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Veröffentlicht am 12.04.2021

Spannende und fantasievolle Geschichte

Die Abenteuer von Clara und Anton
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Für ein Kinderbuch hat diese Geschichte einen wirklich starken, dennoch kindgerechten Spannungsbogen. Auch die Charaktere sind gut und entwickeln sich im Laufe dieser kurzweiligen Geschichte.

Die Kinder ...

Für ein Kinderbuch hat diese Geschichte einen wirklich starken, dennoch kindgerechten Spannungsbogen. Auch die Charaktere sind gut und entwickeln sich im Laufe dieser kurzweiligen Geschichte.

Die Kinder hatten wirklich Spaß beim Vorlesen, allerdings war es auch gut, als Mutter dabei zu sein. Ich glaube, z. B. als Hörbuch ohne direkte Aufsicht wäre es für meine Kleine etwas zu viel gewesen. Auch ein Abschnitt am Anfang, als Klara ihr Abenteuer startet ("Clara geht mit einem Fremden mit") gefiel mir jetzt nicht ganz so gut, da die Thematik außerhalb des Buchs eine nicht zu unterschätzende Brisanz hat.

Die Bilder dazu sind sehr liebevoll gestaltet, aber kommen im eBook leider nicht so schön rüber, selbst auf dem Handy.

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Zwischen Herz und Verstand

The Idea of You
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Bücher mit Age Gap Trope, in denen die Frau die ältere ist, gibt es nicht ganz so häufig. Umso neugieriger wurde ich, als sich nach dem Klappentext auch die Leseprobe sehr ansprechend gelesen hat.

Das ...

Bücher mit Age Gap Trope, in denen die Frau die ältere ist, gibt es nicht ganz so häufig. Umso neugieriger wurde ich, als sich nach dem Klappentext auch die Leseprobe sehr ansprechend gelesen hat.

Das Cover an sich fand ich persönlich jetzt nicht so gelungen. Wobei zumindest die Sonnenbrille einen gewissen Bezug zur Geschichte hat.

Das erste Drittel hat mir wirklich gut gefallen. Die Figuren waren größtenteils sympathisch, außer eben jene, die es nicht sein sollten. Das Knistern und die Chemie zwischen Solène und Hayes war super, ihre Flirts erfrischend und amüsant. Aber auch die Gewissensbisse von Solène kamen gut und glaubhaft rüber.

Im zweiten Drittel ist die Stimmung dann für mich gekippt. Die Entscheidungen wurden immer fragwürdiger und weniger nachvollziehbar. Die unterhaltsamen Flirts und Gespräche ließen nach, der (manchmal nicht ganz so unterhaltsame) Spice nahm zu. Tatsächlich kamen mir hier richtige Gespräche oftmals zu kurz, auch wenn es dazwischen immer mal wieder richtig tolle Szenen gab. Davon hätte ich so gerne mehr gelesen!

Hie und da war fand ich die Wortwahl von Solène, vor allem im inneren Monolog, despektierlich gegenüber Hayes. An anderen Stellen eher vulgär. Das war für mich nicht wirklich stimmig, evtl. sind hier auch durch die Übersetzung ein paar Nuancen verloren gegangen. Ein paar Stellen fand ich generell nicht so souverän übersetzt.

Die recht besondere Thematik mit ihrer Tochter als Fan und generell mit einem Kind, bzw. in dem Fall Teenager, als besondere Dynamik ist mir leider oftmals zu kurz gekommen und vor allem Solènes Entscheidungen in dieser Richtung haben für mich zu Wünschen übrig gelassen. Mitunter hat mir das (auch als Mutter) nicht gefallen.

Das Ende hat mich ratlos zurückgelassen. Zwar habe ich es schon von Anfang an erwartet, doch die Art und Weise war auch hier für mich nicht passend, da es die Problematik, die sich im letzten Drittel aufgetan hat, sicher nicht behoben hat.

Ich hätte dieses Buch furchtbar gerne gemocht, doch nach dem guten Start, ging es für mich begab. Die Chemie zwischen Solène und Hayes rettet zwar Einiges, kann aber nicht über alles hinwegtrösten.

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Veröffentlicht am 09.03.2024

So wie einst Kristopher Krolumbus

Drei Wasserschweine brennen durch
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Die drei Wasserschweine Emmy, Raul und Tristan wagen sich auf die abenteuerliche Suche nach allem, was es hinter ihrem Gehege noch so geben mag. Dies ist im Buch immer sehr schön als "Mehr" bezeichnet. ...

Die drei Wasserschweine Emmy, Raul und Tristan wagen sich auf die abenteuerliche Suche nach allem, was es hinter ihrem Gehege noch so geben mag. Dies ist im Buch immer sehr schön als "Mehr" bezeichnet. Dieser und weitere Wortwitze fallen den (Vor-)Lesenden auf, doch beim Zuhören verliert sich davon leider viel.

Das Buch wird ab 6 Jahre empfohlen und auch als "perfekte Gute-Nacht-Geschichten" beworben. Beides kann ich nur bedingt bestätigen. Zum Selbstlesen halte ich es für Leseanfänger für zu anspruchsvoll. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass auch die Geschichten mitunter etwas zu anspruchsvoll für Kinder dieses Alters sein könnte.

Für etwas empathischere Kinder kann ich die Geschichten als Gute-Nacht-Geschichte nicht empfehlen. Die ein oder andere Geschichte hatte noch ein bisschen Redebedarf für mein Kind. Es gab Fragen und die Bitte um genauere Erklärungen. Manche Themen haben sie sehr beschäftigt. Das ist einerseits natürlich schön. Geschichten sollen ja auch anregen und lehrreich sein. Doch vor dem Schlafengehen etwas zu viel des Guten, vor allem, wenn es aufwühlt oder als bedrohlich empfunden wird (Affenparty). Auch die Kapitel sind mir stellenweise für eine Gute-Nacht-Geschichte zu lang gewesen.

Die Geschichten an sich gefallen mir recht gut. Ich mag, dass auch Konflikthemen aufgegriffen werden und nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen ist. Das ist dann etwas für den Tag und dann auch durchaus wertvolle Erfahrungen für das Kind. Die Lautsprache der Tiere (siehe Überschrift, die Raben haben an vielen Wörtern ein Kr davor, der Esel Ia usw...) ist dabei beim Vorlesen und auch beim Zuhören recht anstrengend.

Die Bilder finde ich super gelungen. Sie untermalen die Geschichte und es gibt in den großen Bildern auch viel zum Schauen.

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Veröffentlicht am 20.01.2024

Suicide Squad meets Hundertjährigen Krieg

Essex Dogs
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Seit der Leseprobe hatte ich diese Überschrift im Kopf und der Eindruck hat sich schon auch bestätigt.

Das Buch war definitiv der brutalste historische Roman, den ich bisher gelesen habe. Die Beschreibungen ...

Seit der Leseprobe hatte ich diese Überschrift im Kopf und der Eindruck hat sich schon auch bestätigt.

Das Buch war definitiv der brutalste historische Roman, den ich bisher gelesen habe. Die Beschreibungen der Schlachten sind sehr detailliert, explizit und blutig. An sich macht mir so etwas nichts aus - so war das Mittelalter - aber hier empfand ich es manchmal ein wenig übers Ziel hinausgeschossen.

Die 10 Essex Dogs werden sehr ausführlich beschrieben. Meist wird aus der Sicht von Loveday erzählt, dennoch springt der Text manchmal ohne Vorwarnung von Loveday zu einer dritte-Person-Perspektive und wieder zurück zu Loveday. Ich weiß nicht, ob das im Original auch so ist oder bei der Übersetzung passiert ist.

Die Protagonisten selbst sind schon interessante Figuren, aber eine wirkliche Verbindung zu ihnen habe ich nicht knüpfen können.

Das Leben zu der Zeit ist sehr authentisch dargestellt (was natürlich auch an dem Hintergrund des Autors liegt).

Alles in allem ein guter historischer Roman, der mich aber nicht vollends überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Heim und Herd sind Goldes wert

Wie viel von diesen Hügeln ist Gold
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Ein Sprichwort, das mir beim Lesen dieses Buchs recht häufig in den Sinn gekommen ist. Denn nach dem Tod ihres Vaters ziehen Lucy und Sam auf der Suche nach einem Zuhause durch die Wildnis.

Die Autorin ...

Ein Sprichwort, das mir beim Lesen dieses Buchs recht häufig in den Sinn gekommen ist. Denn nach dem Tod ihres Vaters ziehen Lucy und Sam auf der Suche nach einem Zuhause durch die Wildnis.

Die Autorin schafft es dabei unglaublich gut, eine passende Atmosphäre mit ihren bildgewaltigen Worten aufzubauen. Meist ist diese Atmosphäre düster und beklemmend. Auch in den schöneren Rückblenden schwebt das Damoklesschwert über ihren Köpfen, da man nur allzu gut weiß, dass das Glück der Familie bald durch ihre Hände rinnt. Daher ist es keinesfalls eine leichte Lesekost.

In dem Buch gibt es gefühlt so viele Themen wie Seiten. (Kinder-)Armut, Krankheit, Tod, Rassismus, Missbrauch, Gewalt, Mord, Ausbeute von Mensch und Land, Zuhause/Heimat und noch so viele mehr. Ob weniger Themen das Buch besser oder zumindest gefälliger gemacht hätten? Schwer zu sagen, aber ich denke, dies war eine sehr bewusste Entscheidung der Autorin. Ich denke auch, dass diese Themen für Einwanderer zu dieser Zeit auch durchaus zutreffend waren, denn viele sind es heute leider auch noch.

Die Reise der beiden Figuren hat mich einerseits gefesselt, auf der anderen Seite hat sie auch mein Herz (vor allem als Mutter) bluten lassen. Doch auch wenn ich es durchaus zu schätzen weiß, wenn ein Buch Emotionen in mir auslöst, war es hier oftmals kein Genuss. Woran das lag, ist schwer zu sagen. Da kam zu viel zusammen, um ein paar Punkte hervorzuheben.

Die Geschichte wurde sehr bildhaft erzählt, was mir gut gefallen hat. Die Autorin hat an vielen Stellen Mandarin einfließen lassen. Im Interview am Ende wird klar, warum sie diese Worte verwendet hat und das ist sehr authentisch. Nur finde ich schade, dass sie nicht auch noch in einem Glossar am Ende erklärt werden.

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