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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2024

Der Mörder ist noch mitten unter uns

Schneesturm
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Inselpolizistin Cara und ihre Freunde treffen sich auf der kleinen irischen Insel Inishmore wieder, um dem zehnten Todestag von Caras Mann zu gedenken. Kurz nachdem alle auf der Insel angekommen sind, ...

Inselpolizistin Cara und ihre Freunde treffen sich auf der kleinen irischen Insel Inishmore wieder, um dem zehnten Todestag von Caras Mann zu gedenken. Kurz nachdem alle auf der Insel angekommen sind, werden Fähr- und Flugverbindungen eingestellt, weil ein Schneesturm für Chaos sorgt. Und dann wird auch noch eine der alten Freund:innen tot unterhalb steiler Klippen gefunden und Cara ist auf sich allein gestellt, was die Suche nach dem Mörder angeht, da sie wegen des Unwetters keine Unterstützung vom Festland bekommen kann.

Die Geschichte mit der von der Außenwelt abgeschnittenen Insel ist sicher keine vollkommen neue, ich fand den Schauplatz aber sehr reizvoll, da ich die Insel selbst schon mal besucht habe und mich so sehr gut an die Schauplätze versetzen konnte. Cara als Hauptperson war mir sehr sympathisch, wie sie trotz des Verlustes ihres Mannes stark geblieben ist und versucht, auf der kleinen Insel wieder heimisch zu werden, obwohl sie lange in der Stadt gelebt hat, was ihr viele Einheimische übel nehmen. Die Atmosphäre auf der zugeschneiten, von der Außenwelt abgeschnittenen Insel wird sehr gut eingefangen und bezüglich des Mordfalls gibt es immer wieder neue Wendungen, sodass es lange spannend bleibt.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.01.2024

Die Hafenärztin lässt sich nicht unterkriegen

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen (Hafenärztin 4)
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Der vierte Teil der historischen Romanreihe um die Hafenärztin Anne Fitzpatrick spielt in Hamburg im Herbst 1911, als der Elbtunnel gerade fertig geworden ist. Es kommt vermehrt zu Todesfällen durch Heroin ...

Der vierte Teil der historischen Romanreihe um die Hafenärztin Anne Fitzpatrick spielt in Hamburg im Herbst 1911, als der Elbtunnel gerade fertig geworden ist. Es kommt vermehrt zu Todesfällen durch Heroin unter den Ärmsten der Armen und auch von Alkohol und Morphium sind viele Menschen abhängig, was Anne keine Ruhe lässt. Ihre Freundin Helene Curtius und Kommissar Berthold Rheydt wollen sich endlich verloben, aber dem Kommissar ist es immer noch nicht gelungen, mit seiner Vergangenheit und dem dramatischen Verschwinden seiner Frau und seines Sohnes abzuschließen.

Ich habe mich sehr über das "Wiedersehen" mit der Anne Fitzpatrick und Helene Curtius gefreut und darüber, zu erfahren, wie es mit ihnen weitergeht. Bei gefallen mir weiterhin gut als Protagonistinnen, wie sie in dieser Zeit, in der Frauen kaum Rechte hatten, das tun, was sie für richtig und wichtig halten und sich nicht unterkriegen lassen. Es finden sich auch immer wieder historische Bezüge mit Ereignissen, die diese Zeit prägten, sodass man sich gut in diese Zeit versetzen kann. Auch das, was man über die Behandlungsmethoden Suchtkranker damals erfährt, fand ich sehr interessant und zugleich erschreckend. Der Schreibstil der Autorin war, wie gewohnt, anschaulich und gut lesbar. Nun bin ich gespannt, ob es noch einen weiteren Teil der Reihe geben wird, ich würde mich auf jeden Fall sehr darüber freuen.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Wenn aus Fremden Freunde werden

Die Wolkengucker
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Matt Williams hat es gerade nicht leicht, seine Frau ist gestorben und er und seine kleine Tochter Mia, die in die Grundschule geht, sind nun auf sich gestellt. Er arbeitet freiberuflich als Illustrator, ...

Matt Williams hat es gerade nicht leicht, seine Frau ist gestorben und er und seine kleine Tochter Mia, die in die Grundschule geht, sind nun auf sich gestellt. Er arbeitet freiberuflich als Illustrator, gerade fehlen ihm aber oft Motivation und Inspiration. Da entdeckt Mia den Aushang der zweifach verwitweten älteren Dame Wilma, die eine Wolkengucker-Gesellschaft gründen will, wie sie es ihrer kürzlich verstorbenen Freundin versprochen hat. Mia ist sofort Feuer und Flamme für diese Idee, auch wenn ihr Vater skeptisch ist. Beim ersten Treffen im Garten der Villa der älteren Dame sind sie dann auch alleine mit Wilma und deren Haushälterin Ayla, aber nach und nach kommen weitere Wolkengucker:innen dazu, die wie Mia Bilder in den Wolkenformationen finden oder einfach nur kurz abschalten oder weniger einsam sein wollen.

Mir hat die Geschichte total gut gefallen. Trotz der traurigen Erfahrungen, die fast alle der Beteiligten auf irgendeine Weise gemacht haben, herrscht irgendwie doch ein optimistischer Grundton, indem alle durch die Wolkengucker-Treffen neue Freundschaften knüpfen und sich Möglichkeiten ergeben, mit denen sie nicht (mehr) gerechnet hätten. So beginnen sie auch, ihre Trauer nach und nach zu bewältigen und sich nicht von ihr überwältigen zu lassen. Die Protagonist:innen sind sehr unterschiedlich, was Alter und spezielle Eigenheiten angeht, aber alle auf ihre Art liebenswert, sodass das Buch fesselt und man es kaum aus der Hand legen kann, weil man wissen will, wie alles weitergeht. Der Schreibstil der Autorin ließ sich sehr gut lesen, er ist lebendig und anschaulich und sie schafft Charaktere, in die man sich gut hineinversetzen kann, selbst wenn man persönlich nicht so viel mit ihnen gemeinsam hat. Dazu trägt auch bei, dass die einzelnen Passagen zwischen den Perspektiven der Hauptpersonen wechseln.


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Veröffentlicht am 31.12.2023

Macht Lust auf die Lüneburger Heide

Der Geschmack des Lebens
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Frauke strandet mehr aus Zufall in einer Ferienwohnung in Lüneburg, in die sie sich direkt verliebt. Privat und beruflich herrscht gerade ein ziemliches Chaos in ihrem Leben und da ist sie dankbar über ...

Frauke strandet mehr aus Zufall in einer Ferienwohnung in Lüneburg, in die sie sich direkt verliebt. Privat und beruflich herrscht gerade ein ziemliches Chaos in ihrem Leben und da ist sie dankbar über eine kurze Auszeit in Lüneburg, der Stadt, in der sie in ihrer Kindheit Urlaub mit ihrem verstorbenen Vater gemacht hat. Sie lernt auch gleich eine nette alleinerziehende Mutter kennen, die ihren eigenen Ziegenkäse auf dem Markt verkauft, und einen recht mürrischen Bäcker, der aber gut aussieht und tolles Brot backt. Und so folgt dem ersten kurzen Aufenthalt in Lüneburg gleich noch ein weiterer längerer.

Mir hat die Geschichte gut gefallen, es war viel Lokalkolorit, Lüneburg und seine Umgebung betreffend, vorhanden und auch viele kulinarische Spezialitäten spielten eine Rolle. Hier wären die Rezepte dazu noch das Tüpfelchen auf dem I gewesen. Die Protagonistin war mir sehr sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Die Geschichte war auch nicht zu kitschig, sondern angenehm zu lesen. Auch der Schreibstil war flüssig lesbar und lebendig. Nur das Ende war für meinen Geschmack etwas zu offen.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Ein Haus mit Geschichte

Die Insel der weißen Lilien
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Linnea braucht nach einer unglücklichen Affäre mit ihrem verheirateten Vorgesetzten dringend einen Tapetenwechsel und zieht vorübergehend von Oslo auf die kleine Insel Hjartøy in Nordnorwegen, wo die Familie ...

Linnea braucht nach einer unglücklichen Affäre mit ihrem verheirateten Vorgesetzten dringend einen Tapetenwechsel und zieht vorübergehend von Oslo auf die kleine Insel Hjartøy in Nordnorwegen, wo die Familie ihrer besten Freundin das Haus deren kürzlich verstorbener Großtante Marie geerbt hat. Dort findet Linnea nach und nach mehr über Maries dramatische Geschichte, insbesondere die Zeit, als die Nationalsozialisten auch in Norwegen ihr Unwesen trieben, heraus. Außerdem lernt sie neben ihren neuen Nachbarn auch den alleinerziehenden Vater Karsten kennen.

Mich hat das Cover des Buches direkt angesprochen, da ich schon mehrmals in Nordnorwegen war und die Gegend sehr mag. Auch Linnea war mir sympathisch, ebenso Marie, die man in Form von Rückblicken näher kennenlernt. Ich mag es gerne, wenn Romane die Vergangenheit und die Gegenwart verknüpfen und fand es hier besonders interessant, mehr darüber zu erfahren, welches Leid und Unrecht auch in Norwegen Menschen durch die Nationalsozialisten erfahren mussten. Der Schreibstil des Buches war gut lesbar und sehr anschaulich.

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