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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2024

Ein moderner Klassiker

Der Junge im gestreiften Pyjama
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Das Buch begleitet den neunjährigen Bruno, der mit seiner Familie umziehen muss. Am neuen Ort befindet sich unweit des Wohnhauses ein großer Zaun. Hier trifft Bruno auf Schmuel, einen Jungen, der die ganze ...

Das Buch begleitet den neunjährigen Bruno, der mit seiner Familie umziehen muss. Am neuen Ort befindet sich unweit des Wohnhauses ein großer Zaun. Hier trifft Bruno auf Schmuel, einen Jungen, der die ganze Zeit einen seltsamen gestreiften Pyjama trägt und auf der anderen Seite des Zaunes ist. Die beiden Jungen freunden sich an.

Ich möchte nicht zuviel verraten, zumal das Buch auch extra keinen großen Klappentext parat hat. Die meisten werden sicherlich wissen, dass das Buch zur Zeit des zweiten Weltkriegs spielt und einen eindrücklichen Schauplatz ausgewählt hat, der durch die Sichtweise der beiden Kinder beleuchtet wird.

Bruno ist dabei ein vorwitziger, vielleicht etwas naiver Junge, der nicht weiß, was um ihn herum passiert, der aber ebenso selbstverständlich und mit kindlicher Offenheit, frei von jeglicher Indoktrination, auf Schmuel zugeht.

Dem Autor ist hier wirklich ein Meisterstück gelungen. Ohne groß plakativ und reißerisch die Schrecken der damaligen Zeit zu reproduzieren, werden sie durch Brunos kindliche Erzählweise umso realer und eindrücklicher dargestellt. Die Augen des Kindes zeigen auf, dass wir im Grunde alle gleich sind. Das wirklich erschreckende Ende verdeutlicht dies umso mehr.

Ein moderner Klassiker, der völlig zurecht auch häufig Unterrichtsstoff ist.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Diese Reihe wird von Band zu Band besser

The Darkest Gold – Die Geliebte
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Nachdem ich den ersten Teil der Reihe ganz gerne mochte aber an einigen Stellen zurecht etwas kritisierungswürdig empfand, gefiel mir der zweite Band bereits um Längen besser und spätestens ab da hatte ...

Nachdem ich den ersten Teil der Reihe ganz gerne mochte aber an einigen Stellen zurecht etwas kritisierungswürdig empfand, gefiel mir der zweite Band bereits um Längen besser und spätestens ab da hatte die Reihe mich total gecatcht - was auch an dem fiesen Cliffhanger lag. Nun geht es endlich weiter mit Die Geliebte.

Ich möchte hier nicht zuviel verraten, denn es ist tatsächlich etwas schwer, die Reihe zu rezensieren ohne zu spoilern. Aber je mehr man liest, umso mehr machen auch die etwas drastischeren Beschreibungen des ersten Teils Sinn. Aurens Umwelt und ihre Hintergründe sind Grund für ihre Entscheidungen, auch für die, die sie im dritten Teil trifft und die den Leser wohl auch teilweise zur Verzweiflung treiben. Aber all dies ist nötig, um Auren den Raum für ihre eigene Entwicklung zu geben, die auch in diesem Band einen gewaltigen Sprung nach vorne macht.

Dabei muss sie sich nicht nur den Intrigen am Hof und den Interessen der Akteure stellen, sondern allen voran dem grausamen König Midas. Mit ihm ist Raven Kennedy wirklich ein toller Antagonist gelungen, dessen Winkelzüge ich selten vorausahnen konnte und der die Handlung dadurch immer spannend vorangetrieben hat.

Ihm entgegengestellt sind eine Reihe von Charakteren, die Auren ihre Möglichkeiten und Optionen vor Augen führen und einen Ausweg zu bieten scheinen. Eine Entscheidung muss sie aber immer noch selbst treffen. Ich mochte Auren als Charakter sehr und finde sie deutlich nachvollziehbarer wie manch andere Heldinnen in gängigen Fantasyromanen.

Gekrönt wird Die Geliebte wieder einmal mit einem fulminanten Ende, das mich völlig auf dem falschen Fuß erwischt hat. Wie gut, dass ich den vierten Teil - Die Kämpferin schon parat habe!

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Wieder eine tolle RomCom von Ali Hazelwood

Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe
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Wie immer bei Büchern von Ali Hazelwood begeistert sie durch ein Setting, das sonst eher als nerdy angesehen wird - diesmal ist es die Welt des Profi-Schachs. Der Einstieg fällt dem Leser anhand ihres ...

Wie immer bei Büchern von Ali Hazelwood begeistert sie durch ein Setting, das sonst eher als nerdy angesehen wird - diesmal ist es die Welt des Profi-Schachs. Der Einstieg fällt dem Leser anhand ihres tollen Stils und des gut recherchierten Hintergrunds wie immer sehr leicht und man findet sich schnell zurecht, sodass man ganz abtauchen kann. Beim Lesen hatte ich ganz oft Feelings wie bei Das Damen-Gambit von Netflix, welches ebenfalls Schachspielen sexy dargestellt hat.

Getragen wird die Handlung von wieder einmal wundervollen, gegensätzlichen und leicht schrulligen Charakteren. Mallory und Nolan sind Protagonisten, die sich einiges liefern: spannende Schachduelle, hitzige und witzige Wortgefechte, tiefgründige Gespräche und das Zeigen ihrer verletzlichen Seiten. Sie kommen sich in einem nachvollziehbaren Tempo näher und man fiebert gerne mit ihnen mit.

Auch ihre Hintergründe und der jeweilige emotionale Ballast hat Ali Hazelwood mal wieder toll und authentisch aufbereitet. Hier habe ich das Gefühl, es agieren echte Menschen mit Vergangenheit und nicht perfekte Romance-Helden. Nolan und Mallory sind so schön nahbar und auch als Paar eines mit Ecken und Kanten. Was mir aber tatsächlich etwas gefehlt hat, einfach weil aufgrund der übrigen Bücher meine Erwartungshaltung eine andere war - der Spice war eindeutig mehr als dezent gehalten. Das mag meinen Gesamteindruck jedoch nur gering zu beeinträchtigen, da Ali Hazelwood wieder einmal eine fantastische RomCom abgeliefert hat.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

(K)ein Jahr ohne Mord für den Donnerstagsmorclub

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Mit Der Teufel stirbt zuletzt legt Richard Osman den mittlerweile vierten Teil um den Donnerstagsmordclub vor und hat sich damit nicht nur in mein Leserherz geschrieben. Die Truppe um Ex-Spionin Elizabeth ...

Mit Der Teufel stirbt zuletzt legt Richard Osman den mittlerweile vierten Teil um den Donnerstagsmordclub vor und hat sich damit nicht nur in mein Leserherz geschrieben. Die Truppe um Ex-Spionin Elizabeth löst mit solch einem Charme und Witz jeden Fall und lässt die Polizei dabei alt aussehen.

Der große Reiz des Donnerstagsmordclubs liegt dabei auf den wild durchgewürfelten Charakteren, die auch mal in der moralischen Grauzone agieren, die man aber dennoch alle schnell ins Herz schließt. Genau dieser Mix an Charakteren und ihre amüsante Interaktion ist eine der großen Stärken dieser Reihe. Ebendiese Charaktere verstehen es dabei, zugleich so viel Emotionen zu transportieren und das Leben als ältere Person in all seinen Facetten einzufangen. Besonders berührt hat mich in diesem Teil etwa der Blick auf das Thema Alzheimer und Demenz, das mit großem Fingerspitzengefühl aus der Sicht eines Betroffenen und seinen Angehörigen erzählt wird.

Daneben liefert Richard Osman für seine Renter-Ermittler aber auch jedes Mal einen spannenden Kriminalfall ab, der tief in Englands Untergrund und Milieu blicken lässt. So auch in Der Teufel stirbt zuletzt, der sich mit dem Thema Kunstschmuggel und Drogenkriminalität auseinandersetzt.

Wie immer ist es ihm auch im vierten Teil gelungen, eine perfekte Melange aus Spannung, Witz und Cosy Feelings zu schaffen. Ich hoffe sehr, dass dies nicht der letzte Fall für den Donnerstagsmordclub war!

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Veröffentlicht am 13.12.2023

Endlich neues aus Alagaesia

Murtagh - Eine dunkle Bedrohung
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Für viele Leser gehört die Eragon-Reihe von Christopher Paolini sicherlich ebenso zu Fantasy wie etwa Harry Potter oder Herr der Ringe, für mich gehört sie auf jeden Fall zu den modernen Klassikern des ...

Für viele Leser gehört die Eragon-Reihe von Christopher Paolini sicherlich ebenso zu Fantasy wie etwa Harry Potter oder Herr der Ringe, für mich gehört sie auf jeden Fall zu den modernen Klassikern des Genres. Nachdem Paolini mit "Die Gabel, die Hexe und der Wurm - Geschichten aus Alagaësia" mit einer Kurzgeschichtensammlung wieder in Eragons Welt entführte, dauerte es noch gefühlt ewig, bis mit Murtagh endlich wieder ein neuer Roman aus dieser Welt erschienen ist.

In Paolinis neuestem Werk folgen wir also nun nicht mehr Eragon und Saphira, sondern (Anti-)Helden Murtagh und seinem Drachen Dorn. Die Handlung setzt dabei einige Zeit später an als das Ende des finale Band der Eragon-Reihe. Und für mich als langjährigen Fan fühlte es sich ein wenig so an wie nach Hause kommen, als ich wieder in Alagaësia abgetaucht bin. Zum einen liegt das daran, dass vieles durch den Stil des Autors wieder in Erinnerung gerufen wurde und sich vertraut anfühlte. Christopher Paolini hat für mich einen der schönsten Stile schlechthin und schreibt unheimlich bildhaft und poetisch, sodass die Szenen quasi bildhaft vorstellbar sind.

Zum anderen lag es auch daran, dass überaus passend zur übrigen Handlung einiges der vorherigen Bücher durch Erklärungen wieder in Erinnerung gerufen wurde und man auch auf einige altbekannte Figuren der alten Reihe trifft. Dennoch sind meines Erachtens für dieses Buch keinerlei Vorkenntnisse der Eragon-Saga nötig und man kann auch wunderbar mit "Murtagh" in dieses Universum einsteigen.

Auch Protagonist Murtagh und Drache Dorn sind dem Leser sicherlich bereits bekannt und als zerrissener, ambivalenter Charakter in Erinnerung geblieben, der sich dann doch für die richtige Seite entschieden hat. Dennoch ein Außenseiter, ist er nun unterwegs in Alagaësia und stößt dabei auf unheimliche Machenschaften, denen er auf den Grund geht...

Murtagh ist für mich nach dem Lesen dieses Buches vielleicht sogar ein noch besserer Held als es Eragon war. Letzterer war mir manchmal dann doch etwas zu glatt, zu perfekt. Murtagh zaudert zu Recht mit seiner Vergangenheit und der Frage nach der eigenen Schuld, nach Sühne und Gerechtigkeit. Hier schimmerte an vielen Stellen ein Tiefgang durch, der mir sehr zugesagt hat. Daraus erklärten sich auch Murtaghs Beweggründe und Entscheidungen - obwohl er es sich auch einfacher machen könnte, kümmert er sich dennoch um die Geschicke des Landes und dessen Zukunft.

Dabei muss er sich im Buch einigen Geheimnissen sowie alten und neuen Bedrohungen stellen und versucht, die tatsächliche Gefahr für Alagaësia einzuschätzen. Paolini spart hierbei nicht an actionreichen Szenen, dramatischen Kämpfen und unterschwelliger Spannung. Man gerät selbst ins Rätseln, was da nun genau abläuft und wie alles mit den vorherigen Geschehnissen zusammenhängen könnte. Dabei hat der Autor plausible Erklärungen parat, als er seine Welt durch neue (?) Bedrohungen erweitert. All das gipfelt in einem toll geschriebenen Showdown, bei dem der Leser allerspätestens auf den Geschmack gekommen ist und quasi sofort mehr von Murtagh, Eragon und den Drachen lesen möchte.

Ein fantastisches Buch, welches sowohl aus Standalone, als Reihenerweiterung als auch als Auftakt zu einer neuen Reihe funktioniert und einfach nur Spaß macht!

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