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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2024

Drei Kurzromane

Die Heimkehr
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Ich mag den Schreibstil von John Grisham sehr gerne. Er ist sachlich, fast schon nüchtern, hat keine Längen und man kann ihn schön flüssig lesen. Dazu kommen dann immer noch gute Plotideen, sodass man ...

Ich mag den Schreibstil von John Grisham sehr gerne. Er ist sachlich, fast schon nüchtern, hat keine Längen und man kann ihn schön flüssig lesen. Dazu kommen dann immer noch gute Plotideen, sodass man eigentlich immer ein gutes Buch in den Händen hält.

Deswegen fand ich die Idee der drei Kurzromane auch sehr spannend. Dreimal John Grisham in einem Buch.

Die drei Geschichten - von denen die erste der Sammlung ihren Namen gibt - sind komplett unabhängig voneinander zu lesen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch gar keinen wirklichen gemeinsamen Nenner der Plots gefunden. Aber das muss ja auch nicht sein, so hat man mehr Abwechslung.

Der Schreibstil hat mich - wie oben beschrieben - auch bei allen dreien überzeugt.

Aber inhaltlich muss ich dann doch ein paar Abstriche machen. Denn hier hat mir der WOW-Effekt auf jeden Fall gefehlt.

Im ersten Kurzroman plätschert die Story so vor sich hin, es fehlt ein richtiger Spannungsbogen und das Ende ist in Ordnung, aber auch kein Highlight.

Die zweite Geschichte ist schon fast emotional, denn sie spielt in einer Todeszelle. Sie regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und löst auch ein beklemmendes Gefühl aus. Mir hat sie persönlich am besten gefallen, auch wenn ich das Ende ebenfalls nicht so berauschend fand.

Der dritte und letzte Kurzroman hatte einige witzige Momente, aber auch hier hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Er hat sich schnell lesen lassen, auch wenn ich anfangs die beiden Brüder kaum auseinander halten konnte.

Insgesamt war es ganz nett, mal nicht einen dicken Grisham in der Hand zu halten, sondern drei kurze, die man auch mal in einem Rutsch lesen kann. Absolut überzeugt bin ich aber nicht. Von mir gibt es 3 Sterne.

Veröffentlicht am 12.01.2024

Tödliche Weihnachtszeit

Keinmal werden wir noch wach
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Weihnachten kann tödlich sein - das zeigen immer wieder Weihnachtskrimis so wie dieser hier.

Vom Setting her passt das Buch wunderbar in die Vorweihnachtszeit, denn alles spielt sich im Weihnachtswunderland ...

Weihnachten kann tödlich sein - das zeigen immer wieder Weihnachtskrimis so wie dieser hier.

Vom Setting her passt das Buch wunderbar in die Vorweihnachtszeit, denn alles spielt sich im Weihnachtswunderland ab, eine Art Freizeitpark rund um Weihnachten. Die Besinnlichkeit wird nur durch diverse Sabotagen gestört - irgendjemand scheint etwas gegen Weihnachten zu haben.

Das Buch ist flüssig geschrieben, die Personenanzahl ist überschaubar, sodass man schnell in die Geschichte hineinfindet. Im Mittelpunkt steht Sicherheitschef Poldi, der normalerweise einen ruhigen Job hat - zumindest bis die Sabotagen anfangen, die immer schlimmer werden.

Es lässt sich nett lesen und es gibt viele lustige Momente, in denen man schmunzeln muss. Es ist guter Cosy Crime, den man gut zwischendurch lesen kann. Was allerdings sehr fehlt - und das erwarte ich bei einem Krimi - ist die Spannung. Es plätschert etwas dahin und am Ende ist die Auflösung auch nicht wirklich überraschend.

Wer allerdings ein ruhiges Weihnachtsbuch sucht, der ist hier richtig. Von mir gibt es 3 Sterne.

Veröffentlicht am 12.01.2024

Leichen im Garten

Liebste Tochter – Du lügst so gut wie ich
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Leichen im Garten gefallen niemanden - aber genau das passiert der Protagonistin Saffy in diesem Buch. Und nun ist die Frage: Um wen handelt es sich? Und wer hat sie ermordet?

Eigentlich auf den ersten ...

Leichen im Garten gefallen niemanden - aber genau das passiert der Protagonistin Saffy in diesem Buch. Und nun ist die Frage: Um wen handelt es sich? Und wer hat sie ermordet?

Eigentlich auf den ersten Blick ein sehr spannender Plot. Erzählt wird aus der Sicht von Saffy, ihrer Mutter und ihrer Großmutter. Dabei springt man beim Lesen auch zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her. Zwar sind die einzelnen Kapitel mit den jeweiligen Namen und der Zeit überschrieben, aber trotzdem hat es eine Weile gedauert, bis ich mich hineingefuchst hatte. Mal schnell runterlesen ist hier meiner Meinung nach nicht der Fall.

An sich fand ich die Idee wirklich gut und das Buch hat auf jeden Fall spannende Momente. Aber es zieht sich auch etwas. Dadurch, dass es drei unterschiedliche Perspektiven gibt und manchmal auf jedes noch so kleine Detail eingegangen wird, dauert es, bis die Handlung in Gang kommt. Das ist schade.

Außerdem wurde ich mit Saffy nicht richtig warm. Ich bin da etwas pingelig, aber wenn mich der Protagonist nicht auf seine Seite zieht, dann bin ich beim Lesen schnell genervt. Sie ist nett, aber eben auch langweilig. Mir fehlt hier Mumm und Eigeninitiative.

Insgesamt war es für mich eine nette Story, die man mal zwischendrin lesen kann. Das Highlight kommt allerdings erst ganz am Ende - und das hat mich dann auch wieder etwas mit dem Buch versöhnt. Durchhalten lohnt sich also.

Veröffentlicht am 07.09.2023

Die verlorene Tochter kehrt zurück

Die Fremde in meinem Haus
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Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch, weil mich die Bücher des Autors bisher immer überzeugt haben.

Der Einstieg in das Buch war sehr leicht. Man lernt die wichtigen Personen kennen und bekommt ...

Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch, weil mich die Bücher des Autors bisher immer überzeugt haben.

Der Einstieg in das Buch war sehr leicht. Man lernt die wichtigen Personen kennen und bekommt einen Einblick in ihr Leben. Dabei stehen Susie und ihr Mann im Mittelpunkt. Insgesamt ist die Anzahl der Figuren überschaubar, deshalb kann man sich ganz auf die Handlung konzentrieren und man kommt nicht durcheinander.

Der Schreibstil ist flüssig. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven in kurzen Kapiteln, die dazu einladen, noch schnell ein weiteres zu lesen.

Allerdings konnte mich die Story nur bedingt überzeugen. Das Buch wird als Thriller verkauft, wie es auch auf dem Klappentext zu lesen ist, aber das habe ich gar nicht so empfunden. Es handelt sich eher um ein Familiendrama mit spannenden Elementen.

Zwischendurch war ich von der Art der Protagonisten ziemlich genervt. Natürlich kann man mit Susie mitfühlen, die sich schuldig fühlt, ihre Tochter zur Adoption freigegeben zu haben. Aber wie sie ihr Leben auf einmal komplett Sky unterordnet und ihr alles durchgehen lässt, konnte ich nicht nachvollziehen. Das hat für mich einfach nicht gepasst.

Insgesamt hat sich das Buch leicht und schnell lesen lassen, allerdings ist es hinter meinen hohen Erwartungen zurückgeblieben. Ich bin gespannt auf das nächste Buch von JP Delaney, denn dem Autor bleibe ich auf jeden Fall treu - auch wenn ich an dieser Stelle nur 3 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 26.07.2023

Reihenabschluss mit Björk und Brand

DAS ENDE – Dein letzter Tag ist gekommen
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Bei diesem Thriller handelt es sich um den vierten Fall für die beiden Europol-Ermittler Inga Björk und Christian Brand. Zwar steht der Fall für sich alleine und er könnte alleine gelesen werden, aber ...

Bei diesem Thriller handelt es sich um den vierten Fall für die beiden Europol-Ermittler Inga Björk und Christian Brand. Zwar steht der Fall für sich alleine und er könnte alleine gelesen werden, aber ich empfehle die Reihenfolge einzuhalten, weil man dann die Entwicklung der Figuren - vor allem wie sie miteinander agieren - deutlich besser nachvollziehen kann.

Der Prolog wirft erstmal Fragen auf und es wird lange nicht mehr auf ihn Bezug genommen. Dadurch habe ich ihn auch ehrlich gesagt bis zum Ende wieder vergessen. Das fand ich jetzt nicht so schlimm. Denn es geht gleich mit dem ersten Mord los und die Spannung baut sich langsam auf.

Aber es geht nicht nur um die im Klappentext angesprochenen Morde, bei denen Brand und Björk ermitteln. Es werden weitere Figuren eingeführt, es gibt eine Art parallelen Erzählstrang. Das fand ich während des Lesens super, denn dadurch hatte man kleine Cliffhanger innerhalb des Buches und man war gespannt, wie sich am Ende alles zusammenfügt.

Natürlich stehen Brand und Björk im Mittelpunkt. Die beiden Ermittler fand ich seit Band 1 sehr sympathisch, ihre Fähigkeiten ergänzen sich und sie bilden ein gutes Team, für das die Ermittlungen immer im Vordergrund stehen. Das ist hier nicht anders. Es hat mir gut gefallen, wie sie miteinander umgehen und dass alles ein bisschen ein Eigenleben entwickelt. Denn mit dem Strom schwimmen sie sicher nicht. Deswegen hoffe ich auch, dass wir nochmal von ihnen lesen - auch wenn diese Reihe jetzt abgeschlossen ist.

Die Morde sind spannend, die Jagd nach dem Mörder quer durch Europa ist rasant und die vielen Orts- und Länderwechsel machen für mich auch einen Reiz aus und die Reihe zu etwas besonderem.

Trotzdem war ich diesmal etwas enttäuscht und nicht ganz so begeistert wie zuvor. ACHTUNG SPOILER: Hier muss ich ein bisschen ins Detail gehen, also nicht weiterlesen, wenn ihr das Buch noch vor euch habt!

Das hat mehrere Gründe: Zum einen die oben genannten Erzählstränge. Man hat das Gefühl, sie laufen parallel ab. Aber eigentlich sind sie zeitversetzt. Mich hat das, als es aufgeklärt wurde, sehr verwirrt und ich habe die Figuren auch etwas durcheinander gebracht. Natürlich war es ein interessanter Plottwist, mit dem man als Leser gar nicht rechnet. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass es durch eine Kennzeichnung bei den Kapiteln ersichtlich ist.

Zum anderen fand ich das Ende nicht gut. Es kommt sehr schnell, auf einmal sind viele Personen involviert, die vorher kurz angesprochen wurden, die man aber - auch aufgrund der beschriebenen Zeitebenen - nicht sofort zuordnen kann. Auch hier kam ich durcheinander. Es bleiben außerdem seeehr viele Fragen offen. So richtig aufgeklärt wurde das wieso und weshalb nämlich jetzt nicht. Es gibt einfach Lücken, die man als Leser selbst füllen muss und das hat mir nicht gefallen. Wenn es nicht der letzte Band der Reihe wäre, fände ich es nicht so schlimm. Aber so bleibe ich doch etwas ratlos zurück.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist eine tolle Reihe mit starken Protagonisten, tollen Settings und spannenden Fällen. Der letzte Band kommt aber nicht an seine Vorgänger heran. Deshalb gibt es von mir nur 3 Sterne.