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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2024

die verschwundene Kollegin

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Im vierten Band dieser Reihe wechseln sowohl die Schauplätze als auch die Perspektiven, was mir sehr gut gefallen hat. Es geht zwischen Österreich und Deutschland hin und her, grenzüberschreitend, und ...

Im vierten Band dieser Reihe wechseln sowohl die Schauplätze als auch die Perspektiven, was mir sehr gut gefallen hat. Es geht zwischen Österreich und Deutschland hin und her, grenzüberschreitend, und das ist schon ein Alleinstellungsmerkmal dieser Reihe, finde ich. Alle Protagonisten sind wieder sehr gut charakterisiert und was Anna Schneider immer wieder sehr gut gelingt, ist die innere Unsicherheit der Protagonisten zu beschreiben. Wie geht man mit einem Vater um, den man gerade erst kennengelernt hat? Wie sehr kann man sich auf die Kollegen in der neuen Abteilung verlassen? All diese kleinen Zerwürfnisse baut die Autorin geschickt in die Krimihandlung ein, so dass man als Leser jederzeit mitfiebern kann. Sowohl privat als auch kriminalistisch. Dazu kommen noch einige kursiv geschriebene Kapitel über zwei junge Frauen und man darf als Leser miträtseln, wer diese Charaktere sind. Und natürlich, wer der Bösewicht des Buches ist. Wieder einmal passt alles zusammen. Alexas Scharfsinn, gepaart mit Krammers Bauchgefühl, harmonieren irgendwie schon auf beruflicher Ebene. Und auf der persönlichen Ebene werden sie es sicher auch bald schaffen. Schön fand ich an diesem Band, dass es um Roza ging, so hatte man als Leser noch etwas mehr Spannung und die Protagonisten blieben irgendwie unter sich, auch innerhalb der Abteilung, was das Setting relativ überschaubar, aber trotzdem sehr spannend machte. Der Sprachstil ist sehr gut lesbar und verbindet gekonnt und durchgängig Spannungsbögen und sehr gut herausgearbeitete Hauptfiguren mit einer wunderschönen Landschaft.
Fazit: Wieder ein tolles Buch, allerdings empfehle ich, die Reihe der Reihe nach zu lesen.

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Das Igitt - Gefühl

Mit den Augen eines Kindes
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Es ist lange her, dass ich ein Buch dieser Autorin gelesen habe, aber der Schreibstil hat mich sofort wieder gefesselt. Die gesamte Handlung ist sehr realitätsnah erzählt und zeigt die Abgründe hinter ...

Es ist lange her, dass ich ein Buch dieser Autorin gelesen habe, aber der Schreibstil hat mich sofort wieder gefesselt. Die gesamte Handlung ist sehr realitätsnah erzählt und zeigt die Abgründe hinter den bürgerlichen Fassaden.
Durch die absolut eindringliche Ich-Perspektive der Hauptfigur Konrad Metzner wurde zwar relativ wenig ermittlungstechnische Spannung erzeugt, dafür aber bei mir ein überwältigendes Igitt - Gefühl.
Allerdings im positiven Sinne. Klingt komisch und schließt sich irgendwie aus, aber so habe ich es empfunden. Ich fand die Balance zwischen dem Ekel des Lesers gegenüber dem Hauptprotagonisten und der Realitätsnähe der Geschichte insgesamt sehr gruselig und beeindruckend. Dazu kommt noch ein kleines Kind, das in die Geschichte involviert ist und jedes Mamaherz berührt.
Im Hörbuch bekommt die Geschichte durch den Sprachrhythmus des Sprechers noch eine zusätzliche Gänsehaut. Ich fand das Hörbuch sehr gut, sowohl von der Betonung als auch von der Stimmlage her.

Die Krimihandlung umfasst nur einen relativ kurzen Zeitraum, viel mehr Intensität erlebt man durch die Rückblicke in die gemeinsame Vergangenheit von Konrad und Maren, weshalb das Buch insgesamt eine große Zeitspanne beschreibt. Das Augenmerk liegt vor allem auf den zwischenmenschlichen Beziehungen, und irgendwie sind die Hauptfiguren alle auf die eine oder andere Weise gebrochen. Man kann sich nicht mit ihnen identifizieren, man verabscheut sie sogar, aber genau daraus zieht das Buch, wie ich finde, einen großen Spannungsbogen. Und eben den erwähnten Igitt - Effekt. Für mich ist es der Autorin in diesem Buch gelungen, einen Roman zu schreiben, der mit absolut unsympathischen Protagonisten trotzdem funktioniert und den Leser ratlos, aber doch irgendwie zufrieden zurücklässt.
Fazit: Man muss den ungewöhnlichen Erzählstil der Autorin mögen, aber wenn man sich darauf einlässt, ist es großartig und sehr intensiv.

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Veröffentlicht am 07.01.2024

grundsolide und spannend

Deine Welt wird brennen
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Ich mag die Bodo-Völxen-Reihe sehr und auch dieses Buch hat mich wieder begeistert. Man kann von Bodo Völxen und seinen Schafen halten was man will, das Setting hat einen hohen Wiedererkennungswert und ...

Ich mag die Bodo-Völxen-Reihe sehr und auch dieses Buch hat mich wieder begeistert. Man kann von Bodo Völxen und seinen Schafen halten was man will, das Setting hat einen hohen Wiedererkennungswert und ich habe mich sehr schnell in der Geschichte zurechtgefunden. Ich freue mich, Sie alle wiederzusehen. Die Geschichte um Arnold Becker ist gut ausgedacht und das hat mir auch gefallen: Alles ist ruhig. Die Ermittlungsarbeit besteht hauptsächlich aus Befragungen und durch die einheitliche Erzählperspektive weiß der Leser immer genauso viel wie die Ermittler. Das finde ich ebenso spannend wie entspannend. Keine rasante Action, sondern eher Lokalkolorit, diesmal etwas mehr, da das Verbrechen direkt vor der Haustür von Völxen passiert. Trotz der eher gemächlichen Entwicklung fand ich das Buch durchgehend spannend, da immer wieder kleine Details aufgedeckt werden und auch einige Verdächtige zur Auswahl stehen. Außerdem zieht diese Serie einen Großteil der Spannung aus den Personenbeschreibungen aller Haupt- und Nebenprotagonisten. Einige sind skurril, keine Frage, aber trotzdem empfinde ich diese Skurrilität als bodenständig, alltäglich. Man kann sich dadurch sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen und ist recht schnell in der Geschichte.

Das Thema finde ich in Zeiten der Klimakleber aktuell und gut ausgearbeitet und durch den Kontrast im Leben von Arnold Becker vom CEO zum Klimaaktivisten auch gut dargestellt.
In dieser Geschichte überwiegen die persönlichen Befindlichkeiten aller Protagonisten ein wenig gegenüber der Krimihandlung, was auf den einen oder anderen Leser etwas fad wirken könnte: Ich fand es toll, weil alle Charakterisierungen Sinn ergeben und jeder seinen Teil zur Aufklärung beiträgt. Eben im Rahmen seiner Möglichkeiten und Fähigkeiten. Und ich mag es, wenn Bücher realitätsnah sind und auch gerne mal "unscheinbar" ermittelt wird, das Flair drumherum ist auf jeden Fall stimmig und spannend genug, um das Buch jederzeit auf einem hohen Spannungslevel zu halten.

Fazit: Ein Leckerbissen für Kenner der Reihe und für Leserinnen und Leser, die gut gemachte, regionale, eher ruhige Krimis mögen.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

sexy

Reife Lust | Erotischer Roman
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Reife Lust" von Diane Red ist ein Roman voller erotischer Momente.
Marlene trifft Zoltan und die beiden fassen so viel Vertrauen zueinander, dass sie sich gegenseitig ihre erotischen Abenteuer erzählen. ...

Reife Lust" von Diane Red ist ein Roman voller erotischer Momente.
Marlene trifft Zoltan und die beiden fassen so viel Vertrauen zueinander, dass sie sich gegenseitig ihre erotischen Abenteuer erzählen. Für ein Buchprojekt und als Grundlage für einen besonderen Club, der in München entstehen soll.

Ich fand die Geschichte super umgesetzt. Mit Marlene und Zoltan hat man als Leser zwei sympathische Protagonisten, die sich nicht scheuen, ihre Fantasien auszuleben. Das hat sich für mich sehr befreiend auf den Lesefluss ausgewirkt, da die Handlung indirekt geschildert wird. Man erlebt die erotischen Geschehnisse nicht ganz direkt, sondern bekommt sie aus der Vergangenheit erzählt, was ich sehr schön fand, da es den sprachlichen Erotikfaktor durchaus erhöht. Gerade weil alle direkten Momente (außer im Club) aus der Vergangenheit erzählt werden, konnte die Autorin dies sprachlich viel besser umsetzen, als eine direkte Beschreibung des Ist-Zustandes. Außerdem sind alle, sagen wir mal, Mitagierenden recht gut in Szene gesetzt und auch wenn es nur winzige Momentaufnahmen im Leben der Protagonisten waren, so sind sie doch alle gut beschrieben und facettenreich dargestellt. Die erotischen Momente fand ich sehr abwechslungsreich, es ist alles dabei, was man sich vorstellen kann. Ob zu zweit, zu dritt oder auch mal an ungewöhnlichen Orten, die Autorin hat alle Fantasien schön und geschmackvoll erzählt und lässt dem Leser dennoch Raum für eigene Interpretationen. Auch der zweite Erzählstrang mit Marlenes Nichte Vanessa hat mir gut gefallen, er lenkt den Fokus zwischendurch etwas von Marlene ab und sorgt auch hier für ein indirektes Miterleben durch die Erzählung.
Das Buch hat zwischendurch ein paar kleine Längen, da die "Rahmenhandlung" immer nur von Treffen in Hotels, Treffen mit Vanessa oder Zoltan handelt und mir da alle Beschreibungen etwas zu ungenau und eintönig sind. Anstelle der Beschreibungen der Handlungen der Hauptprotagonistin hätte dem Buch ein wenig Tiefe in Form von Selbstreflexion oder Zukunftsgedanken gut getan.

Das Ende fand ich genial und die Geschichte rundum gelungen. Trotz kleiner Mängel und Längen vergebe ich gerne fünf Sterne und empfehle das Buch allen Lesern, die intelligente erotische Geschichten mögen, die indirekt erzählt werden und dadurch sprachlich effektiv erotisch sind.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

niedlich

Je dichter der Nebel
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Dies war mein erstes Buch dieser Autorin und auch dieser Reihe. Der Einstieg war absolut problemlos, alle Charaktere werden sehr gut eingeführt und durch den sehr bildhaften Schreibstil ist man sofort ...

Dies war mein erstes Buch dieser Autorin und auch dieser Reihe. Der Einstieg war absolut problemlos, alle Charaktere werden sehr gut eingeführt und durch den sehr bildhaften Schreibstil ist man sofort in der Geschichte. Die Story ist sehr gut durchdacht: Eine authentische Dorfatmosphäre, darin eingebettet diverse Zeitreisen der Personen, die sowohl Opfer als auch Täter kannten und eine wunderbar ausgedachte Geschichte.
Das Flair der kleinen Küstenorte ist wunderbar eingefangen und Mags und Sam sind durchaus liebenswerte Charaktere. Für einen Serienneuling wie mich blieben die meisten Nebencharaktere eher farblos, da man relativ wenig über ihre Vorgeschichte erfährt. Cool fand ich die Zwischenkapitel des alten Reihers, das hatte mal richtig Flair.
Geübte Krimileser werden die Zusammenhänge sehr schnell durchschauen, aber das Setting war rundum spannend genug, um den Leser trotzdem bei der Stange zu halten. Mir persönlich war es etwas zu Cosy, aber die akzentuierten Spannungsmomente haben mich durchaus zum Weiterlesen animiert.

Ein Buch, das ich jedem Leser empfehlen kann, der Cosy - Crime, gut durchdachte Geschichten mit heimeligem englischen Dorfflair, und Laien - Ermittler mit Herz und Verstand mag.
Für mich ein absolutes Wohlfühlbuch mit akzeptabler Spannung und einem routinierten Schreibstil, der keine Wünsche offen lässt.

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