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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2024

Die Wunderknolle aus Asien

Ingwer
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Ingwer ist auch in der deutschen Küche weit verbreitet, wenn auch noch nicht sehr lange, im Gegensatz zu China und Indien, wo er schon seit Jahrtausenden genutzt wird. Doch was macht die kleine Knolle ...

Ingwer ist auch in der deutschen Küche weit verbreitet, wenn auch noch nicht sehr lange, im Gegensatz zu China und Indien, wo er schon seit Jahrtausenden genutzt wird. Doch was macht die kleine Knolle so besonders?

In ihrem Buch "Ingwer - Die wunderbaren Heilkräfte der magischen Knolle" beginnt Franziska von Au mit der Herkunft der Knolle. Fakt ist, dass sie bereits vor tausenden Jahren in Asien genutzt wurde. Wo jedoch der Ursprungsort des wilden Ingwers ist, lässt sich heute nicht mehr sagen. Nach einem geschichtlichen Überblick widmet sich die Autorin dem Thema der Botanik. Hier erfährt der Leser wo Ingwer angebaut wird und auch wie man ihn selbst anbauen kann.

Dann folgt ein Ausflug in die Welt der Bausteine der Ernährung. Viele davon finden sich auch im Ingwer in unterschiedlich grüßen Anteilen wieder. Während dieser Abschnitt nur geringfügig den Ingwer behandelt, wird im darauffolgenden Kapitel auf die Besonderheiten des Ingwer eingegangen.

Im weiteren Buch gibt es zahlreiche Beispiele, wie der Ingwer unser Wohlbefinden verbessern kann. Franziska von Au präsentiert eine Sammlung von Zubereitungsmöglichkeiten, sei es als Tee, Smoothie, Shot oder auch als Haarpflegemittel. Am Ende des Buches finden sich auch noch zahlreiche Rezepte mit der Wunderknolle.

Insgesamt gefällt mir das Buch gut. Was etwas stört, sind mehrere Wiederholungen im Buch, die zum Teil sogar über eine ganze Seite gehen. Da das Buch aber eine Menge an Informationen rund um den Ingwer enthält, gibt es von mir 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.01.2024

Ein alter Fall wird wieder aktuell

Düstergrab
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Frida Paulsens nimmt an der Beerdigung eines alten Schulkameraden teil. Am nächsten Tag gibt es Anzeichen dafür, dass das Grab geöffnet wurde. Hat jemand die Leiche gestohlen? Als der Sarg geöffnet wird, ...

Frida Paulsens nimmt an der Beerdigung eines alten Schulkameraden teil. Am nächsten Tag gibt es Anzeichen dafür, dass das Grab geöffnet wurde. Hat jemand die Leiche gestohlen? Als der Sarg geöffnet wird, ist Frida verwirrt. Anstelle eines leeren Sarges befinden sich nun zwei Leichen darin. Auf ihrem Schulkameraden liegt ein junges Mädchen.

Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Mädchen um eines der seit vier Jahren verschwundenen Zwillinge ist. Das ruft auch Fridas ehemaligen Kollegen Bjarne Haverkorn auf den Plan. Seine Cold Case Einheit hat den alten Fall in ihren Akten. Bjarne stellt daher die Schnittstelle zwischen dem Behörden her.

Als Frida Paulsen mit ihrem Kollegen Leonard Bootz unterwegs ist, wird dieser plötzlich auf offener Straße angeschossen und Frida muss nun in zwei Fällen ermitteln.

Romy Fölck erzählt erneut eine komplexe und spannende Geschichte. Sehr interessant fand ich den Ansatz ein Eichenblatt in die Ermittlungen mit einzubeziehen. Neben den reinen Ermittlungen spielt auch wieder Privatleben von Frida eine Rolle. Das gefällt mir gut und macht die Buchreihe erst so richtig perfekt. Natürlich ist hierbei wichtig, das richtige Maß zwischen Privatleben und Ermittlungen zu finden. Ich finde die Autorin hat genau dieses gefunden.

Insgesamt hat mir das Hörbuch gut gefallen und ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 13.01.2024

Ein Rückblick auf das Wirken der ersten deutschen Kanzlerin

Die hohe Kunst der Politik
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16 Jahre lang hat Angela Merkel als erste deutsche Kanzlerin Deutschland und Europa ihren Stempel aufgedrückt. Dabei hat sie unser Land durch mehrere Krisen und Umbrüche geführt. Sie wird mit ihrem Wirken ...

16 Jahre lang hat Angela Merkel als erste deutsche Kanzlerin Deutschland und Europa ihren Stempel aufgedrückt. Dabei hat sie unser Land durch mehrere Krisen und Umbrüche geführt. Sie wird mit ihrem Wirken sicher in die Geschichtsbücher eingehen.

In "Die hohe Kunst der Politik" kommen zahlreiche Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft zu Wort. Sie berichten in kurzen Geschichten, was sie mit Angela Merkel erlebt haben. Dabei bekommt der Leser einen Einblick in ihr Wirken, wie man es so aus den Medien nicht miterlebt hat. Herausgegeben wurde das Buch von ihrer Wegbegleiterin und Freundin Annette Schavan. Es enthält Beiträge von Emmanuel Macron, Annalena Baerbock, Armin Laschet, Philipp Lahm, Christine Lagarde, Ulrich Matthes, Ursula von der Leyen, Winfried Kretschmann, Daniel Barenboim, Thomas de Maizière, Sigmar Gabriel, Martin Brudermüller, Christoph Markschies, Horst Bredekamp, Nicola Leibinger-Kammüller, Charlotte Knobloch, Jörg Hacker, Ottmar Edenhofer, Nico Hofmann, Ellen Johnson Sirleaf, Marianne Birthler, Stephan Harbarth, Henriette Reker, Freya Klier, Andrea Riccardi, Donald Tusk, Theo Waigel und Volker Kauder.

Die Lektüre des Buches ist interessant. Die Auswahl derer, die zu Wort gekommen sind, gefällt mir. Wie nicht anders zu erwarten, zeichnen alle ein positives Bild der Kanzlerin. Ich sehe es als Anerkennung für ihre geleistete Arbeit. Von mir bekommt "Die hohe Kunst der Politik" vier Sterne.

Veröffentlicht am 12.01.2024

Ein historischer Hörmarathon

Das Lächeln der Fortuna
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England 1360: Der zwölfjährige Robin steht plötzlich vor dem nichts. Sein Vater der Earl of Waringham wurde des Hochverrats bezichtigt und zum Tode verurteilt. Damit verlor auch Robin sein Anrecht auf ...

England 1360: Der zwölfjährige Robin steht plötzlich vor dem nichts. Sein Vater der Earl of Waringham wurde des Hochverrats bezichtigt und zum Tode verurteilt. Damit verlor auch Robin sein Anrecht auf den Titel und die Besitztümer. Doch Robin, der Pferde über alles liebt, geht zurück nach Waringham und fängt als Stalljunge an. Schnell merkt der Stallmeister, dass Robin ein besonderes Gespür für Pferde hat und überträgt ihm immer anspruchsvollere Aufgaben. Der neue Earl erkennt Robin und behandelt ihn fast wie einen Sohn. Sein leiblicher Sohn Mortimer hingegen schikaniert Robin immer wieder.

Später schließt sich Robin dem Hause Lancaster an und will dem Wunsch seines Vaters entsprechend ein Ritter werden. Doch der Zwist mit Mortimer verfolgt ihn sein ganzes Leben. Im Verlauf des Buches begleiten wir Robin auf seinem Weg zum Ritter. Erleben, wie er sein eigenes Lehen bekommt und eine grandiose Pferdezucht aufbaut und es so zu Anerkennung und Geld schafft. Natürlich fehlt es auch nicht an Frauen in Robins Leben, doch oft stehen in diesen Zeiten der Liebe politische Verbindungen entgegen. Auch Robins Schwester Agnes nimmt einen wichtigen Teil der Geschichte ein. Sie widmet ihr Leben der Medizin und Geburtshilfe. Sowohl Robin, als auch Agnes träumen weiter davon, vielleicht doch einmal wieder die Herren von Waringham zu sein.

Auch wenn es das Buch auf Grund seines Umfangs nicht gerade vermuten lässt, ist es nur der Auftakt einer ganzen Buchreihe. Rebecca Gablé hat vor dem Hintergrund der englischen Geschichte eine komplexe Welt geschaffen. Zeitweise ist es mir dabei recht schwer gefallen, bei den vielen Personen noch den Überblick zu behalten. Wie so oft in historischen Romanen gibt es auch hier jede Menge Intrigen und Machtspiele. Trotz des Umfangs der Erzählung ist sie kurzweilig und voller Abwechslung. Es ist der Autorin gut gelungen die historischen Fakten mit der fiktiven Familie Waringham zu verweben. Doch auch wenn mich das Hörbuch gut unterhalten hat, war ich froh, als es nach über 47 Stunden zum Ende kam.

Ich kann das Hörbuch, welches in einer tollen Weise von Detlef Bierstedt gelesen wird, jedem Fan historische Romane weiterempfehlen. Von mir gibt es vier Sterne.

Veröffentlicht am 08.01.2024

Die Geschichte zweier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können

Das Tor zur Welt: Träume
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Hamburg, 1911 - Ava wurde von ihren Eltern verlassen. Nun lebt sie bei einer anderen Familie auf dem Moorhof im Alten Land. Das Leben dort ist hart und sie haben wenig zu Essen. Ava denkt oft an ihre Mutter ...

Hamburg, 1911 - Ava wurde von ihren Eltern verlassen. Nun lebt sie bei einer anderen Familie auf dem Moorhof im Alten Land. Das Leben dort ist hart und sie haben wenig zu Essen. Ava denkt oft an ihre Mutter und sie will sie irgendwann in Amerika suchen. Eines Tages beschließt ihr neuer Vater den Hof zu verlassen und nach Hamburg zu reisen. Dort will er Tickets für ein Schiff nach Amerika kaufen. Doch als die Cholera in Hamburg wütet, steht Ava plötzlich alleine da.

Claire Conrad wächst als verwöhnte reiche Tochter auf. Sie braucht sich um nichts Sorgen zu machen. Doch sie will provozieren und gerät dadurch in ärztliche Behandlung. Bei ihr wird Hysterie diagnostiziert. Auf ärztliche Anordnung leistet sie in der Auswandererstadt Sozialstunden ab.

Miriam Georg entführt uns in die Anfänge des 20. Jahrhunderts. Hamburg entwickelt sich zum Tor in die neue Welt. Immer mehr Menschen aus Europa suchen ihr Glück in den Vereinigten Staaten von Amerika. Das Ganze entwickelt sich zu einem lukrativem Geschäft. Zu den großen Gewinnern gehört die Hapag Reederei. Der Reeder Albert Ballin lässt eigens für die Auswanderer eine kleine Stadt, die BallinStadt errichten. Ziel ist es, die vielen Menschen so unterzubringen, dass sich Krankheiten schwer ausbreiten können, denn bei der Einreise in die USA werden die Menschen untersucht. Kranke Einwanderer werden abgewiesen und müssen auf Kosten der Reederei zurück nach Deutschland.

Neben Ava und Claire gehören noch die Brüder Wilhelm und Quint zu den Hauptprotagonisten. Während Wilhelm sich zum Unmut seines Vaters ganz der Fotografie widmet, verstrickt sich Quint in Geschäfte um die Auswanderer. Diese wickelt er mit Magnus ab, den wiederum Claire anhimmelt. Im Laufe der Erzählung treffen diese Personen unter unterschiedlichen Umständen aufeinander. So treffen sich Ava und Claire in der BallinStadt. Wie kommen diese so unterschiedlichen Frauen miteinander aus? Wird Ava ihren Traum von der Suche nach ihrer Mutter erfüllen können?

Die Autorin erzählt ihre Geschichte in einer angenehmen und flüssigen Art. Einzelne Abschnitte waren für meinen Geschmack jedoch sehr langatmig. Das ändert aber nichts daran, dass "Das Tor zur Welt" ein sehr interessante Geschichte ist, die einen lebhaften Einblick in die Zeit der Auswanderer gibt. Gelesen wird das Hörbuch von Tanja Fornaro. Sie liest mit einer angenehmen Stimme und haucht den verschiedenen Charakteren Leben ein. Gut gefallen hat mir auch das Nachwort. Hier erläutert die Autorin noch einiges zum geschichtlichen Bezug und erklärt, wo sie von ihrer künstlicheren Freiheit Gebrauch gemacht hat.

Das Hörbuch hat mir über 18 unterhaltsame Stunden beschert und ich vergeben 4 von 5 Sterne. Da sich am Ende des Buches einiges zuspitzt, bin ich schon auf die Fortsetzung gespannt.