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Veröffentlicht am 28.12.2023

Eins mit der Natur

Die weite Wildnis
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Im 17. Jahrhundert mus ein junges Mädchen aus einem Fort fliehen und dem drohenden Tod zu entkommen. In der wilden Natur ist sie den Gewalten fast schutzlos ausgeliefert und tritt einen scheinbar nicht ...

Im 17. Jahrhundert mus ein junges Mädchen aus einem Fort fliehen und dem drohenden Tod zu entkommen. In der wilden Natur ist sie den Gewalten fast schutzlos ausgeliefert und tritt einen scheinbar nicht zu gewinnen Kampf an. Vom Überlebenswillen angetrieben lernt sie mit ihrer neuen Umgebung klar zu kommen und muss dabei auch viele Eingeständnisse machen. Egal ob es Unwetter, andere Menschen, Tiere oder giftige Pflanzen sind, die Horte der Gefahr sind mannigfaltig und das namenlose Mädchen bekommt es mit allen Quellen zu tun. Wird sie ihr neues Leben genießen können, oder ist es nur von kurzer Dauer?

Die bisherigen Erfolge und Auszeichnungen der amerikanischen Autorin Lauren Groff haben mein Interesse geweckt und ich war sehr gespannt, ihr neues Werk kennenzulernen. Sie erzählt die Geschichte in einem zunächst etwas sperrigen, aber interessanten Schreibstil, der ein wenig Eingewöhnungszeit benötigte. Im Nachgang passt er aber sehr gut zur Story und verleiht ihr auch mit seiner manchmal direkten und schroffen Art einen besonderen Charme. Es ist sehr spannend das junge Mädchen auf ihrer eigentlich fast chancenlosen Flucht zu begleiten und mitzuerleben, wie sie die immer wieder in neuer Form aufkommenden Gefahren zu meistern versucht. Gerade die Rückblicke in ihr bisheriges Leben, bauten ein immer stärker werdendes Sympathieband zu ihr aus, welches sich bis zum Ende der Geschichte fortsetzt. Auf bemerkenswerte Art beschreibt Lauren Groff die manchmal gnadenlose Natur mit ihrer vollen Kraft und zeigt wie klein der Mensch doch in dieser Welt ist und nur überleben kann, wenn er sich dieser anpasst.

Insgesamt konnte mir "Die weite Wildnis" mit einer packenden und ergreifenden Geschichte ein paar spannende und außergewöhnliche Lesestunden bescheren. Besonders gut gefallen hat mir die Wortgewalt mit der die Autorin die Geschichte erzählt, so dass das Buch nach Beendigung noch länger nachhallte. Der Roman ist aus meiner Sicht lesenswert, so dass ich ihn gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Spannender Thriller

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2)
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Jagoda Milosevic und Vincent Frey bekommen es mit einem äußerst brutalen Mord an eine angesagte Influencerin zu tun. Das Opfer hatte sich micht viel Engagement gegen die Massentierhaltung ausgesprochen ...

Jagoda Milosevic und Vincent Frey bekommen es mit einem äußerst brutalen Mord an eine angesagte Influencerin zu tun. Das Opfer hatte sich micht viel Engagement gegen die Massentierhaltung ausgesprochen und so viele Hasskommentare auf sich gezogen. Ist hier das Motiv des Täters zu finden? Gerade das sehr skrupellose Vorgehen und die Auffindesituation deuten darauf hin, so dass die Ermittler viel Augenmerk auf das soziale Netzwerk legen. Als ein weiteres Opfer in einer ähnlich darpierten Form aufgefunden wird, wird die Angst immer größer, es mit einem psychotischen Serientäter zu tun zu haben, der vielleicht schon auf der Suche nach dem nächsten Opfer ist...

Der erste Band um das charismatischer Ermittler-Duo Mila und Vincent konnte mich begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude in den neuen Fall für die Beiden gestartet bin. Das Autoren-Duo Regina Denk und Lisa Bitzer, die die Bücher unter dem Pseudonym Lea Adam veröffentlichen, erzählt die Geschichte wieder in einem sehr temporeichen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die Handlung zog. Der Spannungsbogen wird mit der schrecklich zugerichteten Influencerin gut aufgebaut und über die Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Nivau gehalten. Es entwickelt sich eine rasante Jagd nach dem Täter, die sich zu einem Wettlauf mit der Zeit entwickelt. Sehr gut eingebunden ist für mich das Grundthema der Geschichte, welches mit der Kritik am Fleischkonsum und der damit verbundenen Massentierhaltung mehr als nur ein Seitenhieb Richtung unserer Gesellschaft darstellt. Das ganze konnte mich bis zum fulminanten Finale, welches mit einer nachvollziehbaren Auflösung daherkommt, in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Agonie" die gelungene Fortsetzung einer neuen Thriller-Reihe, die mich mit interessant gezeichneten Chrakteren und dem Erzähltalent der beiden Autorinnen überzeugen kann. Ich freue mich schon jetzt auf den dritten Band, empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Toller japanischer Kriminalroman

Mord auf der Insel Gokumon
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Japans berühmtester und erfolgreichster Privatdetektiv Kosuke Kindaichi muss auf dem Rücktransport aus dem Kriegsgebiet im Zweiten Weltkrieg erleben, wie sein Freund sein Leben aushaucht. Kurz vor seinem ...

Japans berühmtester und erfolgreichster Privatdetektiv Kosuke Kindaichi muss auf dem Rücktransport aus dem Kriegsgebiet im Zweiten Weltkrieg erleben, wie sein Freund sein Leben aushaucht. Kurz vor seinem Tod bittet er aber Kosuke noch, auf seine Heimatinsel Gokumon zu reisen und das Leben seiner drei Schwestern zu retten. Ohne genau zu wissen, was sein Freund ihm damit mitteilen wollte, begibt er sich zur Insel und überbringt dort zunächst die düstere Nachricht. Wenige Zeit später kommt es zum ersten Mord und Kosukos Kombinationsgabe und seiner feiner Verstand sind mehr als gefragt...

"Mord auf der Insel Gokumon" ist der zweite Band aus der Reihe um den blitzgescheiten Ermittler aus dem Reich der Mitte. Ich bin mit dem zweiten Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme, lediglich die vielen japanischen Namen waren zu beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig. Der Autor Seishi Yokomizo erzählt die Geschichte in einem verspielten und sehr schön zu lesenden Schreibstil, der das Buch neben der außergewöhnlichen Kulisse zu etwas besonderen macht. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Mord auf der Insel gut aufgebaut und über die clever inszenierten Ermittlungsarbieten auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine spannende Geschichte, die zu jeder Zeit zum Miträtseln einlädt, und in der man am Ende warscheinlich doch noch von der Auflösung und der geschickten Herangehensweise des Hauptprotgonisten überrascht wird. Gerade die Charaktere sind interessant herausgearbeitet und tragen in der ungewohnten Kulisse zum gelingen des Kriminalromas bei.

Insgesamt ist "Mord auf der Insel Gokumon" ein gelunger Kriminalroman, der im klassischen Stil erzählt wird. Man kann schon den Eindruck gewinnen, dass berühmte Vorbilder der klassisichen englischen Krimiliteratur Pate gestanden haben, aber dennoch wirkt das Buch nicht so, als sei es lediglich eine Kopie mit japanischem Anstrich. Aus meiner Sicht sticht das Buch aus der MAsse des Genres heraus, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Guter Spionagethriller

Wie Sterben geht
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Die Welt steht in den 80ern im Schatten des Kalten Krieges, während es auf einer Brücke in Berlin zu einem Agentenaustausch kommen soll. Nina Winter soll die Übergabe begleiten, da nur sie den russischen ...

Die Welt steht in den 80ern im Schatten des Kalten Krieges, während es auf einer Brücke in Berlin zu einem Agentenaustausch kommen soll. Nina Winter soll die Übergabe begleiten, da nur sie den russischen Agenten Rem Kukura identifizieren kann. Die Situation eskaliert, als eine Bombe explodiert und somit die Konfrontation der Großmächte in dieser Welt vor einer neuen Herausforderung steht. Die Strategie der Deeskalation bedarf eines Feingefühls für die Supermächte, um den Frieden in der Welt aufrecht zu halten.

Ich habe bereits einige Thriller aus der Feder des erfolgreichen deutschen Autors Andreas Pflüger gelesen und habe ihn als einen Meister der Spannung und des gepflegten Wortes kennengelernt. Ich bin daher mit sehr viel Vorfreude und einer entsprechenden ERwartungshaltung in sein neues Werk "Wie Sterben geht" gestartet. Er erzählt die Geschichte in seinem aus meiner Sicht durchaus auch ein wenig anspruchsvollen und tiefgehenden Schreibstil, der mich in die 80er Jahre entführte. Der Spannungsbogen kann dann aus meiner Sicht nur ein wenig zögerlich und mit einem ordentlichen Anlauf augebaut und dann auf einem guten Niveau gehalten werden. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir mit den komplex wirkenden Zusammenhänge im Agentendasein und den vielen russischen NAmen ein wenig schwer, aber es lohnt sich am Ball zu bleiben. Im zunehmenden Verlauf entwickelt sich eine wirklich packende Geschichte um einzelne Schicksale in der Agenten- und Spionagewelt, ohne das Große und Ganze aus den Augen zu verlieren. Das Buch konnte mich dann bis zum fulminanten Finale immer mehr in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Wie Sterben geht" ein gelungener Spionagethriller, der die Welt des Kalten Krieges lebendig vor Augen führt. Dem Autor gelingt es aus meiner Sicht gut, die beängstigende Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen und in die fiktive Agentengeschichte zu integrieren. Ein lesenswerter Thriller, den ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Ein Traum wird wahr

Sieben Farben Blau
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Claudia Clawiehn und Jonathan Buttmann haben einen gemeinsamen Traum, sie wollen trotz fehlender Segelerfahrung aufbrechen und die Welt per Segelboot erkunden. Von vielen wird ihnen bestätigt, dass es ...

Claudia Clawiehn und Jonathan Buttmann haben einen gemeinsamen Traum, sie wollen trotz fehlender Segelerfahrung aufbrechen und die Welt per Segelboot erkunden. Von vielen wird ihnen bestätigt, dass es ja ein völlig verrückter Plan sei und die Gefahren viel zu groß sind, aber das Fernweh und der Mut sind stärker. So machen sich die Beiden von Berlin aus auf die Reise und begeben sich auf die hohe See.

Die Reise wird sie in den nächsten knapp sieben Jahren durch den Atlantischen Ozean, entlang den Küsten Südamerikas, durch den Panama-Kanal bis ans entlegene Tarawa im Pazifischen Ozean führen. Niemals hätte sie es für möglich gehalten, dass die Reise so weit geht, wobei es den Beiden nicht darauf ankommt möglichst weit zu kommen und viel zu sehen, sondern sie wollen Land und Leute kennenlernen. So kommt es auf dem Turn zu unedlich vielen positiven und auch wertvollen Begegnungen, die ihnen immer wieder bestätigen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Aber auch die monetäre Seite spielt auf einer solchen Reise eine Rolle. Oftmals wird, obwohl der Verzicht immer besser gelingt, das Geld knapp, denn auch das liebgewonnene Schiff "Inti" braucht Pflege, um in der rauhen Seewelt zu bestehen. Kleine Aushilfsjobs halten die Beiden gut über Wasser. Was fast zu schön um wahr zu sein klingt, birgt aber auch Gefahren, denn die Naturgewalten sorgen immer wieder durch starke Stürme für Situationen der Angst, die aber mit einem großen Vertrauen immer wieder in die Schranken gewiesen werden.

Das Ende der Reise ist nach sieben Jahren zwar erreicht, aber die Beiden haben nun einen Schatz an Erfahrungen gesammelt, der sie das "neue Leben" sehr entspannt und gelassen entgegensehen lässt. Sie wissen nicht was kommt, sind aber sicher, das die große Reise des Lebens noch viele Überraschungen parat hält. Das Buch "Sieben Farben blau" nimmt uns mit auf eine besondere Reise und der flüssig zu lesende Schreibstil führt viele Erlebnisse lebendig vor Augen. Die tollen Bilder im Innenteil verstärken dies noch einmal. Ich zeihe meine Hut vor so viel Mut, seinen Traum wirklich in die Tat umzusetzen und bin dankbar mit an Bord genommen worden zu sein. Ein besonderer Reisebericht, den ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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