zunächst mehr Fragen auf, als das es Antworten gibt und doch schließt sich nach und nach der Kreis...


Wie fühlt es sich an, wenn alles, woran man glaubt und wofür man lebt, plötzlich zusammenbricht ? Nicht nur, dass es nach dem Zusammenbruch der DDR einfach keine Perspektiven mehr gegeben hat, sondern auch die eigene Identität und die der Familie steht plötzlich vor dem Nichts. Was das mit einem Menschen machen kann, führt Meri Valkama den Leser;innen vor Augen.

Eine Familiengeschichte, die vom Suchen und Finden der eigenen Wurzeln erzählt und dabei Wunden ans Tageslicht bringt, die nie ganz verheilt sind. Was nach emotionaler Lektüre und spannenden Einblicken klingt, bleibt in vielerlei Hinsicht einfach nichtssagend und distanziert.

Es gelingt einfach nicht, Vilja als zugängliche Person darzustellen, die sich bereitwillig der Leserschaft öffnet. Sie wirkt, als würde sie hinter Glas leben und dadurch entsteht eine gewisse emotionale Kälte, die die Leser;innen auf Abstand hält. Die Suche nach den Wurzeln und den Gründen für das famiiäre Aus fühlt sich nicht authentisch, sondern eher stakkatoartig zusammengesetzt an, sodass die Kapitel fast regungslos an den Lesenden vorbeiziehen ,ohne großartig Spuren zu hinterlassen.

Ab dem Zeitpunkt, wo Vilja in die Ukraine reist, um die Auswirkungen von Tschernobyl mit in ihre Suche zu integrieren, beginnt auch im Buch eine Wende. Hier gelingt des der Schreibenden endlich, eine Art Verbindung zwischen Protas und Leserschaft herzustellen und sie mit eindringlichen Worten und mehr als plastischen Bilder zu berühren. Es sind Zeilen, die unter di Haut gehen und durch die Metaphern lange nachwirken. Dann der Zusammenbrunch der DDR, die Euphorie an der Berliner Mauer und das Auffinden des letzten Puzzlestücks - alles wirklich sehr bewegende Momente.

Was bleibt ist aber die Frage, warum Markus es nie wirklich geschafft hat, sich aus seinem eingefahrenen Trott zu lösen ? War die von ihm gefundene Lösung einfach herrlich bequem, um sich nicht entscheiden zu müssen ? Was findet "Margot" wirklich an ihm ? Eine starke Schulter und ein Wegbegleiter auf Augenhöhe ist er jedenfalls nicht.

Ich habe mich mehr schlecht als recht durch die Seiten gekämpft und bin froh, dass der doch eher farb- & emotionslose Roman endlich beendet ist. Schade um die verschenkte Lesezeit.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Schöpft leider die kreativen Möglichkeiten nicht aus

play
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Kennt ihr noch die großen Waschpulvertrommeln aus eurer Kindheit, die randvoll mit Klemmbausteinen und Playmobilfiguren gefüllt gewesen sind ? Alleine die Erinnerung daran lässt Kinderzimmerabenteuer Revue ...

Kennt ihr noch die großen Waschpulvertrommeln aus eurer Kindheit, die randvoll mit Klemmbausteinen und Playmobilfiguren gefüllt gewesen sind ? Alleine die Erinnerung daran lässt Kinderzimmerabenteuer Revue passieren, stachelt die Fantasie an und führt zurück in die 1980er Jahre, in denen die Liedzeile "Ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt" einfach spielerisch umgesetzt wurde.

Aus den kleinen Hartplastikfiguren mit dem markanten Zackenpony und dem Topfdeckelhaarschnitt wurden binnen weniger Sekunden echte Helden, die zum stundenlangen Spielen im Sand, auf dem Teppich und draussen im Garten regelrecht verführt haben. Mitunter zweckentfremdet, segelten Baustellenfiguren auf einem Piratenschiff, tanzten Clowns auf der teilweise selbst gebastelten Ritterburg, weil sie bei der Befreiung der Prinzenssin geholfen habe und und und...

Auf etwas mehr als 220 Seiten werden eben genau jene Kindheitserinnerungen wieder wach und ein paar O-Töne verstärken noch dieses "Weißt-du-noch?"-Gefühl, aber so ganz will die Begeisterung nicht überschwappen, da viele Seiten zu steril und statisch aufgebaut sind und dadurch leblos und gestellt wirken. Einzelne Figuren oder Spielzubehör auf buntem Untergrund erzeugen eher die Wirkung eines klar strukturierten Sachvortrages, der zwar hier und da Herzblut und Begeisterung durchtropfen lässt, aber leider nicht so ganz die Kurve kriegt, um die Leser:innen mit ins Boot zu holen.

In erster Linie erfolgt ein bisschen Wissensvermittlung über die Marke Playmobil, dann wird ein wenig über die vielfältige Möglichkeiten des kreativen und fantasievollen Spiel mit den einzelnen Spielewelten philosophiert, um abschließend noch ein bisschen Werbung für die Produkte und Social-Media-Kanäle zu machen. Ein strategisch kluger Marketingschachzug, der sicherlich den einen oder die andere dazu verleitet, bestimmte Klicks zu tätigen. aber die kreativen Möglichkeiten, wirklich in die kunterbunte Welt der kleinen Figuren einzutauchen, bleiben leider aus.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Nicht das beste Buch der Autorin

Küstenkiller
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Studentin Elin hat das Leben in vollen Zügen genossen, unverbindliche Verabredungen gehörten zu ihrem Tagesablauf wie die Luft zum Atmen. Dass ausgerechnet eines dieser Treffen ihr Ende einläutet, daran ...

Studentin Elin hat das Leben in vollen Zügen genossen, unverbindliche Verabredungen gehörten zu ihrem Tagesablauf wie die Luft zum Atmen. Dass ausgerechnet eines dieser Treffen ihr Ende einläutet, daran hätte sie im Traum nicht gedacht. Als ihre grausam zugerichtet Leiche gefunden wird, stehen die Ermittelnden vor einem Rätsel. Doch es wird alles noch mysteriöser , denn nach und nach verschwinden immer mehr Frauen und das Unheil zieht immer größere Kreise...


Seit Jahren kenne und liebe ich Fehmarn, bin eine begeisterte Leserin der Küstenkrimis aus der Feder von Heike Meckelmann und lerne dadurch die Ferieninsel von ihrer düsteren Seite kennen. Mit dem vorliegenden Buch allerdings werde ich nicht so richtig warm, denn hier bleibt die Autorin weit hinter ihren Möglichkeiten.

Nicht nur, dass sie in auffälliger Kursivschrift Markenwerbung betreibt (besonders auffällig ist die Schleichwerbung für einen Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach), sondern sie scheint sich regelrecht in manche Wörter verbissen zu haben. So taucht gerade auf den letzten 50 Seiten das Wort "Fallanalytikerin" im Überfluss auf und wirkt dadurch abgenutzt und schal. Auch andere Berufsbezeichnungen finden gerne und oft ihre Wiederholung, sodass hier manchmal ein enervierendes Augenrollen meinerseits zum Vorschein kommt.

Sprachlich nicht immer ausgefeilt, bringt Meckelmann es dennoch fertig, einen sehr großen Ekelfaktor in ihrem Buch zu platzieren, indem sie Szenen mit einer unglaublichen Akribie schildert und ausschmückt, dass sich beim Lesen manchmal der Magen umdreht. Mitunter wird es leicht pornografisch und das nimmt dem Krimi dann vollends die Spannung.

Der Fall an und für sich ist gut ausgedacht und die Idee bietet jede Menge Zündstoff, aber so ganz springt der Funke leider nicht über, da sich aus den oben genannten Gründen wenig Rätselhaftes auf den Seiten befindet und so keine überraschenden Wendungen eintreten. Manche Figuren sind zu eindimensional angelegt, selbst Charlotte Hagedorn wirkt in diesem Roman eher schablonenhaft, sodass der "Küstenkiller" nicht die ganze Bandbreite an Können abruft, das Heike Meckelmann zu bieten hat.

Leider nicht das beste Buch der Autorin - schade um die verschenkte Lesezeit

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Kann man lesen, muss man aber nicht

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11)
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Ist es ein Ritualmord oder steckt doch mehr dahinter ? Sander und von Bodenstein werden zur Leiche einer 16jährigen gerufen, die hinter einem Marienaltar abgelegt wurde. Die ersten Zeichen deuten darauf ...

Ist es ein Ritualmord oder steckt doch mehr dahinter ? Sander und von Bodenstein werden zur Leiche einer 16jährigen gerufen, die hinter einem Marienaltar abgelegt wurde. Die ersten Zeichen deuten darauf hin, dass der Mörder ein abgelehnter Asylbewerber sein könnte. Aber ist die Lösung wirklich so einfach ? Das Konstrukt droht zu zerfallen, als ein mit Bisswunden übersäter Mann auf einer Landstraße gefunden wird. Hängen die beiden Taten zusammen ? Wenn ja, wie ?

Bisher habe ich noch keinen Kriminalroman von Nele Neuhaus gelesen und immer wieder zu hören bekommen, dass mir definitiv etwas entgangen ist. Also habe ich mit Band 11 diese Leselücke schließen wollen. Zugegeben, mit 1234 Seiten ist dieser Wälzer schon eher als episch zu bezeichnen und weckt mit seinem Titel Erwartungen.

Aber schon ganz bald stellt sich heraus, dass ich den Hype um die Autorin nicht teile und schon gar nicht die vielen positiven Meinungen, mit denen dieses Buch überschüttet wird. Neuhaus verliert sich in Schilderungen von Nichtigkeiten, die nichts, aber auch wirklich gar nichts zum Verlauf der Handlung, geschweige denn zur Auflösung der Taten beitragen.

Vielmehr schmückt sie mit leeren Phrasen die Seiten, um einen Fall zu konstruieren, der recht häufig Stolpersteine in der Logik vorweist und dann auch noch mit Fehlern in der Rechtschreibung und Interpunktion aufwartet. Manchmal fehlen ganze Wörter, sodass ich den Satz mehrmals lesen muss, damit sich mir der Sinn erschließt.

Die Thematik scheint auch gerade sehr "in" zu sein, obwohl sie sich hier und da politisch nicht ganz so einwandfrei auf den Seiten wiedergibt. Ich bin nach gut 450 Seiten dazu übergegangen, quer zu lesen, um zum Ende zu gelangen. Meinen Krimiausflug in den Taunus habe ich mir irgendwie fesselnder, mitreißender vorgestellt.

Erkenntnis des Tages: Nicht alles, was gehyped wird muss man auch wirklich lesen

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Leider ein technisches Foul auf ganzer Linie

BOCK AUF HANDBALL. Krass und kurios, bewegend und berührend
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Handball ist eine faszinierende und temporeiche Sportart und begeistert immer mehr Fans. Was liegt da also näher, als pünktlich zu Weihnachten und kurz vor dem Start der Handball-WM 2024 in Deutschland ...

Handball ist eine faszinierende und temporeiche Sportart und begeistert immer mehr Fans. Was liegt da also näher, als pünktlich zu Weihnachten und kurz vor dem Start der Handball-WM 2024 in Deutschland ein Buch herauszubringen, das Fans - und solchen, die es noch werden wollen - "Bock auf Handball" macht.

Das Cover ist optisch ein Schmankerl, absolut vielversprechend und macht Lust, noch ein wenig tiefer in die Welt auf der Platte einzusteigen und ein bisschen Hallenluft zu schnuppern. Doch schon nach den ersten Seiten macht sich ganz viel Enttäuschung breit, denn so farbenfroh und üppig wie das Cover auch ist, so trist und grau ist das Innenleben. Fotos, die qualitativ absolut unprofessionell und schlecht sind, dass auf ihnen kaum oder nichts mehr zu erkennen ist. Auch sind die Fotos in Schwarz-weiß und grobkörnig, sodass hier der Spaß am Betrachten sich freiwillig verabschiedet.

Die Geschichten von, mit und hinter den Spielgrößen sind ganz nett, aber reißen mich wirklich nicht vom Hocker. Der Funke springt nicht über, weil alles irgendwie ohne Herz verfasst ist. Die Texte wirken daher lieblos zusammengestellt und mir fehlen noch ein paar echte Größen oder auch aktuelle Spieler, die in ein paar Wochen die Hallen zum Toben bringen werden.

Der Werbeslogan "Weil du das Spiel liebst" wird überhaupt nicht umgesetzt und das Buch wird uninteressant. Ein Buch für Fans sollte ansprechend, temporeich und voller trickreicher Spielzüge sein - genau wie der Handballsport. Aber hier wird aus "Bock auf Handball" ganz schnell kein Bock auf dieses Buch.

Leider ein absoluter Fehlgriff

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